Augentrost

Augentrost

Augentrost Beschreibung

Der Gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis) aus der Pflanzengattung Augentrost (Euphrasia) ist eine einjährige, halbschmarotzende Pflanze und gehört zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Als Halbschmarotzer ernährt sich der Augentrost mit seinen so genannten Saugwurzeln von umgebenden Graswurzeln und entzieht ihnen die Nährstoffe, so dass die Wirtspflanze nur schlecht gedeihen kann. Daher erhielt der Augentrost auch die Namen „Milchdieb“ oder „Wiesenwolf“. Die 30 Zentimeter in die Höhe wachsende Pflanze ist im mitteleuropäischen und asiatischem Raum heimisch und wächst bevorzugt auf Wiesen, an Ufern, Berghängen, Wäldern und Weiden.

Der botanische Name „Euphrasia“ stammt von dem griechischen Wort „euphrosyne“ und wird mit „Freude“, „Frohsinn“ oder „Wohlbefinden“ übersetzt. Der Artenname „officinalis“ weist auf die Verwendung als Heilpflanze hin.

Aus einem Wurzelstock (Rhizom) mit seinen Saugwurzeln, entwickeln sich aufrechte, verzweigte oder einfache Stängel.

Die grasgrünen Blätter sitzen gegenständig angeordnet am Stängel und haben eine längliche, ovale, lanzettliche Form mit scharf gesägten, 3 bis 6 spitz gezähnten Rändern. Die Blätter können bis zu 17 Millimeter lang werden.

In der Blütezeit von Juni bis Oktober entstehen die in Ähren angeordneten, weißen, gelben und violetten Blüten des Augentrosts in den obersten Blattachseln. Die Blüten bestehen aus einem 4-zähnigen Kelch und einer 2-lippigen Blumenkrone. Die Krone verfügt über eine Länge bis zu 2 Zentimetern. Die zweilappige Oberlippe ist helmförmig und gewölbt mit zurückgeschlagenem Saum, die Unterlippe ist dreizipflig mit violetten Längsstreifen oder Äderchen und einem hellen oder dunklen gelben Fleck versehen. Unter der Oberlippe sitzen 4 Staubgefäße mit einer daraus hervorragenden Narbe.

Die Früchte des Augentrosts sind kleine Kapseln. Darin enthalten befinden sich viele, braune und eiförmigen Samen.

Schon seit dem Mittelalter wird die Pflanze Euphrasia officinalis in der Augenheilkunde geschätzt. In wissenschaftlichen Studien ist ihre heilende Wirkung bis heute nicht ausreichend belegt, im Bereich der alternativen Heilkunde wie in der Homöopathie und Anthroposophie ist Euphrasia officinalis zur Linderung von Augenbeschwerden jedoch unverzichtbar. Inzwischen konnte eine klinische Studie eine gute Wirksamkeit von der gut verträglichen Pflanze bei Bindehautentzündungen vermelden.

Augentrost Inhaltsstoffe

Medizinische Verwendung findet das zur Blütezeit oberirdische Kraut des Augentrosts. Die wichtigsten, wirkgebenden Inhaltsstoffe der Pflanze sind Iridoidglykoside (Aucubin), Lignane, Gerbstoffe (Gallotannine), Flavonoide, Bitterstoffe, Phenolcarbonsäuren, Alkaloidspuren und wenig ätherisches Öl.

Iridoidglykosiden werden unter anderem eine antimikrobielle, antioxidative, antifugale (gegen Pilze) und antivirale Wirkunge zugeschrieben.

Die enthaltenen Gerbstoffe wie Ellagitannine und die Flavonoide binden Eiweißstoffe (Proteine) der Haut und Schleimhaut und verändern diese in unlösliche, widerstandsfähige Verbindungen, was wiederum für eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung sorgt. Dies führt zu einer Art Abdichtung kleiner oberflächlicher Wunden und entzieht Bakterien die Grundlage auf verletzter Haut.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen auch über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter sind ätherische Öle zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.

Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an. Stehen bei den Inhaltstoffen also die Bitterstoffe im Vordergrund, eignen sich die Pflanzen zur Behandlung von Störungen im Magen-Darm-Trakt oder bei Beschwerden in der Galle. Die Bitterstoffe sorgen außerdem auch für den stark bitteren Geschmack der Droge.

Augentrost Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Für pharmazeutische Zwecke wird das zur Blütezeit oberirdische Kraut verwendet. Die Erntezeit findet in den Monaten von Juni bis Oktober statt. In dieser Zeit werden die blühenden, oberirdischen Pflanzenteile gesammelt. Besonders die größeren Pflanzen eignen sich zum Ernten, denn je größer die Augentrostpflanze, desto höher die Konzentration der in ihr enthaltenen Wirkstoffe. Nach dem Sammeln werden die Pflanzenteile gebündelt an einem luftigen und schattigen Platz aufgehängt und getrocknet.

Die Droge besteht demnach aus dem getrockneten, oberirdischen Augentrostkraut. Charakteristisch für die Schnittdroge sind die kleinen, runzeligen Blätter mit ihrer hell- oder dunkelgrünen Farbe und den spitzen, gezahnten Rändern. In der Droge enthalten sind auch die dünnen, stielrunden, bläulich-violetten und leicht behaarten Stängel und die bläulich-weißen Blüten sowie vereinzelt die Fruchtkapseln mit vielen, braunen und eiförmigen Samen.

Die Drogenbezeichnung des Augentrostkrauts lautet Euphrasiae herba.

Neben der hier beschriebenen Heilpflanze Euphrasia officinalis, finden auch noch die Arten Euphrasia rostkoviana und Euphrasia stricta Verwendung in der Heilkunde.

Augentrost Wirkung

Den Inhaltsstoffen von Euphrasia officinalis werden im Zusammenspiel eine entzündungshemmende, wundheilende, zusammenziehende (adstringierende), verdauungsfördernde, appetitanregende und antibakterielle Wirkung nachgesagt. Zudem sollen die Inhaltsstoffe alle Schleimhäute kräftigen und abschwellend wirken.

Aufgrund dieser Wirkungen wird Augentrostkraut gerne zur äußerlichen Behandlung in Form von Auflagen und Umschlägen bei Augenentzündungen, Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), Lidrandentzündungen (Blepharitis), Gerstenkorn, müden und überanstrengten Augen oder bei Augenbrennen, z. B. bei Heuschnupfen, zum Einsatz. Die innerliche Einnahme eines Tees wird bei häufigen Infekten und Erkältungen mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen oder bei Verdauungsbeschwerden angewendet.

Die Pharmakologie von Euphrasia officinalis wurde bisher nur wenig erforscht. Aus diesem Grund gelangt die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) zu einer Negativbewertung und spricht sich aus hygienischen Gründen gegen eine äußerliche Anwendung mit Euphrasia officinalis aus. Würden keine hygienischen Bedenken vorliegen, wäre die Entscheidung der Kommission E positiv bei Entzündung und Infektionen der Augen, z. B. Reizungen, Entzündungen von Augenlidrand und Bindehaut, Gerstenkorn, Augenkatarrh und Augenschleimfluss.

Inzwischen zeigte eine klinische Studie eine gute Wirksamkeit von dem gut verträglichen Augentrost als Behandlungsmaßnahme bei Bindehautentzündungen.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Augentrost Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei richtiger Anwendung und Dosierung sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. In seltenen Fällen können Augentropfen zu brennenden, geröteten oder juckenden Augen und einem Fremdkörpergefühl in den Augen führen. Normalerweise verschwinden die Symptome kurze Zeit nach der Anwendung wieder. Sollten unter der Behandlung mit Euphrasia-Präparaten die Symptome innerhalb von 2 Tagen nicht besser werden, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Daten und Informationen zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten liegen derzeit nicht vor.

Menschen, die empfindlich auf Augentrost reagieren, sollten auf eine Behandlung mit Euphrasiae herba verzichten.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf eine innerliche Anwendung mit Präparaten mit Augentrost verzichtet werden, weil es keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit gibt.

Augentrost Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

Die traditionelle Volksmedizin verwendete Euphrasia officinalis seit jeher als Heilpflanze und setzte sie sowohl innerlich als auch äußerlich als Tropfen oder Waschung besonders bei Augenerkrankungen wie Entzündungen der Augen, Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen, Gerstenkörner oder bei Überanstrengung der müden, brennenden Augen ein. Darüberhinaus wurde die Pflanze auch bei Infekten und Erkältungskrankheiten mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen wirksam in Form eines Teeaufgusses oder zum Gurgeln eingesetzt.

Weitere Anwendungsgebiete sind zudem Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und Hauterkrankungen mit Geschwülsten und Eiterungen.
Die Pharmakologie von Euphrasia officinalis wurde bisher nur wenig erforscht. Aus diesem Grund gelangt die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) zu einer Negativbewertung und spricht sich aus hygienischen Gründen gegen eine äußerliche Anwendung mit Euphrasia officinalis aus. Würden keine hygienischen Bedenken vorliegen, wäre die Entscheidung der Kommission E positiv bei Entzündung und Infektionen der Augen, z. B. Reizungen, Entzündungen von Augenlidrand und Bindehaut, Gerstenkorn, Augenkatarrh und Augenschleimfluss.

Inzwischen zeigte eine klinische Studie eine gute Wirksamkeit von dem gut verträglichen Augentrost als Behandlungsmaßnahme bei Bindehautentzündungen.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Anwendung von Augentrost-Medikamenten

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit Euphrasia officinalis hauptsächlich in Form von Tropfen angeboten. Erhältlich sind auch das lose Augentrostkraut für Teeaufgüsse oder homöopathische Fertigarzneimittel als Augentropfen.

Euphrasia-Fertigpräparate können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Hauptanwendungsgebiete sind die Augenbeschwerden, Erkältungen, Verdauungsbeschwerden und Hauterkrankungen.

Eine äußerliche Behandlung kann in Form von Waschungen, Umschlägen und Augenbädern mittels Augentropfen oder Tinkturen erfolgen. Bewährte Indikationen dafür sind unter anderem Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen, Gerstenkörner und frische Augenverletzungen mit der Gefahr eines Hornhautgeschwüres (Ulcus serpens corneae) durch eingedrungene Bakterien. Auch zur Prophylaxe gegen Augenschleimfluss, bei Ermüdungserscheinungen der Augen durch langes Arbeiten am Computer sowie bei Seh-Funktionsstörungen aufgrund muskulärer oder nervöser Zustände.

Bewährte Indikationen für eine innerliche Behandlung in Form einer Tee-Zubereitung sind Erkältungsbeschwerden wie Husten und Heiserkeit, Verdauungsprobleme und Hauterkrankungen.

Die Pharmakologie von Euphrasia officinalis wurde bisher nur wenig erforscht. Aus diesem Grund gelangt die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) zu einer Negativbewertung und spricht sich aus hygienischen Gründen gegen eine äußerliche Anwendung mit Euphrasia officinalis aus. Würden keine hygienischen Bedenken vorliegen, wäre die Entscheidung der Kommission E positiv bei Entzündung und Infektionen der Augen, z. B. Reizungen, Entzündungen von Augenlidrand und Bindehaut, Gerstenkorn, Augenkatarrh und Augenschleimfluss.

Inzwischen zeigte eine klinische Studie eine gute Wirksamkeit von dem gut verträglichen Augentrost als Behandlungsmaßnahme bei Bindehautentzündungen.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Augentrost Dosierung und Einnahme

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat.

Sollten unter der Behandlung mit Euphrasia-Präparaten die Symptome innerhalb von 2 Tagen nicht besser werden, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Die Anwendung des Tee-Aufgusses zur Spülung der Augen wird nicht empfohlen. Es sollten besser konservierte Euphrasia-Präparate aus der Apotheke verwendet werden, weil dadurch eine keim- und partikelfreie Qualität gewährleitet wird.

Für eine Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel (etwa 2 Gramm) des getrockneten Augentrostkrauts mit etwa 250 ml kalten Wasser angesetzt, aufgekocht und 10 Minuten geköchelt. Anschließend wird das Kraut abgeseiht. 3x täglich wird 1 Tasse Tee zwischen den Mahlzeiten getrunken.

Für Umschläge mit Augentrostkraut für die äußerliche Anwendung werden 5 Esslöffel des getrockneten Augentrostkrautes mit etwa 250 ml kaltem, Wasser angesetzt und aufgekocht. Der Aufguss sollte etwa 10 Minuten köcheln, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht und im noch warmen (so heiß wie möglich) Zustand verwendet. Ein Wattepad oder eine Mullbinde, Umschlag oder Kompresse werden mit dem Aufguss getränkt und dann auf die geschlossenen Augen gelegt. 2 bis 3x täglich können Umschläge und Auflagen angewendet werden.

Für eine Abkochung mit Augentrostkraut für die äußerliche Anwendung in Form von Waschungen

wird 1 Teelöffel (etwa 1 Gramm) des getrockneten Augentrostkrauts mit etwa 150 ml kalten Wasser angesetzt und aufgekocht. Der Aufguss sollte etwa 5 bis10 Minuten köcheln, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht. 3 bis 4x täglich kann eine Waschung mit dem Aufguss erfolgen.

Augentrost Zubereitungen

Tee-Zubereitungen mit dem Augentrostkraut kommen gerne zur äußerlichen Behandlung in Form von Auflagen und Waschungen bei Entzündungen am Auge, Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen, müden und überanstrengten Augen oder bei Augenbrennen zum Einsatz. Die innerliche Einnahme eines Tees wird bei häufigen Infekten und Erkältungen mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen oder bei Verdauungsbeschwerden angewendet.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) spricht sich aus hygienischen Gründen zwar gegen eine äußerliche Anwendung mit Euphrasia officinalis aus, in der traditionellen Heilkunde ist die Anwendung gebräuchlich. Inzwischen zeigen klinische Studien eine gute Wirksamkeit von dem gut verträglichen Augentrost als Behandlungsmaßnahme bei Bindehautentzündungen. Der Tee sollte für Augenspülungen immer sehr gut durchfiltriert werden, z.B. durch einen Kaffeefilter, damit keine enthaltenen Partikel die Bindehaut zusätzlich reizen können. Die Anwendung des Tee-Aufgusses zur Spülung der Augen wird trotzdem nicht empfohlen. Es sollten besser konservierte Euphrasia-Präparate aus der Apotheke verwendet werden, weil dadurch eine keim- und partikelfreie Qualität gewährleitet wird.

Tee-Zubereitung mit Augentrostkraut

Für eine Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel (etwa 2 Gramm) des getrockneten Augentrostkrauts mit etwa 250 ml kalten Wasser angesetzt und aufgekocht. Der Aufguss sollte etwa 10 Minuten köcheln, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht. 3x täglich kann 1 Tasse von dem Tee zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.

Umschläge und Auflagen mit Augentrostkraut für die äußerliche Anwendung

Für eine Teezubereitung werden 5 Esslöffel des getrockneten Augentrostkrautes mit etwa 250 ml kaltem, Wasser angesetzt und aufgekocht. Der Aufguss sollte etwa 10 Minuten köcheln, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht und im noch warmen (so heiß wie möglich) Zustand verwendet. Anschließend kann ein Wattepad oder eine Mullbinde, Umschlag oder Kompresse mit dem Aufguss getränkt und dann auf die geschlossenen Augen gelegt werden. 2 bis 3x täglich können Umschläge und Auflagen angewendet werden.

Waschungen mit Augentrostkraut

Für eine Teezubereitung wird 1 Teelöffel (etwa 1 Gramm) des getrockneten Augentrostkrauts mit etwa 150 ml kalten Wasser angesetzt und aufgekocht. Der Aufguss sollte etwa 5 bis10 Minuten köcheln, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht. 3 bis 4x täglich kann eine Waschung mit dem Aufguss erfolgen.

Alkoholische Tinktur aus Augentrostkraut

Zur Herstellung einer Tinktur wird verdünnter Weingeist, Korn oder Wodka benötigt. In eine Flasche oder einem Schraubdeckel-Glas werden in einem Verhältnis von 20 Teilen Augentrostkraut etwa 100 Teile des Alkohols gegeben und alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen gelassen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Die alkoholische Tinktur ist bis zu 5 Jahre haltbar. Die Dosis für eine Euphrasia-Tinktur beträgt etwa 10 bis 30 Tropfen in Wasser ausgelöst und wird für äußerliche Umschläge verwendet.

Kompressen mit Augentrost

Für eine Kompresse benötigen Sie ein Stofftuch und ein Schüssel oder Glasschale. Nehmen Sie einen Augentrost-Standartaufguss, einen Augentrost-Absud oder etwa 5 bis 20 ml Augentrost-Tinktur und geben Sie es in 500 ml heißes Wasser. Danach tränken Sie ein sauberes, weiches Stofftuch aus Baumwolle oder Leinen in dem heißen Aufguss und drücken die Flüssigkeit aus. Das Tuch wird dann auf die geschlossenen Augen gelegt und sobald es abkühlt oder trocknet wird der Vorgang wiederholt.

Augentrost Geschichte

Die Heilpflanze Euphrasia war schon bei den Kelten, die zu den größten und einflussreichsten Völkern der europäischen Frühgeschichte und der Antike zählten, als „Augenkraut“ bekannt, fand in den botanischen Schriften der Antike jedoch keine weitere Erwähnung.

Erst im Mittelalter wurde die heilende Wirkung des Augentrosts in den Kräuterbüchern beschrieben. Wie der Name vermuten lässt, verspricht die Pflanze Trost für die Augen.

Der berühmte schweizer Arzt und Alchemist Paracelsus (1493-1541) interpretierte das Erscheinungsbild der Blüte als Signatur der Augen.

In den Kräuterbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anwendung mit Augentrost zur Behandlung von Gelbsucht und Augenfluss empfohlen.
In dem Kräuterbuch des italienischen Botaniker und Arztes P. A. Matthioli (1585) wird die Anwendung von Euphrasia bei verschiedenen Augenleiden wie Augenschwäche, Minderung der Sehkraft besonders bei älteren Menschen und allgemeinen Augenbeschwerden empfohlen. Er empfahl das Augentrostkraut pur zu essen oder in Form eines Pulvers über die Speisen zu geben.

Auch der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) verwendete Augentrost als magenstärkendes Mittel.

In der traditionellen Volksheilkunde sowie in den Bereichen der Naturmedizin, Homöopathie und Traditionellen Chinesischen Medizin wird Augentrost in der heutigen Zeit als pflanzlicher Teeaufguss, Tropfen oder in Form von Umschläge, Kompressen, Waschungen und Augenbäder angewendet. Euphrasia-Präparate dienen als eine bewährte Behandlungsmaßnahme bei allen Erkältungen der Schleimhäute. In Form eines Umschlags wird der Aufguss zur Therapie von Geschwülsten und Eiterungen verwendet.

Augentrost in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Gerne werden Heilpflanzen mit einer ähnlichen Wirkung oder mit gleichen Anwendungsgebieten kombiniert, um die Wirkung zu ergänzen, unterstützen oder zu intensivieren. Zu den Heilpflanzen, die gut mit Euphrasia kombiniert werden können, gehören zum Beispiel Kamillenblüten, Fenchelsamen, Löwenzahnkraut, Spitzwegerichkraut und Gänseblümchen.

Eine bewährte Rezeptur für eine äußerliche Anwendung als Auflage bei einer eitrigen Bindehautentzündung und Gertenkorn ist eine Kombination aus 1 Teelöffel Augentrostkraut, 1 Teelöffel zerquetschte Fenchelsamen, 1 Teelöffel Kamillenblüten mit einer kleinen Messerspitze Kochsalz auf 1 Tasse Tee. Die äußerliche Anwendung erfolgt 2 bis 3x täglich.

Bei entzündeten Lidrändern und bei einer Bindehautentzündung können zudem Gänseblümchen und Walnussblätter zugefügt werden.

Bei Sehstörungen mit Beeinträchtigung der Sehkraft und einer verschwommenen, unscharfen, verzerrten oder verschleierten Wahrnehmung könnte folgende Kombination von Heilpflanzen als Tee-Mischung eine reizlindernde, antiseptische, entkrampfende und durchblutungsfördernde Wirkung entfalten: 15 Gramm Augentrostkraut, 20 Gramm Heidelbeerblätter, 50 Gramm Löwenzahnkraut, 15 Gramm Spitzwegerichkraut.

Bei einer Augenentzündung mit roten, juckenden, brennenden Augen, Tränenfluss, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit und geschwollenen und roten  Augenlidern könnte eine Teekombination aus je 50 Gramm Augentrostkraut und Kamillenblüten reizlindernd, antiseptisch und adstringierend wirken.

Augentrost in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Euphrasia officinalis wird aus dem oberirdischen Kraut des Augentrosts während der Blütezeit hergestellt. Die homöopathischen Zubereitungen werden in den Aufbereitungsmonographien der Kommission D am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bewertet. Augentrost gilt als traditionelles Heilmittel und die Kommission D befürwortet die Anwendung des homöopathischen Mittels bei entzündlichen Zuständen der Augen und der oberen Luftwege.

In der Homöopathie wird das Mittel besonders bei entzündlichen und allergischen Beschwerden der Augen sowie bei Schleimhautkatharre der Augen, Nase und Atemwege eingesetzt. Die Absonderungen und Sekretionen bei Katarrhen sind reichlich, scharf und wässrig. Während die Tränen beißend sind, erscheinen das Nasensekret mild.

Es besteht ein reichlicher, heiß brennender oder beißender Tränenfluss. Die Augenlidränder sind gerötet, brennend und jucken. Es besteht eine ausgeprägte Lichtscheu bis hin zu Lidkrämpfen.

Katarrhalische Kopfschmerzen werden von reichlichen Absonderungen aus der Nase und den Augen begleitet. Es besteht starker Fließschnupfen mit milden Sekreten und Husten mit starkem Auswurf.

Die Beschwerden verschlechtern sich am Abend, bei Sonnenlicht, Wind und Wärme. Eine Verbesserung erfolgt im Freien, beim Blinzeln und Wischen der Augen. Die Augen tränen fortwährend und sind am Morgen mit eitrigem Schleim verklebt.

Homöopathische Präparate von Euphrasia officinalis sind in der Apotheke in Form von Globuli, Dilutionen und als Augentropfen erhältlich.

Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12  und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen.  Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Verschiedene Augentrostsorten

Der Gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis) aus der Pflanzengattung Euphrasia gehört zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).

Die artenreiche Gattung Euphrasia umfasst mehr als 350 Arten, die weltweit verbreitet sind. Bezüglich der  wissenschaftlichen Einteilung herrscht allerdings Uneinigkeit. Verschiedene Standorte und Wirtspflanzen des Halbschmarotzers sorgen für eine Vielzahl an Unterarten.

Unter dem Gemeinen Augentrost (Euphrasia officinalis L.) werden die Arten Steifer Augentrost (Euphrasia stricta J . F. LEHMANN), Euphrasia nemorosa (PERS.) W ALLR., Gewöhnliche Augentrost (Euphrasia rostkoviana HAYNE) und Euphrasia minima LAMARCK zusammengefasst. Neben der hier beschriebenen Heilpflanze Euphrasia officinalis finden auch noch die Arten Euphrasia rostkoviana und Euphrasia stricta Verwendung in der Heilkunde.

Augentrost Pfanzen anbauen und pflegen

Der Gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis) gehört zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae ) und ist in Europa und Asien heimisch. Die Pflanze eignet sich zur Anpflanzung im heimischen Garten, es sollten aber einige Bedingungen hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit oder des Standortes erfüllt sein, damit der krautige und einjährige Augentrost, der eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimeter erreicht, gut gedeihen kann. Zu bedenken bei der Aussaat ist auch, dass Euphrasia officinalis ein typischer Halbschmarotzer ist und sich mit Nährsalzen und Wasser der benachbarten Pflanzen versorgt, die dadurch weniger gut gedeihen können. Im Garten wären deshalb Gras- und Rasenflächen bevorzugte Plätze für die Anpflanzung Augentrost.

Für die Anpflanzung oder Aussaat sollten die bestehenden Grasflächen etwas aufgelockert werden. Alternativ kann die Anpflanzung der Samen auch in größeren Schalen erfolgen.

Augentrost-Pflanzen sind Lichtkeimer und Kaltkeimer, daher sollten die Samen nur leicht in den Boden gedrückt werden, damit eine Keimung stattfinden kann.

Als Kaltkeimer benötigt die Pflanze eine längere Kälteperiode, um überhaupt keimen zu können. Daher sollte die Aussaat in der Zeit von Mitte Oktober bis Anfang November erfolgen.

Was den Standort anbelangt, ist der Augentrost relativ anspruchslos. Die Böden sollten nicht nährstoffreich sein, dafür aber locker bis sandig und durchlässig.

Eine Düngung ist nicht erforderlich, könnte sich eher negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken, weil Augentrost bei einem Übermaß an Nährstoffen leicht absterben kann.

Augentrost-Präparate

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit Euphrasia officinalis hauptsächlich in Form von Tropfen angeboten. Erhältlich sind auch das lose Augentrostkraut für Teeaufgüsse oder homöopathische Fertigarzneimittel als Augentropfen.

Euphrasia-Fertigpräparate können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Hauptanwendungsgebiete sind die Augenbeschwerden, Erkältungen, Verdauungsbeschwerden und Hauterkrankungen.

Eine äußerliche Behandlung kann in Form von Waschungen, Umschlägen und Augenbädern mittels Augentropfen oder Tinkturen erfolgen. Bewährte Indikationen dafür sind unter anderem Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen, Gerstenkörner und frische Augenverletzungen mit der Gefahr eines Hornhautgeschwüres (Ulcus serpens corneae) durch eingedrungene Bakterien. Auch zur Prophylaxe gegen Augenschleimfluss, bei Ermüdungserscheinungen der Augen durch langes Arbeiten am Computer sowie bei Seh-Funktionsstörungen aufgrund muskulärer oder nervöser Zustände.

Bewährte Indikationen für eine innerliche Behandlung in Form einer Tee-Zubereitung sind Erkältungsbeschwerden wie Husten und Heiserkeit, Verdauungsprobleme und Hauterkrankungen.

Augentrost-Produkte aus der Apotheke

Augentropfen

Im Alltag begegnen uns viele Umwelteinflüsse, die zu Augenreizungen führen können. Physikalische oder chemische Reize, Wind, Staubpartikel, grelles Sonnenlicht, Pollen, Kosmetika und Chlorwasser sind hier nur einige Beispiele. Doch auch das Tragen von Kontaktlinsen oder langandauernde Computerarbeit können zu einer großen Belastung für die Augen werden. Oft führt auch eine Überanstrengung der Augen zu den typischen Beschwerden gereizter Augen – sie brennen, jucken und tränen, die sensible Bindehaut der Augen ist gerötet. Häufig nehmen die Beschwerden im Laufe des Tages zu und bedeuten für jeden Betroffenen eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität. Hier kommen die Augentropfen zum Einsatz: Sie verschaffen Linderung und verbessern die Stabilität des Tränenfilms. Dadurch schützen sie die Augen vor äußeren Umwelteinflüssen.

Augenbad mit Augentrost

Ein Augenbad ist eine Benetzungslösung für das Auge mit einer Augentrosttinktur und soll für eine noch bessere Befeuchtung der Augen sorgen als Augentropfen. Das Augenbad sorgt mit seiner beruhigenden, entzündungshemmenden Wirkung des Augentrosts für eine bessere Befeuchtung der Bindehaut, die besonders nach einem Arbeitstag vor dem Bildschirm oder nach dem Tragen von Kontaktlinsen belastet und gereizt ist. Das Augenbad revitalisiert müde Augen und befeuchtet empfindliche Augen. Die Augenbadewanne muss vor jedem Gebrauch mit der Lösung gut ausgespült werden. Die Augenbadewanne wird dann mit der Lösung aufgefüllt und das Auge kann dann darin gebadet werden.

Spagyrische Tinktur

Ein weiteres Mittel ist eine spagyrische Komplextinktur, die z.B. Extrakte von Augentrostkraut, Eisenkraut, Johanniskraut, Rosenblütenblättern und Rosmarinblättern enthalten kann. Diese Tinktur dient der innerlichen Einnahme bei Konjunktivitis (Bindehautentzündung), entzündeten Augenlidern (Blehpharitis), Gerstenkorn und ermüdeten, brennenden und tränenden Augen.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Dr. med. Heike Buess-Kovács: Heilen mit Hausmitteln – Kräuter, Wärme, Quark & Co. BLV Verlag München 2014

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004

Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban & Fischer Verlag 2005

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