22 Hausmittel zur Darmreinigung

22 Hausmittel zur Darmreinigung

Wenn die Gesundheit leidet – Wie und womit lässt sich der Darm reinigen?

Bereits die Großmutter wusste: „Ist der Darm gesund, ist der Mensch gesund.“ Der Darm ist ein oftmals unterschätztes Organ und wird von vielen erst dann beachtet, wenn er Probleme hat. Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Krämpfe sind aber nicht die einzigen Hinweise auf eine Störung im Verdauungstrakt.

Neben diesen kann ein belasteter Darm auch ein schwaches Immunsystem zur Folge haben, da der Darm wie eine Art Zentrale für die Abwehrkräfte ist. Auch eine nachlassende Leistungsfähigkeit kann ein wichtiges Anzeichen für eine beeinträchtigte Darmfunktion sein. Ebenso kann eine unzureichende Darmgesundheit zu Unverträglichkeiten, Allergien und Kopfschmerzen führen.

Der Darm hat also weit mehr Aufgaben und Funktionen als nur die Verdauung – und deutlich mehr Einflussbereiche als erwartet. Umso wichtiger ist es, ihn gesund und sauber zu halten. Eine gezielte Darmreinigung zu Hause kann daher zahlreichen gesundheitlichen Problemen vorbeugen. Mit den richtigen Tipps können Sie eine Darmreinigung selber machen und brauchen dafür keine teuren Kuren.

Warum kann eine Darmreinigung sinnvoll sein?

Fertig-Lebensmittel mit zahlreichen Zusatzstoffen, tierische Produkte und andere „unnatürliche“ Speisen oder Getränke können ihre Spuren im Darm hinterlassen. Rückstände aber auch eine negative Beeinflussung der Darmflora sind durch sie möglich.

Eine Darmreinigung kann in diesen Fällen für eine Säuberung sorgen, Rückstände beseitigen und damit die natürliche und gesunde Funktion wiederherstellen.

Sie ist aber mit Vorsicht zu genießen.

Welche Formen von Darmreinigung gibt es?

Darmreinigung ist nicht gleich Darmreinigung. Einige verstehen darunter eine erhöhte Ausleitung von Stuhl und setzen demzufolge vermehrt auf Abführmittel. Hierdurch soll sich der Darm beschleunigt von Reststoffen und Rückständen befreien können.

Allerdings gehen bei dieser Methode auch reichlich Flüssigkeit und Mikronährstoffe und Elektrolyte verloren, da gezielt Durchfall ausgelöst wird, um den Darm zu „reinigen“ oder zumindest zu leeren. Eine andere Art, den Darm zu reinigen, ist die Einnahme bzw. der Verzehr „putzender“ Lebensmittel. Flüssigkeiten und Ballaststoffe erledigen dabei den Großteil der Reinigungsarbeit – ohne, dass es zu den genannten Verlusten kommt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Stärkung der Darmflora und ein Aufbau der Schleimhäute im Darm. Auf diese Weise kann sich der Körper selbst von Rückständen befreien und gegen eine erneute Verunreinigung wehren. Allerdings wird diese Methode im Alleingang von vielen nicht als effiziente Darmreinigung angesehen, sondern dem Darmaufbau zugerechnet.

Warum ist der Darmaufbau nach der Darmreinigung wichtig?

Die Gründe für eine Darmreinigung liegen in der eingeschränkten Funktion des Organs und den daraus entstehenden Problemen. Die Reinigung schafft aber nur die Grundlage für einen verbesserten Zustand.

Für eine geregelte Verdauung ist vor allem auch die Darmflora – also die Kombination aller angesiedelten Bakterienstämme – entscheidend. Nachdem die Darmreinigung erfolgt ist kann diese aber immer noch eingeschränkt sein. Beispielsweise, weil sich ungünstige Bakterien angesiedelt haben. Zudem kann auch die Reinigung selbst dazu beitragen, dass es zu einer vorübergehenden Einschränkung kommt.

Damit der Darm nach der reinigenden Kur die Gelegenheit erhält sich auch in Hinsicht auf die Flora zu erholen, ist der anschließende Darmaufbau wichtig. Dieser kann die Reinigung an sich auch ersetzen, denn er begünstigt die Ansiedlung von „guten“ Bakterien und stärkt die Schleimhäute – und damit auch die Gesundheit und die Selbstreinigungskräfte des Organs.

Hausmittel für die Darmreinigung?

Im Handel finden sich mittlerweile einig Produkte für die Darmreinigung. Diese kann jedoch auch mit Hausmitteln vergleichsweise einfach selbst durchgeführt werden. Nicht immer müssen Sie dafür eine (längere) Kur einplanen.

Oftmals können Sie die darmreinigenden Eigenschaften der schonenden Mittel auch täglich nutzen und so Problemen und Einschränkungen vorbeugen.

Beachten Sie bei einer größeren, zeitlich begrenzten Darmreinigung, dass Sie in jedem Fall zuvor einen Arzt aufsuchen sollten. Nicht jedes Hausmittel ist für jeden geeignet. Personen mit einem empfindlichen Verdauungstrakt, bei der Einnahme von Medikamenten aber auch gesundheitliche Einschränkungen anderer Art können dagegensprechen. In diesen Fällen kann eine Darmreinigung sogar gefährlich werden, weswegen eine ärztliche Absprache im Vorfeld wichtig ist.

Bei den sanften Methoden, die keinen Durchfall auslösen, ist eine Absprache unnötig. Achten Sie aber auch bei diesen darauf, ob die Mittel Ihrem Körper guttun und geben Sie Ihrem Organismus Zeit für eine langsame Gewöhnung. Anderenfalls können auch die Hausmittel zu Beschwerden führen, die Sie eigentlich loswerden möchten. Beachten Sie daher stehts die Hinweise zur Anleitung, um eine Überdosierung oder nebenwirkungen zu vermeiden.

Darmreinigung mit Aloe vera

Aloe Vera ist ein vielseitiges Hausmittel und findet vor allem in der Hautpflege sehr häufig Anwendung. Zur sanften Darmreinigung „nebenbei“ kann Aloe Vera Gel aber ebenfalls eingesetzt werden.

Das Innere der Aloe Blätter wirkt entgiftend und leicht abführend, pflegt und befeuchtet die Schleimhäute. Ideal also, um den Darm bei der Reinigung zu unterstützen. Für eine Darmreinigung mit Aloe Vera gehen Sie wie folgt vor:

  1. Schneiden Sie ein Aloe Vera Blatt von der Pflanze ab und der Länge nach auf. Kratzen Sie mit der Messerspitze oder einem Löffel das Innere heraus.
  2. Pressen Sie den Saft einer Zitrone aus und mischen Sie diesen unter das Gel. Mixen Sie beides kurz oder verarbeiten Sie es mit einem Pürierstab zu einem glatten Saft.
  3. Löffeln Sie das Aloe Vera Hausmittel über den Tag verteilt. Wiederholen Sie die Anwendung mit frischem Saft für drei bis fünf Tage.

Alternativ können Sie auch fertiges Aloe Vera Gel benutzen und diesem Zitronensaft beigeben oder es beispielsweise in Joghurt geben. Da es sich bei Aloe Vera um ein sanftes Hausmittel handelt, können Sie die Kur häufiger wiederholen oder eine kleinere Menge Aloe Vera in Ihren normalen Speiseplan einbauen.

Durchfall sollten Sie davon aber nicht bekommen, übertreiben Sie es bei der Dosierung also nicht.

Darmreinigung mit Ballaststoffen

Ballaststoffe sind strikt genommen kein Hausmittel zur Darmreinigung, sondern selbst Darmreiniger und -wohltäter. Ballaststoffe sind größtenteils unverdaulich für den Menschen, eben „Ballast“. Aber Ballast mit vielen gesunden Eigenschaften. Der Richtwert für die tägliche Ernährung liegt bei mindestens 30 g Ballaststoffen pro Tag. Leider kommen sie in der Ernährung vieler Menschen deutlich zu kurz.

Dabei können sie:

  • in Magen und Darm aufquellen. Dadurch setzt die Sättigung schneller ein, der Verdauungsbrei wird weicher und voluminöser.
  • die Peristaltik anregen.
  • die Verdauung regulieren.
  • Verstopfung vorbeugen.
  • die Blutfettwerte senken.
  • den Blutzucker stabil halten.

Reichlich Vorzüge für Stoffe, die der menschliche Körper kaum verdauen kann – und diese sollten Sie dringend nutzen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen die Aufnahme von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag. In der Realität schaffen das aber nicht viele. Setzen Sie nun aber nicht abrupt riesige Mengen der gesunden Substanzen auf Ihren Speiseplan.

Die möglichen Folgen einer zu schnellen Umstellung sind ironischer Weise Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Geben Sie Ihrem Körper Zeit sich daran zu gewöhnen und steigern Sie die Menge allmählich. Gute Ballaststoff-Lieferanten und damit bestens zur dauerhaften Darmreinigung und dem Sauberhalten des Verdauungstraktes geeignet sind:

  • Vollkorn-Getreide und Pseudogetreide: Am besten frisch aus ganzem Korn selbst gemahlen oder geflockt und in Form von Frühstücksflocken, Getreidebrei, als Brot und Brötchen oder Pasta. Raffinierte (Weiß-)Mehle zählen nicht. Im Gegenteil. Diese belasten den Darm.
  • Gemüse: Vor allem mit Schale liefert Gemüse reichlich Ballaststoffe. Blattsalate, Kohl und Hülsenfrüchte sind Spitzenreiter aber auch Pellkartoffeln, Paprika, Gurke und Co. dürfen möglichst oft auf Ihrem Teller landen. Variieren Sie die Zubereitung, um für Abwechslung zu sorgen und das Gemüse für sich schmackhafter zu machen. Roh oder getrocknet als Chips mit Dip auf dem Knabberteller, gedünstet oder gebraten zum Mittag, gekocht in der Suppe – Gemüse bietet zahlreiche Möglichkeiten.
  • Obst: Wie auch das Gemüse liefert Obst vor allem mit Schale größere Mengen löslicher und unlöslicher Ballaststoffe. Gute und leckere Zufuhrmöglichkeiten sind Obstsalate und Smoothies aber auch Trockenobst ist bestens geeignet.
  • Kerne, Samen und Kräuter: Chi Samen als Pudding oder sättigende Beigabe in anderen Speisen sind die Spitzenreiter in dieser Kategorie. Andere Samen aber auch Nüsse und Kräuter enthalten zwar keine riesigen Mengen, sind dafür aber sehr einfach in den Speiseplan einzubauen und bringen zusätzlich noch gesunde Fette und Vitamine mit.

Auch wenn Ballaststoffe förderlich für die Gesundheit sind: Überfordern Sie Ihre Verdauung nicht mit einer abrupten Umstellung von dem gewohnten Essen auf ausschließlich ballaststoffreiche Mahlzeiten und Snacks. Geben Sie Magen, Darm und Geschmacksknospen im Rahmen einer langsamen, schrittweisen Ernährungsumstellung Zeit sich daran zu gewöhnen. Bereits während dieser Gewöhnung sind die Ballaststoffe ein wunderbares Mittel zur Darmreinigung.

Basen für die Darmreinigung

Eine Cola hier, zuckrige Schokolade da – säurehaltige oder säuernde Lebensmittel sind durchaus nicht immer sauer. Wie ihr Geschmack aber auch ausfällt, fehlen ihnen die basischen Gegenspieler, können sie verheerend für Ihre Gesundheit sein, den Körper übersäuern und überfordern.

Um die Selbstreinigung des Darms zu begünstigen, können Sie vermehrt basische Lebensmittel auf den Speiseplan setzen. Dadurch fallen Schlacken und Rückstände im Darm in deutlich geringerem Maße an, die Selbstreinigung wird aktiviert und der Darm kann sich dadurch selbst von Verunreinigungen befreien.

Gute basische Lebensmittel sind vor allem (Blatt-)Gemüse, Kräuter und Gräser, wie:

  • Spinat
  • Salat
  • Löwenzahn
  • Brennnesseln
  • Petersilie
  • Weizengras
  • Kohl

Frisches und getrocknetes Obst und Gemüse sind generell empfehlenswert, ebenso wie Säfte, Suppen und Smoothies daraus. Ihnen ist beim Lesen mit Sicherheit bereits aufgefallen, dass es sich hierbei ausschließlich um pflanzliche Lebensmittel handelt.

Legen Sie also des Öfteren Fleisch- und Milchprodukt-freie Tage ein – auch das ist eine Möglichkeit der Darmreinigung.

Darmreinigung mit Bitterpflanzen

Bitterstoffe beziehungsweise Bitterpflanzen sind wunderbare Hausmittel für die Darmreinigung. Sie unterstützen die Darmflora, wirken damit der Ablagerung von Rückständen, der Ansiedlung schädlicher Keime und Verdauungsstörungen entgegen.

Allerdings sind Bitterpflanzen nur sehr selten auf unseren Speiseplänen zu finden. Ehemals bitteren Pflanzen wurde dieser Anteil sogar teilweise abgezüchtet. Die Geschmacksrichtung ist eben auch nicht gerade sonderlich beliebt. Dennoch sollten Sie Bitterpflanzen häufiger auf den Teller, in Smoothie- oder Tee-Form auf den Tisch bringen. Gute Vertreter der essbaren Bitterpflanzen sind:

  • Brennnessel
  • Löwenzahn
  • Artischocke
  • Wegwarte

Können Sie den frischen Varianten sogar nichts abgewinnen, probieren Sie Löwenzahn und Brennnessel im Salat, dippen Sie gedünstete Artischocke oder bereiten Sie Wegwarte und die weiteren als Zutat im Tee zu. Alternativ stehen Ihnen die Bitterpflanzen als Pulver, Granulat, Kapseln und als Tropfen zur Verfügung.

Ernährung für die Darmreinigung

Die Ernährung als Hausmittel für die Darmreinigung wurde bereits mehrfach erwähnt, kann aufgrund ihrer entscheidenden Rolle aber gar nicht oft genug betont werden. Immerhin ist es auch die Ernährung, die überhaupt erst die Notwendigkeit einer Darmreinigung aufkommen lässt.

Ihrem Speiseplan kommt vor, während, nach und zur Darmreinigung eine entscheidende Bedeutung zu – und diese sollten Sie nicht unterschätzen. Wenn Sie keine eventuell belastende oder anstrengende Kur durchführen möchten, stellen Sie die Ernährung um und achten Sie dabei auf die folgenden Faktoren:

  • Mehr pflanzliche Speisen: Gemüse und Obst, Kräuter, Getreide, Nüsse und Samen – die Auswahl ist groß aber oft weitestgehend ungenutzt. Wer sich damit beschäftigt, erlebt aber oft eine positive Überraschung. Nutzen Sie Pesto, Bruschetta oder Tapenade statt Frischkäse, verwenden Sie gedünstetes Gemüse oder Nussmus als Brotbelag beziehungsweise Brotaufstrich, genießen Sie einen Knabberteller mit Obst und Gemüse oder einen Salat anstelle von Wurst, die reich an Zusatzstoffen ist. Betrachten Sie Fleisch als Luxus, den Sie sich in hochwertiger Qualität zweimal wöchentlich gönnen.
  • Bleiben Sie flüssig: Suppen, Smoothies, Säfte – flüssige Lebensmittel tun dem Darm und Körper gut. Dazu machen sie vergleichsweise schnell satt.
  • Künstlich? Nein Danke!: Verzichten Sie auf künstliche Produkte oder Speisen, die viele Zusätze enthalten. Geben Sie beispielsweise lieber Zitronensaft in Ihr Wasser, als Limonade mit Süßstoffen und färbenden Mitteln zu trinken. Würzen Sie lieber mit Kräutern, als mit Geschmacksverstärker-reichen Mitteln.

Beachten Sie auch hierbei wieder, dass eine langsame und schrittweise Ernährungsumstellung der bessere Weg ist. Abrupte Veränderungen stellen für Darm, Körper und Willenskraft hingegen eine belastende Herausforderung dar.

Fasten zur Darmreinigung

Feste Speisen landen im Darm, können hier Spuren in Form von Rückständen hinterlassen und das Organ damit belasten. Eine mögliche Form der Darmreinigung ist es daher, zunächst auf feste Speisen zu verzichten.

Das Fasten beziehungsweise Heilfasten entlastet den Verdauungstrakt und erlaubt ihm, sich selbst zu reinigen. Das gilt allerdings nur dann, wenn:

  • das Fasten ärztlich erlaubt ist. Ziehen Sie im Vorfeld einen Mediziner zu Rate. Der Verzicht auf feste Nahrungsmittel stellt auch eine Belastung für den Körper dar.
  • Sie ausreichend Ruhe haben. Fasten ist nichts, was neben den Belastungen des Alltags stattfinden sollte.
  • Sie ausreichend trinken. Suppe, Brühe, Tee, Wasser, Säfte – all das ist erlaubt und sollte in großem Maße konsumiert werden. Muss es sogar, damit Kreislauf und Blutzucker nicht abstürzen.

Darmreinigung mit Flohsamen

Flohsamen sind eines der besten Mittel zur Darmreinigung. Flohsamen zählen zu den sogenannten Quellstoffen und bilden bei Kontakt zu ausreichend Flüssigkeit Schleime aus, die heilsam und reinigend wirken. Um den Darm mit Flohsamen zu reinigen, lösen Sie einfach einen Teelöffel Flohsamen (ca. 5 g) in etwas Wasser auf und lassen sie etwas vorquellen. Füllen sie den Brei dann mit ca 100 – 200 ml Wasser auf, sodass eine schleimartige Substanz entsteht. Trinken Sie die so zubereitete Flüssigkeit zunächst einmal täglich. Die Wirkung setzt nach ca. 12 bis 24 Stunden ein.

Beim Ausbleiben etwaiger Nebenwirkungen, z. B. Darmbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder  Magenschmerzen, wenden Sie die Flohsamen zweimal täglich zur Darmreinigung an. Wichtig ist es, dass Sie nach der Einnahme unbedingt nochmals ca. 400 ml Wasser oder ungesüßten Tee nachtrinken und über den Tag verteilt mindestens 2 Liter Wasser. Flohsamen benötigen für ihre darmreinigende Funktion jede Menge Flüssigkeit, damit die Schleimstoffe richtig aufzuquellen. Außerdem kann es zu einem Verschlusses der gastrointestinalen Transportwege kommen, wenn Sie nicht direkt nach der Anwendung viel Wasser nachtrinken.

Nehmen Sie die Darmreinigung mit Flohsamen am besten morgens vor und keinesfalls unmittelbar vor dem Schlafen. Sofern Sie auf Medikamente angewiesen sind, nehmen Sie diese bitte 30 bis 60 Minuten vor oder nach den Flohsamen ein.

Darmreinigung mit Glaubersalz

Glaubersalz und Bullrich-Salz sind eher aggressive Formen der Darmreinigung und sollten daher mit Bedacht und maximal zwei Mal jährlich verwendet werden. Die abführenden Mittel erzeugen Durchfall und sorgen somit dafür, dass sich der Darm so gut wie möglich entleert.

Dabei gehen aber – wie eingangs erwähnt – viel Flüssigkeit und Vitalstoffe verloren. Zudem kann der Darm anschließend erst recht in seinen Funktionen eingeschränkt sein. Eine Darmreinigung mit Glaubersalz ist also mit Vorsicht zu genießen. Neigen Sie ohnehin zu Durchfall, sollten Sie gänzlich die Finger davon lassen.

Wenn Sie sich für den Einsatz von Glaubersalz zur Darmreinigun entscheiden, halten Sie sich an die Angaben des Herstellers und trinken Sie so viel wie irgend möglich. Sorgen Sie zudem im Anschluss dafür, dass Sie Ihre Darmflora wieder aufbauen. Ansonsten tun Sie weder Ihrem Darm noch Ihrer Gesundheit einen Gefallen.

Darmreinigung mit Heilerde

Heilerde ist ein bewährtes Hausmittel bei vielerlei Beschwerden. Juckreiz, Ausschlag, Insektenstiche, Gastritis und sogar Migräne lassen sich mit ihr gut behandeln. Als Hausmittel zur Darmreinigung kann die Heilerde ebenfalls eingesetzt werden – und das in einer sehr sanften und schonenden Art und Weise.

Lösen Sie magenfeine Heilerde in Wasser auf, rühren Sie sie in Joghurt, mixen Sie sie in Smoothies oder verwenden Sie Heilerde Kapseln. Eine Kur müssen Sie dafür nicht ansetzen und auch keine Einschränkungen hinnehmen. Setzen Sie die Heilerde einfach täglich bis wöchentlich auf Ihren Plan.

Homöopathie für die Darmreinigung

Homöopathie ist als ganzheitliche Methode eine gute Wahl für die Darmreinigung. Allerdings ist es auch ein Hausmittel, dass Sie als Laie nicht selbstständig anwenden sollten. Suchen Sie stattdessen einen Homöopathen, Heilpraktiker oder Arzt mit zusätzlicher homöopathischer Ausbildung auf.

Nur dadurch ist es möglich, die individuell passenden Mittel für Ihren Fall zu finden.

Darmreinigung mit Ingwer

Ingwer ist einer der hilfreichsten Allrounder unter den Hausmitteln und kann auch bequem zur Darmreinigung eingesetzt werden. Dazu ist die würzige Wurzel nicht nur lecker als Gewürz oder zur Aromatisierung von Limonade, sondern auch ein schonendes Hausmittel für die Darmreinigung.

Aggressive Abführmittel und Kuren können Sie sich damit ersparen. Zudem ist Ingwer für die Darmreinigung einfach und ohne viel Aufhebens in den normalen Speiseplan einzubauen sowie vielseitig anwendbar. So können Sie Ingwer für die Darmreinigung nutzen:

  • Trinken Sie Ingwertee. Ein geschältes und feingeschnittenes Stück Ingwer mit heißem Wasser übergießen – fertig. Das scharfe Getränk kurbelt die Durchblutung und Verdauung an und wirkt ganz nebenbei gegen Übelkeit.
  • Kauen Sie frischen Ingwer langsam und gründlich. Der dabei austretende Ingwer-Saft kann ähnliche Dienste wie Ingwertee leisten ist aber alltagstauglicher und mit weniger Aufwand verbunden.
  • Würzen Sie mit Ingwer. Ob Tee, Limonade, Sushi oder eine Suppe – Ingwer ist als Gewürz ebenso vielseitig wie als Hausmittel einsetzbar.
  • Nutzen Sie Ingwer Kapseln. Wenn die Wurzel einfach nicht nach Ihrem Geschmack ist, führen Sie sich die gesundheitsfördernden Stoffe eben in Kapselform zu.

Kräuter zur Darmreinigung

Kräuter sind vielseitige Hausmittel und können auch bestens zur schonenden, sanften, langfristigen Darmreinigung eingesetzt werden. Würzen Sie Ihr Essen damit, geben Sie sie in Smoothies, selbstgemachte Säfte oder fertigen Sie Tee daraus an.

Geeignete Kräuter, Wurzel und Heilpflanzen zur gezielten Darmreinigung sind:

  • Angelikawurzel
  • Anis
  • Basilikum
  • Dill
  • Fenchel
  • Heidelbeeren und Heidelbeerblätter
  • Holunderblüten
  • Olivenblätter
  • Pfefferminze
  • Süßholzwurzel
  • Thymian

Darmreinigung mit Leinsamen

Leinsamen sind als wärmende Kompresse bei Stirnhöhlenentzündungen ein ebenso tolles Hausmittel wie als Lebensmittel bei Gastritis, Verdauungsbeschwerden und der Darmreinigung. Die Samen enthalten Quell- und Schleimstoffe, die dem Darm guttun und sowohl Schleimhäute als auch Darmflora stärken können. Eine Darmreinigung mit Leinsamen ist eine schonende und naturheilkundlich weit verbreitete Methode.

Allerdings sind sie durchaus nicht jedermanns Geschmack. Gerade vorgequollene Leinsamen sind aufgrund der Schleimstoffe schwierig zu verzehren. Bei der Anwendung zur Darmreinigung kann es daher ratsam sein, die Samen erst im Magen richtig quellen zu lassen. Möglich sind dazu:

  • zwei Mal täglich einen Esslöffel geschroteten Leinsamen auf jeweils einen Viertelliter Wasser geben und vor dem Frühstück beziehungsweise Abendessen trinken. Alternativ können Sie den Löffel Leinsamen auch trocken zu sich nehmen und im Anschluss reichlich trinken.
  • Streuen Sie Leinsamen über das Müsli, die Frühstücksflocken oder den Salat, geben Sie sie in den Brotaufstrich oder Joghurt oder essen Sie Leinsamen-Brot – die Hauptsache ist, dass Sie Ihrem Körper zusätzlich ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung stellen.
  • Ersetzen Sie schrittweise Speisen mit Leinsamen-Produkten, wie Leinsamen-Mehl, Leinsamen-Öl oder -Schrot.

Achten Sie wie bei den Flohsamen bitte auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr.

Meersalz für die Darmreinigung

Eins vornweg: Dieses Hausmittel ist nicht für Menschen geeignet, die bereits unter hohem Blutdruck leiden oder dazu neigen. Dazu kann es stark abführend wirken, also Durchfall herbeiführen.

Aufgrund seiner „durchschlagenden“ Wirkung zählt es zu den aggressiven Mitteln zur Darmreinigung und sollte daher auch nicht allzu oft zum Einsatz kommen. Wenn Sie Meersalz aber zur Darmreinigung verwenden möchten, kann Ihnen die folgende Anleitung weiterhelfen:

  1. Mischen Sie einen Esslöffel hochwertigen Meersalzes mit 300 bis 400 Milliliter Wasser.
  2. Kochen Sie die Salzlösung kurz auf und lassen Sie sie für einige Minuten abkühlen.
  3. Trinken Sie das Salzwasser am besten morgens auf nüchternen Magen.
  4. Legen Sie sich nach dem Trinken flach auf den Rücken. Massieren Sie Ihren Bauch im Uhrzeigersinn für wenigstens zehn Minuten.

Massage und Salzwasser sorgen für eine Anregung der Verdauung und Durchblutung. Das Salz selbst tötet Keime ab, kann sich dadurch aber auch einschränkend auf gesunde Bakterien in der Darmflora auswirken. Daher sollte die Behandlung nicht allzu oft durchgeführt werden.

Milchsäurebakterien zur Darmreinigung

Eine vermehrte Aufnahme von Milchsäurebakterien ist genaugenommen nicht der Darmreinigung, sondern dem Darmaufbau zuträglich. Eine gestärkte Darmflora kann sich wiederum besser von Rückständen und schädlichen Keimen befreien.

Setzen Sie für dieses Hausmittel auf Naturjoghurt oder eine spezielle Darmflora-Aufbaukur.

Darmreinigung mit Rizinusöl

Rizinusöl kann den Darm schnell entleeren. Das aber auf problematische Art und Weise. Zwar ist das Öl selbst nicht abführend, es wird aber während des Verdauungsprozesses in abführende Bestandteile zerlegt und entzieht der Darmschleimhaut währenddessen Flüssigkeit.

Hinzu kommt die erzeugte Abführung des Darminhalts, mit dem wiederum vermehrt Flüssigkeit und gegebenenfalls größere Mengen Vitalstoffe verloren gehen, die noch nicht über die Darmschleimhaut aufgenommen wurden.

So effizient darmentleerend Rizinusöl auch wirkt – als Hausmittel zur Darmreinigung ist es nicht geeignet.

Darmreinigung mit Saft

Saft vereint gleich mehrere Vorzüge in sich und ist als Hausmittel zur Darmreinigung bestens geeignet – allein oder unterstützend. Viel Flüssigkeit, einfach in den Speiseplan zu integrieren, voller Vital- und Ballaststoffe sind Säfte und Smoothies Booster für Ihre Gesundheit.

Pressen Sie wenn möglich selbst und frisch, verwenden Sie eher Gemüse als Obst und betrachten Sie Säfte mehr als Zwischenmahlzeit, denn als reine Getränke. Wenn Ihnen das schwerfällt, geben Sie dem Saft Chia Samen zu und lassen Sie die Mischung für einige Stunden quellen. Auf diese Weise erhalten Sie Chia Pudding, der gelöffelt werden kann und langanhaltend sättigt.

Die Chia Samen erhöhen ganz nebenbei noch die Ballaststoffzufuhr.

Sauerkrautkur zur Darmreinigung

Ballaststoffe, Milchsäurebakterien und eine „putzende“ Struktur – Sauerkraut verbindet viele Eigenschaften in sich, die den Darm wirkungsvoll reinigen.

Während einer Sauerkrautkur sollten Sie für zwei Tage nichts Anderes als rohes – nicht konserviertes – Sauerkraut essen. So radikal muss es für den positiven Effekt aber gar nicht sein. Setzen Sie rohes Sauerkraut mindestens einmal wöchentlich auf den Speiseplan, verzehren Sie zudem Sauerkrautsaft.

Darmreinigung mit Einläufen

Sie werden immer wieder empfohlen und sind in der Theorie auch sinnvoll: Die Spülungen oder Einläufe. Rückstände und Keime werden durch sie direkt herausgespült – so der Glaube.

Aber: Fremdkörper in den Analbereich einzuführen ist im Alleingang und insbesondere für Laien schwierig und dadurch mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden. Zudem können Sie erst recht unerwünschte Keime in den Darm hineinspülen.

Für dieses Hausmittel zur Darmreinigung gilt also – Finger weg.

Wasser zur Darmreinigung

Genauer sollte es wohl „Flüssigkeit zur Darmreinigung“ heißen. Wasser, Tee und andere Getränke befeuchten die Schleimhäute, fördern die Abfuhr von Giftstoffen und Rückständen und kurbeln die Zirkulation und damit die Versorgung an.

Dadurch fällt das Wasser unter die sanften Hausmittel für die Darmreinigung, kann und sollte täglich angewendet werden. Trinken Sie mindestens zwei Liter pro Tag. Besser sind drei Liter. Vor allem, wenn Sie durch trockene Raumluft oder Schwitzen vermehrt Flüssigkeit verlieren.

Geeignet sind stilles Wasser, Tee, Säfte, Smoothies aber auch Suppen.

Weizengrass für die Darmreinigung

Um Weizengrass ranken sich die wildesten Mythen. Ein regelrechtes Superfood sollen die grünen Halme sein und gewissermaßen von beiden Enden zur Darmreinigung eingesetzt werden können. Also als Getränk und als sogenanntes Darm-Implantat.

Für die positive Wirkung als Einlauf beziehungsweise im Darm verweilende Lösung gibt es allerdings keinerlei wissenschaftliche Nachweise. Besser und schonender ist die Anwendung als Getränk. Weizengrass ist basisch und bereichert den Speiseplan durch sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe.

Wenn Sie Weizengrass anwenden möchten, mixen Sie die Halme oder Weizengrass-Pulver in Smoothies oder trinken Sie es täglich gemischt mit Wasser.

Zeolith zur Darmreinigung

Zeolith ist ein wirksames Hausmittel für die Darmreinigung. Das Vulkangestein nimmt Schlacken, Gifte und Gase auf, bindet sie und sorgt für eine sichere Ausleitung beziehungsweise Ausscheidung aus dem Körper. In alternativmedizinischen Kreisen steht Zeolith gerade hoch im Kurs, wenn es um natürliche Mittel zur Darmreinigung geht.

Verwenden Sie am besten Zeolith Kapseln, um das Zeolith genau dosieren zu können. Verwenden Sie Zeolith Produkte aus der Apotheke, um möglichst unbelastete Produkte einzunehmen. Bei Zeolith ist die Qualität entscheidend. Halten Sie bei der Anwendung wiederum Maß und geben Sie Ihrem Körper Zeit für die Gewöhnung. Erhöhen Sie die Dosis schrittweise.

Wann sollten Sie für die Darmreinigung und den Darmaufbau lieber zum Arzt?

Wie bereits erwähnt, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, beovr Sie eine vor der Darmreinigung zu Hause machen. Bereits wenn Sie häufiger unter Verdauungsbeschwerden leiden, ist ein Arztbesuch dringend angeraten. Beachten Sie zudem, dass dieser Artikel nur Ihrer Information dient und medizinischen Rat nicht ersetzen kann.

Ein Arztbesuch sollte zudem immer dann angeraten sein, wenn Sie sich bezüglich der Darmreinigung oder des Aufbaus der Darmflora nicht sicher sind. Beachten Sie hierbei zudem, dass der Aufbau der Darmflora oder ein schonendes und langfristiges Verfahren zur Reinhaltung des Darms einer aggressiven Maßnahme – wie Abführmittel – vorzuziehen ist.

Wissenschaftliche Quellen

  • Horne S., Colon cleansing: a popular, but misunderstood natural therapy., J Herb Pharmacother. 2006 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17182488
  • Acosta RD, Cash BD., Clinical effects of colonic cleansing for general health promotion: a systematic review., Am J Gastroenterol. 2009 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19724266
  • WebMD http://www.webmd.com/balance/guide/natural-colon-cleansing-is-it-necessary#1
  • Mayo Clinic, Is colon cleansing a good way to eliminate toxins from your body?, Consumer Health http://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/consumer-health/expert-answers/colon-cleansing/faq-20058435
  • Top 10 Home Remedies for a Colon Cleanse http://www.top10homeremedies.com/home-remedies/home-remedies-for-colon-cleansing.html/2

 

Bild: © Yulia Furman – stock.adobe.com