28 Hausmittel gegen Blähungen

28 Hausmittel gegen Blähungen

Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen – Was tun bei Blähungen?

14 bis 23 Mal täglich suchen sich Verdauungsgase als „Winde“ einen Weg nach draußen. Das ist ein vollkommen normaler und gesunder Vorgang. Bilden sich aber so große Gasmengen, dass der Druck von innen nur schwer auszuhalten ist, kann es unangenehm, peinlich oder gar schmerzhaft werden.

Dennoch ist ein Arztbesuch aufgrund von Flatulenzen, wie Blähungen auch genannt werden, in den meisten Fällen unnötig. Denn oftmals verhelfen einfache Hausmittel auf schonende Weise zur Windstille im Bauch. Was hilft, Blähungen zu vermeiden und loszuwerden, was Sie besser nicht tun und nicht essen sollten und wodurch die Tönchen, nicht nur nach dem Bohnenessen, überhaupt entstehen, verrät Ihnen der folgende Ratgeber.

Ursachen für Blähungen

Beim Essen und Trinken, gerade wenn es schnell gehen muss, wird oft unbemerkt reichlich Luft mit aufgenommen. Diese bahnt sich meist schneller wieder einen Weg nach draußen und fällt in der Regel als Aufstoßen direkt nach den Mahlzeiten auf. Ebenso wie nach dem Trinken kohlensäurehaltiger Getränke.

Dazu sind Gase ein normales Nebenprodukt der Verdauung. Enzyme und Bakterien, die die Nahrung zersetzen, lassen dabei zum einen Unbrauchbares beziehungsweise Unverdauliches zurück. Zum anderen haben Bakterien selbst einen Stoffwechsel. Auch die Zersetzung der Nährstoffe in Substanzen, die in den Körper aufgenommen werden können, erfolgt teilweise unter Gasbildung.

Diese Ursachen sind aber nicht die einzigen Faktoren, die hinter einem Blähbauch stecken können. Zu den Auslösern und Risikofaktoren für Flatulenzen sind auch:

  • Alkohol: Ein Glas zu viel am Abend kann die Welt zum Drehen und Ihre Verdauung in Aufruhr bringen. Gerade Bier und Wein oder kohlensäurehaltige Drinks erzeugen Flatulenzen. Dazu kann aber jeder übermäßige Konsum von Alkohol die Darmflora schädigen und so zu einer dauerhaft erhöhten Gasbildung führen.
  • Ballaststoffe: Ballaststoffe sind gesund. Sie erhöhen das Volumen des Stuhls, halten die Verdauung auf nützliche Weise beschäftigt und den Blutzuckerspiegel konstant. Dennoch kommen gerade die Ballaststoffe in der modernen Ernährung oftmals deutlich zu kurz. Wenn Sie im Rahmen einer Umstellung oder einer Diät aber plötzlich deutlich größere Mengen davon auf den Speiseplan setzen, können Sie zunächst unter starken Blähungen leiden. Erhöhen Sie die Zufuhr also allmählich, bis Sie die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Mindestmenge von 30 Gramm pro Tag erreicht haben.
  • Blähende Lebensmittel: Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Erbsen und Linsen aber auch Kohl und Lauchgewächse werden besonders gasbildend verdaut. Daher auch das Sprichwort um die tonerzeugenden Bohnen. Wer hiervon sehr große Mengen ist, ernährt sich zwar gesund – mutet dem Darm aber auch einiges zu. Mit der richtigen Zubereitung und den passenden Gewürzen lässt sich den Winden jedoch vorbeugen.
  • Erbliche Veranlagung: Die Neigung zu Flatulenzen kann in der Familie liegen. Oftmals geht damit eine insgesamt eher sensible Verdauung einher.
  • Fehlende Bewegung: Vor die Wahl gestellt, ob Sie „nach dem Essen ruhen oder Tausend Schritte tun“ sollten, entscheiden Sie sich lieber für die Bewegung. Langes Sitzen und ein genereller Bewegungsmangel können auch die Verdauung träge werden lassen. Das führt zu einem längeren Verweilen der Nahrung und Stoffwechselendprodukte in Magen und Darm und kann die übermäßige Gasbildung begünstigen.
  • Große Mahlzeiten: Haben Sie mehrere Stunden gehungert und schlagen dann bei der nächsten Mahlzeit so richtig zu, kann der Verdauungstrakt schnell überfordert sein. Das wiederum führt zu heftigen Blähungen und großem Druck im Bauchraum.
  • Luftschlucken: Säuglingen passiert es beim Trinken, dem einen oder anderen beim Verwenden eines Strohhalms, beim Erschrecken oder wird absichtlich probiert, wenn ein „festsitzendes“ Gasbläschen im Magen gelöst werden soll – das Luftschlucken. Die drückende Luft bahnt sich im Anschluss einen Weg nach außen. Bis ihr das erfolgreich gelingt, kann Magendrücken die unangenehme Folge sein.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien: Für den einen ist es Gluten, für andere Laktose und für wieder andere Süßstoffe, Konservierungsmittel oder Histamin – bei Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Blähungen meist vorprogrammiert und oftmals nicht die einzigen Beschwerden.
  • Schwangerschaft: Der Platz für Magen und Darm wird weniger, der Druck im Bauchraum wird erhöht und dazu kommen die Bewegungen des neuen Erdenbürgers, die schon mal auf die ohnehin eingequetschten Organe treffen können. Blähungen in der Schwangerschaft sind die Regel. Gerade hier können Hausmittel besonders hilfreich sein, da sie besonders schonend wirken.
  • Verdauungsstörungen: Ob durch eine Krankheit, die Einnahme von Medikamenten oder Stress – Verdauungsstörungen sind keine Seltenheit und oftmals von Blähungen begleitet.

Das Roemheld Syndrom – wenn Blähungen Herzdruck erzeugen

Den Namen des Roemheld Syndroms kenne wenige, die damit einhergehende Symptome aber zahlreiche Menschen. Tritt es erstmalig auf, kann es auf den Betroffenen beängstigend wirken. Dennoch ist die Ursache einfach nur zu viel Luft.

Ein voller oder aufgeblähter Magen und Darm können den Druck im Bauchraum erhöhen und das Zwerchfell nach oben pressen. Hierdurch wird der Platz für das Herz stark eingeschränkt, was wiederum zu einer verminderten Pumpleistung führen kann. Dazu können die folgenden Symptome auftreten:

  • Angstzustände: Allein durch die Psyche kann bei dem Roemheld Syndrom Angst auftreten. Brust- und Herzgegend fühlen sich beengt an, tiefes Einatmen ist erschwert und die Körpertemperatur steigt. Zudem können die Beschwerden schmerzhaft werden und sogar wie ein Herzinfarkt wirken. Allerdings gibt es für akute Angstzustände bei dem Syndrom auch eine körperliche Ursache. Das autonome Nervensystem wird durch den Druck und Schmerz aktiviert und kann regelrechte Panik auslösen.
  • Herzrasen: Die Herzhöhle wird durch das nach oben drückende Zwerchfell verkleinert, das Herz damit in seiner Bewegungs- und Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Das kann Herzrasen und -beschwerden auslösen.
  • Hitzewallungen: Durch die Aktivierung des autonomen Nervensystems steigt – wie bereits erwähnt – die Körpertemperatur an. Grund dafür ist die Auslösung des Flucht oder Kampf (Fight or Flight) Reflexes. Der Körper wird in Reaktionsbereitschaft versetzt, was zu Hitzewallungen und Schweißausbrüchen führen kann.
  • Kreislaufprobleme: Das Herz wird eingeengt und versucht die reduzierte Pumpleistung mit schnellerem Schlagen auszugleichen. Der Druck im Bauchraum ist hoch und zugleich ist die Verdauung belastet. Das macht dem Blutkreislauf schwer zu schaffen und kann Kreislaufbeschwerden hervorrufen.
  • Kurzatmigkeit: Nicht nur das Herz wird durch den Hochstand des Zwerchfells eingeengt, auch die Lunge wird gedrückt. Zudem ist das Zwerchfell gedehnt und kann nur in geringerem Ausmaß zusammengezogen werden. Die Atmung wird erschwert und vor allem das Einatmen bereitet Probleme. Die Folgen sind eine akute Kurzatmigkeit und das Gefühl, die Einatmung würde den Druck auf Bauch und Herz noch verstärken.
  • Schmerzen: Die Schmerzen beim Roemheld Syndrom gehen vor allem vom Bereich der Brust, des Herzens, der Lunge, dem Magen und Darm aus. Der gesamte Bauch kann sich hart und gespannt anfühlen.

Mögliche Ursachen des Roemheld Syndroms

Zum, nach seinem Entdecker benannten, Roemheld Syndrom kann es kommen, wenn:

  • die Mahlzeiten sehr groß oder fettreich sind
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien vorliegen
  • eine entzündliche Erkrankung im Bereich von Magen oder Darm besteht
  • es zu einem Zwerchfellbruch, einer sogenannten Hiatushernie, mit einem dadurch verlagerten Magenbereich kommt
  • ein Reizdarmsyndrom vorliegt
  • Darmträgheiten oder Blockaden die Passage von Gasen, Nahrungsbrei und Stuhl verhindert oder erschwert

Hausmittel gegen Blähungen

Obwohl Blähungen sehr unangenehm sein können, sind sie in der Regel einfach mit Hausmitteln zu mildern. Zudem kann das Befolgen weniger simpler Verhaltensregeln ihr Auftreten deutlich verringern. Im Folgenden verraten wir Ihnen, was hilft und worauf Sie bei einer Neigung zu Flatulenzen eher verzichten sollten.

Aktivkohle gegen Blähungen

Wenn die Winde aus Magen und Darm zum Problem werden, können sich dafür Schadstoffe, Giftstoffe, Produkte aus dem Stoffwechsel und Krankheitserreger verantwortlich zeigen. Aktivkohle kann diese binden und ihre Abführung begünstigen.

Damit verringert das Mittel aus der Apotheke Blähungen schon im Vorfeld, beispielsweise, wenn im Urlaub mit ungewohnten Keimbelastungen im Essen und Trinkwasser gerechnet werden muss. Zudem kann es bestehende Flatulenzen verringern.

Vermuten Sie als Ursache für die belastenden Winde Nahrungsmittelgifte, belastetes Trinkwasser oder ähnliche Auslöser, greifen Sie also zu Kohletabletten.

Anis gegen Blähungen

Anis ist nicht nur ein leckeres Gewürz, es entspannt auch die Muskulatur der Verdauung und hilft damit vor allem gegen Krämpfe, die häufig mit einer übermäßigen Gasbildung einhergehen. Wenden Sie Anis als Tee innerlich oder in Form von Öl äußerlich an.

Extra-Tipp: Anis wirkt auch über die Muttermilch. Wenn Ihr Säugling also unter Blähungen leidet oder kurze Zeit nach dem Stillen unruhig wirkt, trinken Sie Anis Tee oder eine Mischung, die das Gewürz enthält. Hierdurch erfährt nicht nur Ihre Verdauung eine wohltuende Entspannung, die Ihres Nachwuchses wird ebenso beruhigt.

Apfelessig gegen Blähungen

Apfelessig hilft dabei, die Darmflora zu stabilisieren. Das fruchtig-saure Mittel bekämpft Fäulnisbakterien im Verdauungstrakt und reguliert die Verdauung im Allgemeinen.

Geben Sie zwei bis vier Teelöffel Apfelessig auf ein Glas Wasser und wenden Sie das Hausmittel gegen Flatulenzen drei Mal täglich an. Das wirkt schon vorbeugend gegen Blähungen, kann aber auch im akuten Fall helfen.

Allerdings sollten Sie einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe und die Qualität des Apfelessigs werfen. Wählen Sie einen möglichst naturbelassenen Bio-Apfelessig mit einem geringen Zuckergehalt. Dieser steckt nebenbei auch noch voller wertvoller Mikronährstoffe, die förderlich für die Gesundheit sind.

Tipp: Wenn Sie dem Geschmacks des Essigs nichts abgewinnen können, mischen Sie etwas Honig oder Fenchelhonig zum Süßen in das Wasser.

Bauchmassage gegen Blähungen

Einfach aber sehr wirkungsvoll gegen Flatulenzen ist die Bauchmassage – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Sie wirkt entspannend und damit gegen Krämpfe, kann drückende Gasblasen schneller aus dem Körper befördern und hierdurch für Linderung sorgen. Zudem hilft die Bauchmassage dabei, eine träge Verdauung anzuregen.

Führen Sie die Massage wie folgt durch:

  1. Legen Sie sich auf den Rücken.
  2. Streichen Sie mit den Fingerkuppen oder der flachen Hand – je nachdem, was Sie als angenehmer empfinden – mit kreisförmigen Bewegungen um den Bauchnabel. Bewegen Sie Ihre Hände dabei im Uhrzeigersinn.
  3. Vergrößern Sie die Kreise allmählich, bis hinauf zum Rippenbogen und hinunter zum Becken.
  4. Verkleinern Sie die Kreise wieder, bis Sie erneut nur um den Bauchnabel massieren. Üben Sie dabei lediglich einen leichten Druck aus.

Um den Effekt der Bauchmassage gegen Blähungen noch zu verstärken, können Sie zusätzlich ein Öl verwenden. Gut geeignet sind Kümmelöl und Fenchelöl.

Bewegung gegen Blähungen

Bevor eine deftige Mahlzeit zu Blähungen führt, können Sie der Verdauung durch Bewegung auf die Sprünge helfen. Legen Sie einfach einen Verdauungsspaziergang ein. Der steigert die Durchblutung sanft und wirkt anregend, wodurch eine übermäßige Gasbildung vermieden werden kann.

Bewegung hilft aber nicht nur dabei, Flatulenzen zu verhindern. Sie kann auch dann helfen, wenn der Bauch bereits gebläht ist.

Darmreinigung gegen Blähungen

Wenn es immer wieder zu unangenehmen, übermäßigen Blähungen kommt, kann eine Darmreinigung beziehungsweise Darmsanierung Abhilfe schaffen. Hierbei wird zunächst durch ein Darmreinigungsmittel, das meist Kräuter und Flohsamen enthält, die Lösung und Ausscheidung von Schlacken begünstigt.

Zusätzlich kann ein Einlauf vorgenommen werden. Im Anschluss wird die Darmflora wieder aufgebaut. Hierbei kommen Präbiotika und Probiotika zum Einsatz.

Während der Darmreinigung sollte auf eine leicht verdauliche, basische Kost geachtet werden. Essen Sie also am besten reichlich Gemüse, Reis und verzichten Sie auf Fertigprodukte mit Zusätzen sowie Gluten.

Ernährungstagebuch gegen Blähungen

Besteht eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder gar eine Allergie, beispielsweise gegen Gluten, Laktose, Weizen oder Histamin, sind Flatulenzen meist vorprogrammiert. Diese bessern sich zwar, wenn auf die jeweiligen Lebensmittel verzichtet wird – gerade das ist aber bei unbekannten Auslösern kaum gezielt möglich.

Ein Ernährungstagebuch kann hier Abhilfe schaffen. Notieren Sie alles, was Sie am Tag zu sich nehmen. Die Bestandteile einzelner Mahlzeiten, jeden Snack und auch Getränke, Kaugummi und Medikamente. Vermerken Sie zusätzlich, welche Beschwerden auftreten.

Führen Sie das Ernährungstagebuch über mindestens drei Wochen. Nach diesem Zeitraum lässt sich in der Regel bereits erkennen, ob die Blähungen vor allem nach fettreichem Essen, Brot und Pasta, Milchprodukten oder vielleicht nach speziellen Getränken, Süßigkeiten oder gar Kaugummi auftreten. Auch wenn Sie selbst den Übeltäter nicht sofort ausmachen können, ist das Tagebuch eine sinnvolle Hilfe bei der ärztlichen Diagnose.

Fencheltee gegen Blähungen

Fencheltee oder besser Fenchel-Anis-Kümmeltee ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen Blähungen. Pflanzliche Helfer wie Fenchel sorgen für auf natürliche Weise für Entspannung im Verdauungstrakt und verringern daher den Druck im Bauch, wenn dieser gebläht ist. Zudem regulieren sie die Gasbildung an sich und machen die typischen Verdächtigen bei Flatulenzen – wie Hülsenfrüchte und Kohl – leichter verdaulich.

Wenn Sie also einem Blähbauch vorbeugen möchten, trinken Sie direkt zum Essen eine Tasse Fencheltee oder garen Sie etwas frischen Fenchel mit. Haben sich schon große Mengen Gas gebildet, trinken Sie arzneilichen Fencheltee aus der Apotheke. Dieser ist wirksamer als Lebensmitteltee aus dem Supermarkt und schafft schnell Linderung. Ein beliebter Magen-Darm-Tee bei Blähungen ist übrigens der spezielle Blähungstee von Aurica.

Flohsamen gegen Blähungen

Kommt es oft zu Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, kann eine Kur mit Flohsamen die Verdauung regulieren. Die Samen der Heilpflanze enthalten Ballast- und Schleimstoffe, die sich positiv auf die Darmflora auswirken und damit Verdauungsbeschwerden vorbeugen können.

Verwenden Sie am besten Flohsamenpulver, von dem Sie einen Teelöffel in etwa 100 Milliliter Wasser einrühren. Rühren Sie die Mischung gut um und trinken Sie sie sofort. Anderenfalls können die Flohsamen das Wasser binden und das Trinken wird unangenehm. Optimal ist die Einnahme etwa eine halbe Stunde vor der Mahlzeit oder zwei Stunden danach.

Ein- bis zweimal täglich können Sie bei Blähungen zum Flohsamenpulver greifen. Eine häufigere Einnahme ist – gerade anfangs – nicht empfehlenswert. Da die Samen größere Mengen Ballaststoffe enthalten, können sie bei einer unzureichenden Gewöhnung daran sogar noch Blähungen auslösen.

Garen gegen Blähungen

Das richtige Garen macht Lebensmittel leichter verdaulich und kann Blähungen auf diese Weise vorbeugen. Achten Sie gerade bei Hülsenfrüchten und Kohl darauf, ausreichende Kochzeiten einzuhalten oder verwenden Sie einen Druckkochtopf. Auch das Dünsten und Dämpfen von Gemüse wirkt Flatulenzen entgegen.

Wenn Sie also ausgerechnet von Salat heftig aufstoßen müssen, dünsten Sie das Gemüse kurz. Das macht Ihrem Körper die Verdauung leichter.

Gewürznelken gegen Blähungen

Gewürznelken lassen sich auf vielfache Weise gegen Blähungen einsetzen, helfen aber auch bei Zahnschmerzen und gehören daher sowohl in die Hausapotheke, als auch ins Gewürzregal.

Für die innerliche Anwendung können Sie Gewürznelken:

  • mitgaren. Eingekochtes Birnenkompott, gespickte Bratäpfel, gekochter Reis, Curry oder Plätzchen und sogar Gemüse, Fleisch und Fisch lassen sich mit den Gewürznelken verfeinern. Das bringt nicht nur geschmackliche Abwechslung auf den Speiseplan, sondern tut auch dem Bauch gut.
  • kauen. Ein bis zwei Gewürznelken langsam und gründlich durchkauen setzt die darin enthaltenen Substanzen frei und beruhigt den Magen. Der pure, intensive Geschmack ist zwar gewöhnungsbedürftig, die Wirkung bei Blähungen aber überzeugend.
  • trinken. Geben Sie zwei bis drei Gewürznelken in eine Tasse und übergießen Sie sie mit kochendem Wasser. Nach einer Ziehzeit von zehn Minuten süßen Sie den Aufguss und trinken ihn in kleinen Schlucken.

Hefe gegen Blähungen

Ist die Verdauung durch Stress, Krankheit oder falsche Ernährung eingeschränkt, kann es zu einem Ungleichgewicht in der Darmflora und damit neben anderen Beschwerden auch zu häufigen Blähungen kommen.

Eine Kur mit spezieller medizinischer Hefe unterstützt die Darmflora und hilft dabei, wieder eine gesunde Balance herzustellen. Dadurch ist sie zwar bei der Akutbehandlung von Flatulenzen ungeeignet, schafft aber auf Dauer Abhilfe.

Heißes Wasser trinken gegen Blähungen

Verkrampfungen im Magen-Darm-Trakt können zu Blähungen führen, Blähungen wiederum zu Krämpfen. Das passende Lösungsmittel hierfür ist in manchen Fällen schlicht heißes Wasser. Bei milden Flatulenzen reicht bereits eine Tasse davon aus, um eine Entspannung und damit Linderung zu bewirken.

Wer keinen Tee zur Hand hat oder den Geschmack nicht mag, kann stattdessen also warmes Wasser trinken.

Ingwer gegen Blähungen

Ingwer ist ein wunderbares Hausmittel gegen Übelkeit, hilft bei Erkältungen und wirkt auch lindernd bei Blähungen. Um die positive Wirkung auf die Verdauung zu nutzen, können Sie Ihr Essen direkt mit Ingwer würzen oder auch häufiger zu eingelegtem Ingwer greifen.

Ist die Gasbildung bereits in vollem Gange, ist hingegen Ingwertee die bessere Wahl. Benutzen Sie am besten frischen Ingwer, den Sie in kleine Stücke schneiden oder raspeln und mit kochendem Wasser übergießen. Ein Abseihen ist nicht nötig, dafür können Sie den Ingwer für wiederholte Aufgüsse verwenden – diese sind dann aber natürlich schwächer.

Kauen gegen Blähungen

Das bereits erwähnte Luftschlucken ist ein häufiger Grund für Blähungen und geschieht vor allem, wenn hastig und damit unzureichend gekaut wird. Nehmen Sie sich für die Mahlzeiten ausreichend Zeit und Ruhe, essen Sie nicht im Laufen und achten Sie darauf, jeden Bissen gut durchzukauen.

Ein netter Nebeneffekt davon ist nicht nur die Verringerung der Blähungsneigung durch das Vermeiden des Luftschluckens, sondern auch ein frühzeitiger einsetzendes Sättigungsgefühl und eine erleichterte Verdauung. Dadurch werden Magen und Darm geschont und entlastet, was wiederum Flatulenzen verhindern kann.

Knoblauch gegen Blähungen

Knoblauch regt die Verdauung an und kann damit Blähungen verhindern. Als Gewürz im Essen ist es daher empfehlenswert und darf ruhig öfter auf dem Speiseplan stehen.

Aber Vorsicht: Manch einer reagiert auf Knoblauch empfindlich. Führen Sie daher langsam größere Mengen ein und probieren Sie verschiedene Zubereitungsformen. Wer geschnittenen Knoblauch nicht verträgt, kann beispielsweise gepressten Knoblauch verwenden.

Kräuter gegen Blähungen

Koriander, Rosmarin, Salbei und Thymian können die Verdauung anregen und zugleich für eine Beruhigung sorgen. Gönnen Sie sich öfter einen gesunden Kräutertee daraus oder würzen Sie Ihre Speisen damit, um Blähungen vorzubeugen. Rosmarinpflanzen für die Küche und die Hausapotheke kann man sehr gut auf dem Balkon anbauen.

Kurkuma gegen Blähungen

Kurkuma ist nicht nur ein leckeres Gewürz, es bringt auch die Verdauung auf Vordermann. Gewürzmischungen mit Kurkuma wirken Völlegefühl und Verstopfung entgegen. Dadurch kann Flatulenzen wirksam vorgebeugt werden.

Kümmel und Kreuzkümmel gegen Blähungen

Als Tee, als Gewürz im Essen oder als Öl für die Bauchmassage sorgen Kümmel und Kreuzkümmel für Entspannung im Magen-Darm-Trakt. Vor allem für die innerliche Anwendung sind die Samen ideal, denn sie machen auch blähende Speisen leichter verdaulich.

Geben Sie daher bei fettiger Wurst, Sauerkraut und Hülsenfrüchten Kümmel hinzu, um einen Blähbauch gar nicht erst entstehen zu lassen.

Kürbis gegen Blähungen

Im Herbst gehört er für viele Menschen fest auf den saisonalen Speiseplan, er sollte aber ruhig öfter auf dem Teller landen. Gedünstet ist Kürbis leicht verdaulich, dazu bringt er größere Mengen Ballaststoffe und Mikronährstoffe mit sich und kann einen aufgeblähten Bauch sicher beruhigen.

Mehr Mahlzeiten gegen Blähungen

Im hektischen Alltag kommen Ruhe und Zeit beim Essen oftmals zu kurz. Das Ergebnis ist nicht nur hastiges und unzureichendes Kauen, sondern auch (unregelmäßiges) Essen von sehr großen Mengen. Eben das kann Magen und Darm aber schwer belasten.

Die leeren Gänge des Verdauungstraktes werden plötzlich überdehnt und der Stoffwechsel kann kaum Schritt halten. Hierdurch kommt es zu vermehrten Blähungen, starkem Völlegefühl und Schmerzen.

Deutlich besser: Fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten, die den Verdauungstrakt gesund auslasten aber nicht überstrapazieren. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn die Zeit knapp ist. Dennoch ist die Umsetzung mit ein wenig passender Planung meist problemloser möglich, als gedacht. Die folgenden Tipps können dabei helfen:

  • Halten Sie Snacks bereit. Smoothies, eine Handvoll Mandeln, ein Fitnessriegel mit hohem Eiweißgehalt, ein Chia Pudding oder Obst und Gemüse erfordern einen geringen Vorbereitungsaufwand und lassen sich „nebenbei“ verspeisen. Sie passen also ideal in den stressigen Arbeitstag und halten die Verdauung auf sanfte Weise beschäftigt. Dazu verhindern Sie Hungerattacken ebenso, wie das oftmals darauf folgende Essen übermäßig großer Mengen und damit Blähungen.
  • Zeit nehmen und planen. Zeit ist eines der wertvollsten Güter und damit sehr knapp. Wir sparen daran gerne, regen uns auf, wenn sie von anderen verschwendet wird und haben doch genug davon, um sie abends vor dem Fernseher zu verbringen. Drehen Sie den Spieß einfach mal um und planen Sie auf der Arbeit (sofern möglich) feste Zeiten für Zwischenmahlzeiten ein. Das gibt Energie, sorgt für Entspannung und beugt Verdauungsbeschwerden vor. Die fünf bis zehn investierten Minuten machen sich also gleich mehrfach bezahlt.
  • Machen Sie Zwischenmahlzeiten erreichbar. Ob es die Schale mit frischen Beeren, knackigen Nüssen oder mundgerechten Gemüsestücken auf dem Schreibtisch ist, bei der Sie zwischen dem Tippen mal zugreifen können oder eine Flasche mit einem Smoothie – was in Reichweite steht, wird auch genutzt.

Mineralerde gegen Blähungen

Sie bindet Giftstoffe sowie Gase und wirkt gegen Entzündungen: Mineral- oder Heilerde ist vielseitig einsetzbar. Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass sie auch bei Blähungen hilft.

Mischen Sie ein bis drei Mal täglich einen Teelöffel Mineralerde für die innerliche Anwendung in Wasser, andere Getränke, den Jogurt oder das Frühstücksmüsli – können Sie sich nicht mit der sandigen Textur anfreunden, greifen Sie auf Heilerde Kapseln zurück.

Natron gegen Blähungen

Natron bindet Säuren und wirkt damit auch gegen Sodbrennen und Flatulenzen. In der Folge schüttet der Körper jedoch noch mehr Säure aus und die Beschwerden können sich verschlimmern. Natron ist daher nur ein scheinbares Hausmittel gegen Blähungen.

Lassen Sie davon also lieber die Finger.

Petersilie gegen Blähungen

Lassen Sie die dekorative Petersilie auf Ihrem Teller aus Anstand liegen? Essen Sie sie lieber für Ihre Gesundheit. Die ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe und das Vitamin C des würzenden Krauts sind nicht nur eine Bereicherung für die Ernährung, sie haben auch einen positiven Einfluss auf die Verdauung und können Blähungen vorbeugen.

Pfefferminzöl gegen Blähungen

Pfefferminzöl kann – vor allem in Kombination mit Kümmelöl – den Darm „aufräumen“. Es regt die Verdauung an und reguliert die Vorgänge. Dadurch wirkt es gleichermaßen gegen Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Völlegefühl.

Geben Sie jeweils einen Tropfen Pfefferminzöl und Kümmelöl auf ein Glas Wasser und rühren Sie gut um. Trinken Sie die bis zu drei Gläser dieser Mischung über den Tag verteilt.

Probiotika gegen Blähungen

Probiotische Kulturen im Joghurt oder auch in Tablettenform helfen dem Darm dabei, eine gesunde Flora aufzubauen beziehungsweise wiederherzustellen. Wenn Sie häufiger unter Verdauungsbeschwerden leiden, kann eine Kur mit Probiotika also überaus sinnvoll sein.

Tee gegen Blähungen

Ob Salbeitee oder Löwenzahntee, der warme Aufguss hilft bei Blähungen aufgrund der Bitterstoffe. Diese unterstützen die Verdauung, kommen in der modernen Ernährung aber oftmals zu kurz.

Halten Sie also am besten einen Vorrat verschiedener Kräutertees aus der Apotheke bereit. Diese sind besonders wirksam und reich an den gesundheitsfördernden Substanzen.

Wärme gegen Blähungen

Ob Magen oder Darm hauptsächlich betroffen sind, Blähungen gehen oftmals auch mit schmerzhaften Verspannungen einher. Wärme kann diese lösen und hat daher einen entspannenden Effekt.

Nutzen Sie im Fall der Fälle also eine Wärmflasche, eine Heizdecke oder ein Körnerkissen. Sind diese nicht zur Hand, tut es auch ein feuchtwarmer Waschlappen.

Wann müssen Sie mit Blähungen zum Arzt?

Wenn ab und an mal unbeabsichtigt ein „Wind entweicht“, weil der Druck durch die Gasbildung zu hoch wurde, ist das noch kein Grund für einen Arztbesuch. Hausmittel gegen Blähungen oder auch angepasstes Essverhalten, können die übermäßige Luftentwicklung regulieren und damit Abhilfe schaffen.

Dennoch können starke Flatulenzen durchaus zum Problem werden, erhebliche Beschwerden bereiten, auf eine ernsthafte Störung hinweisen oder auch mit anderen Störungen verwechselt werden. Suchen Sie daher einen Arzt auf, wenn:

  • Schmerzen auftreten, die in den linken Arm ausstrahlen oder ein extremes Schmerzempfinden im Bauchraum vorliegt.
  • die Flatulenzen häufig auftreten.
  • zugleich Durchfall, Erbrechen oder Verstopfung vorliegen.
  • die Flatulenzen oft auftreten und mit Sodbrennen einhergehen.
  • die Hausmittel keine Wirkung zeigen.
  • Säuglinge oder Schwangere betroffen sind.

Quellen

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  • Robert Ploier: Differenzialdiagnosen in der Kinder- und Jugendmedizin. Thieme, 2013, ISBN 9783131711618
  • Anja Buchholtz: Hat die Patientin ein Reizdarmsyndrom? : Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen. In „MMW – Fortschritte der Medizin“, 154, 2012, ISSN 1438-3276
  • Hans-Konrad Biesalski: Taschenatlas der Ernährung. Thieme, 2011, ISBN 3131153555
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  • Ruth Jahn: Rezeptfrei gesund mit Schweizer Hausmitteln. Beobachter-Edition, 2012, ISBN 9783855695850
  • Koriander lindert Blähungen. In „Ärzte-Zeitung“, 2004, 218, ISSN 0175-5811
  • Burkhard Rodeck: Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung. Springer, 2008, ISBN 3540739688
  • Oft sind es Blähungen, die bei Reizdarm quälen. In „Ärzte-Zeitung“, 2011, 110, ISSN 0175-5811
  • Martin Storr: Der große Patientenratgeber Reizdarmsyndrom. W. Zuckschwerdt Verlag, 2015, ISBN 9783863711832
  • Martin Storr: Der Ernährungsratgeber zur FODMAP-Diät. W. Zuckschwerdt Verlag, 2015, ISBN 9783863711597
  • Bei Blähungen wurde mit dem Klistier Nikotin verabreicht. In „Ärzte-Zeitung“, 2005, 171, ISSN 0175-5811

 

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