22 Hausmittel gegen Übelkeit

22 Hausmittel gegen Übelkeit

Bäh…wenn einem richtig schlecht ist – Was tun bei Übelkeit?

Ob eine Muschel in der Paella etwas merkwürdig geschmeckt hat, die Schwangerschaft zuschlägt, ein alkoholbedingter Kater auf den Magen drückt, Turbulenzen oder schwungvoll gefahrene Kurven den Magen auf Reisen aus der Bahn werfen – Übelkeit kann zahlreiche Gründe haben, unangenehm ist sie aber in jedem Fall. Vor allem, wenn sie mit Brechreiz einhergeht.

Ein Arzt muss dennoch nicht immer sofort aufgesucht werden. Oftmals reichen bereits bewährte Hausmittel gegen die Übelkeit aus.

Welche Hausmittel helfen wirklich gegen Übelkeit?

Die Liste der Hausmittel gegen Übelkeit ist lang. Nicht alle sind guten gemeinten Tipps sind wirklich bestens gegen das flaue Gefühl im Magen geeignet. Wir haben die Mittel für Sie auf den Prüfstand gestellt.

Lebensmittel gegen Übelkeit

Bei Übelkeit ausgerechnet zum Essen zu greifen, erscheint nicht gerade logisch. Wenn es jedoch noch nicht zum Erbrechen kam und die Übelkeit auch nicht mit Durchfall einhergeht, sind einige Lebensmittel tatsächlich rat- und wirksam gegen das Unwohlsein.

Apfel

Fein geriebener und an der Luft etwas angebräunter Apfel ist leicht verdaulich und belastet den Magen nicht, hält ihn aber beschäftigt. Zudem sorgen die Enzyme und Ballaststoffe im Apfel dafür, dass die Verdauung reguliert wird und das Unwohlsein abnimmt.

Banane

Langsam und gründlich gekaut oder zu Bananen-Brei zerdrückt ist das Obst leicht verdaulich und hat eine beruhigende Wirkung auf den Magen und die Verdauung im Allgemeinen. Der hohe Stärkegehalt, Magnesium und Kalzium wirken der Übelkeit entgegen.

Hinzu kommt der leicht „schleimende“ Effekt, der selbst bei gereizter Magenschleimhaut – beispielsweise bei einer Magenschleimhautentzündung oder nach einer Magen-Darm-Grippe – für gute Verträglichkeit sorgt.

Fenchel

Gedünstet ist Fenchel nicht nur lecker, sondern auch leicht verdaulich und ein effizientes Hausmittel gegen Übelkeit. Verantwortlich für diese Wirkung sind die in der Knolle enthaltenen ätherischen Öle.

Ingwer

Ein zunehmend beliebtes Hausmittel gegen Übelkeit ist Ingwer. Kein Wunder, denn die scharfe Knolle wirkt auf mehrfache Weise – und sogar vorbeugend – gegen Unwohlsein und Brechreiz.

Zum einen hat Ingwer einen desinfizierenden Effekt. Aus diesem Grund ist er auch ein Bestandteil von Sushi-Menüs. Zum anderen kurbelt er das Immunsystem an und gehört daher bei immer mehr Menschen in die Hausmittel gegen Erkältungen, ist aber beispielsweise auch bei Magen-Darm-Grippe eine gute Wahl.

Zudem bringt Ingwer Gingerol mit sich. Diese Substanz blockiert gewisse Rezeptoren im Magen und Darm und damit die Aufnahme von Serotonin. Gemeinsam mit Dopamin erzeugt Serotonin zunächst Übelkeit und im Anschluss Erbrechen. Wird die Aufnahme blockiert, kann der Übelkeit also vorgebeugt werden.

Als Hausmittel bei Übelkeit wird Ingwer direkt frisch gekaut, kleingeschnitten und mit Wasser überbrüht als Teeaufguss getrunken oder in Form von Bonbons oder Kapseln aufgenommen.

Joghurt

Leicht verdaulich, reich an Eiweiß und Kohlehydraten sowie B-Vitaminen ist Joghurt eine gute Schonkost, kann jedoch auch Übelkeit verhindern oder zumindest reduzieren.

Karotten

Das orangene Wurzelgemüse hat es in sich: Vitamine, Beta Carotin, Mineralstoffe und Ballaststoffe machen Karotten so gesund. Bei Übelkeit kommt es jedoch hauptsächlich auf eine andere Eigenschaft der Möhren an, denn diese wirken entgiftend.

Um den angeschlagenen Magen nicht zu überfordern, sollten Karotten in Form von Suppe oder Brei gegen die Übelkeit eingesetzt werden.

Suppe

Hühner- oder Gemüsesuppe führt dem Körper reichlich Flüssigkeit zu, ist leicht verdaulich und gibt dem Magen „etwas zu tun“. Zudem können gebundene Suppen, stärke- und eiweißhaltige Zutaten wie Kartoffeln, Karotten und Hühnchen, Magensäfte aufnehmen, binden und damit einen Überschuss reduzieren.

Um als Hausmittel gegen Übelkeit eingesetzt zu werden, dürfen die Suppen allerdings nicht fettig oder scharf gewürzt sein.

Zitrone

Bereits der Geruch einer frischen Zitrone kann Übelkeit und Brechreiz merklich reduzieren. Als Hausmittel gegen Übelkeit kann jedoch auch Zitronensaft, verdünnt mit Wasser, eingesetzt werden. Bei schlimmeren Fällen hilft das Aussaugen einer halben Zitrone.

Übelkeitslindernde Getränke

Cola

Cola, möglichst schnell getrunken, soll den Magen beruhigen und damit Übelkeit entgegenwirken. Was aber nach dem schnellen Trinken von Cola wirklich passiert, weiß wohl jeder: Die enthaltene Kohlensäure sucht sich einen Weg nach draußen. Die Folge ist mehr oder minder heftiges Aufstoßen.

Das kann tatsächlich für eine Entlastung sorgen und gegen Übelkeit wirken. Allerdings enthält Cola auch eine große Menge an Zucker sowie Koffein und ist daher bei Unwohlsein nicht die allerbeste Wahl – denn beides kann Übelkeit noch verschlimmern.

Fencheltee

Nicht nur als Gemüse, auch als Tee ist Fenchel ideal zur Beruhigung der Verdauung. Schon für Oma war Fencheltee eines der besten natürlichen Mittel bei Übelkeit. Noch besser wirkt er in Kombination mit Anis und Kümmel.

Ginger Ale

Ähnlich der Cola hat auch Ginger Ale einen erleichternden Effekt auf den Magen, da die Kohlensäure zum Aufstoßen führt und für eine sofortige Entlastung von Druckgefühlen sorgen kann.

Hinzu kommt, dass hochwertiges Ginger Ale tatsächlich Ingwer enthält. Dieser wiederum wirkt durch Gingerol direkt übelkeitshemmend. Zudem weist der Softdrink in der Regel weniger Zucker auf, als beispielsweise Cola. Auch enthält Ginger Ale kein Koffein, das die Übelkeit noch verschlimmern kann.

Grüner Tee

Die Bitterstoffe und Vitamine in grünem Tee, stimulieren das Appetitzentrum, kurbeln die Verdauung an und unterstützen das Immunsystem. Hierdurch lindern sie Übelkeit gleich auf verschiedene Arten. Noch stärker ist der Effekt des Grüntees als Hausmittel, wenn etwas Zitronensaft zugegeben wird.

Allerdings steckt neben Bitterstoffen auch Koffein in dem grünen Tee, das wiederum auf den Magen schlagen kann. Als Hausmittel gegen Übelkeit sollte er daher nur in geringem Maße eingesetzt werden.

Ingwertee

Gingerol und die ätherischen Öle in Ingwer sorgen für eine schnelle Linderung der Übelkeit, daher ist Ingwertee gegen Übelkeit eine gute Wahl als Hausmittel. Sogar als Vorbeugung – beispielsweise vor dem Antritt einer Reise oder wenn eine nervliche Belastung ansteht, die garantiert auf den Magen schlagen wird – kann Ingwertee verwendet werden.

Extra-Tipp: In Verbindung mit frischer Zitrone und Pfefferminze zeigt sich der Ingwertee noch wirksamer gegen Übelkeit.

Kamillentee

Die Gerbstoffe des Kamillentees regulieren die Verdauung und stimulieren den Appetit, wirken also zweifach gegen Übelkeit. Am besten wird der Kamillentee nur leicht oder gar nicht gesüßt.

Kümmeltee

Kümmel macht viele Speisen leichter verdaulich und ist nicht umsonst ein Bestandteil magenfreundlicher Tees. Werden die Samen in einem Mörser leicht geöffnet und mit heißem Wasser aufgebrüht, kann auf fertige Produkte verzichtet werden. Die ätherischen Öle wirken auch auf diese Weise.

Pfefferminztee

Die ätherischen Öle und Gerbstoffe in Pfefferminztee beruhigen den Magen, regen die Verdauung an und lindern Übelkeit sehr wirksam. Wie bereits erwähnt, ist die Kombination aus Minze, Ingwer und Zitrone ein sogar noch wirksameres Hausmittel gegen Übelkeit.

Weißbier

Ein Glas schnell getrunkenes Weißbier beziehungsweise Hefeweizen gegen Übelkeit? Das klingt mehr als ungewöhnlich, erzeugt Alkohol doch nicht selten überhaupt erst das flaue Gefühl im Magen.

Tatsächlich funktioniert das Hausmittel aber in begrenztem Maße. Die enthaltenen B-Vitamine lindern die Übelkeit wirksam, das aus Kohlensäure und schnellem Trinken resultierende Aufstoßen entlastet den Magen. Problematisch ist der Alkoholgehalt. Besser ist es daher, auf alkoholfreie Varianten zu setzen.

Süßigkeiten, Snacks und Gebäck gegen Übelkeit

Wer gerade unter Übelkeit leidet, hat in der Regel keinen Appetit auf Snacks oder gar Süßigkeiten. Dennoch können diese genau die passenden Hausmittel gegen einen verstimmten Magen sein.

Bonbons

Ingwer, Zitrone und Pfefferminz helfen als Teeaufguss – wieso also nicht auch in Form von Bonbons? Tatsächlich können diese bei Übelkeit Abhilfe schaffen, sind aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes aber mit Vorsicht zu genießen. Die Süße hilft nur dann, wenn die Übelkeit auf eine Unterzuckerung zurückzuführen ist.

Kaugummi

Frische Pfefferminze in Verbindung mit der Kaubewegung regt die Verdauung an und aktiviert gemeinsam mit der Speichelproduktion auch die Ausschüttung zahlreicher Enzyme. Gegen leichte Übelkeit hilft das tatsächlich.

Lakritz

Lakritzextrakt ist durchaus in der Lage Übelkeit zu bekämpfen. Für diesen Effekt sollte aber nicht auf die Süßigkeiten aus dem Supermarkt, sondern auf die Variante aus der Apotheke zurückgegriffen werden.

Salzstangen

Leicht verdaulich und einfach zu knabbern sind Salzstangen ein beliebter Snack. Ihr Stärkegehalt hat aber noch einen anderen Vorteil: Er bindet überschüssige Magensäfte und kann daher Übelkeit entgegenwirken.

Toast und Zwieback

Ebenso wie die Salzstangen sind auch trockener Toast und Zwieback in der Lage, Magensäure zu binden und dadurch die Magenwände zu schonen. Zudem sind sie leicht verdaulich und halten Magen und Darm „beschäftigt“ ohne die Verdauung zu belasten.

Homöopathie, Schüssler und Akupressur: Alternative Methoden gegen Übelkeit

Wirken die bisher erwähnten Hausmittel nicht, bieten alternative Methoden weitere Möglichkeiten. Geeignet sind beispielsweise:

    • Schüssler Salze: Je nach Art der Übelkeit können die Schüssler Salze Nr. 3,, 5, 8, 10 oder 14 und auch in Kombination miteinander zum Einsatz kommen.
    • Akupressur(-band): Gezielter Druck auf den Bereich unter dem Handgelenk – den sogenannten Neikuan-Punkt – kann Übelkeit gelindert werden. Möglich ist es, diesen beispielsweise mit dem Daumen zu drücken und leicht zu massieren oder aber ein spezielles Akupressur-Armband einzusetzen.
    • Homöopathie: In Form von Globuli oder Tropfen finden Nux Vomica, Okoubaka, Arsenicum Album oder Anamirta cocculus Anwendung.
    • Bachblüten:

Walnut, Scleranthus, Crab Apple, Gentian, Wild Rose und Willow kommen bei der Bachblütentherapie gegen Übelkeit in Frage.

Hinweis: Damit die alternativen Mittel wirken können, müssen sie nicht nur genau passend zu den Symptomen, sondern auch abgestimmt auf die sonstigen Zustände ausgewählt werden. Laien ist das in der Regel kaum möglich. Empfehlenswert ist es daher, sich an einen Heilpraktiker oder Arzt mit entsprechender Zusatzausbildung zu wenden.

Erste Hilfe: Das richtige Verhalten bei Übelkeit

Wenn es im Magen rumort und flau wird, entscheidet nicht nur das passende Hausmittel über schnelle Besserung, auch das richtige Verhalten hat einen Einfluss darauf.

Als Erste Hilfe heißt es, ruhig zu bleiben und für frische Luft zu sorgen. Tiefes aber langsames Durchatmen hilft dabei, heftige Übelkeitswellen abzuschwächen. Wem nicht nur übel sondern auch noch schwindelig ist, sollte aber nicht direkt nach draußen eilen. Besser ist es, die Fenster zu öffnen und sich zu setzen oder zu legen.

Zusätzlich kann langsam etwas Wasser getrunken werden. Vermieden werden sollten hingegen verbrauchte oder verrauchte Luft, schnelle Bewegungen und jede Form von Bildschirmen.

Hausmittel gegen Reiseübelkeit

Ob im Auto, auf dem Schiff oder hoch über den Wolken – Reisekrankheit ist vielen bekannt und besonders unangenehm, da sich Fahrten und Flüge kaum verhindern lassen und die Reiseübelkeit häufig mit Erbrechen einhergeht.

Bei dieser Erscheinung handelt es sich jedoch um einen körpereigenen Schutzmechanismus. Durch den Unterschied zwischen der Bewegung des Verkehrsmittels und des eigenen Körpers wird das Gleichgewichtsorgan gestresst und signalisiert dem Gehirn ein Problem. Dieses hält die konkurrierenden Signale wiederum für eine Vergiftung und versucht durch das Erbrechen, potenziell aufgenommenes Gift schnellstmöglich aus dem Körper zu entfernen.

Mögliche (Haus-)Mittel und hilfreiche Methoden gegen die Reiseübelkeit sind:

  • Ingwer
  • Akupressur
  • Während Flug und Fahrt auf einen festen Punkt und nach vorn schauen, anstatt auf die vorbeiziehende Landschaft. Auch Lesen oder der Blick auf einen Bildschirm ist zu vermeiden.
  • Homöopathie, in Form von Nux Vomica oder Anamirta cocculus
  • Pflaster oder Zäpfchen gegen Reisekrankheit einsetzen

Hausmittel gegen Übelkeit in der Schwangerschaft

Schwangerschaft und (morgendliche) Übelkeit gehen zum Leidwesen werdender Mütter oftmals Hand in Hand. Plötzlich als unangenehm empfundene Gerüche und merkwürdige kulinarische Gelüste , die dazu führen alles durcheinander zu essen, sowie die hormonelle Umstellung zeichnen sich dafür verantwortlich.

Zugleich kommen aber nicht mehr alle Mittel gegen Übelkeit in Frage, da sie den ungeborenen Nachwuchs schädigen oder frühzeitig Wehen auslösen könnten.

Geeignet und empfehlenswert sind:

  • Ingwer, Minze und Zitrone – aber in Maßen. Vor allem Ingwer in großen Mengen könnte frühzeitig Wehen auslösen, bei Minze ist aber ebenfalls Vorsicht angeraten. Die Kombination sollte also nicht zum Hauptgetränk des Tages werden, sondern auf ein bis drei Tassen beschränkt sein.
  • Kleine, häufige und leichtverdauliche Mahlzeiten helfen dabei, Unterzuckerung und ein Überschießen der Magensäure zu verhindern. Anstatt großer Mengen sollten die Portionen zahlreich, dafür aber klein sein. Um die morgendliche Übelkeit zu verhindern, reicht es oftmals, vor dem Zubettgehen noch eine Kleinigkeit, wie Salzstangen, einen Joghurt oder eine Scheibe Knäckebrot mit Käse zu essen.
  • Das Akupressurband gibt es auch speziell für Schwangerschaftsübelkeit und kann dieser vorbeugen oder sie zumindest lindern.
  • Gerade im ersten Trimester wollen sich viele von der Schwangerschaft noch nicht einschränken lassen und muten sich trotz anhaltender Müdigkeit, Sodbrennen und Stimmungsschwankungen schlicht zu viel zu. Das kann den Kreislauf überfordern und daher zu Schwindel und daraus resultierender Übelkeit, anstatt zu hormonell bedingter Übelkeit führen. Besser ist es dann, möglichst oft zu entspannen und sich zu schonen.

Welche Mittel aus der Apotheke helfen?

Auch wenn die bereits erwähnten Hausmittel gegen Übelkeit nicht helfen, ist bei eher leichten Fällen ein Arztbesuch nicht immer nötig. Auch die Apotheke bietet eine große Bandbreite an verschreibungsfreien Arzneien, die helfen können.

Um das passende Mittel zu erhalten, sollten Symptome und Umstände aber so genau wie irgend möglich beschrieben werden. Tritt die Übelkeit gemeinsam mit Migräne auf oder nur auf Reisen? Ist Stress ein entscheidender Faktor oder fettiges Essen? Abhängig von den Angaben kommen dann die folgenden Mittel in Frage:

  • Vomex
  • Pantoprazol oder Pantozol
  • Pflaster gegen Reiseübelkeit
  • Iberogast
  • Zäpfchen gegen Reiseübelkeit
  • Kohletabletten
  • Rescue Tropfen

Pflanzliche Mittel gegen Übelkeit

Verdorbenes Essen, Reise oder fettige Nahrung – wenn Übelkeit plötzlich auftritt, müssen weder guter Rat noch das passende Mittel teuer sein. Pflanzliche Produkte sind aber nicht nur vergleichsweise kostengünstig, sie sind trotz ihrer Wirksamkeit auch meist schonender, als verschreibungspflichtige Arzneien.

Bewährt haben sich:

  • Magentee: Minze, Kamille, Fenchel, Anis, Kümmel, Ingwer – oftmals sind diese Bestandteile von Magentee-Mischungen gegen Übelkeit. Ein Spritzer Zitrone schadet in ihnen ebenfalls nicht. Am wirkungsvolsten sind arzneilich wirksame Magentees aus der Apotheke.
  • Ingwerkapseln: Übelkeit bei Reisen, während der Schwangerschaft oder Migräneattacken, durch Infektionen oder verdorbenes Essen – das flaue Gefühl lässt sich in jedem dieser Fälle durch Ingwer reduzieren oder sogar gänzlich bekämpfen. Wer den Geschmack der frischen Knolle, von Ginger Ale, Tee oder Bonbons nicht mag, sollte zu Ingwerkapseln greifen. Diese sind abgesehen von der geschmacklichen Neutralität auch unterwegs und in der Hausapotheke praktischer.
  • Iberis amara: Die bittere Schleifenblume wird nicht nur in der Homöopathie gegen Übelkeit sowie Herz-Kreislauf-Probleme eingesetzt, sie kann auch als höher konzentriertes Extrakt ausgesprochen wirksam sein.
  • Artischockenextrakt: Artischockenextrakt ebenso wie Artischocken selbst helfen dem Körper dabei, insbesondere Fett besser zu verdauen. Zudem regulieren sie die Verdauung insgesamt und schonen den Magen-Darm-Trakt. Wer also gerne fettige Speisen zu sich nimmt, sollte Artischocken in die Mahlzeit integrieren. Für alle anderen gibt es entsprechende Produkte in der Apotheke.
  • Schöllkrautextrakt: Diese Pflanze ist ein häufiger Bestandteil von Magentropfen und das nicht umsonst. Es schützt insbesondere den Magen, lindert Krämpfe und wirkt Übelkeit entgegen.
  • Bromelain: Bromelain ist unter diesem Namen vergleichsweise unbekannt, tatsächlich aber weit verbreitet. Das Enzym aus der Ananas wirkt als „Fleischweichmacher“ und unterstützt auch die Verdauung sowie den Fettstoffwechsel. Den Wirkstoff gibt es in ursprünglicher Form und kann als solche in Form von Dessert oder fruchtiger Beilage bei fettigen Speisen das folgende Unwohlsein verhindern. Zudem ist Bromelain auch als Präparat in der Apotheke oder Drogerie erhältlich.
  • Papain: Bei diesem Namen lässt sich die Herkunft bereits erahnen, es handelt sich um ein wirksamen Enzym aus der Papaya. Ähnlich dem Bromelain unterstützt und reguliert es die Verdauung. Wiederum kann frische Papaya direkt auf den Speiseplan gesetzt oder auf entsprechende Präparate zurückgegriffen werden.

Hausmittel gegen Kater-Übelkeit / Übelkeit durch Alkohol

Wer am Abend über die Stränge geschlagen hat, wird das am Morgen bitter bereuen. Schwindel, Übelkeit, die auch als „Schädel“ bekannten Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein und Durchfall gehen mit dem berüchtigten Kater oder Hangover nach ausgiebigem Alkoholkonsum nur allzu gerne einher.

Auch gegen Übelkeit bei Kater durch zu viel Alkohol gibt es aber die passenden Hausmittel. Darunter:

  • Flüssigkeitszufuhr: Auch wenn der Sinn gerade nicht danach steht, schon wieder tief in Glas oder Flasche zu schauen – hilft eine hohe Flüssigkeitszufuhr bei der Entgiftung des Körpers und dem Organismus dabei, Toxine auszuschwemmen. Statt Wodka, Tequila und Sangria sollten aber Wasser, ungesüßter Tee und Suppe auf dem Plan stehen.
  • Ruhe und Schonung: Ein dicker Kopf und geschundener Magen verlangen dem Körper einiges ab. Wird die Verdauung nach dieser Belastung direkt wieder mit schwerer Kost belastet, ist Übelkeit vorprogrammiert. Besser ist es, leichte Mahlzeiten voller Vitamine und Kohlenhydrate auf den Tisch zu bringen. Apfel, Banane, Toast, Zwieback, Knäckebrot oder Salzstangen und Tee sind ideal.
  • Aspirin und Ibuprofen? Lieber nicht!: Die Verlockung direkt nach dem Aufwachen erst einmal eine Schmerztablette einzunehmen ist groß. Gerade diese kann aber den Magen erst recht reizen und so die Übelkeit noch verschlimmern. Lässt einem der Kopfschmerz oder Tagesplan keine andere Wahl, als eine Aspirin einzunehmen, sollte als Magenschutz zugleich Pantoprazol eingenommen werden. Auch das Auftragen von Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken macht den Kopf frei und kann sowohl Übelkeit als auch Schmerz lindern.

Wann lieber zum Arzt?

So wirksam Hausmittel oftmals auch sind, sie reichen nicht immer aus um die Übelkeit wirksam zu lindern. In den folgenden Fällen sollte daher ein Arzt aufgesucht werden:

  • anhaltende oder häufig wiederkehrende Übelkeit
  • Übelkeit in Verbindung mit starkem oder anhaltendem Erbrechen und Durchfall
  • Blutiges Erbrechen
  • Starker Schwindel und Kopfschmerzen
  • Übelkeit aus ungeklärten Gründen oder begleitet von weiteren Symptomen, wie Fieber, Sehstörungen und Schmerzen

Möglich ist es hier, dass der Übelkeit ernstzunehmende Erkrankungen zugrunde liegen. Eine ärztliche Untersuchung ist dann unerlässlich. Aber auch dann, wenn Kinder oder Senioren sowie bereits geschwächte Personen von ständiger Übelkeit betroffen sind, ist eine schnelle ärztliche Behandlung gefragt.

Quellen

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