Tipps gegen Muskelkater

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Tipps gegen Muskelkater

Jeder kennt diesen Schmerz, dieses gemeine Zwicken in den unterschiedlichsten Muskelpartien, wenn wir uns als Sportler, Umzugshelfer oder Dauer-Treppenläufer am Tag zuvor etwas zu sehr vorausgabt haben. Nun sind die Muskeln angeschwollen, verhärtet und druckempfindlich. Und wir fühlen uns steif und schwach. Bei Muskelkater handelt es sich um ein Warnsignal, das unser Körper aussendet, wenn die Muskulatur zu stark belastet wurde: Die hohe Beanspruchung erzeugt winzige Verletzungen in den Muskelfasern, die lokale Entzündungen und minimale Schwellungen verursachen. Das ist zwar ziemlich unangenehm, aber nicht gefährlich. Meist braucht es einfach eine mehrtägige Regenerationsphase, bis die Verletzungen verheilt und die Muskelschmerzen abgeklungen sind. Wer also regelmäßig Sport treiben möchte, sollte darauf achten, Muskelkater mithilfe des richtigen Trainings gar nicht erst entstehen zu lassen. Wenn der Muskelkater allerdings schon da ist, haben sich die folgenden Maßnahmen zur Schmerzlinderung bewährt.

Regeneration ist das A und O bei Muskelkater

Fachmediziner haben bisher noch keine Hinweise darauf gefunden, dass Muskelkater die Muskeln dauerhaft schädigt. Dennoch sollten Sie hohe körperliche Belastungen während der Ausheilungsphase vermeiden. Vor allem bei starkem Muskelkater lautet die Devise von Ärzten: „Abwarten und Tee trinken“ – solange, bis der Schmerz nachgelassen hat. Der geplagte Muskel benötigt ganz einfach Ruhe, um sich regenerieren zu können – alles andere würde die Heilung beeinträchtigen.

Wenn die Muskeln nicht ganz so stark schmerzen, hat sich Bewegung hingegen durchaus bewährt, um zumindest die Symptome zu mildern. Hierfür bieten sich sanfte Aktivitäten wie Schwimmen oder Spazierengehen an. Die leichten Bewegungen fördern die Durchblutung und sorgen dafür, dass der Schmerz als weniger intensiv wahrgenommen wird. Den eigentlichen Heilungsverlauf kann Bewegung allerdings nicht beschleunigen, lediglich die Schmerzen lassen sich reduzieren – auch mithilfe weiterer Maßnahmen. Mediziner gehen davon aus, dass die minimalen Verletzungen in den Muskelfasern nach etwa einer Woche von selbst verheilt sind.

Entspannen, am besten mit wohliger Wärme

Von Muskelkater Geplagte empfinden eine Wärmetherapie in der Regel als sehr wohltuend. Hierfür eignen sich beispielsweise ein entspannender Saunabesuch oder ein heißes Bad mit Arnikaöl, Eukalyptusöl oder Rosmarinöl. Die Kombination aus Wärme und ätherischen Ölen der Heilpflanzen regt die Durchblutung an. Zwar ist die schmerzlindernde Wirkung von Wärme bei Muskelkater nicht wissenschaftlich belegt. Doch die vielen positiven Erfahrungsberichte von Betroffenen, die durch Wärme spürbar entspannen konnten, sprechen für ihre Wirksamkeit.

Mineralstoffe können bei Muskelkater unterstützend wirken

Mit den Mineralstoffen Magnesium und Calcium können Sie den Heilungsverlauf von Muskelkater zusätzlich unterstützen; beide Vitalstoffe sind generell wichtig für die Funktionen der Muskeln. Die beiden Elektrolyte erhalten Sie in hoher Dosierung, beispielsweise in Form von Brausetabletten, in jeder Apotheke und Drogerie.

Bei Muskelkater: Muskeln sanft einreiben, aber nicht durchkneten

Es gibt viele hilfreiche natürliche Heilmittel, mit denen Sie die Muskeln zur Linderung Ihrer Schmerzen einreiben können. Infrage kommen etwa Franzbranntwein, Johanniskrautöl und roter Tiger Balm. Alle regen sie die Durchblutung des Gewebes und der Muskeln an. Auch Arnikatinktur wird bei Muskelschmerzen traditionell für Einreibungen verwendet.

  • Franzbranntwein ist ein bekanntes und altbewährtes Mittel, das aus Alkohol und ätherischen Ölen mit Menthol und Kampfer besteht. Oft sind zusätzlich Duftstoffe, zum Beispiel Fichtennadelöl oder Latschenkieferöl, Zur äußerlichen Anwendung bei Muskelkater geben Sie eine kleine Menge der Flüssigkeit auf die Haut über der lädierten Muskelpartie und verreiben sie dort. Aber Vorsicht: Franzbranntwein darf nicht auf offene Wunden gelangen. Die ätherischen Öle im Franzbranntwein fördern die Durchblutung, während der enthaltene Alkohol die eingeriebene Stelle zunächst abkühlt und anschließend wohltuend erwärmt. Tragen Sie Franzbranntwein nicht öfter als zweimal täglich auf. Der Alkohol kann die Haut nämlich austrocknen.
  • Latschenkiefernöl ist auch in verschiedenen Salben enthalten, die im Gegensatz zum Franzbranntwein keinen Alkohol enthalten. Hergestellt wird das ätherische Öl aus den Nadeln der Latschenkiefer. Zur Anwendung tragen Sie die durchblutungsfördernde Salbe in geringer Menge einfach auf die schmerzenden Stellen auf.
  • Johanniskrautöl und Arnika sind natürliche Mittel, die traditionell bei Muskelschmerzen verwendet werden. Nach dem Auftragen von Johanniskrautöl sollten Sie Sonnenlicht möglichst meiden, da Johnniskraut Stoffe enthält, die die Haut lichtempfindlich machen.
  • Roter Tiger Balm enthält ebenfalls ätherische Öle, die die Durchblutung der Haut unterstützen. Das kann die Muskeln entspannen und schmerzlindernd wirken.

Achten Sie beim Auftragen des Heilmittels darauf, Ihre schmerzenden Muskeln niemals fest, sondern immer nur sanft zu massieren. Zu starkes Massieren belastet die sowieso schon lädierten Muskeln zusätzlich – was den Heilungsprozess verzögert. Den Wärmeffekt vieler natürlicher Heilmittel können Sie noch unterstützen, indem Sie die schmerzenden Partien nach dem Einreiben mit warmer Kleidung bedecken. Zu guter Letzt sollten Sie immer sicherstellen, dass Sie auf keinen der Inhaltsstoffe allergisch reagieren.

Ist der Muskelkater nach ein paar Tagen noch nicht abgeklungen oder treten weitere Beschwerden auf, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Er kann abklären, ob für die Muskelschmerzen nicht ein anderer Auslöser wie eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss verantwortlich ist.

 

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