19 Hausmittel gegen Fieber

19 Hausmittel gegen Fieber

Heiß, kalt, Schüttelfrost… – Was tun bei Fieber?

Besonders kleine Kinder neigen schnell dazu: Das Thermometer steigt und steigt, während das Wohlbefinden in den Keller sinkt. Gefährlich ist das Fieber nicht in jedem Fall, stattdessen handelt es sich um eine natürliche und wichtige Immunreaktion des Körpers. Doch wenn es sehr hohe Temperaturen erreicht, sollte man etwas tun und das Fieber senken.

Bevor wir Ihnen die besten Hausmittel gegen Fieber verraten, werfen wir zunächst einen Blick darauf, warum die Körpertemperatur steigt und was dabei im Körper abläuft.

Fieber – Schutz durch Hitze?

Wenn der Körper unter einem Infekt wie etwa einer Erkältung leidet, läuft das Immunsystem auf Hochtouren und versucht sich mit allen Mitteln gegen die Erreger zu wehren. Das Fieber gehört ebenfalls zu diesem Schutz-Arsenal, denn es hat durchaus Vorteile:

  • Steigerung der Durchblutung
  • hemmende Wirkung auf die Vermehrungsrate von Bakterien und Viren
  • Beschleunigung einiger Stoffwechselvorgänge

Diese drei Faktoren sorgen dafür, dass auch die Abwehr beschleunigt wird. Schon dadurch ist es wenig sinnvoll, Fieber direkt mit Medikamenten zu senken. Allerdings sind diese Vorzüge nur dann gegeben, wenn es sich um das sogenannte Infektfieber handelt. Die hohe Körpertemperatur also durch, meist einen grippalen, Infekt ausgelöst wird. Das ist jedoch nicht die einzige Ursache für Fieberschübe.

Ursachen für Fieber und Fieberarten

Fieber kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Nicht immer verbirgt sich hinter der erhöhten Körpertemperatur eine Infektionserkrankung, bei der körpereigene Pyrogene eine Steigerung der Temperatur bewirken. Möglich sind auch:

  • Fever of Unknown Origin (FUO): Öfter als gedacht kommt es zu einem „Fieber mit unklarer Ursache“. Die Bezeichnung verrät es bereits, in diesen Fällen ist unbekannt, warum es zu Fieber kommt. Ihm scheint also weder ein Infekt zugrunde zu liegen, noch lassen sich andere Auslöser erkennen.
  • Medikamentenfieber: Das die erhöhte Temperatur entsteht durch die Einnahme von Medikamenten. Dabei kann es sich um eine Nebenwirkung, ebenso aber um eine gezielte Erhöhung handeln. Auch wenn sehr viele Medikamente eingenommen werden müssen, ist die erhöhte Temperatur keine Seltenheit.
  • postoperatives Fieber: Tritt das Fieber nach einem chirurgischen Eingriff auf, ist die Rede hiervon. Es kann ein Anzeichen für eine zugrundeliegende Infektion oder eine Gewebsschädigung sein und tritt vergleichsweise häufig auf.
  • Transfusionsfieber: Empfänger von Blutkonserven können nach der Transfusion an Fieber leiden. Hierzu kommt es, wenn der Körper auf einzelne Eiweiß- und Zellbestandteile in dem Spenderblut reagiert und sich gegen diese wehrt.
  • Tumorfieber: Einige Tumorerkrankungen können eine Erhöhung der Körpertemperatur auslösen. Auch hier kommt das Fieber, ähnlich wie bei der postoperativen Erhöhung der Temperatur, durch absterbendes Gewebe zustande.

Wann ist es überhaupt Fieber?

Die Körpertemperatur fällt im Körper ganz unterschiedlich aus. Das zeigt sich bereits, wenn sie auf verschiedene Arten, beispielsweise im Ohr, oral oder rektal gemessen wird. Das ist normal und gesund.

Auch schwankt die Temperatur abhängig von verschiedenen Faktoren, wie:

  • körperliche Anstrengung – erst steigt die Körpertemperatur an, dann wird der Körper durch das Schwitzen wieder abgekühlt
  • scharfes Essen – einige Gewürze brennen nicht nur auf der Zunge, sondern erwärmen auch von innen heraus
  • Außentemperatur – bei kühlen Außentemperaturen oder nach dem Schwimmen in kaltem Wasser ist die Körpertemperatur auf einem anderen Level, als nach einem Saunagang
  • Hormone – Frauen sind nach dem Eisprung wärmer, als in der ersten Zyklushälfte und auch während der Hitzewallung in der Menopause kommt es schubweise zu höheren Körpertemperaturen
  • Erregung – Im jugendlichen Volksmund wird ein attraktives Gegenüber schon mal als „heiß“ bezeichnet. Tatsächlich wird damit nicht die Temperatur des anderen, sondern die Erhöhung der eigenen Körpertemperatur treffend beschrieben. Ähnlich verhält es sich, wenn Menschen „vor Wut kochen“ oder aus Nervosität ins Schwitzen geraten. Erregung, gleich welcher Art, fördert die Durchblutung und erhöht den Herzschlag, damit steigt die Körpertemperatur an.
  • Psyche – Unbewältigte Probleme, Stress, Konflikte in Partnerschaft und am Arbeitsplatz können die Körpertemperatur nicht nur leicht erhöhen, sondern sogar zum Fieber führen. Die Schwankungen lassen sich in einigen Fällen also sogar auf die Psyche zurückführen.

Fiebertemperaturen

Fiebertemperaturen werden zur Einteilung herangezogen und können auch für Sie ein wichtiger Anhaltspunkt dafür sein, wann die Temperatur gesenkt werden sollte. Die Einteilung erfolgt in:

  • 38,1 bis 38,5 °C – leichtes Fieber
  • 38,6 bis 39,0°C – mäßiges Fieber
  • 39,1 bis 39,9 °C – hohes Fieber
  • ab 40 °C sehr hohes Fieber

Bei leichtem und mäßigem Fieber reicht es aus, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Bei höheren Temperaturen sollten entsprechende senkende Maßnahmen ergriffen oder ein Arzt aufgesucht werden.

Wo wird Fieber gemessen?

Wie bereits erwähnt, sind verschiedene Körperteile auch verschieden warm. So sind die Extremitäten naturgemäß etwas kühler, als Kopf, Bauch und das Körperinnere.

Beim Fiebermessen kommt es daher darauf an, wo die Körpertemperatur genommen wird. Besonders zuverlässige Werte ergeben sich bei der oralen und rektalen Messung. Oral, also im Mund, sollten Sie zu dem erhaltenen Wert noch einmal 0,4 °C hinzurechnen. Gemessene 37,6 °C weisen also auf eine tatsächliche Körperinnentemperatur von 38,1 °C hin.

Bei der rektalen Fiebermessung im After ist die Rechnung nicht nötig.

Fiebertypen und -verläufe

Ebenso wie die Temperatur des Körpers im Verlaufe des Tages schwankt und immer wieder verändert, kommt es auch beim Fiebern zu verschiedenen Verläufen. Diese Fiebertypen werden wie folgt definiert:

  • doppelgipfliges – Zwei Fieberphasen treten im Abstand von einigen Tagen auf. Die Zeit dazwischen ist fieberfrei.
  • intermittierend – Die Temperatur schwankt stark zwischen Unter- und Normaltemperatur sowie Fiebergipfeln.
  • kontinuierlich – Das Fiebern dauert mehrere Tage nahezu unverändert an. Die Temperatur schwankt lediglich um etwa 1 °C.
  • remittierend – Ähnlich dem kontinuierlichen Fieberverlauf ist die Temperatur dauerhaft erhöht, schwankt aber stärker.
  • Rückfallfieber – Kurze Fieberphasen wechseln sich mit fieberfreien Tagen ab. Der Verlauf kann ein Anzeichen für eine zu frühe Belastung während eines Infekts sein, ebenso aber auf psychische Ursachen hinweisen.
  • wellenförmig – Die Temperatur sinkt und steigt im häufigen Wechsel. Fiebergipfel erreichen Höhen von bis zu 40 °C.

Wie die Fieberphasen verlaufen, kann ein wichtiger Hinweis auf die Ursache der erhöhten Temperatur sein. Müssen Sie zum Arzt, können Angaben hierzu also hilfreich sein. Messen Sie daher häufiger, am besten in regelmäßigen Abständen, und notieren Sie die jeweiligen Werte.

Hausmittel gegen Fieber

Das Fiebern hilft dem Körper bei einem Infekt und als Abwehrreaktion zwar, entzieht dem Organismus aber auch viel Kraft und schränkt das Wohlbefinden erheblich ein. Hausmittel und ein paar einfache Maßnahmen können hier Abhilfe schaffen.

Was hilft und was weniger empfehlenswert ist, zeigt die folgende Liste mit Möglichkeiten und Tipps zur Fiebersenkung.

Absteigendes Vollbad gegen Fieber

Auch wenn die erhöhte Körpertemperatur meist mit einem anhaltenden Kältegefühl einhergeht, kann eine leichte Abkühlung tatsächlich hilfreich sein. Ein absteigendes Vollbad eignet sich hierfür ideal.

  1. Wärmen Sie das Bett mit einer Wärmflasche oder Heizdecke vor.
  2. Messen Sie Ihre Temperatur und lassen Sie Badewasser ein, dass die gleiche Temperatur aufweist oder maximal um ein Grad kühler ist.
  3. Setzen oder legen Sie sich in die Wanne und lassen Sie nun ganz langsam kaltes Wasser zulaufen. Über eine Zeitdauer von 10 bis 20 Minuten sollte die Temperatur des Badewassers dadurch auf etwa 25 °C gesenkt werden.
  4. Während des Badens können Sie Ihre Haut sanft mit einem Waschlappen oder Schwamm abreiben, um das Kältegefühl zu bekämpfen und den Körper dennoch schonend zu kühlen.
  5. Im Anschluss an das absteigende Vollbad wird der Körper gründlich abgetrocknet und eine Ruhephase im vorgewärmten Bett eingehalten. Hierdurch wird verhindert, dass der Körper nach dem Abkühlen sofort wieder gegensteuert und es zu einem erneuten Fiebergipfel kommt.

So wirkungsvoll dieses Hausmittel gegen Fieber ist, es ist leider auch mit Gefahren verbunden. Haben Sie während des Bads einen plötzlichen fieberbedingten Schwächeanfall oder fühlen Sie sich allgemein zu schlapp, um sich selbst um Bad und Bett zu kümmern, sollten Sie davon absehen. Vor allem dann, wenn Sie allein Zuhause sind – Hilfe also nicht sofort parat steht.

Gänzlich auf die Methode verzichten müssen Sie jedoch ebenfalls nicht. Setzen Sie dann anstatt auf ein Vollbad auf ein Fußbad, das Sie ebenfalls langsam abkühlen. Alternativ können Sie auch ein Schwammbad durchführen. Reiben Sie dafür mit einem feuchten Schwamm oder Waschlappen vor allem dünnhäutige Stellen, wie in den Achseln, am Hals, an den Innenseiten der Unterarme und Handgelenke sowie in der Leiste, ab und lassen Sie das Wasser auf der Haut verdunsten.

Aufgrund der geringen Kühlfläche sind diese Methoden zwar nicht ganz so intensiv in ihrer Wirkung wie das absteigende Vollbad – dafür aber auch im Alleingang sicher und einfach zu bewerkstelligen.

Apfelessig gegen Fieber

Apfelessig eignet sich bei erhöhter Köpertemperatur zur innerlichen und äußerlichen Anwendung. Die enthaltene Säure beschleunigt die Hitzeabgabe über die Haut, während Mineralien darin die körpereigenen Reserven wieder auffüllen.

Für die äußerliche Anwendung von Apfelessig mischen Sie etwa einen halben Liter in lauwarmes Badewasser bei einem absteigenden Vollbad oder Fußbad. Alternativ können Sie einen Teil des Essigs mit zwei Teilen lauwarmem Wasser mischen und die Lösung für kühlende Umschläge auf der Stirn, dem Bauch und an den Füßen verwenden.

Für die innerliche Anwendung geben Sie zwei Esslöffel Apfelessig und etwas Honig auf ein Glas Wasser und trinken die Mischung bis zu drei Mal täglich.

Basilikum gegen Fieber

Basilikum schmeckt nicht nur in Verbindung mit Tomaten und Mozarella lecker, sondern ist auch ein unterschätztes Heilkraut. In Fieberphasen können die Blätter der aromatischen Pflanze zur Senkung der Temperatur beitragen. Dazu versorgen Sie den Körper mit Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, unterstützen also das Immunsystem.

Essen Sie die Blätter frisch oder geben Sie etwa vier Handvoll der Blätter in einen Liter kochendes Wasser und lassen Sie den Aufguss für circa fünf Minuten einkochen. Trinken Sie den Sud als Tee über den Tag verteilt.

Für eine noch stärkere Wirkung können Sie dem Basilikumtee zudem Ingwer oder eine Prise Pfeffer zugeben. Das kurbelt die Durchblutung an und erleichtert das Schwitzen. Zudem ist Ingwer aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften bei Infektionen ohnehin hilfreich.

Essen gegen Fieber

Der Kopf glüht und dröhnt, die Haut fühlt sich wund an und die Schwäche wirkt nahezu lähmend – an Essen ist bei Fiebergipfeln oftmals nicht zu denken. Dennoch sollte darauf nicht vollständig verzichtet werden.

In Fieberphasen läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren und das Immunsystem legt einen intensiven Marathon ein – dadurch verbrennt der Organismus Reserven in rasantem Tempo und benötigt ein hohes Maß an Energie. Zusätzlich werden viele Mineralien ausgeschwitzt. Zwingen Sie sich notfalls also dazu, zumindest kleine Mengen leichter Speisen zu essen. Oftmals stellt sich bei den ersten Happen doch noch ein kleiner Appetit ein

Ideal sind frische Vitamin C-reiche Lebensmittel, d. h. Obst und Gemüse wie Zitrusfrüchte und Paprika. Zudem sollten Sie auf eine eiweißreiche Kost achten, also beispielsweise Hühnchen, Eier, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte oder Tofu auf den Speiseplan bringen. Und das am besten in Form von Suppen. Diese lassen sich auch mit wundem Hals gut essen und bringen zugleich einen großen Flüssigkeitsgehalt mit.

Essigstrümpfe gegen Fieber

Ein Teil Essig, zwei bis fünf Teile Wasser und ein paar Strümpfe, die möglichst über die Waden reichen – mehr ist für die Anwendung dieses Hausmittels nicht von Nöten. Legen Sie die Strümpfe in die lauwarme Mischung und wringen Sie sie im Anschluss gut aus. Sie sollten feucht aber nicht nass sein.

Ziehen Sie die Strümpfe an und wickeln Sie ein Handtuch oder eine Decke darum oder ziehen Sie ein trockenes Paar Socken darüber. Ruhen Sie, bis sich die Socken erwärmt haben und wechseln Sie diese dann. Wenn das Fieber nicht gesunken, die Füße aber immer noch warm sind, kann die Anwendung wiederholt werden. Bei kalten Füßen ist dieses Hausmittel nicht empfehlenswert.

Himbeeren und Preiselbeeren gegen Fieber

Sowohl Himbeeren als auch Preiselbeeren und deren Blätter haben eine fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung. Als Hausmittel können Sie in Form von Saft und Kompott oder als Tee aus den Blättern Anwendung finden. Himbeerblättertee kann man sehr gut in der Online-Apotheke bestellen. Selbstverständlich können Sie die Beeren aber auch frisch und roh essen.

Homöopathische Mittel gegen Fieber

Ferrum phosphoricum, Atropa belladonna, Aconitum napellus, Gelsemium und Eupatorium perfoliatum kommen als homöopathische Mittel bei Fieber zum Einsatz.

Welches Mittel aber in Ihrem individuellen Fall und bei welcher Fieberart angeraten ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Ebenso wie bei Potenz und Dosierung sollten Sie die Auswahl einem Heilpraktiker oder Allgemeinmediziner mit entsprechender homöopathischer Ausbildung überlassen.

Verlassen Sie sich dabei auch nicht auf die Aussage der besten Freundin oder eines Nachbarn, bei dem diese oder jene Globuli so gut geholfen haben. Bei der Homöopathie handelt es sich um eine ganzheitliche Heilmethode, die dadurch individuell auf Sie abgestimmt sein muss.

Honig gegen Fieber

Die süße Leckerei passt nicht nur wunderbar aufs Frühstückbrötchen, sie enthält auch heilsame Substanzen. Vor allem der Manuka Honig ist reich an Wirkstoffen, die als natürliches Antibiotikum wirken und damit die körpereigne Abwehr gezielt unterstützen.

Süßen Sie Ihren Tee mit echtem Bienen- oder eben dem speziellen Manuka Honig oder lassen Sie mehrmals einen Teelöffel Honig auf der Zunge zergehen. Ein netter Nebeneffekt dieses Fiebermittels ist der enthaltene Zucker, der auch gleich noch ein wenig schnell verfügbare Energie bereitstellt und damit dem anhaltenden Schwächegefühl entgegen wirken kann.

Ingwer gegen Fieber

Würzen Sie Ihre Suppen und andere Speisen damit oder zerkleinern Sie frischen Ingwer und übergießen Sie ihn mit kochendem Wasser. Die enthaltenen Stoffe regen die Durchblutung und Schweißbildung an, wirken jedoch auch gegen Krankheitserreger.

Knoblauch gegen Fieber

Die einen lieben den Geschmack, die anderen finden schon den Geruch abstoßend – unumstritten ist aber, dass Knoblauch gegen Infektionen hilft. Als eine Art natürliches Antibiotikum bekämpft er Keime und kann den Körper bei fiebrigen Infekten somit unterstützen.

Essen Sie Knoblauch pur und frisch, geben Sie ihn in die Suppe oder den Gemüsesaft, können Sie die Dauer der Erkrankung also verkürzen. Zudem regt das Lauchgewächs den Appetit an und kann Sie dadurch schneller wieder zu Kräften kommen lassen.

Petersilie gegen Fieber

Ein Esslöffel feingehackte Petersilie wird auf eine Tasse kochendes Wasser gegeben und zieht für zehn Minuten durch. Nach dem Abseihen wird der Aufguss getrunken und wirkt durch die enthaltenen Pflanzenstoffe stärkend auf den Organismus und lindernd auf das Fieber.

Alternativ können Sie Petersilie auch auf anderem Wege gegen Fieber einsetzen. Essen Sie das Würzkraut frisch, geben Sie es zu Suppe, Brühe, in den Gemüsesaft oder Smoothie oder vermengen Sie die Petersilie mit Knoblauch und Öl.

Rettichscheiben gegen Fieber

Dieses Hausmittel mag etwas seltsam anmuten, zeigt sich im Kampf gegen Fieber aber effizient. Die scharfen ätherischen Öle im Rettich bewirken bei ihrer Inhalation eine Anregung der Schleimhäute und verflüssigen festsitzenden Schleim. Dadurch können Sie die Atemwege befreien und Druck abbauen. Zudem werden dabei Erreger in großem Maße ausgeschieden und ihnen zumindest eine Verbreitungsgrundlage entzogen.

Um diesen Effekt zu nutzen, können Sie frischen Rettich entweder in Scheiben schneiden oder grob reiben. Schlagen Sie den zerkleinerten Rettich in ein durchlässiges Tuch und legen Sie sich diesen Umschlag, gewissermaßen als Kette oder Schal, um den Hals. Über Nacht getragen, kann das Hausmittel die Temperatut – über Umwege – senken.

Rohe Kartoffeln gegen Fieber

Reiben Sie rohe Kartoffeln in feine Stücke, schlagen Sie die so entstandene Masse in ein Geschirrtuch ein und legen Sie die Umschläge auf Brust und Stirn.

Wenn die Kartoffelmasse langsam zu trocknen beginnt, können Sie die Umschläge wieder entfernen.

Rosinen gegen Fieber

Weintrauben und Rosinen enthalten Pflanzenstoffe, die antibakteriell und antioxidativ wirken und damit das Fieber bekämpfen können. Essen Sie mehrmals täglich eine Handvoll Rosinen oder übergießen Sie diese mit heißem Wasser und trinken Sie den daraus entstehenden Sud.

Wenn Sie den Trockenfrüchten nichts abgewinnen können, naschen Sie einfach frische, leicht gekühlte Trauben.

Ruhe gegen Fieber

Wenn Kinder fiebern werden Sie ins Bett gesteckt. Sind Erwachsene betroffen, zeigen sie sich nicht immer so vernünftig. Dabei ist (Bett-)Ruhe nicht nur eines der besten Hausmittel gegen Fieber überhaupt, sondern oftmals sogar dringend notwendig.

Verzichten Sie also darauf, nur „mal eben schnell noch“ das wichtige Arbeitsprojekt abzuschließen / einkaufen zu gehen / 95 andere vermeintlich dringende Aufgaben zu erledigen. Wer sich am Anfang einer Fieberphase nicht schont oder zu schnell wieder auf den Beinen ist, verlängert damit die Krankheitsdauer erheblich und riskiert einen noch schwereren Rückfall.

Wird hingegen schon beim ersten Temperaturanstieg Bettruhe eingehalten, kann ein schwerer Krankheitsverlauf sogar verhindert werden.

Tee gegen Fieber

Tee gilt als Hausmittel schlechthin und wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. So auch bei Fieber. Geeignete Teesorten bei erhöhter Körpertemperatur sind:

  • Eine Mischung aus gleichen Teilen Weidenrinde, Stiefmütterchen, und Bitterklee
  • Gardenienbaum
  • Hagebutte
  • Kamille
  • Lindenblüten
  • Fliederblüten
  • Schwarzer Holunder
  • Thymian
  • Zitronengras

Achten Sie darauf, dass die Tees aus dem Supermarkt oftmals eine recht geringe Wirkung haben. Setzen Sie daher lieber auf medizinische Tees aus der Apotheke und richten Sie sich nach den jeweiligen Angaben zur Ziehzeit der verschiedenen Heilpflanzenaufgüsse.

Viel trinken gegen Fieber

Wenn der Körper fiebert und sogar im Schlaf schwitzt, gehen große Mengen Flüssigkeit verloren. Kommt dazu noch ein Infekt mit Schnupfen und Husten, ist der Verlust sogar noch höher.

Die dadurch entstehende Dehydrierung verschlechtert das Allgemeinbefinden zusätzlich. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie die Flüssigkeitszufuhr auf mindestens zwei Liter erhöhen. Warten Sie mit dem Trinken nicht, bis Sie Durst haben, sondern versuchen Sie stündlich mindestens eine Tasse oder ein Glas zu trinken.

Geeignete Getränke und Flüssigkeitsquellen sind Tees, Wasser, Obst- und Gemüsesäfte, Brühe, Suppen, Smoothies oder wasserreiche Speisen, wie beispielsweise grüne Gurke, Melone, Tomaten oder Zitrusfrüchte. Wer sich innerlich leicht abkühlen will, kann auch Eiswürfel lutschen.

Wechseln Sie häufiger zwischen den verschiedenen Speisen und Getränken, das macht es leichter, viel Flüssigkeit aufzunehmen.

Wadenwickel gegen Fieber

Hierbei handelt es sich um das wohl bekannteste Hausmittel gegen Fieber schlechthin. Einfach in der Durchführung und doch wirkungsvoll sind dafür lediglich Tücher und Wasser von Nöten. Das Fieber senken mit Wadenwickeln funktioniert wie folgt:

  1. Messen Sie die aktuelle Körpertemperatur und füllen Sie Wasser, das maximal fünf Grad niedriger als diese ist, in eine Schüssel.
  2. Tauchen Sie Baumwolltücher, wie dünne Handtücher oder Geschirrtücher, in das Wasser und wringen Sie diese leicht aus.
  3. Wickeln Sie die feuchten Tücher um Füße und Waden und schlagen Sie ein weiteres, trockenes Handtuch oder eine Decke darüber. Sobald sich das Tuch auf Körpertemperatur erwärmt hat, wird es gegen ein frisches, kühles Tuch ausgetauscht.

Diesen Vorgang können Sie etwa eine halbe Stunde lang wiederholen. Danach sollten Sie sich Ruhe gönnen.

Achten Sie zudem darauf, dass die Umgebung nicht zu kalt und frei von Zugluft ist und wenden Sie die Wadenwickel nur an, wenn die Beine und Füße warm sind. Sind diese kalt, sind die Wickel als Hausmittel gegen Fieber nicht geeignet.

Waschungen gegen Fieber

Waschungen haben zum Ziel, die Temperatur langsam und schonend zu senken und zugleich das Wohlbefinden durch Entfernen von Schweißrückständen zu steigern. Dazu bieten Sie sich auch dann an, wenn an ein Vollbad nicht zu denken ist.

Die Durchführung ist einfach und sogar ohne fremde Hilfe gut zu bewerkstelligen:

1. Messen Sie die Körpertemperatur und temperieren Sie Wasser, das maximal zehn Grad niedriger ist als diese.

2. Nutzen Sie einen feuchten Schwamm oder einen Waschlappen und reiben Sie damit von oben nach unten und von außen nach innen. Beginnen Sie also an den Händen und gehen Sie über die Arme zu Hals, Brust und Bauch. Wiederholen Sie das Vorgehen am Rücken und benetzen Sie erst dann die Beine. Achten Sie zudem, entgegen der Haarwuchsrichtung zu reiben, also immer zur Köpermitte hin.

Trocknen Sie sich nicht ab, decken Sie sich sofort im Anschluss aber wieder gut zu. Idealerweise wird immer nur partiell gewaschen und der feuchte Körperteil direkt zugedeckt.

3. Gönnen Sie sich im Anschluss eine Ruhephase von mindestens einer halben Stunde.

im Vorfeld der Waschung können Sie einen schweißtreibenden Tee trinken. Zudem können Sie die Waschung variieren, indem Sie dem Wasser einen Zusatz beigeben. Geeignet sind hierfür Pfefferminztee oder -öl sowie Essig. Sowohl Essig als auch Minze haben einen erfrischenden, kühlenden Effekt und werden daher als besonders wohltuend empfunden.

Beachten Sie bei der Verwendung von Pfefferminzöl, dass dieses die Augen und empfindliche Haut reizen kann. Verwenden Sie daher nie mehr als ein bis drei Tropfen auf einen Liter Wasser und setzen Sie das Öl nicht bei Kindern unter sechs Jahren oder bei Hautkrankheiten ein.

Extra-Tipp: Wenn Sie Pfefferminzöl beziehungsweise Japanisches Heilpflanzenöl verwenden möchten, füllen Sie die Mischung aus Öl und Wasser in eine (Sprüh-)Flasche und schütteln Sie es vor jedem Benetzen gut durch.

Wenn das Fieber steigt – Wann zum Arzt?

Ein Arztbesuch bei Fieber ist angeraten, wenn:

  • die Temperatur nach zwei Tagen unverändert hoch ist
  • andere Symptome damit einhergehen, wie starke Schmerzen, ein harter Bauch, Stuhlverhalt, Erbrechen oder Durchfall mit Blutbeimengungen
  • Säuglinge oder Kinder betroffen sind, die zu Fieberkrämpfen neigen
  • Senioren betroffen sind
  • eine Schwangerschaft vorliegt
  • fiebersenkende Mittel keine Wirkung zeigen

Kann man Fieber vorgebeugen?

Eine Fieber Vorbeugung ist nur bedingt möglich, zumindest aber das Risiko kann reduziert werden. Befolgen Sie dafür die folgenden Tipps:

  • Eine ausgewogene, abwechslungs- und vitaminreiche Ernährung mit viel Eiweiß hält den Körper und das Immunsystem stark. Dadurch kann die körpereigene Abwehr auch ohne Fieber gegen Infektionen vorgehen.
  • Entspannung, ausreichend Schlaf und Bewegung an frischer Luft beugt sowohl stressbedingten Schwächungen als auch zahlreichen Krankheiten vor.
  • Der übermäßige Konsum von Alkohol und Nikotin aber auch der ständige Einsatz von Schmerzmitteln mit fiebersenkender Wirkung schwächen auf Dauer den Organismus und machen ihn unempfindlicher gegen hilfreiche Wirkstoffe, dafür aber anfälliger für Infektionen.
  • Gesunde Hygiene, wie das regelmäßige Waschen der Hände, Benutzung verschiedener Handtücher, der Verzicht auf Körperkontakt zu Fremden und regelmäßiges Lüften reduzieren die Keimanzahl in Ihrer Umgebung und können eine Ansteckung damit zumindest unwahrscheinlicher machen.

Quellen

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