Darmspiegelung

Darmspiegelung

Darmspiegelung (Koloskopie)

Sie ist die wichtigste und zuverlässigste Untersuchungsmethode zur Früherkennung von Darmkrebs: die Darmspiegelung. Ärzte benutzen den medizinischen Fachbegriff Koloskopie, wenn sie von einer Darmspiegelung sprechen. Der Fachbegriff Koloskopie setzt sich aus den Wörtern Kolon (Dickdarm) und skopein (schauen) zusammen. Bei einer Darmspiegelung wird der gesamte Dick- und Enddarm (Rektum) von einem fachkundigen Arzt mit einem schlauchförmigen Instrument, dem so genannten Koloskop, untersucht. An dem Koloskop befindet sich eine winzige Kamera, die Bilder aus dem DarminnerenÜb auf einen Monitor übermittelt und der Arzt kann dann Bilder begutachten und bewerten. Entdeckt der untersuchende Arzt Veränderungen an der Darmschleimhaut, kann er im Rahmen der Untersuchung Gewebeproben entnehmen und Polypen, das sind Vorstufen zu Darmkrebs entfernen. In Deutschland ist Darmkrebs sowohl bei Männern als auch bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. [1] Wird die Erkrankung mittels Darmspiegelung rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen für Darmkrebs gut. Die Früherkennung von Darmkrebs ist aber nicht die einzige Indikation für eine Darmspiegelung, es gibt noch viele weitere Gründe für den Einsatz der Koloskopie, wie beispielsweise die Abklärung von Darmbeschwerden mit unklaren Symptomen, Blut im Stuhl, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Darmpolypen. Auch für die Nachsorge bei Darmkrebserkrankungen ist die Koloskopie unverzichtbar.

Wann sollte eine Darmspiegelung durchgeführt werden?

Ab dem 55. Lebensjahr wird Männern und Frauen ohne Vorbelastung oder Beschwerden alle 10 Jahre eine Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge empfohlen. Die Kosten für die Untersuchung werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Bei Menschen mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko oder bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa wird eine Darmspiegelung entsprechend früher in jungen Jahren durchgeführt. Inzwischen handelt es sich bei der Koloskopie um eine Standard-Untersuchungsmethode, durchgeführt von professionellen Ärzten.

Trotzdem gibt es wohl keinen Menschen, der gerne eine Darmspiegelung über sich ergehen lässt, so spielen Angst- und Schamgefühle nach wie vor eine sehr große Rolle. Diese Gefühle sollten unbedingt während des Aufklärungsgespräches bei dem durchführenden Arzt angesprochen werden, damit der Arzt eventuell ein Beruhigungsmittel verabreichen kann.

Steht ein Termin für die erste Darmspiegelung kurz bevor, entstehen entsprechend viele Fragen rund um das Thema Koloskopie. Dabei geht es unter anderem um diese Fragen: Wie sieht der genaue Ablauf einer Darmspiegelung aus? Bereitet die Untersuchung Schmerzen? Gibt es Risiken und Komplikationen? Wie kann man sich bestmöglich auf die Untersuchung vorbereiten und wie geht es weiter nach der Untersuchung? Wie wird eine vollständige Darmreinigung am besten durchgeführt oder was darf vor und nach der Darmspiegelung gegessen werden? Müssen bestimmte Medikamente vor der Untersuchung abgesetzt werden?

Antworten auf häufig gestellte Fragen und ausführliche Informationen zum Thema Darmspiegelung erhalten Sie in einem vorherigen aufklärenden Patientengespräch bei ihrem Arzt und auch im folgenden Artikel.

Darmspiegelung: Indikationen und Kontraindikationen

Wann wird eine Koloskopie durchgeführt? Der fachkundige Arzt, der Gastroenterologe beschäftigt sich mit der Diagnostik, Therapie und Vorsorge von Erkrankungen des gesamten Magen-Darm-Traktes und führt zur Abklärung möglicher Erkrankungen oder als Vorsorge zur Früherkennung von Darmkrebs die Darmspiegelung durch. Die Koloskopie ist inzwischen eine häufig angewandte Routineuntersuchung, z. B. für die Darmkrebsvorsorge, zur Abklärung unklarer Unterbauch- und Darmbeschwerden oder für die Nachsorge nach operativen Eingriffen und Darmkrebserkrankungen. Hinzu kommen weitere Gründe (Indikationen) für die Durchführung einer Darmspiegelung, z. B. Blut im Stuhl, unklare oder auffällige Veränderungen des Stuhlgangs wie Verstopfung (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhoe) im Wechsel, Polypen (Vorstufe zu Darmkrebs), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Es gibt aber auch einige Kontraindikationen, d. h. es gibt Gründe, die gegen eine Koloskopie sprechen, weil das Risiko der Untersuchung den erwarteten Nutzen der Untersuchung übersteigt. Liegt zum Beispiel eine verminderte Funktion und Leistung des Herz-Lungen-Kreislaufs (kardiopulmonale Dekompensation) vor oder ist ein akuter Herzinfarkt erst seit ein oder zwei Wochen überstanden, könnte bereits Beruhigungsmittel sowie die Betäubung (Narkose) ein zu hohes Risiko darstellen. Auch bei einer so genannten fulminanten Kolitis, das ist eine akute, schwere Verlaufsform bei entzündlichen Dickdarmerkrankungen oder bei einer akuten Divertikulitis, eine heftige Entzündung der Divertikel (Ausstülpungen der Darmwand) im Darm, ist das gesundheitliche Risiko bei der Durchführung einer Darmspiegelung zu hoch. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Perforation des Darms kommen. Bei einer Perforation wird die Darmwand so verletzt und durchbrochen, dass sich dann der Darminhalt wie z. B. Luft, Speisen, Verdauungssäfte, Stuhlgang oder Eiter in die Bauchhöhle entleert. Bei älteren Menschen mit einem schlechten Allgemeinzustand sollte ebenfalls keine Darmspiegelung durchgeführt werden.

Indikationen einer Darmspiegelung im Überblick

  • Früherkennung von Darmkrebs ab dem 55. Lebensjahr und bei familiärer Vorbelastung (erhöhtes Darmkrebsrisiko) vor dem 20. Lebensjahr
  • Darmpolypen (Vorstufe zu Darmkrebs)
  • Im Rahmen einer Nachsorge nach operativen Eingriffen, Entfernung von Polypen oder nach einer Darmkrebserkrankung
  • Unklare Gewichtsabnahme
  • Divertikel (Ausstülpungen der Darmwand) und Divertikulitis (Entzündung der Divertikel)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulzerosa
  • Durchblutungsstörungen der Darmwand
  • Akute Entzündungen der Darmwand
  • Sichtbares oder nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl, Blutabgang aus dem Enddarm (Rektum)
  • Auffällige Veränderungen des Stuhlgangs wie Verstopfung (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhoe) im Wechsel

Kontraindikationen einer Darmspiegelung im Überblick

  • Herz- und Kreislauferkrankungen, die ein Risiko bei der Sedierung darstellen
  • Fulminante Kolitis (akute, schwere Verlaufsform bei entzündlichen Darmerkrankungen)
  • Akute Divertikulitis (heftige Entzündung der Divertikel in der Darmwand)
  • Darmverschluss
  • Bauchfellentzündung
  • Verdacht auf Darmperforation
  • Ältere Menschen in einem schlechten Allgemeinzustand

Darmspiegelung: Komplikationen und Risiken

Die Darmspiegelung, durchgeführt von einem erfahrenen Facharzt, gilt als eine sichere und schonende Untersuchungsmethode bei der es nur in seltenen Fällen zu Risiken und Komplikationen kommen kann. So können bei der Vorbereitung der Untersuchung, also nach der Gabe des Beruhigungsmittels und durch die Narkose Kreislaufprobleme oder Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Auch können Blutungen aufgrund kleiner Verletzungen der Darmschleimhaut mit dem Untersuchungsgerät (Koloskop) bei der Entfernung von Polypen oder bei der Entnahme von Gewebeproben entstehen. Diese eher kleinen Blutungen können aber in der Regel noch während der Untersuchung gestillt werden. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Perforation, einem Durchbohren oder Durchstechen der Darmwand kommen mit einhergehender Entleerung des Darminhaltes in die Bauchhöhle.

Medizinische Studien weisen jedoch darauf hin, dass wirklich gravierende Komplikationen wie Perforationen oder Herzinfarkte in wirklich nur sehr seltenen Fällen auftreten und dass in diesen wenigen Fällen ältere Menschen mit Begleiterkrankungen betroffen waren. Laut einer Studie von Forschern um Dr. Christian Stock vom Deutschen Krebsforschungszentrum trafen ernsthafte Folgeereignisse wie Blutungen oder Perforationen, die stationär behandelt werden müssen, bei weniger als 1 von 1000 Patienten auf. [2]

Im Vorfeld klärt der behandelnde Arzt ohnehin das individuelle Risiko während der Darmspiegelung ab, so dass unerwünschte Komplikationen gar nicht erst auftreten sollten.

Darmspiegelung – Komplikationen und Risiken im Überblick

  • Herz-Kreislaufprobleme oder Unverträglichkeitsreaktionen durch die Gabe des Beruhigungsmittels und Narkose
  • Blutungen durch Verletzungen der Darmschleimhaut
  • Perforationen (Gewebeverletzungen) durch das Untersuchungsgerät (Koloskop) oder bei der Entfernung von Polypen während der Darmspiegelung

Darmspiegelung: Aufklärungsgespräch, Vorbereitung und Ernährungstipps vor der Untersuchung

Darmspiegelung – Das Aufklärungsgespräch mit dem Patienten

Sie haben einen Termin für ihre erste Darmspiegelung zur Abklärung von bestehenden Beschwerden oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung und wissen wahrscheinlich noch gar nicht, was sie bei der Untersuchung erwartet? Zunächst wird ein Termin für ein Aufklärungsgespräch vereinbart. An diesem Termin klärt der behandelnde Arzt über den Ablauf der Untersuchung, über Risiken und Komplikationen auf und weiter, was alles zur Vorbereitung nötig ist und worauf man im Vorfeld und nach der Darmspiegelung achten muss. Üblicherweise erhält man an diesem Termin auch ein ausführliches Informationsblatt, das man sich anschließend noch einmal in Ruhe durchlesen kann.

Um Risiken und Komplikationen während und nach der Darmspiegelung zu vermeiden, benötigt der Arzt im Gegenzug Informationen über mögliche Vorerkrankungen wie Herz- und Kreislauferkrankungen z.B. frühere Herzklappenentzündungen oder künstliche Herzklappen, Lungenerkrankungen, Krampfleiden (Epilepsie), grüner Star (Glaukom), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Leberentzündung (Hepatitis), andere bestehende Infektionskrankheiten, Voroperationen im Bauchbereich und Allergien. Auch benötigt der Arzt Informationen über mögliche Medikamenteneinnahmen wie z. B. Blutverdünner (Marcumar) oder ASS („Aspirin“). Auch über eine bestehende oder mögliche Schwangerschaft muss der Arzt in Kenntnis gesetzt werden.

Haben Sie Angst vor der Untersuchung oder ein ungutes Gefühl? Das geht sehr vielen Menschen so und das Thema sollten Sie unbedingt im Rahmen des Aufklärungsgesprächs ihrem Arzt ansprechen werden, denn es können Beruhigungsmittel und Kurznarkosen eingesetzt werden.

Darmspiegelung – Warum muss eine Einverständniserklärung unterschrieben werden?

Für eine Darmspiegelung ist im Vorfeld außerdem eine unterschriebene Einverständniserklärung nötig, denn es handelt sich bei der Untersuchung um einen ärztlichen, chirurgischen Eingriff, der letztendlich wie alle Eingriffe mit Risiken behaftet ist. Die Untersuchung stellt formal juristisch gesehen eine Körperverletzung dar, insbesondere dann, wenn im Rahmen der Untersuchung eventuell Polypen entfernt werden. Die Einverständniserklärung wirkt aber nur dann rechtfertigend für den Arzt, wenn der Patient hinreichend aufgeklärt ist, denn nur aufgeklärte Patienten können ein Selbstbestimmungsrecht ausüben.

Die Selbstbestimmungsaufklärung dient dazu, die so genannte „Patientenautonomie“ zu wahren, deren Fundament im Grundgesetz geschrieben steht. Neben dem Schutz von Würde und Freiheit des Menschen repräsentiert die Patientenautonomie das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit und gewährleistet die Entscheidungsfreiheit. Die Selbstbestimmungsaufklärung umfasst die Diagnose-, Behandlungs-, Risiko- und Verlaufsaufklärung.

Wer führt die Untersuchung durch und wo wird die Darmspiegelung statt?

Eine Koloskopie dürfen nur Fachärzte (Gastroenterologen) und Mediziner durchführen, die eine entsprechende Ausbildung zu Durchführung einer Darmspiegelung absolviert haben und die eine entsprechende Mindestanzahl an Koloskopien pro Jahr vorweisen können.

Die Darmspiegelung zählt inzwischen zu den Routineuntersuchungen und wird in der Regel ambulant in spezialisierten Arztpraxen oder Klinikambulanzen durchgeführt. Ein Krankenhausaufenthalt ist in den meisten Fällen nicht nötig.

Bereitet die Darmspiegelung Schmerzen?

Viele Menschen beschäftigen sich vor ihrer ersten Darmspiegelung mit der Frage, ob die Untersuchung schmerzhaft sein könnte? Im Aufklärungsgespräch sollten diese Ängste und Befürchtungen unbedingt angesprochen werden, denn auf Wunsch kann der Arzt vorab ein Beruhigungsmittel verabreichen. Die Untersuchung wird inzwischen in den meisten Fällen unter einer kurzen Betäubung (Narkose) durchgeführt, wodurch letztendlich nichts von dem Eingriff zu spüren ist. Muss auf eine Narkose aufgrund von möglichen Risiken verzichtet werden, sorgen die modernen Untersuchungsgeräte (Koloskop) aus weichen Schläuchen und Miniaturinstrumenten höchstens für ein unangenehmes Gefühl, aber nicht für Schmerzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie einer Arztpraxis aus Berlin, die über zwei Jahre lang eine Befragung an über 12.000 Patienten durchgeführte, die eine Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge erhielten. [3]

Darmspiegelung – Vorbereitungen vor der Koloskopie

Die Vorbereitungsphase vor einer Darmspiegelung ist sehr wichtig und beginnt bereits fünf Tage vor dem eigentlichen Termin. In dieser Zeit spielen die Ernährung und die richtige Durchführung einer vollständigen Darmreinigung eine zentrale Rolle. Eine gründliche Darmreinigung ist für die Koloskopie deshalb so wichtig, damit der Arzt die gesamte Darmschleimhaut gut durch das Koloskop inspizieren und beurteilen kann. Eine Woche vor der Darmspiegelung sollten außerdem keine Eisenpräparate mehr eingenommen werden
Darmspiegelung und Ernährung: Auf welches Essen sollte vor der Koloskopie verzichtet werden und was ist erlaubt?

Der folgende Zeitplan informiert über die wichtigsten Maßnahmen, um eine ideale Vorbereitung für die Darmspiegelung zu gewährleisten.

1 Woche vor der Darmspiegelung: Keine Eisenpräparate

Eine Woche vor der Untersuchung dürfen Sie noch alles Essen was Sie mögen. Bereits eine Woche vor der Koloskopie sollten Sie allerdings keine Eisenpräparate mehr einnehmen, da Eisenpräparate die Sicht im Darm erschweren. Auch wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen wie z. B. Blutverdünner, sollten Sie die weitere Einnahme in der Woche vor der Darmspiegelung mit dem Arzt abklären.

Fünf Tage vor der Darmspiegelung: Keine Körner und Kerne

Fünf Tage vor der Darmspiegelung sollten Sie auf schwer verdauliche Kost und Körner verzichten, denn besonders Körner und Kerne können die die Funktionstüchtigkeit des Koloskops beeinträchtigen.

Keine ballaststoffreichen und faserigen Nahrungsmittel

Mit schwer verdaulicher Kost sind hauptsächlich ballaststoffreiche und faserige Nahrungsmittel gemeint. Zu den ballaststoffreichen Lebensmitteln gehören zum Beispiel Vollkornprodukte, Getreideflocken, Müsli, Pumpernickel, Körnerbrot, Hülsenfrüchte und Nüsse. Faserige Nahrungsmittel sind Gemüsesorten wie Artischocken, Spinat, Mais und Spargel.  Ebenfalls sollten Sie in dieser Zeit auf Obst und Gemüse mit Kernen verzichten. So dürfen Beeren, Weintrauben, Kiwis, Feigen, Gurken, Tomaten und viele Gemüse- und Obstsorten erst wieder nach der Untersuchung gegessen werden.

Es wird hingegen empfohlen, auf ballaststoffarme Nahrungsmittel wie Weißbrot, Zwieback, Reis und Hartweizennudeln, auf Obst und Gemüse ohne Kerne wie Auberginen, Blattsalate, Blumenkohl, Chinakohl, grüne Bohnen, Brokkoli, Chicorée, Fenchel, Karotten, Kohlrabi, Kürbis, Pilze, Ananas, Orangen, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Äpfel, Grapefruit, Litschis sowie auf Eier, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Krustentiere zurückzugreifen.

Ernährungsmaßnahmen im Überblick

Darauf müssen Sie verzichten:

  • Verzicht auf ballaststoffreiche Lebensmittel: Vollkornprodukte, Leinsamen, Getreideflocken, Müsli, Pumpernickel, Körnerbrot, Körnerbrötchen, Hülsenfrüchte und Nüsse
  • Verzicht auf faserige Lebensmittel: Artischocken, Spargel, Mais, Spinat
  • Verzicht auf Obst und Gemüse mit Kernen und Körnern: Beeren, Weintrauben mit Kernen, Kiwis, Feigen, Gurken, Tomaten, Paprika

Diese Lebensmittel dürfen Sie jetzt essen:

  • Ballaststoffarme Nahrungsmittel: Weißbrot, Toastbrot, Hartweizennudeln, Zwieback
  • Obst ohne Kerne: Ananas, Orangen, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Äpfel, Grapefruit, Litschis, Mangos, Honig- und Netzmelonen, Pfirsiche, Papaya und Mandarinen
  • Gemüse ohne Kerne: Auberginen, Blattsalate, Blumenkohl, Chinakohl, grüne Bohnen, Brokkoli, Chicorée, Fenchel, Karotten, Kohlrabi, Kürbis, Pilze

Zwei Tage vor der Darmspiegelung: Keine Hülsenfrüchte, Rohkost und fettreiche Ernährung

Nur noch zwei Tage bis zur Darmspiegelung. Nun sollten Sie unbedingt auf Hülsenfrüchte, schalenreiche Rohkost und auf eine fettreiche Kost verzichten. Zwei Tage vor der Koloskopie ist eine leichte Kost die zentrale Ernährungsmaßnahme.  Sie sollten unbedingt auf Rohkost wie rohes, pures Obst und Gemüse verzichten wie auch auf ölige Speisen und fettreiches Fleisch. Es sollten keine Lebensmittel gegessen werden, die eine gute Sicht im Darm beeinträchtigen können, dazu gehören auch Blattsalate, Paprika, Pilze und Zwiebeln. Im Vordergrund der Ernährung stehen nach wie vor ballaststoffarme Nahrungsmittel, z.B. Teigwaren ohne Vollkornmehl wie Weißbrot, Toastbrot, Hartweizennudeln und Zwieback, Reis, pürierte Suppen und Obstmus sowie mageres Fleisch vom Rind oder Kalb und Geflügel. Auch fettarme Milchprodukte wie fettarmer Joghurt dürfen zwei Tage vor der Untersuchung gegessen werden. Bereiten Sie sich außerdem schon einmal auf die gründliche Darmreinigung vor, indem Sie einen kleinen Vorrat an Getränken, Tees und Gemüse- oder Fleischbrühen bereitstellen. So fällt es leichter, die notwendige Menge an Flüssigkeit zu trinken.

Ernährungsmaßnahmen im Überblick

Darauf müssen Sie verzichten:

  • Verzicht auf ballaststoffreiche Lebensmittel: Vollkornprodukte, Leinsamen, Getreideflocken, Müsli, Pumpernickel, Körnerbrot, Körnerbrötchen, Hülsenfrüchte und Nüsse
  • Verzicht auf faserige Lebensmittel: Artischocken, Spargel, Mais, Spinat
  • Verzicht auf Obst und Gemüse mit Kernen und Körnern: Beeren, Weintrauben mit Kernen, Kiwis, Feigen, Gurken, Tomaten, Paprika
  • Verzicht auf schalenreiche Rohkost
  • Verzicht auf fettreiche und ölige Kost wie z.B. fettiges Fleisch

Diese Lebensmittel dürfen Sie jetzt essen:

  • Ballaststoffarme Nahrungsmittel: Teigwaren ohne Vollkornmehl, Weißbrot, Toastbrot, Hartweizennudeln, Reis, Zwieback
  • Pürierte Gemüsesuppen, Obstmus
  • Fettarme Milchprodukte, fettarmer Joghurt

Ein Tag vor der Darmspiegelung: Keine feste Nahrung bis zur Untersuchung und Darmreinigung einleiten

Am Tag vor der Koloskopie sollte Sie morgens nur noch ein leicht verdauliches Frühstück einnehmen, bestehend z.B. aus einem mit magerer Wurst oder Marmelade belegten Weißbrot oder Brötchen und fettarmen Joghurt. Dazu noch eine Tasse Kaffee oder Tee, gerne Grünen Tee oder Kräutertee. Nach diesem Frühstück darf bis zum nächsten Untersuchungstag nichts mehr gegessen werden, nur noch klare und helle Getränke wie Tees, Mineralwasser, Säfte ohne Fruchtfleisch und klare Fleisch- und Gemüsebrühen, die vor dem Verzehr gesiebt werden müssen, sind erlaubt! In der folgenden Zeit sollten Sie möglichst viel trinken, empfehlenswert sind mindestens zwei bis drei Liter. Auf dunkle, rote und trübe Flüssigkeiten müssen Sie allerdings verzichten, weil dadurch die Sicht im Darm beeinträchtigt wird.

Zudem sollte bereits einen Tag vor der Darmspiegelung die Darmreinigung in einem ersten Schritt durch Trinken einer abführenden Lösung eingeleitet werden. Für eine optimale und gründliche Darmreinigung wird das Abführen über zwei Tage empfohlen. Die Mengenangabe und der Zeitraum hängen vom jeweiligen Produkt ab, dass ihnen der Arzt empfohlen hat. Der Arzt klärt Sie ohnehin darüber auf, wie und wann Sie das Präparat einnehmen sollen.

Allgemeinübliche Vorgehensweise ist das Trinken einer ersten Abführlösung am späten Nachmittag (17.00 Uhr) einen Tag vor der Untersuchung. Damit die Wirkung des Mittels optimal einsetzt, sollten zusätzlich innerhalb einer Stunde etwa zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden. Je mehr, desto besser.

Ernährungsmaßnahmen im Überblick

Diese Lebensmittel dürfen Sie jetzt essen:

  • Leichtes Frühstück aus Weißbrot, belegt mit magerer Wurst oder Marmelade, fettarmer Joghurt, Kaffee und Tee
  • Nach dem Frühstück dar nichts mehr gegessen, sondern nur noch Flüssigkeit getrunken werden: erlaubt sind nur noch klare und helle Getränke wie Tees, Mineralwasser, Säfte ohne Fruchtfleisch und klare Fleisch- und Gemüsebrühen, die vor dem Verzehr gesiebt werden müssen
  • Mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit
  • Dunkle, rote und trübe Flüssigkeiten sind nicht erlaubt

Ein Tag vor der Darmspiegelung – 1. Schritt der Darmreinigung einleiten

  • Trinken einer ersten Abführlösung am späten Nachmittag
  • Innerhalb einer Stunde nach Trinken der Lösung sollten zusätzlich etwa zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden

Am Untersuchungstag: Nur klare, helle Flüssigkeiten trinken und 2. Schritt der Darmspiegelung einleiten

Bald ist es geschafft, bis zur Untersuchung dürfen Sie aber weiterhin keine feste Nahrung zu sich nehmen. Nur klare und helle Getränke wie Tees, Mineralwasser, Säfte ohne Fruchtfleisch und klare Fleisch- und Gemüsebrühen, die vor dem Verzehr gesiebt werden müssen, sind erlaubt!

Muss auf Kaffee verzichtet werden?

Wenn möglich, sollte nun auch auf die morgendliche Tasse Kaffee vor der Darmspiegelung verzichtet werden, denn dunkle koffeinhaltige Getränke wie Cola, Kaffee oder auch schwarzer Tee sorgen für eine Verfärbung der Darminnenwand. Der untersuchende Arzt kann dadurch mögliche Veränderungen an der Darminnenwand nicht mehr so gut erkennen.

2. Schritt der Darmreinigung

Etwa fünf Stunden vor dem Termin zur Darmspiegelung wird der zweite Schritt für die vollständige Darmreinigung eingeleitet. Auch hier hängt Mengenangabe und der Zeitraum vom jeweiligen Produkt ab, dass ihnen der Arzt empfohlen hat. Die zweite Trinklösung zum Abführen sollte zügig getrunken werden und nach etwa 30 Minuten bis etwa eine Stunde vor dem Untersuchungstermin sollte noch einmal sehr viel Flüssigkeit, etwa drei bis vier Liter, auch salzhaltige und gesiebte Brühen, getrunken werden.

Der Darm gilt als gründlich gereinigt und sauber, wenn nur noch eine klare, hellgelbe Flüssigkeit ohne feste Bestandteile ausgeschieden wird.

Am Tag der Darmspiegelung – 2. Schritt der Darmreinigung einleiten

  • Bis zur Untersuchung werden nur klare und helle Getränke wie Tees, Mineralwasser, Säfte ohne Fruchtfleisch und klare Fleisch- und Gemüsebrühen, die vor dem Verzehr gesiebt werden müssen, getrunken
  • Trinken der zweiten Abführlösung etwa fünf Stunden vor der Darmspiegelung
  • 30 Minuten nach Einnahme des Abführmittel bis etwa eine Stunde vor dem Untersuchungstermin sollten drei bis vier Liter, auch salzhaltige Brühen, getrunken werden

Darmspiegelung – Die gründliche Darmreinigung vor der Koloskopie

Für die Untersuchung des Darms ist ein zuvor gründlich gereinigter und sauberer Darm die grundlegende Voraussetzung. Schließlich soll der durchführende Facharzt eine gute Sicht auf die Darmschleimhaut erhalten, um diese entsprechend beurteilen zu können. Ein sauberer Darm zeigt eine hellrosafarbene und glänzende Darminnenwand, feinste Gewebeveränderungen sind dann sehr gut durch das Koloskop erkennbar. Auch sorgt ein sauberer Darm dafür, dass der Arzt das Koloskop leichter bis zum Ende des Dickdarms führen kann. Essensreste im Darm verhindern nicht nur die gute Sicht während der Untersuchung, sie behindern auch die optimale Führung des Koloskops durch den Darm.

Allgemeine Empfehlungen hinsichtlich einer optimalen Ernährung vor der Darmspiegelung und damit auch einer Darmreinigung werden im vorherigen Abschnitt aufgezeigt. Es ging darum, was Sie wann im Vorfeld essen und trinken sollten und auf welche Lebensmittel Sie verzichten müssen.

Möglichkeiten der Darmreinigung: Abführmittel, Klysmen und Einläufe

In der heutigen Zeit wird auf das Trinken von Glaubersalz als Abführungsmittel verzichtet und auf andere nicht resorbierbare Elektrolytlösungen zurückgegriffen.

Die meisten Trinklösungen und Darmreinigungspräparate zum wirksamen Abführen sind heutzutage relativ wohlschmeckend. Sehr wichtig für den reibungslosen Ablauf der Darmreinigung ist, dass Sie währenddessen sehr viel Flüssigkeit aufnehmen. Ohne eine regelmäßige und ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wird der Darm nicht richtig sauber und verhindert damit die gute Sicht durch das Koloskop.

Darmreinigung und Flüssigkeiten im Überblick

  • Erlaubt sind helle, klare Getränke wie Wasser, helle Saftschorlen ohne Fruchtfleisch oder klare isotonische Sportgetränke und Gemüse- und Fleischbrühen, die vor dem Verzehr gesiebt werden müssen.
  • Verzichten Sie hingegen auf dunkle und trübe Getränke wie Kaffee, schwarzen Tee, rote und trübe Säfte, welche die klare Sicht bei der Untersuchung verhindern.

Eine Darmreinigung ist aber auch mit anderen Mitteln möglich. Bei Menschen mit bestimmten Obstruktionen, damit ist der vollständige Verschluss eines Hohlorgans durch eine Verlegung, Verstopfung oder Kompression gemeint, oder in Notfallsituationen erfolgt die Darmreinigung mit Einläufen und Klysmen. Dabei wird der Enddarm mit einer größeren Flüssigkeitsmenge gespült und von Stuhlrückständen gereinigt.

Über den optimalen Ablauf der Darmreinigung informiert Sie der behandelnde Arzt, der üblicherweise ein entsprechendes Präparat zur Darmreinigung verschreibt. An die Empfehlungen des Arztes sollten Sie sich genau halten.

Wie ist der Ablauf einer Darmreinigung?

Wie die Darmreinigung abläuft und wann die Darmreinigung beginnt, darüber entscheidet letztendlich der behandelnde Arzt.

In den meisten Fällen erfolgt die gründliche Darmreinigung in zwei Schritten über zwei Tage. Gestartet wird bereits einen Tag vor dem Untersuchungstermin. Nach einem leichten Frühstück am Vortag der Darmspiegelung wird bis zum Untersuchungstermin auf feste Nahrung verzichtet und es dürfen nur noch Flüssigkeiten getrunken werden.

Am Vortag der Darmspiegelung – Schritt 1 der Darmreinigung

Häufig wird am späten Nachmittag des Vortages, etwa gegen 17.00 Uhr die erste Trinklösung zum Abführen eingenommen. Nach der Einnahme des Abführmittels sollten innerhalt einer Stunde etwa 2 Liter Flüssigkeit zusätzlich getrunken werden. Hier gilt: Je mehr Flüssigkeit getrunken wird, desto besser ist es für die Darmreinigung!

Am Untersuchungstag – Schritt 2 der Darmreinigung

Am direkten Untersuchungstag sollte etwa fünf Stunden vor dem Termin der zweite Schritt für die vollständige Darmreinigung eingeleitet werden. Auch hier richten Sie sich nach der Empfehlung ihres Arztes.

Üblicherweise wird die zweite Trinklösung zum Abführen vor der Untersuchung zügig getrunken. Nach einer etwa 30-minütigen Wirkzeit sollte bis eine Stunde vor dem Untersuchungstermin sehr viel Flüssigkeit getrunken werden. Die empfohlene Trinkmenge beträgt etwa drei bis vier Liter.

Wann ist der Darm gründlich gereinigt?

Im Idealfall ist der Darm schon einige Stunden vor dem Untersuchungstermin vollständig gereinigt. Der Darm gilt dann als gründlich gereinigt und sauber, wenn der Stuhl flüssig, hellgelb, klar und ohne feste Bestandteile ist. Sollte der Stuhl allerdings noch bräunlich verfärbt sein oder kleine Brocken beinhalten, ist die Darmreinigung noch nicht vollständig abgeschlossen.

Was tun, wenn der Darm nicht rechtzeitig sauber ist?

Es kann immer wieder vorkommen, dass die Reinigung des Darms nicht optimal gelungen ist und der Stuhl am Untersuchungstag, noch etwa zwei Stunden vor der Untersuchung, eine leicht bräunliche oder trübe Farbe zeigt und die Konsistenz kleine Brocken aufweist. Sollte dies der Fall sein, sagen Sie den Termin nicht ab. Rufen Sie in der Arztpraxis oder Klinikambulanz an, in den meisten Fällen sollten Sie sich etwa eine Stunde vor dem eigentlichen Termin einfinden, damit vor Ort ein Einlauf durchgeführt werden kann.

Darmspiegelung und Medikamente: Worauf muss geachtet werden?

Menschen, die regelmäßig blutverdünnende Medikamente, insbesondere Blutverdünner wie z.B. Aspirin, ASS oder Marcumar einnehmen müssen, sollten vor einer Darmspiegelung und der damit einhergehenden Darmreinigung mit ihrem behandelnden Arzt abklären, in welcher Art und Weise die Medikamente in den Tagen vor der Untersuchung einzunehmen sind.

Auch Diabetiker, die auf einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel achten müssen und dafür entsprechende Medikamente einnehmen, sollten rechtzeitig den Arzt informieren, damit der Ablauf und die Durchführung der Darmreinigung optimal gestaltet werden kann. Das gleiche gilt für Menschen, die aus bestimmten Gründen nicht lange fasten sollten.

Nehmen Sie Eisenpräparate ein? Die Einnahme sollte ebenfalls mit dem Arzt abgeklärt werden. Im Idealfall sollten mindestens eine Woche vor der Untersuchung keine Eisenpräparate zugeführt werden, weil diese die Sicht im Darm durch das Koloskop beeinträchtigen.

Frauen, die regelmäßig die Antibabypille einnehmen, sollten bedenken, dass die Wirkung aufgrund der Darmreinigung beeinträchtigt oder aufgehoben ist. Die regelmäßige Einnahme der Pille muss hinsichtlich der Untersuchung jedoch nicht unterbrochen werden.

Darmspiegelung: Was gibt es noch zu beachten?

Neben der für die Darmspiegelung wichtigen Vorsorgemaßnahmen wie die optimale Ernährungsweise, Darmreinigung und Medikamenteneinnahme gibt es weitere hilfreiche Informationen und Tipps rund um die Untersuchung – ein kleiner Überblick:

  • Informieren Sie den untersuchenden Arzt, wenn Sie im Besitz eines Herz- oder Allergiepass sind.
  • Lassen Sie für die Untersuchung ihre Kontaktlinsen und Wertgegenstände am besten zu Hause.
  • Nehmen Sie sich vorsichtshalber warme Kleidung mit in die Praxis, weil viele Menschen während der Untersuchung frieren. Es wird auch empfohlen, für alle Fälle Ersatzunterwäsche mitzunehmen.
  • Haben Sie das Gefühl, der Darm ist nicht gründlich gereinigt? Planen Sie ausreichend Zeit ein, damit der Arzt weitere Abführmaßnahmen einleiten kann.
  • Autofahren ist 24 Stunden nach der Darmspiegelung mit Beruhigungsmittel verboten. Organisieren Sie im Vorfeld eine Begleitung, die Sie sicher nach Hause bringt.
  • Nach der Darmspiegelung dürfen aufgrund der Beruhigungsmittel keine Verträge unterschrieben, Maschinen bedient oder wichtige Entscheidungen getroffen werden.
  • Nach der Untersuchung sollten keine wichtigen Termine eingeplant werden. Erholen Sie sich am besten in Ruhe zu Hause.
  • Nach der Darmspeigelung kann es einige Tage dauern, bis sich die Verdauung wieder normalisiert hat.
  • Nach der Darmreinigung kann es im Analbereich zu Rötungen und wunden Stellen kommen. Schmerzlindernde und pflegende Salben für den Intimbereich erhalten Sie in der Apotheke. Verzichten Sie auf parfümierte Cremes, da diese weitere Reizungen an der Haut bedingen können.

Darmspiegelung: Ablauf der Untersuchung

Damit die Darmspiegelung reibungslos abläuft, ist das Zusammenwirken von Facharzt, Assistenz und dem Patienten sehr wichtig. Dabei spielen Faktoren wie die Anatomie des Darms, die Schmerzempfindlichkeit des Patienten, Geräteposition und Gerätefunktion und die Erfahrung des behandelnden Arztes eine wesentliche Rolle.

Darmspiegelung: Wie lange dauert die Untersuchung?

In den meisten Fällen wird die Routineuntersuchung ambulant in einer spezialisierten Arztpraxis, meist beim Gastroenterologen oder in einer Klinikambulanz durchgeführt. Die eigentliche Untersuchung dauert etwa 20 bis 30 Minuten, dann wird der Untersuchende aus der Narkose geweckt und hat die Darmspiegelung überstanden.

Sollte der Darm unmittelbar vor dem Termin nicht ausreichend gereinigt sein, verlängert sich der Untersuchungstermin entsprechend um etwa ein bis zwei Stunden, da vor der Untersuchung ein Einlauf zur Darmreinigung durchgeführt werden muss.

Darmspiegelung und das Untersuchungsgerät: Was ist ein Koloskop?

Bei einer Darmspiegelung inspiziert, d.h. begutachtet der behandelnde Arzt auf einem Monitor Bilder aus dem Darminneren. Für diese Untersuchung benötigt der Arzt ein Endoskop oder für den Darmbereich entsprechend ein so genanntes Koloskop. Daher stammt auch der medizinische Name für die Darmspiegelung: die Koloskopie.

Das Endoskop bzw. Koloskop besteht aus drei Abschnitten: 1. dem Einführungsschlauch, der in den Darm eingeführt und vorgeschoben wird, 2. dem Bedienungsteil, an dem der Arzt die Spitze des Endoskops bewegen und auf das Wasser-, Luftventil und den Instrumentierkanal zugreifen kann und 3. dem Versorgungsschlauch und Versorgungsstecker, der die Verbindung zur Versorgungseinheit herstellt.

Der biegsame Schlauch des Koloskops verfügt über einen Durchmesser von sieben bis 11 Millimetern und ist etwa 130 bis 150 Zentimeter lang. An der Spitze des Einführungsschlauches befindet sich eine kleine elektronische Minikamera, die mit einer Lichtquelle, einem Objektiv und Videochip ausgestattet ist und dadurch Bilder aus dem Darminneren direkt auf einen Monitor sendet kann. Über einen Arbeitskanal des  Schlauchs können außerdem winzig kleine Geräte wie Zangen und Schlingen eingeführt werden, damit der Arzt direkt während der Untersuchung Gewebeproben aus auffälligen Stellen der Darmschleimhaut entnehmen oder Darmwucherungen wie Polypen mit der Schlinge entfernen kann. Zudem verfügt das Koloskop auch über eine Absaugvorrichtung, damit flüssige Stuhlreste und Spülflüssigkeit abgesaugt werden kann.

Darmspiegelung – Lagerung des Patienten

Vor der Untersuchung wird das Abdomen, also der Bauchbereich in Rückenlage inspiziert. Hier wird besonders auf bereits bestehende Operationsnarben, Bruchlücken wie Leisten- und Nabelhernien geachtet. In Rückenlage wird auch die Narkose verabreicht.

Sobald die Narkose wirkt, wird der Patient auf der Liege in eine stabile Linksseitenlage mit angewinkelten Knien positioniert. Diese Lage ermöglicht ein gutes Einführen der Koloskopspitze in den Anus. Danach kann individuell entschieden werden, in welcher Lage der Patient während der Untersuchung verweilt. In einigen Fällen erleichtert eine Umlagerung auf den Rücken die Untersuchung. Zum Ende der Untersuchung wird das Koloskop in den meisten Fällen in Rückenlage aus dem Darm zurückgezogen.

Darmspiegelung – Beruhigungsmittel und Kurznarkose

Viele Menschen fürchten sich vor unangenehmen Schmerzen während einer Darmspiegelung. Auf Wunsch verabreicht der Arzt zuvor ein Beruhigungsmittel in Verbindung mit einem Schmerzmittel. Üblicherweise wird die Darmspiegelung inzwischen unter einer Kurznarkose durchgeführt. Verwendet wird dafür meist das Narkosemittel Propofol. Die Kurznarkose sorgt dafür, dass der Patient nichts von der Untersuchung mitbekommt.

Während der Darmspiegelung richtet der Arzt seine Konzentration hauptsächlich auf das Vorwärtsschieben des Koloskops durch den Darm und auf die Bilder des Darminneren auf dem Bildschirm. Auch die Beobachtung des Patienten während der Untersuchung durch den Arzt und sein Team ist zentraler Bestandteil der Darmspiegelung. So können, wenn auch in seltenen Fällen, nach und während der Gabe des Beruhigungsmittel Kreislaufprobleme auftreten, weil das Mittel eventuell nicht gut vertragen wurde. Aus diesem Grund werden die Atmung und Vitalfunktionen wie Puls und Blutdruck sowie die Sauerstoffsättigung ständig überwacht.

Darmspiegelung – die Untersuchungsschritte

Nachdem der Patient die richtige Liegeposition eingenommen und eine Kurznarkose erhalten hat, tastet der Arzt zu Beginn zunächst den Mastdarm (Rektum) mit dem Finger ab, bevor das Koloskop durch den After in den Darm vorgeschoben wird.

Während der Untersuchung wird der Darm zunächst mit Luft geweitet, Mediziner sprechen von einer so genannten CO2- oder Luftinsufflation. Dieser Schritt ist notwendig, damit das Koloskop entsprechend im Darm zurückgeschoben werden kann und dadurch die gute Sicht auf die Darmschleimhaut gewährleistet wird. Bei diesem Untersuchungsschritt sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sowenig Luft wie möglich und soviel Luft wie nötig in den Darm eingeführt wird. Üblicherweise wird in der heutigen Zeit die CO2-Insulfation der Luftinsufflation vorgezogen, weil Kohlenstoffdioxid (CO2) aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften schneller aus dem Darm resorbiert werden kann, weshalb die Dehnung des Darms insgesamt geringer ausfällt und die Dehnung dadurch auch als weniger unangenehm empfunden wird.

Der Arzt schiebt also zunächst das Koloskop langsam bis zum Blinddarm oder Dünndarmende (terminales Ileum) vor und es wird vorsichtig Luft zur Erweiterung des Darms eingeblasen. Dann zieht der Arzt das bewegliches Koloskop langsam zurück und sucht aufmerksam die gesamte Darmschleimhaut Abschnitt für Abschnitt, in jedem Winkel und jeder Ecke nach möglichen krankhaften Veränderungen ab. Die Bilder aus dem Darminneren werden direkt von der Kamera des Koloskops auf einem Monitor übertragen und können betrachtet werden.

Werden kleine Wucherungen wie Darmpolypen entdeckt, kann der Arzt diese mittels einer Schlinge an dem Koloskop sofort entfernen. Werden verdächtige Stellen oder Gewebewucherungen sichtbar, können mittels einer Zange auch direkt Gewebeproben für weitere Untersuchungen entnommen werden.

Die gesamte Darmspiegelung dauert normalerweise 20 bis 30 Minuten. Die zuvor eingeblasene Luft kann nach der Untersuchung für kurze Zeit Blähungen verursachen. Erfolgte die Erweiterung des Darms mit Kohlendioxid (CO2) anstatt mit Raumluft, treten Blähungen anschließend eher selten auf, da CO2 etwa 150-mal schneller abgebaut werden kann.

Darmspiegelung: Wie geht es weiter nach der Untersuchung?

Die Darmspiegelung dauert im Normalfall etwa 20 bis 30 Minuten. Aufgrund einer Sedierung durch Beruhigungs- und Narkosemittel während der Untersuchung darf der Patient erst nach Hause entlassen werden, wenn die Vitalfunktionen wie Atmung, Körpertemperatur und Kreislauf (Puls und Blutdruck) stabil sind. Dafür müssen folgende Kriterien erfüllt sein: Gehen ohne Hilfe, Schmerzfreiheit, keine oder nur leichte Übelkeit, Flüssigkeitsaufnahme ohne Schwierigkeiten sowie ausreichende Nachsorge zu Hause. Der Arzt sollte außerdem immer noch einmal auf typische Symptome von Komplikationen wie Blutungen und Perforationen hinweisen, insbesondere dann, wenn Polypen während der Untersuchung entfernt wurden. Eine schriftliche Information mitsamt Notfallnummern sind dabei sehr hilfreich.

Die Entlassung aus der Praxis sollte aufgrund der Sedierung immer in Begleitung einer Person erfolgen, die im Idealfall schon im Vorfeld organisiert wurde. Die Begleitperson sorgt für den sicheren Weg nach Hause, denn das Autofahren ist für 24 Stunden nach der Darmspiegelung verboten. Weiter sollten durch die Beruhigungsmittel auch keine Termine eingeplant, Maschinen bedient, Verträge unterschrieben oder wichtige Entscheidungen nach der Untersuchung getroffen werden, da das Reaktionsvermögen eingeschränkt sein kann. Erholen, entspannen und schonen Sie sich am besten ganz in Ruhe zu Hause, insbesondere dann, wenn während der Untersuchung Gewebeproben entnommen oder Darmpolypen entfernt wurden.

Essen nach Darmspiegelung

Unmittelbar nach der Darmspiegelung können Sie in der Regel sofort wieder essen. Endlich kann das durch den Nahrungsverzicht während der Vorbereitungszeit entstandene Hungergefühl gestillt werden. Es darf alles gegessen und getrunken werden, auch wenn Gewebeproben entnommen oder Polypen entfernt wurden.

Viele Patienten nehmen bereits zur Untersuchung eine Kleinigkeit zu Essen wie mit z.B. belegte Brote, die anschließend dann gleich verzehrt werden können.

Mögliche Beschwerden nach der Darmspiegelung

Aufgrund der gründlichen Darmreinigung im Vorfeld der Darmspiegelung kann es nach der Untersuchung einige Tage dauern, bis die Verdauung wieder optimal funktioniert und sich normalisiert hat. Es wird deshalb empfohlen, nicht zu einem Mittel gegen Verstopfung zu greifen, weil zunächst der eventuell tägliche Stuhlgang ausbleibt. Andererseits können aufgrund der Abführmittel für kurze Zeit wässrige Durchfälle auftreten.

Im direkten Anschluss an die Untersuchung treten durch die eingeblasene Luft während der Darmspiegelung relativ häufig Blähungen und damit einhergehende Schmerzen oder Bauchkrämpfe auf. In der Regel verschwinden diese Beschwerden aber schnell wieder.

Wurden während der Untersuchung größere Polypen entfernt, können in den folgenden Tagen, in nur sehr seltenen Fällen, Blutungen auftreten. Der Arzt klärt dann ab, ob blutverdünnende Medikamente für weitere Tage abgesetzt werden sollten. Treten in der Folgezeit weiterhin Blutungen oder heftige Bauchschmerzen auf, sollten Sie sofort den Arzt anrufen.

Beschwerden nach der Darmspiegelung: Wann sollten Sie sofort den Arzt rufen?

Starke Schmerzen im Bauchbereich nach einer Darmspiegelung sind immer ein Warnsignal, das der unmittelbaren Abklärung durch den Arzt bedarf. Das gilt ebenfalls für Blutungen in der Folgezeit, auftretendes Fieber, Schweißausbrüche, Schwindel und Übelkeit nach der Untersuchung.

Darmspiegelung: Untersuchungsergebnisse

Wurden während der Darmspiegelung auffällige Veränderungen an der Darmschleimhaut entdeckt oder Darmwucherungen wie Polypen und wurden aufgrund dessen Gewebeproben entnommen oder Polypen entfernt, werden diese anschließend für weitere mikroskopische Untersuchungen an ein Speziallabor weitergegeben. Spätestens nach zwei Wochen sollten die Ergebnisse vorliegen und mit dem Hausarzt in einem Nachgespräch besprochen werden.

Ist das Ergebnis der Darmspiegelung unauffällig, wird die Untersuchung im Rahmen der Früherkennung von Krebs erst nach 10 Jahren wiederholt. Wurden Krebsvorstufen wie Polypen im Darm entdeckt und entfernt, wird die Darmspiegelung üblicherweise in kürzeren Abständen durchgeführt.

Sollte eine entnommene Gewebeprobe einen Krebsverdacht bestätigen, werden weitere Untersuchungen hinzukommen.

Darmspiegelung: Mögliche pathologische Befunde

Neben Tumoren oder Krebsvorstufen wie Polypen im Darm können bei einer Darmspiegelung noch viele weitere Erkrankungen entdeckt oder abgeklärt werden.

Mögliche pathologische Befunde im Überblick

  • Tumoren, Karzinome im Darm
  • Polypen im Darm (Krebsvorstufen)
  • Divertikel (Aussackungen in der Darmwand) und entzündete Divertikel (Divertikulitis)
  • Chronische entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulzerosa
  • Geschwüre in der Darmwand (Ulzera)
  • Engstellen im Darm (Stenosen), Fremdkörper
  • Infektionen, z.B. ausgelöst durch Bakterien wie Salmonellen uvm.
  • Hämorrhoiden

Darmspiegelung: Gibt es alternative Verfahren?

Es gibt Kontraindikationen, die eine Darmspiegelung als Untersuchungsmethode nicht zulassen, weil die Risiken gegenüber dem Nutzen der Untersuchung zu groß wären. Das betrifft unter anderem ältere Menschen in einem schlechten Allgemeinzustand, Menschen mit bestehenden Herz- und Kreislauferkrankungen oder aber bei akuten, schweren Verlaufsformen entzündlicher Darmerkrankungen.

Es gibt aber auch viele Patienten, die aus Angst oder zu großem Schamgefühl eine Darmspiegelung ablehnen und dann vom Einsatz anderer Methoden profitieren können. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Darmspiegelung das sicherste Verfahren zur Krebsvorsorge darstellt. Zudem bestehen bei der Darmspiegelung die Möglichkeiten der sofortigen Entfernung von Polypen oder der Entnahme von Gewebsproben bei auffälligen Veränderungen der Darmschleimhaut.

Alternative Untersuchungsmethoden des Darms sind die so genannte Sigmoidoskopie, Kapsel-Koloskopie oder die virtuelle Darmspiegelung wie z.B. die Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT). Falls sich jedoch ein verdächtiger Befund aus den Untersuchungen ergibt, ist eventuell doch eine „normale“ Koloskopie unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Diese alternativen Verfahren gelten als nicht so zuverlässig wie die reguläre Darmspiegelung und sollten nur angewendet werden, wenn eine Koloskopie nicht möglich ist oder abgelehnt wird.

Alternative Untersuchungsmethoden: Sigmoidoskopie

Die Sigmoidoskopie wird auch als „kleine“ Darmspiegelung bezeichnet. Die Vorgehensweise bei der Sigmoidoskopie ist im Grunde die gleiche wie bei der „großen“ Darmspiegelung, das Koloskop wird jedoch nicht bis zum Blinddarm oder bis zum Dünndarm vorgeschoben. Diese Darmuntersuchungsform umfasst nur das letzte Stück des Darms, den Enddarm. Zwar werden die Risiken und Komplikationen dieser Untersuchungsform als geringer eingestuft, dafür wird aber ein großer Teil des Dickdarms gar nicht erst erfasst und somit können auch keine Veränderungen, z.B. Tumore oder Krebsvorstufen in diesen Teilen entdeckt werden. Aus diesem Grund wird diese Untersuchungsform als Standarduntersuchung zur Krebsvorsorge von Experten und Medizinern nicht empfohlen. Die reguläre Darmspiegelung stellt in jedem Fall die bessere Methode dar.

 Alternative Untersuchungsmethoden: Kapsel-Koloskopie

Bei der Kapsel-Koloskopie wird eine kleine und unverdauliche Micro-Kamera als Kapsel geschluckt. Diese Kapsel besitzt an beiden Enden jeweils eine kleine Kamera, die in regelmäßigen Abständen Bilder aus dem Darminneren sendet. Die Kapsel mitsamt Kamera wird nur einmal verwendet, sie durchläuft den gesamten Darmtrakt und wird anschließend über den Stuhl ausgeschieden. Danach kann der untersuchende Arzt die Bilder inspizieren und bewerten. Bei der Kapsel-Koloskopie ist ebenso wie bei der regulären Darmspiegelung die gründliche Darmreinigung eine wichtige Vorsorgemaßnahme.

Die Kapsel-Koloskopie wird von Fachleuten als nicht sehr zuverlässig angesehen, weil doch immer wieder Teile von Tumoren oder Krebsvorstufen unentdeckt bleiben.

Alternative Untersuchungsmethoden: Virtuelle Darmspiegelung

Die „virtuelle“ Darmspiegelung umfasst die Untersuchungsmethoden Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT). Bei dieser Methode wird kein Gerät (Koloskop) in den Darm vorgeschoben, stattdessen sorgt ein Computerprogramm sowohl bei der CT als auch bei der MRT dafür, dass Teile des Darms bildlich dargestellt werden können.

Bei der virtuellen Darmspiegelung müssen die gleichen Vorbereitungsmaßnahmen durchgeführt werden wie bei der regulären Darmspiegelung, der Arzt kann jedoch weder Gewebeproben entnehmen noch Polypen während der Untersuchung entfernen. Weiterer Nachteil bei einer CT ist die Röntgenstrahlenbelastung und die MRT ist nach wie vor für eine Darmspiegelung technisch noch nicht ausreichend entwickelt und nicht zuverlässig.

Darmspiegelung und wissenschaftliche Studien: Welchen Nutzen/Vorteil hat eine Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung?

Es gibt zahlreiche Studien zum Thema Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs. Die Internetseite der Felix-Burda-Stiftung bietet dazu einen aktuellen und ausführlichen Überblick über die umfangreiche Studienlage [4]. Die Felix Burda Stiftung ist eine international aktive Stiftung und engagiert sich seit 2001 für die Kommunikation der Darmkrebs- Früherkennung und Vorsorge. Die Stiftung gehört in Deutschland zu den der bekanntesten, gemeinnützigen Institutionen in diesem Bereich. Die Studien befassen sich einerseits um allgemeine Fakten und Zahlen, andererseits um Themen zum familiär erhöhten Risiko bei Darmkrebs, Untersuchungsmethoden der Darmkrebsvorsorge wie die Koloskopie, virtuelle Koloskopie oder Kapselendoskopie sowie Kosten-Nutzen-Aspekte der Vorsorgeuntersuchung. Folgende drei Studien handeln von der Qualität einer Darmspiegelung in Deutschland, das Verhindern von Darmkrebs durch die Darmspiegelung und das Risiko, nach einer Darmspiegelung trotzdem an Darmkrebs zu erkranken.

Studie attestiert der Darmkrebs-Vorsorge in Deutschland hohe Qualität

So zeigt die aus dem Jahr 2015 stammende Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums, dass die Darmkrebsvorsorge in Deutschland eine hohe Qualität aufweist. [5] Wissenschaftler um Hermann Brenner im Deutschen Krebsforschungszentrum werten gemeinsam mit Kollegen um Lutz Altenhofen vom Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) alle Befunde der ersten 10 Jahre nach Einführung des Screening-Programms aus und stellten fest, dass die Rate der Personen, bei denen Gewebsveränderungen entdeckt wurden, innerhalb dieser Periode deutlich angestiegen ist. Diese Rate gilt als Maßstab für die Zuverlässigkeit und Effektivität der Darmkrebsvorsoge und entspricht den international geforderten Qualitätskriterien.

Vorsorge-Darmspiegelungen verhindern rund ein Viertel der Darmkrebsneuerkrankungen pro Jahr

Aufgrund der Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung vom Darmkrebs konnte die Anzahl der jährlichen Darmkrebserkrankungen langfristig um mehr als ein Viertel reduziert werden. [6] Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg und des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), nachdem sie die Befunde von 4,4 Millionen Patienten ausgewertet haben. Insbesondere ältere Menschen zwischen 75 und 84 Jahren sind durch die Vorsorgeuntersuchung seltener erkrankt als zuvor.
Mit dem Koloskopie-Screening konnten bis zu 16.000 Neuerkrankungen pro Jahr verhindert werden. Jährlich erkranken mehr als 63.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs.

DACHS-Studie: Das Risiko nach einer Darmspiegelung an Darmkrebs zu erkranken ist 90% geringer als bei Menschen, die keine Darmspiegelung in Anspruch genommen haben (Zeitraum 10 Jahre)

Die DACHS-Studie ist eines der weltweit größten Forschungsprojekte zu Darmkrebs. Im Jahr 2003 startete die DACHS-Studie und seit Beginn haben sich über 10.000 Menschen im Alter zwischen 33 und 98 Jahren an diesem Forschungsprojekt beteiligt. [7] Etwa ein Drittel der Teilnehmer war zum Zeitpunkt der Befragung 75 Jahre oder älter. Die Ergebnisse aus der wissenschaftliche Bewertung von mehr als 100 Fragestellungen sind nicht nur bei Experten im In- und Ausland, sondern auch in den Medien auf großes Interesse gestoßen. Ein Ergebnis war unter anderem, dass nach einer Koloskopie ohne auffälligem Befund das Darmkrebsrisiko über die nächsten 10 Jahre sehr niedrig ist.

Darmspiegelung: Produkte zur Darmreinigung

In Apotheken werden eine Vielzahl an wirkungsvollen Präparaten zur Darmreinigung angeboten. Es gibt Abführmittel in Form von Kapseln, als Pulver zum bereiten einer Trinklösung oder fertige Lösungen zum Trinken.

In der Regel verschreibt der zu untersuchende Arzt ein bestimmtes Präparat für die Darmreinigung im Rahmen einer Darmspiegelung. Wie und wann das Abführmittel eingesetzt wird, entscheidet ebenfalls der Arzt.

Produktbeispiele für die gründliche Darmreinigung vor einer Darmspiegelung

Moviprep

Moviprep ist ein Pulver zur Herstellung einer Lösung. Bei dem Arzneimittel handelt es sich um ein so genanntes Laxans, ein Abführmittel zum Einnehmen. Moviprep eignet sich zur gründlichen Darmreinigung vor klinischen Maßnahmen wie z.B. die Koloskopie. Die Arznei bewirkt eine Entleerung des Darmes in Form von wässrigen Durchfällen. Das Abführmittel wird außerdem zur schonenden Behandlung eines trägen Darms oder bei Verstopfungen (Obstipation) angewendet. Das Mittel soll immer genau wie beschrieben oder wie vom Arzt angeordnet eingenommen werden.

Endofalk Classic

Endofalk Classic ist ein weißes Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen. Das Arzneimittel ist ein Präparat mit abführender Wirkung und kommt deshalb für die gründliche Darmreinigung als Vorbereitungsmaßnahme einer Darmspiegelung zum Einsatz. Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein und fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Picoprep

Picoprep ist ebenfalls ein Pulver zur Herstellung einer Abführlösung zum Einnehmen. Das Arzneimittel enthält unter anderem das darmstimulierende Abführmittel Natriumpicosulfat sowie Magnesiumcitrat, das durch Zurückhalten von Flüssigkeiten im Darm eine gründliche Darmentleerung und Darmreinigung hervorruft. Picoprep wird bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 1 Jahr zur Darmreinigung vor einer Röntgenuntersuchung, einer Darmspiegelung oder einem chirurgischen Eingriff angewendet. Auch bei diesem Arzneimittel gilt, dass die Einnahme immer genau nach Absprache mit dem Arzt eingenommen wird. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

 

Verweise

[1] Deutsches Krebsforschungszentrum: Link nicht mehr online

[2] Medscape: Keine Angst vor der Darmspiegelung – kaum Komplikationen: http://deutsch.medscape.com/artikel/4900890

[3] Prospective Quality Assessment of Screening-Colonoscopy in Berlin (Berlin Colonoscopy Project, BECOP-3): http://www.giejournal.org/article/S0016-5107(09)01271-1/fulltext

[4] Studien zur Darmkrebsvorsorge (Stand Januar 2016): Link nicht mehr online

[5] http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2015/dkfz-pm-15-40-Studie-attestiert-der-Darmkrebs-Vorsorge-in-Deutschland-hohe-Qualitaet.php

[6] http://www.ejcancer.com/article/S0959-8049%2815%2900287-7/abstract

[7] http://dachs.dkfz.org/dachs/ablauf.html

Literaturverzeichnis

  • Helmut Mang, Wolfgang Schima: CT – Kolonographie: Virtuelle Koloskopie, Thieme Verlag, Stuttgart 2008
  • Helmut Messmann (Herausgeber): Lehratlas der Koloskopie: Das Referenzwerk zur Untersuchungstechnik und Befundinterpretation, Thieme Verlag, Stuttgart 2014
  • Guido Schachschal: Praktische Koloskopie: Methodik, Leitlinien, Tipps und Tricks, Thieme Verlag, Stuttgart 2010

 

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