Granatapfel – Wie gesund ist die Frucht wirklich?

Granatapfel – Wie gesund ist die Frucht wirklich?

Ein Obstsalat ohne Granatapfelkerne ist ja schon fast nicht mehr vorstellbar. Oder ein cremiges Tiramisu, das in Restaurants immer häufiger mit den kleinen roten Saftkammern serviert wird. Granatapfel oder Grenadine scheint gerade echt im Trend zu sein. Auch der Saft der exotischen Frucht schießt auf der Beliebtheitsskala in rekordverdächtige Höhen: In den USA gilt Granatapfelsaft inzwischen als Gesundheitssaft des Jahrzehnts. Der „Pomtini“ – ein Martini mit Granatapfel (Englisch: pomegranate) – ist der Hit auf Partys in Hollywood und war offizieller Begrüßungscocktail bei der Oscar-Verleihung. Auch als Symbol wird der Granatapfel verehrt, denn er steht für Unsterblichkeit und Sinnlichkeit. Gründe genug, sich das Früchtchen mal genauer anzuschauen.

Was ist das Besondere am Granatapfel?

Der Granatapfel (Punica granatum) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Seine Ursprünge reichen bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurück. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Zentralasien, verbreitete sich aber schnell über den gesamten Mittelmeerraum. Seither ist sie ein Sinnbild des Lebens und der ewigen Jugend. Der Granatapfel ist nicht nur besonders saftig, lecker und erfrischend, er hat dank seiner Inhaltsstoffe auch eine lange Tradition in der Heilkunde und Volksmedizin. Man kann sagen, dass der größte Schatz der Frucht tief im Inneren liegt, denn dort verbirgt sich eine ungeahnte Fülle heilender Substanzen: Der Granatapfel verfügt über große Mengen Kalium, Eisen, Calcium und Vitamin C. Besonders ist die Ellagsäure hervorzuheben: Nachweißlich wirkt diese Substanz präventiv gegen Krebs. Außerdem senkt ein im Granatapfel enthaltenes pflanzliches Östrogen Beschwerden der Wechseljahre. Auch Arteriosklerose kann durch die regelmäßige Einnahme von Granatapfelsaft abgebaut werden. Und last but not least findet die Frucht sogar als Aphrodisiakum in der Liebe ihren Einsatz.

Der Granatapfel in der Küche

Granatäpfel sind in der Küche sehr vielseitig zu verwenden: Die Kerne der Frucht verfeinern süße Desserts wie Obstsalate, Moussespeisen oder Pfannkuchen. Aber auch herzhafte Gerichte wie Couscous-Salate oder Lammbraten bekommen dank der kernigen Saftkammern einen exotischen Kick. Als Saft oder Sirup (Grenadine) erhalten Saucen und Cocktails eine besonders fruchtig-frische Note. Da Granatäpfel nach ihrer Ernte nicht weiterreifen, sollte man sie nur ganz reif kaufen. Den Reifegrad der Frucht erkennt man durch Klopfen. Ein metallenes Geräusch verrät die ideale Reife. Um das Herauslösen der Kerne zu erleichtern, brauchen Sie nur folgende Tipps beachten: Schneiden Sie den Granatapfel in der Mitte vorsichtig an und brechen Sie die Hälften mit der Hand. Dann können Sie die geleeartigen, tiefroten Kerne mit den Fingern oder einem Löffel leicht herauslösen. Bitte darauf achten, dass die weißen, dünnen Trennhäute entfernt werden, da sie sehr bitter schmecken. Küchentipp: Granatäpfel lassen sich ähnlich wie Orangen mit einer Zitrusfrucht-Presse zu Saft verarbeiten.

Der Granatapfel in der Medizin

Granatäpfel zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an bioaktiven Inhaltsstoffen aus. Sie enthalten Flavonoide (helfen dem Immunsystem und der körpereigenen Zellregulation) und Polyphenole (unterstützen die Abwehrkräfte der Zellen gegen freie Radikale) sowie reichlich Vitamin C, Calcium, Eisen und Kalium. Gerade Raucher, Personen die Stress ausgesetzt sind und ältere Menschen profitieren von den Vitalstoffen des Granatapfels. Medizinisch überaus wertvolle Auswirkungen der Frucht sind: Die Senkung von hohem Blutdruck, die Linderung von Entzündungen, Magengeschwüren und Gelenksbeschwerden, sowie die Verbesserung der Durchblutung des Herzmuskels und die Verlangsamung von Alterungsprozessen. Wichtig ist jedoch, dass die wichtigen Inhaltsstoffe nur bei frischen Granatäpfeln oder schonend hergestellten Granatapfelsäften erreicht werden. Alternativ bekommen Sie in der Apotheke auch Granatapfelsaft-Extrakt in Kapseln.

Der Granatapfel in der Kosmetik

Da der Granatapfel so viele herausragende Eigenschaften besitzt, ist es kein Wunder, dass auch die Beautyindustrie auf die runde Frucht aufmerksam geworden ist: Fast alle großen Hersteller haben inzwischen Produkte mit dem Wirkstoff Granatapfel im Sortiment. Das spezielle an Schönheitsprodukten mit Granatapfel ist der hohe Gehalt an Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin, Zink, Selen und Polyphenole, die als ideale Fitmacher gelten. Die Hautzellen werden extrem gut vor freien Radikalen geschützt (im Vergleich zur zellschützenden Kraft von grünem Tee oder rotem Wein ist die vom Granatapfel etwa drei- bis viermal so hoch), der Zellstoffwechsel wird verbessert und Hautirritationen werden vorgebeugt. Trockene Haut wird gepflegt und große Poren bei Mischhaut verfeinert. Ein wahres Hautgenie, der Granatapfel!

Smalltalk-Wissen über Granatäpfel für die nächste Party

Da sich der Granatapfel zum absoluten In-Obst entwickelt und sich der Saft der Superfrucht zum Trendgetränk des Jahrzehnts entfaltet, müssen Sie zum Mitreden auf der nächsten Party zusätzlich ein paar bemerkenswerte und unterhaltsame Dinge über den sinnlichen Exoten wissen. Los geht’s: Die spanische Stadt Granada verdankt der Frucht ihren Namen, wie auch der rot schimmernde Halbedelstein Granat. Das weltberühmte sogenannte Zwiebelmuster des Meissner Porzellans zeigt überraschenderweise keine Zwiebel, vielmehr Granatäpfel und Pfirsiche. Schale und Saft des Granatapfels werden als natürlicher Farbstoff für Orientteppiche verwendet. Als Symbol der gebärenden Maria steht die Frucht in der Kunst des Mittelalters. Weltliche Herrscher dieser Epoche nahmen sich den Granatapfel zum Vorbild für den Reichsapfel, als Zeichen ihrer Machtfülle.

 

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