Grüner Tee – was ihn so gesund macht

Grüner Tee – was ihn so gesund macht

Grüner Tee ist vor allem bei den Japanern und Chinesen berühmt, doch auch in den westlichen Ländern erfreut sich Grüntee wachsender Beliebtheit. Denn grüner Tee scheint eine gesundheitsfördernde Wirkung zu haben: Alzheimer, Multiple Sklerose, Darmkrebs, Prostatakrebs und Diabetes sind nur einige Bespiele, denen durch regelmäßigen Konsum von grünem Tee vorgebeugt werden soll. Selbst als effektive Hilfe beim Abnehmen soll sich grüner Tee eignen. Die Wirkungen von grünem Tee sind jedoch noch nicht vollständig wissenschaftlich belegt.

Was genau ist unter grünem Tee zu verstehen?

Grüner Tee ist eigentlich gar keine spezifische Teesorte, sondern eine bestimmte Art und Weise, Tee herzustellen. Denn erst nach der Ernte der Teeblätter stellt sich die Frage, ob daraus grüner Tee, schwarzer Tee oder Oolong-Tee gemacht wird.

Im Gegensatz zu Schwarztee, der länger fermentiert werden muss, und Oolong-Tee, der nur kurz fermentiert wird, entfällt bei grünem Tee der Fermentations-Prozess. Stattdessen werden bei Grüntee die Teeblätter gedämpft, um bestimmte Enzyme in den Zellen zu deaktivieren, so dass keine Oxidation in den Blättern stattfinden kann. Durch diese Behandlung bleiben nicht nur die grünen Farbpigmente, sondern auch alle anderen sekundären Pflanzenstoffe in den Teeblättern des grünen Tees erhalten, die ansonsten bei der Fermentation verloren gehen.

Grüner Tee Sorten

Grundsätzlich kann grüner Tee in japanische und chinesische Sorten unterteilt werden. Die chinesischen Grüntee-Sorten besitzen oft einen leicht herben, rauchigen oder blumigen Geschmack. Die japanischen Grüntee-Sorten zeichnen sich hingegen durch ein grasiges, frisches Aroma aus.

Japanische Grüntee-Sorten sind beispielsweise: Aracha (roher Grüntee), Bancha (wenig Koffein, viel Kalzium), Genmaicha (mit gerösteten Reiskörnern aromatisiert), Gyokuro (Schattentee mit hohem Koffein-Gehalt), Hojicha, Kabusecha, Konacha, Kukicha (mild und koffeinarm), Matcha (hoher Koffeingehalt), Mecha, Sencha (beliebtester Grüntee in Japan), Shincha, Tencha und Tamaryokucha.

Chinesische Sorten des grünen Tees heißen Bi Feng, Chris Cross, Chun Mee (kräftig und etwas rauchig), Gunpowder (Kugeln aus gerollten Teeblättern), Gui Hua, Long Tseng, Long Jing (Drachentee), Mao Feng (silbrige Blätter), Mao Jian, Matcha (reich an EGCG-Catechinen und Koffein), Meng-Ting, Pouchong, Sencha, Yin Guou – um nur einige zu nennen.

Übrigens zählt auch der beliebte indische Assam-Tee wie auch der Darjeeling-Tee zu den Grüntee-Sorten. Besonders weit verbreitet sind Chun Mee, Gunpowder, Lung Ching, Green Rock Snails, Pi Lo Chung und Mao Feng.

Was macht grünen Tee so gesund?

Manche Experten glauben, dass die japanischen Grüntee-Sorten im Vergleich den größten gesundheitlichen Effekt zeitigen. Diese Annahme gründet sich auf die Herstellung des Grüntees: Während in China grüner Tee durch bestimmte Röstverfahren gewonnen wird und so seinen Großteil an gesunden Wirkstoffen einbüßt, arbeitet Japan mit dem Dämpfungsverfahren mit Wasserdampf – was den Vorteil besitzt, alle wichtigen Wirkstoffe zu erhalten.

Grüner Tee Inhaltsstoffe

Grüner Tee enthält wie viele Pflanzen allerlei:

  • Vitamine: Vitamin A, Vitamin B, Vitamin B2
  • Mineralstoffe: Calcium, Kalium, Phosphorsäure, Magnesium, Kupfer, Zink, Nickel, Fluorid
  • Carotinoide
  • Aminosäuren (Bsp. Theanin)
  • Antioxidantien
  • Koffein (Teein)
  • Catechine: Epicatechin (EC), Epicatechingallat (ECG), Epigallocatechin (EGC) und Epigallocatechingallat (EGCG)
  • Flavonole
  • Polyphenole
  • ätherische Öle
  • Fettsäuren
  • Enzyme

Vor allem den Catechinen im Grüntee wird die meiste gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Auch andere Wirkstoffe im Grüntee wurden sehr intensiv von der Wissenschaft untersucht, so dass mittlerweile unzähligen Studien zum Thema existieren. Ihnen allen gemeinsam ist die außerordentlich positive Auswirkung von grünem Tee auf die Gesundheit. Trotz dieses Reichtums an Forschungsergebnissen sind die 200-250 sekundären Pflanzenstoffe und 360-400 ätherischen Öle des Grüntees nicht vollkommen untersucht.

Den Studien zufolge hängt der positive Einfluss des grünen Tees aber nicht von seinen einzelnen Inhaltsstoffen ab, sondern von deren Kombination und Wechselwirkung. Außerdem führt die Verstoffwechslung einiger dieser Inhaltsstoffe erst dazu, dass gesundheitsrelevante Stoffe entstehen wie zum Beispiel Theaflavine.

Grüner Tee Wirkung

Für die gesundheitsfördernde Wirkung von grünem Tee auf den menschlichen Organismus gibt es leider noch keine stichhaltigen Beweise – allerdings finden sich in zahlreichen Studien allerlei Indizien, welche eine positive Wirkung auf die Gesundheit vermuten lassen. Im Folgenden werden aktuell diskutierte Wirkungen von grünem Tee näher betrachtet.

Grüner Tee für Krebs-Schutz und -Vorbeugung

Grüner Tee ist reich an Antioxidantien und könnte dadurch helfen, das Krebs-Risiko zu senken. Forscher vermuten nämlich, dass freie Radikale einen hohen Anteil an der Entstehung von Krebs haben. Antioxidantien im Grüntee sollen 100-fach stärker gegen freie Radikale wirken als Vitamin C und 25 Mal stärker als Vitamin E.

Grüner Tee schützt das Herz

Einige Studien weisen darauf hin, dass sich der Genuss von Grüntee so positiv auf den Cholesterin-Spiegel und Fettstoffwechsel auswirkt, dass sich Herzerkrankungen und Schlaganfälle vorbeugen lassen. Selbst nach einem Herzinfarkt ist der regelmäßige Konsum von grünem Tee zu empfehlen, da seine Inhaltsstoffe die Genesung wesentlich beschleunigen können.

Grüner Tee als Anti-Aging-Mittel (schöne Haut)

Der hohe Polyphenol-Gehalt (Antioxidantien) im Grüntee kann freie Radikale eindämmen und dadurch Alterungsprozesse in den Zellen verlangsamen. Dieser Umstand kommt nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Schönheit von Haut, Haar und Nägeln zugute.

Grüner Tee zum Abnehmen (Gewichtsreduktion)

Es gibt auch Indizien dafür, dass Grüntee beim Abnehmen helfen kann. Denn sekundäre Pflanzenstoffe sollen die Fettverbrennung ankurbeln so den Grundumsatz des Organismus (Stoffwechselrate) erhöhen. Nur ein paar Tassen Grüntee täglich helfen ungefähr 70 Kalorien mehr zu verbrennen. Auf einen längeren Zeitraum wie ein Jahr gesehen, könnte grüner Tee also tatsächlich beim Abnehmen helfen.

Grüner Tee als Schutz vor Arthritis

Auch soll der Konsum von Grüntee dabei behilflich sein, das Arthritis-Risiko deutlich zu senken. Denn seine Inhaltsstoffe sollen die Gelenkknorpel schützen, indem sie Entzündungs-Enzyme am Angriff und der Zerstörung von Knorpelgewebe hindern.

Grüner Tee zur Vorbeugung von Osteoporose

Da Grüntee auch einen nicht unerheblichen Anteil an Fluorid aufweist, trägt er dazu bei, Knochen und Zähne zu stabilisieren. Die Forscher vermuten sogar, dass der tägliche Konsum von grünem Tee dazu führt, die Knochendichte zu erhalten.

Grüner Tee zur Reduzierung von Übergewicht und Cholesterin-Spiegel

Nach einer asiatischen Studie kann der Genuss von Grüntee helfen, Fettleibigkeit zu bekämpfen, da er die Aufnahme von Glukose in den Fettzellen stark hemmt. In diesem Zusammenhang fällt ein weiterer positiver Effekt auf: Denn Grüntee scheint auch den Cholesterin-Spiegel zu verbessern, indem das Verhältnis von HDL und LDL reguliert wird.

Grüner Tee zur Vorbeugung und Hilfe bei Diabetes

Nach einer Studie von 2008 soll Grüntee günstig in den Fett- als auch Zuckerstoffwechsel eingreifen, einen rasanten Anstieg des Blutzuckerspiegels verhindern und einen gestörten Stoffwechsel ausgleichen.

Grüner Tee zur Vorbeugung von Alzheimer und Parkinson

Im Test mit Alzheimer-Patienten reduzierte der Konsum von Grünem Tee sogar das Vorkommen von Acetylcholin im Gehirn, welches eine große Rolle beim Verlauf von Alzheimer-Erkrankungen spielt. Überhaupt sollen die zahlreichen Antioxidantien von Grüntee Gehirnzellen vor Schäden schützen, welche in bestimmten Gehirnarealen die Parkinson-Krankheit auslösen. Menschen, die bereits an Parkinson erkrankt sind, scheint das regelmäßige Trinken von Grüntee dabei geholfen zu haben, die Verschlechterung der Symptome zu verhindern.

Darüber hinaus besteht die Vermutung, dass Grüner Tee sich auch positiv auf allerlei weitere Beschwerden und Krankheiten auswirkt wie bei Bluthochdruck, Verfettung der Leber, Immunschwäche, zu hoher Blutzucker, grippalen Infekten, Entzündungen im Mundraum, Stress, Allergien, Amyloidose wie auch anderen Herzkrankheiten und sogar HIV.

Grüner Tee Zubereitung

Um die wertvollen Inhaltsstoffe des grünen Tees tatsächlich zu genießen, ist es wichtig, die richtige Zubereitung zu beachten: Insbesondere Ziehzeit und Wassertemperatur spielen dabei eine große Rolle.

Beim Aufbrühen von grünem Tee sollte die Temperatur nicht mehr als 90 Grad betragen, da zu heißes Wasser die Inhaltsstoffe zerstört. Achten Sie aber darauf, dass das Wasser eine Mindesttemperatur von 50 Grad aufweist, ansonsten lösen sich die Inhaltsstoffe nicht im Wasser. Für die meisten Grüntee-Sorten ist eine Wassertemperatur von 70 Grad optimal.

Die Ziehzeit in der Teekanne sollte genau 2 Minuten betragen. Nur wenn eine starke entzündungshemmende Wirkung angestrebt wird, kann die Ziehdauer auf 9-10 Minuten ausgedehnt werden. Zu berücksichtigen ist aber auch, dass sich bei längerer Ziehzeit mehr Gerbstoffe im Tee befinden, welche einen herb-bitteren Geschmack entfalten.

Mittlerweile gibt es Grüntee nicht nur als Blatt-Tee im Beutel zu einem erschwinglichen Preis zu kaufen, sondern auch als Ernährungs-Mittel zur Einnahme in Form von Bio-Pulver.

 

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