Chronische Entzündungen

Chronische Entzündungen

Wir kennen es alle:  Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder ein geschwollener Knöchel nach dem Sport – halb so schlimm, denken viele. Doch wussten Sie, dass solche Symptome auf eine chronische Entzündung hinweisen können? Entzündungen können nicht nur an einer äußeren Verletzung entstehen, sondern auch im Inneren des Körpers.

Was passiert also, wenn man die Entzündung gar nicht entdeckt? Welche Auswirkungen können chronische Entzündungen dann auf unsere Gesundheit haben? Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer, Krebs – diese Krankheiten stehen im Verdacht, durch unentdeckte, chronische Entzündungen in unserem Körper ausgelöst zu werden. Alles, was Sie dagegen tun können, wie Sie vorbeugen und was Sie vermeiden sollten, erfahren Sie hier.

Was sind die Auslöser für eine Entzündung?

Unser Körper kann auf jegliche Verletzung oder Reizung des Gewebes mit einer Entzündung reagieren.  Egal, ob es nun die Haut oder die inneren Organe betrifft, eine „Inflammation“ kann überall auftreten.

Entzündungen entstehen durch viele verschiedene Ursachen: Zum einen reicht manchmal ein einfacher Sturz oder Stoß aus. Auch Prellungen oder Zerrungen können zu entzündeten Hautstellen führen. Oftmals sind Körperstellen betroffen, in die ein Fremdkörper eingedrungen ist, wie zum Beispiel Holzsplitter oder Glasscherben. Auch radioaktive Strahlung, Hitze oder extreme Kälte, ebenso chemische Substanzen wie Säuren oder Gifte können schwerwiegende Entzündungen hervorrufen.

Bakterien, Pilze, Viren und Vergiftungen sind ebenfalls gängige Auslöser für die unterschiedlichsten Entzündungen. Und auch Allergiker müssen vorsichtig sein: Pollen, Nahrungsmittel und Tierhaare können nicht nur allergische Reaktionen, sondern auch Inflammationen entstehen lassen.

Warum genau entsteht eine Entzündung?

Eine Entzündung ist nichts anderes als die Abwehrreaktion des Immunsystems auf Fremdstoffe oder Schäden am Gewebe. Allerdings hat sie eine heilsame Funktion. Nur durch sie kann sich der Körper selbst heilen.  Sprachlich wird eine Entzündung in der Medizin mit der lateinischen Endung – itis ausgedrückt. Also Gastritis für Magenschleimhautentzündung, Rhinitis für Schnupfen oder Dermatitis für Hautentzündung.

Die fünf Zeichen für eine Entzündung

  • Rubor, die Rötung
  • Calor, die Überwärmung/Hitze
  • Tumor, die Schwellung
  • Dolor, der Schmerz
  • Functio laesa, die gestörte Funktion

Doch Vorsicht: Diese Anzeichen sind meist nur bei Entzündungen an der Hautoberfläche zu erkennen. Oftmals bleiben sie aber auch lange unentdeckt, da die betroffene Person keine Symptome sehen oder bemerken kann. Auch Fieber kann ein typisches Merkmal für Entzündungen sein.

Die akute Entzündung

Es gibt verschiedene und unterschiedlich gefährliche Arten einer Entzündung. Die am leichtesten erkennbare ist die sogenannte akute Entzündung. Nach einer Verletzung beginnt die Wunde zuerst zu bluten. Diese Blutung ist sehr hilfreich, weil  Bakterien und Keime sofort aus dem Körper gespült werden, bevor sie in die Blutbahn gelangen und dort eine größere Infektion hervorrufen.

Durch die Entzündung werden die Blutgefäßwände durchlässiger und dünner. Damit läuft Blutwasser  in das umliegende Gewebe aus und führt die für die Entzündung charakteristische Schwellung herbei. Diese Schwellung kann wiederum Schmerzen bereiten, da sie möglicherweise auf Nervenenden drückt.

Im Allgemeinen kommt eine akute Entzündung schnell, heilt aber auch wieder schnell ab. Ein Sekret, das Exsudat, wird gebildet um die schädigenden Stoffe zu verdünnen. Das Gewebe wird von den Erregern befreit und diese werden abgetötet. Weiße Blutkörperchen transportieren beschädigte Zellen ab und das verwundete Gewebe kann daraufhin repariert werden. Die Selbstheilung  bei der akuten Entzündung gelingt dem Körper in den meisten Fällen von alleine.

Erkältungen jeder Art, Schürfwunden oder auch Wespenstiche, leichte Sonnenbrände und
Bronchitis
gehören alle zur Form der akuten Entzündung.

In manchen Fällen verlagert sich die Entzündung: So können zum Beispiel Bakterien aus der Blase in das Nierenbecken hochwandern und das dortige Gewebe derart reizen, dass sich daraus eine Entzündung entwickelt. Dann handelt es sich um eine Nierenbeckenentzündung. Genauso verhält es sich mit der Nasennebenhöhlenentzündung. Sobald die durch einen Schnupfen bedingten Bakterien in der Nase nicht mehr richtig abfließen können, entzündet sich das Gewebe und wir bekommen eine Nasennebenhöhlenentzündung.

„Im Prinzip sind Entzündungen ein Frühwarnsystem des Körpers“, sagt Eugen Faist, Leiter der Abteilung für experimentelle Chirurgie am Klinikum Großhadern mit dem Schwerpunkt Entzündungsforschung. „Wenn eine Entzündung am Entstehungsort nicht eingedämmt werden kann und im Extremfall den ganzen Körper überschwemmt, kann es für den Patienten lebensgefährlich werden.“

Die chronische Entzündung

Eine akute Entzündung wird dann chronisch, wenn das Immunsystem nicht mehr imstande ist, die schädlichen Keime im Körper zu bekämpfen. Bereits nach vier Wochen kann eine bestehende Entzündung chronisch werden.

Chronische Entzündungen breiten sich völlig unbemerkt aus und werden häufig viel zu spät entdeckt. Gefährlich sind sie erst, wenn sie zu lange anhalten und nicht vollständig ausheilen. In den schlimmsten Fällen können sie schwere Folgen wie Autoimmunerkrankungen und sogar Krebs zur Folge haben. Auch Herzschwäche, Diabetes und Alzheimer können das Ergebnis von einer chronischen, nicht behandelten Entzündung im Körper sein.

Doch es gibt einige Faktoren, die für eine chronische Entzündung sprechen und auf die man unbedingt achten sollte:

  1. Schwäche: Ein Rückgang der eigenen Leistungsfähigkeit und Kraftlosigkeit sind ein typisches Zeichen für eine chronische Entzündung.
  2. Müdigkeit: Wenn wir viel mehr schlafen möchten und wir schneller als sonst schlapp machen, könnte ebenfalls eine chronische Inflammation dahinter stecken.
  3. Unruhiger Schlaf: Grund dafür könnte die Ausschüttung des Botenstoffes Tumornekrosefaktor-alpha sein. Dieser wird bei Entzündungen ausgeschüttet und hat oftmals Schlafstörungen zur Folge.
  4. Nächtliches Schwitzen: Normalerweise schwitzt der Körper nachts als Reaktion auf Fieber oder Krankheit. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte das Schwitzen auch Grund für eine dauerhafte Erwärmung sein. Denn durch die chronische Entzündung ist das betroffene Gewebe ständig erhitzt und der Körper reagiert mit Schweißproduktion.
  5. Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wer plötzlich auf Lebensmittel allergisch reagiert, die er normalerweise immer vertragen hat, sollte ebenfalls hellhörig werden. Denn eine entzündete Darmschleimhaut lässt die Darmwände durchlässiger werden. Damit können Schadstoffe und nicht ausreichend abgebaute Nahrungsbestandteile  die Blutbahn erreichen und plötzliche Lebensmittelunverträglichkeiten auslösen.

Die perakute Entzündung

Der Krankheitsverlauf dieser Entzündung verläuft sehr schnell und endet meistens tödlich. Höchst aggressive Gifte von Bakterien können der Grund für eine solch rasant wachsende und lebensbedrohliche Entzündung sein. Der Grund für einen tödlichen Ausgang kann ein geschwächtes Immunsystem sein, aber auch die Heftigkeit der Entzündung an sich. Eine perakute Entzündung dauert im Schnitt nur 48 Stunden.

Die wiederkehrende oder rezidivierende Entzündung

Bei dieser Art der Entzündung stehen die scheinbare Heilung und die wieder aufflackernde Entzündung in ständigem Wechsel zueinander. Ein geschwächtes Immunsystem kann die Ursache für den nie ganz ausheilenden Entzündungsherd sein.

Mit einem hsCRP-Test kann man eine Entzündung nachweisen!

Eine bestehende Entzündung lässt sich immer an den Entzündungsmarkern im Blut bestätigen. Das C-reaktive Protein oder auch hsCRP entsteht in der Leber und wird daraufhin ins Blut weitergeleitet. Je höher die Konzentration von hsCRP im Blut, desto höher ist auch der Grad der Entzündung im Körper. Solch erhöhte CRP-Werte können in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko stehen.

Wann wird eine Entzündung gefährlich?

Eine nicht entdeckte Entzündung kann den Körper bereits nach wenigen Wochen so schwächen, dass man nicht mehr leistungsfähig ist. Das Immunsystem ist stark angegriffen und der Körper wird automatisch anfälliger für gefährliche Krankheiten. Manche Entzündungen lassen sich deshalb so schwer orten, weil die Symptome am Anfang nur unregelmäßig auftreten und erst nach Wochen ein klareres Krankheitsbild erkennbar ist.

Juckreiz, Fieber, Schweißausbrüche und Schüttelfrost, ebenso wie Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind klare Indizien für einen gefährlichen Entzündungsherd im Körper. Auch Schwellungen und großflächige Rötungen ebenso wie starke Schmerzen sollten den Betroffenen sofort aufmerksam machen. In diesen Fällen ist es immer anzuraten, einen Arzt aufzusuchen, denn auch die Gefahr der Ansteckung für andere  sollte ausgeschlossen werden.

Mögliche Erkrankungen bei einer nicht behandelten Entzündung

Vor sich hin schwelende Entzündungsherde können verantwortlich für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall sein. Nicht nur die Klassiker wie Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht und hoher Cholesterinspiegel gelten als Ursachen für einen Herzinfarkt. Auch Entzündungen können zu einer Veränderung der Blutgefäße führen, die wiederum einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall auslösen kann. Ebenso bringen manche Ärzte oftmals die Alzheimer Krankheit mit erhöhten Entzündungswerten in Zusammenhang.

Krebs durch Entzündungen

Bei Krebspatienten wird oftmals ein erhöhter Entzündungsmarker im Blut nachgewiesen. Von Krebs betroffene Menschen sollten mit Antioxidantien angereicherte Nahrung zu sich nehmen, da diese die Zellen schützen und gegen freie Radikale wirken. Bei denjenigen, die an chronisch-entzündlichen Krankheiten leiden wie etwa chronischen Darmerkrankungen, soll ein erhöhtes Krebsrisiko bestehen.

Chronische Entzündungen – Was tun?

Wie kann ich einer Entzündung vorbeugen?

Es gibt drei wichtige Maßnahmen gegen Entzündungen, die man als Vorsorge ergreifen sollte:

  1. Die Einnahme eines Vitamin-D-Präparates ist eine wichtige Nahrungsergänzung – denn laut Statistik haben mehr als 80 Prozent der Deutschen Vitamin-D-Mangel. Dabei stärkt das Prohormon unser Immunsystem und unterstützt den Körper bei der Muskel- und Knochenbildung. Vitamin D hat eine Funktion bei der Zellteilung und viele andere mehr in zahlreichen Gewebearten.
  2. Auch die Einnahme von Glutathion hilft dem Aufbau des Immunsystems. Es ist das stärkste Antioxidans unseres Körpers, das er benötigt, um Giftstoffe und Krankheiten abzuwehren. Es kommt natürlicherweise im ganzen Körper vor und wird aus dem Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin gebildet. Gleichzeitig können wir es mit der Nahrung aufnehmen: Es steckt reichlich in Petersilie, Brokkoli und Spinat.
  3. Ebenso können aber auch asiatische Heilpflanzen zur Stärkung des Körpers und zur Entzündungsabwehr dienen. Kurkuma und Ingwer hemmen Entzündungen und werden bei Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Der Wirkstoff von Kurkuma, das Curcumin, wird sogar bei Rheuma und Arthritis angewendet. Indische Studien belegten die entzündungshemmende Wirkung von Curcumin.

Welche Nahrungsmittel sind entzündungshemmend?

Als entzündungshemmende Nahrungsmittel eignen sich im Grunde alle Nahrungsmittel, die möglichst viele Antioxidantien enthalten und damit freie Radikale neutralisieren. Radikalfänger sind vor allem Obst und Gemüse – fünf Portionen sollten am Tag davon verzehrt werden. Wichtige Antioxidantien sind außerdem Vitamin A, C und E, Beta-Carotin, das Spurenelement Selen sowie die alpha-Liponsäure. Unser Körper bildet von Natur aus diese schwefelhaltige Fettsäure. Aber auch in Lebensmitteln wie Rindfleisch und Innereien wie Herz, Leber und Nieren ist die Alpha-Liponsäure enthalten. Eine Nahrungsergänzung mit diesem Antioxidans wird deswegen empfohlen, da sich so die antioxidative Wirkung um ein Vielfaches steigern lassen soll.

Weitere entzündungshemmende Lebensmittel

Auch die in Beeren, Zitrusfrüchten, Granatapfel-Extrakt, Traubenkern-Extrakt oder in grünem Tee enthaltenen Zellschutzstoffe bekämpfen freie Radikale. Ebenso wird Fisch, besonders Lachs, Makrele, Hering und Thunfisch aufgrund ihrer Omega-3 Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.

Enzyme wie Bromelain spielen auch eine wichtige Rolle bei der Entzündungsbekämpfung. Denn die Biomoleküle stärken das Immunsystem und damit die Heilung eines Inflammationsherdes. Zitronen und Brokkoli haben ebenso wie Knoblauch und Zwiebeln eine entzündungshemmende Wirkung. Vor allem Knoblauch und Zwiebeln beinhalten wichtige, der Gesundheit zuträgliche Schwefelverbindungen. Die Zwiebel soll besonders gut Krankheitserreger bekämpfen und das Immunsystem stimulieren, da es die Schwefelmoleküle Onionin A und das Antioxidans Quercetin beinhaltet.

Lesen Sie dazu auch unbedingt unseren Artikel: Entzündungshemmende Lebensmittel – Krankheiten im Keim ersticken.

Die positive Wirkung von Quercetin

Quercetin ist ein Pflanzenfarbstoff, der sich in Äpfeln, Zwiebeln oder Traubenschalen befindet. In Kohlgemüse, Nüssen, Blüten und Blättern ist Quercetin ebenso zu finden. Die Besonderheit dieses Bioflavonoids  ist seine starke antioxidative Wirkung. Quercetin kann das Herz-Kreislauf-System stärken, soll der Entstehung von Karzinomen vorbeugen und allergische Reaktionen wie Nahrungsmittel- und Pollenallergien verhindern.  Außerdem soll es einen östrogenartigen Einfluss auf die Prostata besitzen und damit Tumorbildung entgegenwirken. Quercetin wirkt nicht nur antiviral, sondern auch antiinflammatorisch.

Die Schwefelverbindung MSM

Ein bei Gesundheitsexperten beliebtes Mittel ist Methylsulfonylmethan, kurz MSM, auch Dimethylsufon genannt. Die organische Schwefelverbindung soll Schmerzen lindern, zu einem verbesserten Wohlbefinden beitragen und vor allem den Körper mit dem für ihn so notwendigen natürlichen Schwefel anreichern. Denn Schwefel ist für den Menschen lebenswichtig und hat eine besondere entzündungshemmende und gleichzeitig entgiftende Wirkung.

Die Kraft der Cranberries

Cranberries oder auch Preiselbeeren sind sicher die bekanntesten Hilfsmittel aus der Natur bei Entzündungen. Die Gerbstoffe (Proanthocyanidine) in den Beeren sind verantwortlich für ihre Wirkung. Besonders die amerikanischen Cranberries sollen eine weitaus höhere Konzentration dieser Gerbstoffe in sich tragen als die deutschen Preiselbeeren.

Cranberries können den freien Radikalen im Körper entgegenwirken und sie abfangen. Ihr Wirkmechanismus ist beeindruckend: Normalweise  gelangen Keime wie zum Beispiel Escherichia coli in die Harnröhre und führen zu einer Blasen- oder Nierenbeckenentzündung. Die Bakterien haben die Eigenschaft, sich mit Haken und Fäden an die Blasenschleimhaut anzuhängen. So können sie sich problemlos vermehren. Das Immunsystem reagiert mit einer Entzündung und ist oftmals nicht mehr alleine imstande, die Bakterien abzutöten. Deswegen muss in solchen Fällen immer wieder ein Antibiotikum verabreicht werden. Doch es gibt eine natürliche Alternative: Durch die Gerbstoffe der Cranberries haben die Bakterien keine Chance mehr, ihre Haken auszufahren. Damit sind sie auch nicht mehr in der Lage, sich auszubreiten. Eine Vielzahl an Studien konnte diese „antiadhäsive“ Wirkung der Cranberries belegen.

Deswegen werden die Cranberries auch oftmals bei Harnwegsinfektionen eingesetzt. Studien besagen, dass Frauen, die über ein halbes Jahr hinweg Cranberry-Saft getrunken haben, ihr Risiko für eine erneute Blasenentzündung um mindestens 50 Prozent reduziert haben. Ähnlich positive Ergebnisse soll es auch bei Menschen mit Blasenkathetern gegeben haben. Auch hier wurde das Infektionsrisiko um ein Vielfaches gesenkt. Ebenso sollen Cranberries bei Reizblase, Harndrang und Harninkontinenz eine Besserung herbeiführen.

Doch nicht nur der Blase können die Cranberries helfen: Denn ihre antiadhäsive Wirkung zeigt sich auch bei Keimen, die sich in Mund und Magen ansammeln. So sollen die Cranberries ebenfalls in der Lage sein, die Helicobacter pylori – verantwortlich für die typische Magenschleimhautentzündung –  unschädlich zu machen. Auch hier hatten klinischen Studien aus China zufolge Cranberries einen positiven Effekt auf die Magenschleimhaut.

Und auch unsere Zähne können von den Wunderbeeren profitieren. Denn die Cranberries bekämpfen ebenso die Keime im Mund, die für Karies verantwortlich sind. Über sechs Wochen hinweg untersuchten Mediziner in einer Studie die Folgen einer Cranberry-Mundspülung. Und tatsächlich: Die Karies herbeiführenden Keime wurden laut Studie um ein Vielfaches im Mund reduziert.

Auf was sollte man noch achten, um chronische Entzündungen zu vermeiden?

Gehen Sie ganz sicher, dass Sie jede Verletzung und Entzündung ganz ausheilen lassen. Egal, ob es sich um eine Schnittwunde oder eine Sportverletzung handelt, eine vollständige Heilung schließt chronische und unbemerkte Entzündungen nahezu aus. Muskelzerrungen oder Muskelverletzungen brauchen im Schnitt ungefähr drei Wochen, bis sie ganz geheilt sind. Gelenksverletzungen können sogar bis zu drei Monate andauern.

Wichtig ist auch eine gründliche und regelmäßige Zahnhygiene. Zähne putzen und Zahnseide verwenden verhindert oftmals eine Entzündung in der Mundhöhle. Auch ein alljährlicher Besuch beim Zahnarzt kann eine Entzündung ausschließen. Vorsicht ist immer bei Zahnfleischbluten geboten. Dies könnte das erste Entzündungszeichen sein.

Auch Übergewichtige leben mit einem gewissen Risiko. Denn die Fettzellen senden Botenstoffe aus, die Entzündungen hervorrufen können – was bei normalgewichtigen Personen nicht der Fall ist. Bei korpulenten Menschen können meistens erhöhte Entzündungswerte im Blut nachgewiesen werden. Dies wiederum führt dann im schlimmsten Fall zu Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt, Rheuma, Arthrose oder sogar Krebs. Das Fett am Bauch gilt im Gegensatz zu dem am Po dabei als besonders gefährlich.

Stress, Rauchen und Medikamente wie auch Hormone können ebenso entzündliche Erkrankungen  hervorrufen. Eine ausgewogene Ernährung, Sport und eine entspannte Lebensweise lassen also mit Sicherheit nicht so schnell die gefährlichen Schwelbrände in unserem Körper aufkommen. In jedem Fall sollte man achtsam sein und die Augen offen halten: Schon eine kleine gesundheitliche Veränderung könnte ein Hinweis auf eine unentdeckte, chronische Entzündung sein. Besser ist es, schon jetzt Vorsorge zu treffen oder einmal mehr zum Arzt zu gehen, als die chronische Entzündung möglichweise zu einer gefährlichen Krankheit werden zu lassen!

 

Bild: © Alliance – stock.adobe.com