Omas 16 Hausmittel gegen Husten

Omas 16 Hausmittel gegen Husten

Tagsüber quält er Sie, sobald Sie sprechen oder atmen, nachts bringt er Sie um den Schlaf. Husten ist unangenehm, lästig und so manches Mal auch quälend. Doch hat Husten auch eine wichtige Funktion im Körper. Hier finden Sie einige spannende Fakten rund um den Husten. Und natürlich werfen wir einen Blick in Omas Hausapotheke mit den besten Mitteln, um hartnäckigen Husten zu lindern.

Warum husten wir?

Jeder kennt das unfreiwillige Bellen, das sich einem aus Brust und Kehle ringt. Doch wussten Sie, dass Husten nur ein Symptom, aber keine eigenständige Krankheit ist? Wussten Sie, dass der Körper ihn braucht, um sich zu reinigen? Und dass nicht jeder Husten krankheitsbedingt ist?

Der Husten, lateinisch Tussis, ist ein natürlicher Reflex, mit dem Ihr Körper Keime, Schad- und Fremdstoffe in den Atemwegen schnell loszuwerden versucht. Er ist neben Schnupfen und Halsschmerzen die bekannteste Begleiterscheinung der kalten Jahreszeit. Doch beschränkt sich der Husten bei weitem nicht nur auf den Winter.

Was passiert beim Husten?

Unwillentlicher Husten entsteht, wenn Ihr Körper auf einen Fremdkörper in den Atemwegen mit einem Hustenreiz reagiert. Rezeptoren (Hustenfühler) aktivieren dann im Gehirn den Hustenreflex. So kommt es zu einem explosionsartigen Hustenstoß. Ihre Atemmuskeln und das Zwerchfell generieren hohen Druck, der Kehlkopf und Stimmritze öffnet, so dass die Luft mit hoher Geschwindigkeit entweicht. Dabei reinigen sich die Atemwege entweder von Fremdkörpern, die eingedrungen sind, oder von zu viel Schleim in den Bronchien. Bei der Reinigung der Bronchien schieben die dort vorhandenen Flimmerhärchen den Schleim zum Kehlkopf. Oft wird es als unangenehm empfunden, wenn das Sekret im Mund ankommt – für den Körper und die Atemwege ist so ein produktiver Husten jedoch reinste Erholung.

Wann husten wir?

Husten kann im Zusammenhang mit Krankheiten auftreten, wobei Erkältungen an erster Stelle stehen. Er kann aber auch andere Ursachen haben.

  • Verschlucken: Krümel, eine kleine Gräte oder der eigene Speichel gelangen in die Luftröhre – in den falschen Hals, wie es im Volksmund heißt. Der Husten befördert sie wieder hinaus.
  • Strapazen für Hals und Stimme: zu trockene Raumluft oder langes Sprechen strapazieren Hals und Stimme. Mit dem Husten wird Sekret aus den Bronchien Richtung Hals und Kehlkopf befördert und legt sich wie ein Balsam darüber.
  • Nervosität: Angespanntheit löst sich mit einem leichten, nervösen Hüsteln. Das befreit die belegte Stimme vor öffentlichen Auftritten.
  • Rauchen: Rauchen greift die Flimmerhärchen der Bronchien an, die Drüsen bilden vermehrt Schleim. Der Körper versucht, die Verschleimung durch Husten los zu werden – vor allem morgens nach dem Aufstehen.

Krankhafter Husten tritt dagegen bei fast jeder Atemwegserkrankung mit auf. Dazu zählen:

  • Erkältung, Bronchitis oder Grippe
  • Lungenentzündung
  • Asthma
  • Keuchhusten
  • Allergischer Husten, auch als Nebenwirkung auf Medikamente möglich
  • Krupp und Pseudokrupp bei Kindern
  • chronische Erkrankungen wie Lungenfibrose, Sarkoidose oder Lungenkrebs

Sollte Ihr Husten eine Erkältung begleiten, unterscheidet man Husten mit Auswurf, auch produktiver Husten genannt, sowie trockenen Reizhusten.

Beim Husten mit Auswurf (Sputum) bringen Sie Absonderungen der Atemwegsschleimhaut sowie abgestorbene Zellen, Krankheitserreger und Staubteilchen hervor. So reinigen sich Ihre Atemwege, weshalb Sie das Abhusten nicht medikamentös unterdrücken sollten. Schleimlösende Präparate helfen hier eher.

Der trockene Reizhusten dagegen klingt wie Bellen. Er tritt vor allem zu Beginn einer Erkältung auf. Der Körper versucht, die eindringenden Viren oder Bakterien abzuwehren. Erst dann steigern die Schleimhäute die Sekretproduktion. Nach gut 1-2 Tagen geht der Reizhusten in den produktiven Husten über. Doch egal, unter welchem Husten Sie leiden – Sie sind ihm nicht ganz hilflos ausgeliefert. Oma wusste nur zu gut, wie Husten zu lindern ist. Blicken wir in ihre Hausapotheke und holen uns mit einfachen Mitteln effektive Hilfe!

Wirksame Hausmittel gegen Husten

Trinken Sie viel bei Husten!

Viel Trinken hilft Ihnen bei jeder Art von Husten:

  • Bei trockenem Reizhusten wird Ihr Rachenraum beim Trinken befeuchtet, das tut den Schleimhäuten gut und kann den Hustenreiz lindern.
  • Bei produktivem Husten mit Auswurf verdünnt die Flüssigkeit den Schleim, der auf den Bronchien und im Rachenraum liegt. So löst er sich besser und Sie können besser abhusten.

Ob kalte oder heiße Getränke besser für Sie sind, wird viel diskutiert – und ehrlicherweise muss man sagen: Hier gibt es keine allgemeingültige Lösung, da jeder Mensch hier unterschiedlich reagiert:

  • Kälte, also kalte Luft oder kalte Getränke, löst bei manchen Menschen einen zusätzlichen Hustenreiz aus. Bei anderen wirkt die Kälte hustenlindernd, weil sie die Schleimhäute abschwellen lässt (vergleiche auch: Eis bei Husten).
  • Wärme lindert bei vielen Menschen den Husten und erhöht das Wohlbefinden: Viele ziehen deshalb warme Getränke vor, da sie den Körper entspannen und sich der warme Dampf wohltuend auf die angegriffenen Schleimhäute legt.

Probieren Sie daher selbst aus, was Ihnen am besten hilft!

Tee bei Husten

Kräutertees können ganz unterschiedliche Wirkungen bei Husten haben. Einige Kräuter wirken schleimlösend, andere austrocknend, wieder andere beruhigen. Stellen Sie sich je nach Ihren Bedürfnissen lindernde Tees selbst zusammen:

  • Kamillentee: Kamille wirkt beruhigend, jedoch auch austrocknend. Sie ist bei trockenem Reizhusten deshalb nicht empfehlenswert.
  • Fencheltee: Fenchel ist schleimlösend und hilft vor allem bei festsitzendem Husten. Sie können auch Fenchelhonig im Tee mit auflösen oder pur einnehmen.
  • Salbeitee:

Milch bei Husten

Heiße Milch mit Honig gilt als Allheilmittel – bei Schnupfen wie auch Husten. Es kommt jedoch darauf an, um welche Art des Hustens es sich handelt:

  • bei trockenem Husten: Milch enthält Inhaltsstoffe, welche die Schleimproduktion anregen. Sie kann bei trockenem Husten also helfen, indem sie einen wohltuenden Film über die gereizten, ausgetrockneten Schleimhäute legt.
  • bei Husten mit Auswurf: Wenn Sie einen produktiven Husten haben, der viel Auswurf produziert, sollten Sie auf den Genuss von Milch besser verzichten. Die zusätzliche, durch die Milch verursachte Schleimproduktion könnte den Husten verstärken.

Zuckerwasser oder Cola bei Husten?

Zu den Hustenmitteln, die eher in den Bereich der Mythen einzuordnen sind, gehören Zuckerwasser und Cola:

  • Die Wirkung von Zuckerwasser ist stark vom subjektiven Empfinden abhängig. Durch die Süße kommt es zu einer verstärkten Speichelproduktion. Dadurch können die entzündeten Schleimhäute besser feucht gehalten werden und der Hustenreiz lässt nach. Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirksamkeit jedoch nicht – wenn es schon süß sein soll, wäre ein Tee mit Honig sicher die bessere Wahl.
  • Auch Cola wird nachgesagt, sie wäre schleimlösend. Manche trinken sie sogar warm. Hier gilt, ebenso wie beim Zuckerwasser (worum es sich bei Cola ja genau genommen handelt): Wissenschaftlich erwiesen ist dieser Effekt nicht.

Hustenlindernde Anwendungen

Dampfbad und Inhalieren

Zu den bekanntesten Anwendungen bei Husten gehören Dampfbad bzw. Inhalieren. Sie sind gerade bei einem trockenen Reizhusten sehr wohltuend und können den Hustenreiz erheblich lindern. Wenn ein trockener Reizhusten Ihnen keine Ruhe lässt, füllen Sie am besten heißes Wasser in eine Schüssel. Setzen Sie sich davor, bedecken Kopf und Schultern mit einem Handtuch und atmen Sie die heißen Dämpfe ein.

Achtung: Beugen Sie sich anfangs nicht zu tief über das heiße Wasser! Kinder sollten Sie bei einem Dampfbad stets beaufsichtigen, damit es nicht zu Verbrennungen durch das heiße Wasser kommt!

Das Dampfbad wirkt auf folgende Weise: Ihre Atemwege werden befeuchtet, die Schleimhäute entspannen sich und der Hustenreiz lässt nach. Zudem tun Sie Ihrem Immunsystem noch Gutes: Durch die Wärme steigt die Durchblutung, so dass vermehrt Immunzellen die Lunge erreichen können. Verstärken können Sie die wohltuende Wirkung des Dampfbads durch ätherische Öle wie Eukalyptus oder Minze, Kräuter wie Thymian oder schlichtweg Salz. Alternativ zum Dampfbad können Sie auch ein Inhalationsgerät benutzen, mit dem Sie den Dampf direkt einatmen, ohne dass die feuchte Wärme Ihr Gesicht benetzt. Diese Methode kann auch für kleinere Kinder besser geeignet sein – eine Aufsicht beim Inhalieren ist dennoch nötig!

Wickel bei Husten

Wickel sind ein bewährtes Hausmittel, das Husten stark erleichtern kann. Ein Wickel besteht aus Tüchern, bspw. Stoffhandtüchern, die trocken oder angefeuchtet und ggf. mit weiteren Zusätzen versehen direkt auf der Haut angewendet werden. Bei Husten können Sie Hals- oder Brustwickel anwenden. Mit einem Halswickel können Sie logischerweise besser sitzen – wenn Sie bspw. in Heimarbeit leichte Schreibtischarbeit verrichten oder auf dem Sofa entspannt lesen oder fernsehen. Mit einem Brustwickel sollten Sie sich besser ins Bett legen, damit er nicht verrutscht. Zudem bedecken Brustwickel nicht nur den Hals, sondern auch die tieferen Atemwege – die Bronchien – und sind dadurch häufig effektiver. Um bei feuchten Wickeln ein Durchweichen der Kleidung bzw. des Betts zu vermeiden, wird um den feuchten Wickel ein zusätzliches trockenes Tuch geschlungen – bspw. ein dickes Frotteehandtuch. Achten Sie bei warmen Wickeln darauf, dass das Tuch, das die Haut berührt, nicht zu heiß ist! Gerade Kinderhaut ist empfindlicher als eine abgehärtete Erwachsenenhand: Prüfen Sie also die Temperatur an der Handgelenksinnenseite und warten Sie ggf. einen Moment, um übermäßig heiße Wickel auf eine geeignetere Temperatur abzukühlen.

Wickel können Sie in vielfältiger Form anlegen:

  • warme Wickel fördern die Durchblutung und lindern somit Reizhusten.
  • kalte Wickel beruhigen und wirken entzündungshemmend auf die Bronchien, senken Fieber
  • feuchtwarme Wickel erleichtern festsitzenden und krampfartigen Husten
  • feuchtkalte Wickel helfen bei Bronchitis mit festsitzendem Husten
  • Quarkwickel bzw. Topfenwickel sind kühlend und entzündungshemmend. Sie öffnen durch die Milchsäure die Hautporen und fördern die lokale Durchblutung. Die Schleimhäute schwellen ab, der Hustenreiz wird gelindert. Bei Husten Quark auf Körpertemperatur erwärmen und als Wickel anlegen.
  • Kartoffelwickel sind ideale Wärmespender. Sie entspannen die Bronchialmuskulatur, lösen so Krämpfe und lindern den Hustenreiz. Sie benötigen dafür warme, mehlig gekochte Kartoffeln, die zerdrückt im Wickel angelegt werden. Achtung: Die Kartoffeln dürfen nicht zu heiß sein!
  • Leinsamenwickel beschleunigen den Abfluss von Schleim. Leinsamen werden mit Wasser zum Kochen gebracht und der warme Brei als Wickel angelegt. Sie können alternativ auch Leinöl erwärmen und als Wickel nutzen oder die Brust damit einreiben.

Teilweise werden auch Butterwickel oder Butterpflaster bei Husten empfohlen. Deren Wirkung ist jedoch medizinisch nicht nachgewiesen und dürfte eher in den Bereich der Mythen gehören. Die oben genannten Alternativen sind deutlich geeigneter und verursachen zudem keine Fettflecken!

Wem Wickel zu aufwändig sind, der kann es auch mit einer Wärmflasche versuchen!

Rotlicht bei Husten

Früher wurde die Rotlichtlampe bei jeder Erkältung rausgeholt und zum Teil auch von Ärzten eingesetzt. Heute ist die Anwendung umstritten, belastbare Studien gibt es bislang nicht. Das heißt: Die Linderung von Husten durch Rotlicht ist medizinisch nicht eindeutig erwiesen, aber auch nicht widerlegt.

Die Wärme des Rotlichts kann die Tätigkeit des Immunsystems unterstützen und somit indirekt zur Heilung beitragen. Wohltuend kann auch die wärmebedingte Entspannung der Atemmuskulatur sein, die vom Husten stark beansprucht ist.

Vertrauen Sie hier also auf Ihr Bauchgefühl: Wenn Ihnen die Rotlicht-Sitzung guttut, gönnen Sie es sich mehrmals täglich für 10-15 Minuten. Halten Sie dabei stets ausreichend Abstand von der Lampe (30-50 cm, je nach Benutzungshinweisen) und schließen Sie die Augen.

Gurgeln bei Husten

Den Husten selbst können Sie durch das Gurgeln nicht lindern.

Allerdings befeuchtet das Gurgeln den Rachen und kann Erleichterung bringen, wenn ständiger trockener Husten Kehlkopf und Rachenraum in Mitleidenschaft gezogen haben. Beim Zusatz entzündungshemmender und abschwellender Mittel kann das Gurgeln gereizte Schleimhäute beruhigen und zur Heilung beitragen.

Einreiben bei Husten

Vielleicht erinnern Sie sich aus Ihrer Kindheit noch daran – bei Husten hat die Mutter Brust und Rücken eingerieben. Manchmal wurde hinterher noch eine dicke Watteschicht oder ein warmes Tuch über die Brust gelegt, bevor man ins Bett gesteckt wurde.

Auch hier gilt: Mutti hatte Recht! Beim Einreiben werden Salben mit ätherischen Ölen auf den Brustkorb aufgetragen. Wirkstoffe wie Minze und Eukalyptus lassen wohltuende Dämpfe aufsteigen, die den Hustenreiz lindern und die Muskeln von Bronchien und Lungen entkrampfen. Die Wärme der Watteschicht, des dicken Tuches oder einfach der Bettdecke verstärkt die Wirkung noch. Oder wie wäre es mit einer Wärmflasche?

Das Einreiben eignet sich insbesondere für den Abend, vor dem Zubettgehen oder für Ruhephasen, in denen man sich zu einem erholsamen Schläfchen auf das Sofa legt.

Wärmflasche auf der Brust bei Husten

Die wohltuende Wirkung der Wärme lässt sich auf vielerlei Weise nutzen: Wer keine Wickel mag, kann sich auch eine Wärmflasche auf die Brust legen.

Die Wärme kann verkrampfte Muskeln entspannen und festsitzenden Husten lindern. Wenn Sie sich vorher eingerieben haben, steigen durch die Wärme der Wärmflasche die Dämpfe noch besser auf.

Kräuter & Co. bei Husten – Hilfe aus der Küche

Honig bei Husten

Die goldene Bienennahrung gilt schon seit der Zeit der Griechen als Heilmittel. Über 180 Begleitstoffe helfen bei der Wundheilung, wirken fiebersenkend und entzündungshemmend. Honig ist ein relativ hitzestabiles Antibiotikum, das auch bei Husten hilft.

  • Ein Löffel voll Honig lindert trockenen Reizhusten. Nehmen Sie auch vor dem Schlafengehen einen Löffel – Ihre Nacht wird ruhiger.
  • Auch heiße Milch oder Tee mit Honig beruhigt. Doch dürfen Tee oder Milch nur 40 Grad warm sein, sonst verliert der Honig seine heilenden Eigenschaften.

Vorsicht jedoch ist bei Kindern unter einem Jahr geboten! Bei Babys können im Honig vorhandene Bakterien den lebensgefährlichen Säuglingsbotulismus auslösen.

Kräuter und Heilpflanzen gegen Husten

Gegen jedes Leid ist ein Kraut gewachsen – so auch gegen Husten!

Schauen Sie ins Gewürzregal, Sie werden bestimmt fündig und entdecken wirksame Heilkräuter bzw. Gewürze:

  • Thymian wirkt hustenkrampfstillend und auswurffördernd und ist deshalb besonders bei produktivem Husten geeignet. Thymian lässt sich als Tee, Dampfbad oder Badezusatz oder als warmen Kräuterwickel verwenden.
  • Ingwer ist ein beliebtes und vielfältiges Heilmittel. Bei Husten fördert es die Schleimlösung in blockierten Atemwegen. Das ätherische Öl der Wurzel legt sich als Balsam auf die gereizten Schleimhäute. Ingwer am besten als Tee zubereiten und mit Zugabe von Honig noch mehr für die Gesundheit tun.
  • Zimt hilft gut beim trockenem Reizhusten. Das Heilrezept, mit Honig vermischt, kommt ursprünglich aus dem Orient. Sie können Zimt auch z.B. in frischen Ingwertee geben.

Daneben gibt es auch weitere Heilpflanzen, deren Wirkstoffe Sie sich in Tees, Sirups oder Lutschpastillen zunutze machen können. Schauen Sie in Drogerien oder Apotheken nach folgenden Inhaltsstoffen:

  • Spitzwegerich enthält Schleimstoffe, die sich schützend über die Schleimhaut bei trockenem Husten legen und den Hustenreiz lindern. Sie können Spitzwegerich im Tee trinken oder als Sirup direkt einnehmen.
  • Efeu löst festsitzenden Schleim aus den Bronchien. Efeu ist mittlerweile in vielen Hustenmedikamenten enthalten. Sie können ihn als Tee trinken oder als Hustensaft einnehmen.
  • Schneckensaft – so merkwürdig es klingt, aber es hilft! Dieser Saft wird auch nicht, obwohl es der Name vermuten lässt, aus Schnecken hergestellt, sondern aus der Eibischwurzel. Diese enthält Schleimstoffe, welche die natürliche Barrierefunktion der Schleimhäute imitieren und hustenreizlindernd wirken.

Eine gute Nachricht für Süßmäuler:

  • Lakritz wird aus der Süßholzwurzel hergestellt, die auswurffördernd wirkt. Deshalb kann Lakritz bei verschleimtem Husten Abhilfe schaffen.

Rettich – die scharfe Wurzel gegen Husten

Rettiche sind Wurzeln, die Knollen- oder Rübenform vorkommen. Es gibt weißen und schwarzen Rettich. Das als Meerrettich verwendete Gewürz ist mit der Rettichpflanze nicht verwandt. Dennoch werden alle Varianten als Heilmittel verwendet:

  • schwarzer Rettich ist scharf und schleimlösend. Rettichsirup wird mit braunem Zucker direkt aus der Knolle hergestellt.
  • weißer Rettich wirkt ähnlich wie schwarzer Rettich, nur nicht ganz so stark. Er ist weniger scharf.
  • Meerrettich wird, mit Honig gemischt, als Sirup gegen Hustenreiz verwendet. Sie können ihn auch zum Zwiebelsaft dazu geben, das verstärkt die lindernde Wirkung bei starkem Hustenreiz.

Zwiebel – das Wundermittel der Hausapotheke

Zwiebeln hat wohl jeder im Haus und das ist auch gut so! Die Zwiebel gehört zu den ältesten Hausmitteln und wird vor allem bei Husten angewendet. Sie verfügt über ätherische Öle, welche die Bronchien beruhigen und den Hustenreiz lindern.

  • Zwiebeldämpfe sind die wohl einfachste Art der Anwendung: Schneiden Sie dazu einfach eine Zwiebel auf und legen Sie sie neben Ihr Bett. Die ätherischen Öle der Zwiebel steigen in Dampfform auf und bringen Linderung.
  • Zwiebelsocke – klingt lustig und ist genau das, wonach es klingt: Sie können die Zwiebel auch kleingehackt in eine Socke füllen und über das Bett hängen. Das wird vor allem bei kleinen Kindern gerne gemacht. Alternativ können Sie die Socke auch anziehen – manche schwören auf die Aufnahme der Zwiebelwirkstoffe über die Fußhaut!
  • Zwiebelsaft erhalten sie wie folgt: Schneiden Sie eine Küchenzwiebel in Würfel und kochen sie mit Kandiszucker bei schwacher Hitze auf. Wenn der Sud abgekühlt ist, sieben Sie ihn durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter. Den Saft können Sie teelöffelweise einnehmen oder mit Honig zu Zwiebelsirup verrühren.

Eis bei Husten

Wie gesagt – ob Wärme oder Kälte bei Husten besser wirkt, ist individuell verschieden und kommt zudem auf die Art des Hustens an.

Manche Menschen husten nach dem Genuss eines Eisbechers. Vermutet wird, dass die Kälte den Hustenreflex im Nervensystem auslöst. Milcheis fördert zudem die Schleimproduktion, so dass es trockenen Husten lindern kann.

Angenehm empfunden wird auch die abschwellende Wirkung der Kälte auf die Schleimhäute im Rachenbereich. Diese Wirkung ist jedoch nur vorübergehend und kann die Symptome unter Umständen sogar verschlimmern. Seien Sie also vorsichtig bei der Anwendung dieses Hausmittels und lassen Sie Augenmaß walten!

Joghurt

Joghurt ist ein Milchprodukt und fördert – ebenso wie die Milch selbst – die Schleimbildung. Deswegen sollten Sie bei produktivem Husten darauf verzichten. Bei Reizhusten kann Genuss von Joghurt jedoch lindernd wirken.

Öle bei Husten – von Lavendel bis Olive

Öle finden sich in jedem Haushalt und auch ätherische Öle erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie können eine sinnvolle Ergänzung Ihrer Hausmittelapotheke sein:

  • Lavendelöl entkrampft und beruhigt, weshalb es vor allem bei Hustenkrämpfen verwendet wird. Als Duftöl in einer Öllampe oder als Brustwickel angelegt, entspannt Lavendel die verkrampften Bronchien.
  • Olivenöl ist entzündungshemmend und wirkt deshalb vor allem bei Husten, der durch entzündliche Prozesse ausgelöst wurde. Olivenöl eignet sich für Ölwickel und als Trägeröl für andere ätherische Öle wie z.B. Thymian. Ölziehen hilft nicht direkt bei Husten, ist jedoch stark entgiftend und kann vorbeugend angewendet werden.
  • Chinaöl wird aus Minzöl hergestellt und lindert vor allem Reizhusten. Es ist auch als Chinasalbe erhältlich und kann auf die Brust aufgetragen oder im Dampfbad zum Inhalieren verwendet werden.

Mythen rund um den Husten

Um manche Hausmittel ranken sich Mythen. Diese Mittel können in Einzelfällen helfen, doch handelt es sich dabei möglicherweise um einen reinen Placebo-Effekt. Ihre Wirkung ist medizinisch nicht nachgewiesen und daher ist auch ihre Anwendung nicht besonders empfehlenswert:

  • Essig ist eines der Mittel, das mancherorts bei Husten empfohlen wird. Einige Tropfen Essig in Wasser oder Tee verdünnt sollen den Hustenreiz lindern. Einen Nachweis der Wirkung gibt es jedoch wie gesagt nicht, zudem kann es bei einer zu hohen Dosierung zu einer Reizung der Schleimhäute kommen.
  • Sperma soll sich über gereizte Schleimhäute legen und antibiotisch wirken. Dieser Mythos wird – vermutlich aufgrund seiner Kuriosität – immer wieder gern wiederholt. Tatsächlich geht er auf eine medizinische Studie zurück, die jedoch keine eindeutigen Ergebnisse erbrachte. Von den praktischen Problemen der Anwendung mal ganz abgesehen, sollte man sich bei Husten daher auf andere, ebenso einfache wie bewährte Hausmittel zurückgreifen.

Medikamente und homöopathische Mittel aus Drogerie und Apotheke

Wenn Hausmittel nicht genügen, können Sie auch „schwerere Waffen“ auffahren. In Drogerien und Apotheke erhalten Sie verschiedene Mittel, die gegen Husten wirken: Hustensäfte, -tropfen und -pastillen zum Lutschen. Auch in der Homöopathie gibt es verschiedene Mittel, die bei Husten eingesetzt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker beraten, welches Mittel für Sie am besten geeignet ist.

Verhaltenstipps bei Husten: Was dürfen Sie und was sollten Sie lieber lassen?

Rauchen bei Husten

Rauchen löst Husten aus! Es wird nicht umsonst vom sogenannten Raucherhusten gesprochen. Sollten Sie zusätzlich an einem Erkältungshusten leiden, sollten Sie in dieser Zeit nach Möglichkeit auf die Zigarette verzichten. Nikotinpflaster können den Verzicht erleichtern. Das Gleiche gilt fürs Kiffen. Hanf ist zwar auch eine Medizinpflanze, als Joint geraucht hat sie jedoch keine heilende, sondern eine eher abträgliche Auswirkung auf Ihre Atemwege.

Sport bei Husten

Grundsätzlich gilt: Ein leichter Husten ist kein Hindernis, für gemäßigten Sport, bei starkem Husten sollten Sie Ihrem Körper diese zusätzliche Belastung jedoch nicht zumuten! Lassen Sie also Augenmaß walten und hören Sie auf Ihren Körper: Wenn die zusätzliche Belastung den Hustenreiz verstärkt, sollten Sie lieber pausieren!

  • Joggen können Sie bei leichtem Husten in gemächlichem Tempo, solange Sie Ihren Körper nicht überanstrengen. Die frische Luft tut Ihren Atemwegen zusätzlich gut. Wenn es zu anstrengend wird, wechseln Sie einfach in einen flotten Spazierschritt.
  • Yoga hat bestimmte Asanas und Atemtechniken, die bei Husten Linderung verschaffen können. Diese eignen sich jedoch weniger für Anfänger, die es bei akutem Husten zum ersten Mal damit probieren, sondern eher für erfahrene Yogis. Da Yoga in erster Linie sanft praktiziert wird, können Sie auch mit Husten Yoga machen. Sollten Sie stark geschwächt sein, verzichten Sie bitte eine Weile auf Ihre Yogapraxis.
  • Krafttraining beansprucht Ihre Muskeln stark. Bei kräftigem Husten sollten Sie Ihrem Körper eine Pause gönnen, da auch Husten die Muskeln beansprucht. Bei leichtem Husten können Sie, solange Sie sich wohl fühlen, gemäßigt weiter trainieren.

Viel lüften oder gleich raus an die frische Luft

Gerade in der kalten Jahreszeit drehen wir die Heizungen auf und trocknen die Luft in den Wohnräumen dadurch stark aus. Zudem wird selten gelüftet – schließlich soll es ja schön warm drinnen sein.

Dennoch sollten Sie regelmäßig Lüften: Zu trockene und abgestandene Luft reizt die Schleimhäute und kann Husten auslösen. Lassen Sie bei Husten also möglichst frische Luft in die Wohnung, am besten durch regelmäßiges Stoßlüften!

Noch mehr frische Luft bekommen Sie durch einen entspannten Spaziergang: Gehen Sie gemächlich und überanstrengen Sie sich nicht. Zudem sollten Sie auf witterungsgerechte Kleidung achten.

Sauna bei Husten

Wärme und Wasserdampf haben eine beruhigende Wirkung auf die Schleimhäute und entkrampfen die Bronchialmuskeln. Vor allem eine Dampfsauna kann bei leichtem Husten daher Linderung verschaffen. Bei Fieber und schmerzendem Husten sollten Sie allerdings auf den Saunabesuch verzichten, dasselbe gilt – aufgrund der Ansteckungsgefahr – bei einem Husten in Kombination mit Schnupfen!

Baden

Ein warmes Bad entspannt die Muskeln, die bei Hustenattacken oft verkrampft sind. Zudem legen sich die warmen Dämpfe wohltuend auf die Atemwege.

Gönnen Sie sich bei Husten also was Gutes, lassen Sie sich ein warmes Bad ein und geben Sie Badesätze mit Thymian oder Eukalyptus ins Wasser. Die Entspannung wird Ihnen guttun und Sie werden anschließend leichter abhusten können.

Alkohol

Alkohol ist eine zusätzliche Belastung für den Körper, die Sie ihm bei Husten nicht zumuten sollten. Dennoch hält sich hartnäckig der Mythos, dass Alkohol bei Husten hilft: Aber egal welche Sorte Alkohol als Geheimtipp gehandelt wird – ob Jägermeister, Rum oder Wodka, vergessen Sie es, es funktioniert nicht! Bei Husten mit Fieber ist Alkohol zudem absolut tabu!

Helfen Hausmittel wirklich gegen Husten?

Wie wirkt sich Husten auf den Körper aus?

Wer schon einmal von einer Hustenattacke geschüttelt wurde, weiß wie stark der Körper arbeiten muss, um sich zu reinigen. Husten ist körperliche Schwerarbeit!

Dabei kann es zu unangenehmen Begleiterscheinungen kommen:

  • Wenn Sie ohnehin geschwächt sind, erschöpft ein Husten Sie schnell. Manchmal kann dadurch die Nase bluten oder Äderchen im Auge platzen. Starker Husten kann mit Kopfschmerzen einhergehen, der Nacken wird fest und tut weh. Auch Brust und Rippen können nach Hustenattacken schmerzen.
  • Bei einigen Personen können starke Hustenkrämpfe sogar ein Würgen auslösen und zu Brechreiz führen. In extremen Fällen kann Husten sogar Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand hervorrufen.
  • Vor allem ältere Menschen leiden darunter, dass Husten Inkontinenz verstärkt. Durch den Druck beim Husten im Bauchraum kann bei schwacher Blase etwas in die Hose gehen. Achten Sie deshalb darauf, sich mit Einlagen ausreichend zu schützen. So fühlen Sie sich sicherer.
  • Vorsicht ist auch bei schwacher Bauchdecke geboten. Der Druck beim Husten kann einen Bauchbruch auslösen.

Insofern sind Hausmittel, die trockenen Reizhusten lindern bzw. das Abhusten erleichtern und so die Heftigkeit des Hustens mildern, eine gute Sache!

Wenn Ihr Husten heftig ist, lange anhält und ggf. auch mit den genannten Begleiterscheinungen einhergeht, sollten Sie besser Ihren Arzt konsultieren.

Wann sollten Sie bei Husten unbedingt zum Arzt?

Spontane Hustenattacken können durch äußere Umstände immer mal wieder ausgelöst werden und sind im Allgemeinen schnell wieder vorbei. Dies ist kein Grund für einen Arztbesuch.

Erkältungshusten ist eine normale Begleiterscheinung der Infektion von Nase und Rachen mit Erkältungsviren. Ein Arztbesuch ist nicht erforderlich, solange die Beschwerden sich nicht rapide verschlimmern oder hohes Fieber auftritt.

Trockener Reizhusten nach einer Erkältung kann sogar noch vier Wochen nach Abklingen der übrigen Symptome anhalten. Die angegriffene Bronchialschleimhaut braucht Zeit, sich zu erholen. Hier können Sie mit den oben genannten Hausmitteln die Heilung fördern und den Hustenreiz lindern.

Wenn der Hustenreiz aber auch nach zwei Wochen nicht abklingt, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Krankheitsbedingter Husten bis zu drei Wochen gilt als akut. Quälen Sie sich schon mehr als acht Wochen mit Husten, ist Ihr Husten chronisch.

Bluthusten ist ein Warnsignal: Entdecken Sie Blut in Ihrem Auswurf, sollten Sie umgehend zum Arzt gehen. Es könnte ein Bronchialkarzinom oder Tuberkulose dahinter stehen. Husten mit blutigem Auswurf, der mehr als nur einige winzige Blutfäden oder -spuren enthält, sollten Sie unbedingt und schnellstmöglich beim Arzt untersuchen lassen!

Hausmittel lindern die Auswirkungen

Wie Sie sehen: Husten ist eine komplexe Angelegenheit und tritt in verschiedenen Formen auf. Normaler Erkältungshusten bzw. trockener Reizhusten nach einer Erkältung ist nicht direkt heilbar. Allerdings können die unangenehmen Symptome des Hustens mit Hausmitteln gelindert werden:

Einige Mittel entspannen die Bronchialmuskulatur, andere unterdrücken den Hustenreiz. Wieder andere beruhigen den ganzen Körper, so dass Sie erholsam schlafen können. Kräuter und Öle helfen abzuhusten. Der Blick in Omas Geheimrezepte lohnt sich also!

Quellen:

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