Inhalieren bei Erkältung

Inhalieren bei Erkältung

Die kalte Jahreszeit führt zwangsläufig zur starken Ausbreitung von Erkältungsviren und damit auch zu einer erhöhten Gefahr grippaler Infekte. Atemwegserkrankungen mit Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit – kaum jemand bleibt davon verschont. Rund vier von fünf Menschen erkranken einmal im Jahr an einer Erkältung. Gut, dass es neben Medikamenten auch schonende Hausmittel gibt, welche die Beschwerden lindern. Zu den bewährtesten Hausmitteln gehört das Inhalieren bei Erkältung: Das Einatmen von heißem Wasserdampf, meist angereichert mit Kräutern oder ätherischen Ölen, befreit die Atemwege und mildert die Symptome eines grippalen Infektes. In der Regel wird zum Inhalieren lediglich eine Schüssel mit heißem Wasser benötigt. Heutzutage gibt es jedoch auch moderne Inhalationsgeräte, die das Inhalieren von heißen Dämpfen wesentlich erleichtern und dabei noch effektiver sind in der Wirkung. Da Inhalieren bei Erkältung insgesamt wohltuend wirkt, die Schleimhäute befeuchtet und uns freier atmen lässt, sollte diese bewährte Anwendung früh genug zum Einsatz kommen, wenn sich erste Erkältungssymptome anschleichen.

Warum ist das Inhalieren bei Erkältung so wirkungsvoll?

Inhalieren bei Erkältungen ist nicht nur deshalb so weit verbreitet, weil die Methode einfach zu handhaben ist und von jedem zuhause angewendet werden kann. Sie ist auch überaus effektiv, insbesondere dann, wenn dem Wasserdampf Extrakte aus Heilpflanzen zugesetzt werden. Denn gegen Erkältungsbeschwerden ist so manches Kraut gewachsen, allen voran Kamille, Salbei, Eukalyptus, Thymian und Efeu. Außerdem ergänzen sich Wasserdampf und Heilpflanzen in ihrer jeweiligen Wirkung und fördern so den Heilungsprozess.

Die Wirkstoffe der Heilkräuter gelangen über den Wasserdampf in Mund, Nase, Rachen und Lunge. Sie sorgen dafür, dass sich das angestaute Sekret in Nasen, Nebenhöhlen und Bronchien verflüssigt, und wirken Entzündungen entgegen. Zudem töten die Heilkräuter auch Krankheitskeime ab und beschleunigen den Abtransport von Schleim.

Inhalieren bei Erkältung  – Die positiven Wirkungen im Überblick

  • befeuchtet und beruhigt gereizte Schleimhäute
  • fördert die Durchblutung
  • unterstützt den natürlichen Reinigungsmechanismus
  • regt die körpereigene Immunabwehr an
  • verflüssigt zähe Sekrete
  • erleichtert die Beseitigung von Schleim aus den Atemwegen
  • wirkt mit Heilkräutern schleimlösend, entzündungshemmend, keimtötend und desinfizierend

Die Vorteile der Inhalation bei sich meist anschleichenden Erkältungenskrankheiten liegen klar auf der Hand: Die Wirkstoffe gelangen direkt zum Ort des Geschehens, nämlich in die Atemwege. Auf diese Weise lässt sich auch ein Großteil des Wirkstoffes aufnehmen, ohne dass etwas davon abhanden kommt. Außerdem geraten die Inhaltsstoffe nicht in die Blutbahn des Körpers und belasten den Organismus nicht. So unterstützt das Inhalieren bei Erkältung die Selbstheilungskräfte des Körpers schonend, aber effektiv.

Damit der beschriebene Wirkmechanismus auch wirklich greift, sollten Betroffene nicht sorglos irgendein Kraut als Zusatz verwenden. Wer sich wirklich etwas Gutes tun möchte, muss das Heilkraut nach den Symptomen bestimmen. Zum Beispiel kann sich das Inhalieren von Kamille bei Reizhusten nachteilig auswirken, da sie austrocknend wirkt. Bei Schnupfen ist die Wirkung der Kamillenblüte wiederum förderlich für die Genesung. Trockener Husten lässt sich am besten mit Salbei oder Kochsalz behandeln, während sich bei Schleim-Husten (produktiver Husten) Efeu-Extrakte bewährt haben.

Möglichkeiten der Inhalation bei Erkältungsinfekten: Welche Inhalationsmethoden gibt es?

Inhalieren lässt es sich am einfachsten mit Topf oder Schüssel und heißem Wasser. Neben dieser simplen Inhalationsmethode gibt es inzwischen aber viele Arten von Inhalatoren, die einige Vorzüge mit sich bringen und bei allen Arten von Atemwegsinfektionen zum Einsatz kommen. Je nachdem, ob die unteren oder oberen Atemwege betroffen sind, eignen sich manche Inhalationsmethoden besser als andere.

1) Der Klassiker: Inhalieren über einem Dampfbad mit Topf / Schüssel

Der absolute Klassiker ist das (Kopf-)Dampfbad mit Hilfe von Topf oder Schüssel und Handtuch. Hier steigt der heiße Wasserdampf in Form von kleinen Wassertröpfchen nach oben, wird eingeatmet und kommt dabei mit den Schleimhäuten in Kontakt. Zwar können wir die winzigen Wassertropfen nicht mit bloßem Auge erkennen, dennoch sind diese zu groß, um tief in die Atemwege einzudringen. Lediglich die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen werden vom Wasserdampf benetzt, bei tiefen Atemzügen über den Mund auch Hals und Stimmlippen. Die heilsame Wirkung auf Lunge und Bronchien ist jedoch recht bescheiden. Hinzu kommt, dass Kochsalz-Lösungen nur bedingt in den Wasserdampf gelangen, während der Rest ungenutzt in der Schüssel zurückbleibt.

Fazit: Aufgrund der Feuchtigkeit und Wärme ist das Inhalieren per Dampfbad die Methode der Wahl bei Erkältungen, die nicht die Lunge oder Bronchien betreffen. Dampfbäder helfen bei Schnupfen, Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie der Stirn- und Nasennebenhöhlen. Auch zur Behandlung von Hautunreinheiten kann diese Inhalationsmethode effektiv sein. Je nach Zusatz kann der Wasserdampf aber die Augen reizen.

2) Inhalieren mit Dampfinhalatoren

Ein Dampfinhalator funktioniert im Grund genauso wie das Dampfbad: Auch hier gelangen die Wirkstoffe über den Wasserdampf in die Atemwege und die Schleimhäute werden befeuchtet. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass der Dampf über eine Maske eingeatmet wird. Die Wassertröpfchen setzen sich also nicht auf dem gesamten Gesicht ab, sondern gelangen ausschließlich in Nase und Mund.

Hier gibt es jedoch verschiedene Varianten: Die einfachsten Modelle bestehen aus Wasserbehälter und Aufsatz. Sie müssen mit heißem Wasser aufgefüllt werden. Alternativ zum manuellen Dampfinhalator gibt es auch elektrische Dampfinhalatoren, die das Wasser automatisch erhitzen.

Fazit: Der Wirkungsgrad von Dampfinhalatoren ist dem des herkömmlichen Dampfbads recht ähnlich. Ein nennenswerter Effekt kommt nur im Nasen-, Rachen- und Mundraum zum Tragen. Da die Maske den Dampfaustritt einschränkt, hat die Haut allerdings nichts von der wohltuenden Wärme. Ein Dampfinhalator ist also dann angeraten, wenn feuchte Wärme auf dem ganzen Gesicht als unangenehm empfunden wird. Das ist oft bei Kindern der Fall oder Menschen mit Hautkrankheiten, die das Gesicht trocken halten müssen. Darüber hinaus schont ein Dampfinhalator die Augen, da reizende Inhaltsstoffe direkt in Nase und Mund inhaliert werden.

3) Inhalieren mit Ultraschallvernebler

Dabei handelt es sich um ein Gerät, das einen feinen Wassernebel erzeugt. Erreicht wird das über elektrische Vibrationen, die in mechanische Schwingungen umgewandelt werden und sich so auf das Wasser übertragen lassen. Durch diese raffinierte Technik der Verneblung entstehen überaus kleine Wassertropfen, die wesentlich kleiner sind als die des Wasserdampfes. Aufgrund ihrer geringen Größe können die Wirkstoffe nicht nur bis zu Nase, Rachen und Mund vordringen, sondern über die Stimmlippen hinaus auch tief in die Bronchien und Lungenflügel. Mit einem Ultraschallvernebler lassen sich also alle Bereiche der oberen und unteren Atemwege behandeln. Im Übrigen eignen sich diese Geräte auch bestens für die Inhalation von Salz, da hier keine Rückstände entstehen. Auch erzielen Ultraschallvernebler weitaus intensivere Effekte und benötigen daher geringere Mengen an Zusätzen.

Fazit: Ultraschallvernebler sind die ideal zum Inhalieren bei Infekten der Atemwege jeder Art. Egal ob Schnupfen, Halsschmerzen, Mund-Infektionen, Bronchitis, Sinusitis oder Lungenentzündung – die Geräte wirken bei allen Beschwerden gleich gut. Insbesondere bei chronischen Atemwegserkrankungen sind Ultraschallvernebler zu empfehlen. Und auch für ältere Menschen und Kinder sind Vernebler ein echter Gewinn, da hier keine Verbrühungsgefahr besteht. Außerdem sind Inhalationsvernebler leicht zu handhaben.

4) Inhalieren mit Düsenvernebler

Höchst innovativ sind auch die sogenannten Düsenvernebler zur Inhalation. Sie erzeugen einen äußerst feinen Nebel, indem sie Druckluft durch eine Lösung jagen. Das hat genau den gleichen Effekt wie das Pusten durch einen Strohhalm, der in einem Glas mit Flüssigkeit steht: Die Luftblasen steigen nach oben und transportieren Flüssigkeit mit sich. Derselbe Vorgang sorgt beim Düsenvernebler dafür, dass sich kleinste Wassertropfen bilden, die tief in die Atemwege gelangen. Ebenso wie beim Ultraschallvernebler ist die Wirkung bei Düsenverneblern stärker als beim herkömmlichen Wasserdampf.

Fazit: Düsenvernebler finden Einsatz bei Erkältungskrankheiten wie Schnupfen und bei Mandel-Entzündungen. Aber auch bei Asthma, Bronchitis, Lungenentzündungen und anderen Atemwegskrankheiten sind diese Geräte optimal. Auch Düsenvernebler eignen sich bestens für Kinder und ältere Menschen, da sie das Inhalieren wesentlich komfortabler, effektiver und einfacher gestalten.

5) Trockene Inhalation

Neben der Inhalation von Feuchtigkeit wie Dampf und Nebel besteht auch die Möglichkeit der Trocken-Inhalation. Dafür sind lediglich ein paar Tropfen ätherischen Öls vonnöten, die auf ein Tuch geträufelt werden. Das Tuch wird dann in Kopfnähe gelegt, und das Aroma der ätherischen Öle wird eingeatmet. Das Phänomen ähnelt der Anwendung von Erkältungssalben, die auf Hals, Brust und Rücken aufgetragen werden, damit sie ihre ätherischen Aromen entfalten. Es gibt sogar Inhalationsstifte für die trockene Inhalation unterwegs.

Fazit: Die trockene Inhalation ist die richtige Wahl für Menschen und Kinder mit empfindlicher Haut, die Erkältungsbalsame nicht vertragen. Auch für Personen, die empfindlich auf bestimmte Wirkstoffe reagieren und die Verträglichkeit eines Mittels vorsichtig testen möchten, ist diese Methode ratsam. Denn bei einer auftretenden Reizung lässt sich das Tuch im Nu wegräumen und der Raum lüften.

Womit sollte ich bei Erkältungsbeschwerden inhalieren?

Fürs Inhalieren bei Erkältung gibt es verschiedene Inhalate. Wie oben geschrieben, macht es Sinn, Heilpflanzenzusätze danach auszuwählen, welche Wirkung besonders benötigt wird. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Heilpflanzen zur Inhalation:

  • Anis wirkt schleimlösend bei Bronchitis.
  • Eukalyptus löst zähes Sekret bei allen Erkältungskrankheiten, fördert den Abtransport von Schleim (Abhusten, Schneuzen) und tötet Keime ab.
  • Fenchel hat einen schleimlösenden Effekt bei Bronchitis und Husten.
  • Kamille hemmt Entzündungen und wirkt antibakteriell bei Schnupfen.
  • Kochsalz desinfiziert und stabilisiert die gereizten Schleimhäute.
  • Pfefferminze hilft bei Erkältungen mit Kopfschmerzen besonders gut.
  • Salbei hat sich bei Mandel- und Rachen-Entzündungen bewährt und zerstört Krankheitskeime.
  • Thymian wirkt effektiv bei Bronchitis, Keuchhusten und Krampfhusten, desinfiziert und löst zähflüssigen Schleim.

Daneben gibt es noch viele weitere Inhalationsstoffe mit ähnlichen Effekten wie zum Beispiel Zimt, Teebaumöl, Fichtennadeln, Latschenkiefer oder Zitronenmelisse. Bei ätherischen Ölen ist jedoch Vorsicht geboten, denn falsch dosiert können sie die Atemwege und Augen reizen. Vor allem Kinder sollten niemals ätherische Öle inhalieren, da die Gefahr von Komplikationen besteht.

Inhalieren – aber richtig!

Wirklich helfen kann Inhalieren bei Erkältung aber nur, wenn es auch richtig gemacht wird. Egal welches Gerät oder welche Methode Sie zum Inhalieren bevorzugen – bei einer Erkältung sollten Sie zwei oder drei Mal pro Tag inhalieren und das für jeweils 5-10 Minuten. Atmen Sie während der Inhalation entspannt tief ein und aus.

Kommt es zu Schwindel, dann haben Sie wahrscheinlich zu schnell oder tief eingeatmet. In dem Fall unterbrechen Sie die Behandlung und führen sie später erneut durch. Tritt Husten beim Einatmen ätherischer Öle auf, sollten Sie die Anwendung sofort abbrechen. Ist die Flüssigkeit zu heiß, kann es ebenfalls zu Husten kommen. Im schlimmsten Fall sogar zu Verbrühungen der Atemwege. Hier hilft es, kaltes Wasser beizumischen oder kurz abzuwarten.

Benutzen Sie eines der oben genannten Geräte zum Inhalieren, muss es im Anschluss ausgespült und gut abgetrocknet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Bakterien darin festsetzen und vermehren. Ob Mund- und Nasenmaske spülmaschinengeeignet sind, geben die meisten Hersteller von Inhalationsgeräten in der Packungsbeilage an.

Inhalieren bei Erkältung – auch für Kinder sinnvoll?

Kinder erkranken besonders häufig an Erkältungen. Umso wichtiger ist es, eine Methode zu finden, um ihre Beschwerden so gut wie möglich zu lindern. Inhalieren ist gerade dann sinnvoll bei Kindern, wenn die Erkältung mit einer starken Verschleimung der Atemwege einhergeht. Empfehlenswert ist das Inhalieren aber auch bei trockenem Husten, Asthma bronchiale und anderen Atemwegserkrankungen.

Ein Dampfbad mit Kochtopf oder Schüssel ist für Kinder ungeeignet: Allzu schnell kann der Behälter umkippen und das Kind verbrüht sich. Zudem reizen die heißen Dämpfe oftmals die empfindliche Augen-Schleimhaut. Besser ist es, wenn Kinder mit Hilfe von Dampfinhalatoren inhalieren. Durch die Maske gelangen die Inhaltsstoffe nämlich nur in die Atemwege, wo sie auch gebraucht werden. Diese Geräte sind Spezial-Aufsätzen für Kindergrößen in der Apotheke erhältlich. Doch auch hier gilt: Kinder sollten nur unter Aufsicht inhalieren. Und achten Sie vor allem auf eine angemessene Wassertemperatur, damit sich die kindlichen Atemwege nicht an den heißen Dämpfen verbrühen.

Noch effektiver sind natürlich Ultraschall- oder Düsenvernebler, bei denen die Gefahr der Verbrennung gar nicht erst besteht. Vernebler schlagen außerdem zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie eignen sich nämlich zur Behandlung der oberen und unteren Atemwege. Besonders empfehlenswert sind diese Inhalationsmodelle für Kinder, die an Bronchialasthma, allergischem Asthma oder einer (chronischen) Bronchitis leiden. Auf keinen Fall sollten Kinder mit ätherischen Ölen inhalieren, da dies Überempfindlichkeitsreaktionen und Allergien auslösen könnte.

Inhalieren mit Inhalationsgeräten – das Hausmittel für die ganze Familie

Wer effektiv und schonend inhalieren möchte, ist mit einem modernen Inhalationsgerät bestens beraten. Insbesondere Inhalationsvernebler wie der Ultraschallvernebler oder der Düsenvernebler sind eine schonende und wirkungsvolle Alternative zur herkömmlichen Inhalationsmethode und zu Medikamenten. Sie eignen sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene und Senioren zum Inhalieren bei Erkältung oder anderen Atemwegsinfekten. Zudem lässt sich diese Methode bequem und einfach zuhause durchführen. Ein Inhalationsvernebler kann aber auch zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen genutzt werden. Das ist gerade dann von Vorteil, wenn Eltern oder Kinder häufig an einer Erkältung erkranken oder an Allergien leiden.

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