Ausschlag beim Baby – was steckt dahinter?

Ausschlag beim Baby – was steckt dahinter?

Pickelchen, Bläschen und Rötungen

Hautausschläge betreffen den ganzen Körper oder konzentrieren sich auf bestimmte Bereiche. Auch die Schleimhäute in Nase und Mund sowie der Intimbereich können von Pickelchen und Pusteln unterschiedlicher Größe und Färbung übersät sein. Bläschen nässen häufig. Auch kleine und großflächige rote Flecken, Schwellungen und Quaddeln treten auf. Da die Hautreizungen in einigen Fällen von Juckreiz oder Schmerzen begleitet werden, sind die Kinder unruhig und quengeln.

Hautausschläge bei Kinderkrankheiten

Bei Kinderkrankheiten ist der Ausschlag ein Symptom von vielen. Er wird von Fieber oder Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen begleitet. Die Krankheiten werden durch Viren oder Bakterien verursacht und sind normalerweise ansteckend. Gegen einige Infektionen gibt es Impfungen, zum Beispiel Kombinationsimpfungen gegen Mumps, Masern und Röteln bzw. Mumps, Masern, Röteln und Windpocken.

Dreitagefieber

Dreitagefieber wird durch Herpesviren ausgelöst. Ihr Kind hat normalerweise etwa 3 Tage lang hohes Fieber. Klingt dieses ab, entwickelt sich ein Ausschlag mit blassrosa Flecken, vor allem am Oberkörper und Kopf. Dieser heilt nach etwa 2 Tagen ab.

Masern

Diese hochansteckende Viruserkrankung verläuft in zwei Phasen: Zuerst treten erkältungsähnliche Symptome auf, darunter hohes Fieber, Husten und Schnupfen. Nach etwa 3 bis 4 Tagen beginnt hinter den Ohren der typische Hautausschlag mit hellroten Punkten, die nachdunkeln und sich zu großen Flächen zusammenschließen. Er breitet sich anschließend über Gesicht, Rumpf und Beine aus.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Die Mund-Hand-Fuß-Krankheit äußert sich durch Bläschen im Mund, an den Händen und an den Fußsohlen. Daneben leidet das Baby an Fieber, Halsschmerzen und Bauchschmerzen. Da die Bläschen im Mundbereich schmerzen, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Kind trotzdem regelmäßig trinkt und isst. Angenehm sind kühle Lebensmittel, zum Beispiel Joghurt oder Quark.

Ringelröteln

Ringelröteln kündigen sich mit leichtem Fieber und Erkältungssymptomen an. Etwa 10 Tage später beginnt der Ausschlag mit roten Flecken an den Wangen und breitet sich über den ganzen Körper aus. Die Flecken schließen sich häufig zusammen. Dabei entsteht ein Muster, das an eine Girlande erinnert. Die Krankheit verläuft bei Kindern normalerweise milde und klingt nach etwa einer Woche ab. Für Schwangere ist die Infektion allerdings gefährlich, denn sie kann das Ungeborene schädigen.

Röteln

Eine Rötelninfektion beginnt mit einem fleckigen Hautausschlag hinter den Ohren, der sich im Gesicht und anschließend über den restlichen Körper ausbreitet. Zusätzlich haben die Kinder Fieber und geschwollene Lymphknoten am Hals oder hinter den Ohren. Der Ausschlag klingt meist nach 1 bis 3 Tagen ab. Wie die Ringelröteln auch, ist der Erreger vor allem für Schwangere gefährlich. In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten kann er zu schweren Missbildungen beim Ungeborenen und zu Fehlgeburten führen.

Scharlach

Scharlach wird durch Streptokokken hervorgerufen und beginnt mit einer weißlich belegten Zunge, die anschließend rot wird und anschwillt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Erdbeer- oder Himbeerzunge. Hinzu kommen Fieber, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie ein Ausschlag mit kleinen roten Punkten. Dieser breitet sich von den Achseln und Leisten über den gesamten Körper aus.

Windpocken

Windpocken sind eine klassische Kinderkrankheit, die mit Fieber und Abgeschlagenheit beginnt. Anschließend bilden sich die charakteristischen Bläschen, die sich vom Gesicht auf dem gesamten  Körper ausbreiten. Sie jucken oft stark, weshalb Sie darauf achten sollten, dass Ihr Kind die Bläschen nicht aufkratzt. Ansonsten drohen Entzündungen oder Narben.

Hautkrankheiten

Bei Hautkrankheiten ist der Ausschlag das Hauptsymptom. Nebensymptome wie Fieber fallen meist weg. Folgende Hauterkrankungen treten bei Kindern häufig auf:

Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen

Bei einer Allergie reagiert der Körper auf allergieauslösende Stoffe mit kleinen Bläschen, Schwellungen oder Rötungen. Auslöser können zum Beispiel Babyprodukte oder ein neues Waschmittel sein. Der Ausschlag ist lokal begrenzt und tritt meist verzögert auf, etwa 24 bis 72 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen. Auch Unverträglichkeiten von Lebensmitteln oder Arzneimitteln äußern sich häufig auf der Haut.

Kopfgneis und Milchschorf

Diese beiden Hautausschläge äußern sich durch ähnliche Symptome. Dabei bilden sich Schuppen auf Kopfhaut und Gesicht. Beim Kopfgneis geschieht das meist im ersten Lebensmonat. Die weichen, fettigen Schuppen verursachen keine Beschwerden. Normalerweise verschwinden sie innerhalb des ersten Lebensjahrs. Milchschorf entsteht etwa ab dem dritten Lebensmonat. Er äußert sich durch nässende Hautbereiche und harte gelbe Schuppen und Verkrustungen. Der Ausschlag juckt stark und kann sich über den ganzen Körper ausbreiten.

Neugeborenen- oder Babyakne

Akne ist nicht nur eine unschöne Begleiterscheinung der Pubertät, sondern kann bei Babys auch nach der Geburt auftreten. In den ersten Lebenswochen bilden sich kleine Pickel im Gesicht, die sich später über den ganzen Körper verteilen können. Sie jucken nicht und heilen normalerweise ohne Narben aus. Es handelt sich dabei um eine harmlose Reaktion auf Umstellungen im Hormonhaushalt. Bei Jungen tritt dieser Hautausschlag öfter auf als bei Mädchen.

Windeldermatitis und Windelsoor

Die Haut im Windelbereich ist bei vielen Kindern gereizt. In der Windel stauen sich Feuchtigkeit und Wärme, Urin und Stuhl reizen die Haut. Sie rötet und schuppt sich und es entstehen nässende Bläschen und kleine Wunden. Mit der richtigen Pflege bekommen Sie das Problem schnell in den Griff. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sich auf der wunden Haut Krankheitserreger wie Pilze ansiedeln. In diesem Fall spricht man von Windelsoor.

Was tun bei Hautausschlag?

Wenn Sie entzündliche Veränderungen auf der Haut Ihres Babys feststellen, gehen Sie zum Kinderarzt oder fragen Sie Ihre Hebamme um Rat. Nicht hinter jedem Ausschlag steckt gleich eine Kinderkrankheit. Allerdings sind Masern und Co. sehr ansteckend. Je früher eine solche Krankheit behandelt wird, umso besser für Ihr Baby. So senken Sie nicht nur die Ansteckungsgefahr für andere Kinder, sondern auch das Risiko für Komplikationen und Spätfolgen.

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