Omas 22 Hausmittel gegen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Omas 22 Hausmittel gegen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Wenn sich das Sekret im Schädel staut – Was tun bei Nasennebenhöhlenentzündung?

Manche finden schon einen einfachen Schnupfen schlimm, andere leiden alle Jahre wieder unter einer Nasennebenhöhlenentzündung (med.: Sinusitis) und sehnen sich nach den simplen Erkältungen zurück. Denn die Sinusitis, wie die Nasennebenhöhlenentzündung auch genannt wird, belastet den Organismus länger und beeinträchtigt das Wohlbefinden stark. Zum Glück sind dagegen aber gleich mehrere „Kräuter gewachsen“, die Ihnen auf sanfte Weise helfen können, die Nasennebenhöhlen wieder frei zu bekommen.

Welche Hausmittel und Tipps gegen die Entzündung der Nasennehbenhöhlen helfen können, was zur Sinusitis führt und wann Sie lieber einen Arzt aufsuchen sollten, erfahren Sie im folgenden Ratgeber. Vor den Anwendungen und Tipps sehen wir uns aber zuerst den Aufbau der Nasennebenhöhlen etwas genauer an.

Die Nasennebenhöhlen und ihr Aufbau

Die Nasennebenhöhlen befinden sich, wie der Name bereits verrät, neben der Nase. Allerdings auch über den Augenbrauen sowie über und neben der Nasenwurzel. Im genauen werden sie als:

  • Keilbeinhöhle,
  • Kieferhöhle,
  • Siebbein-Labyrinth und
  • Stirnhöhle bezeichnet.

Wie viele Nebenhöhlen vorhanden und wie stark diese ausgeprägt sind, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Daher fällt auch die Neigung zu der Sinusitis unterschiedlich aus. Die Ausgänge der Höhlen befinden sich jedoch jeweils in der Nase. Zudem sind die Höhlen mit dem Ohr verbunden.

Ursachen für die Nasennebenhöhlenentzündung

Eine Nasennebenhöhlenentzündung entsteht, wenn die Schleimhaut in der Nase entzündet ist und sich die Infektion in die danebenlegenden Höhlen ausbreitet. Schwellen die Ausgänge zu, ist der Abfluss des Schleims und Sekrets gestört und wird behindert. Hierdurch staut er sich an und die Nebenhöhlen werden nicht mehr ausreichend belüftet.

Aufgrund dieses Zustands können sich auch gefährlichere Bakterien in den Sinushöhlen vermehren und ausbreiten.

Ursachen und Risikofaktoren für die Nasennebenhöhlenentzündung umfassen:

  • eine sich ausbreitende Erkältung
  • Entzündungen der Zahnwurzelspitzen
  • Nasenpolypen, Fehlstellungen der Nasenscheidenwand, Tumore
  • anlagebedingt sehr enge Nebenhöhlen
  • Allergien
  • geschwächtes Immunsystem
  • Vernarbungen im Bereich der Nebenhöhlen
  • übermäßige Schleimbildung durch unbekannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit

Wie macht sich eine Nasennebenhöhlenentzündung bemerkbar?

Experten vermuten, dass die Nasennebenhöhlen bei jeder Erkältung ebenfalls infiziert und entzündet sind. Oftmals macht sich diese leichte Form der Sinusitis aber nicht bemerkbar. Problematisch wird es, wenn das Sekret nicht mehr abfließen kann und sich auf diesem Nährboden weitere und aggressivere Krankheitserreger ansiedeln.

Dann können die folgenden Symptome auftreten:

  • Schmerzen auf der Oberfläche der Nebenhöhlen
  • starke Druckgefühle, die sich verschlimmern wenn der Kopf nach unten geneigt wird oder es zu einer Erschütterung kommt
  • Fieber
  • Einschränkungen des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Kopfschmerzen
  • Ohrenschmerzen und Ausbreitung der Entzündung in die Ohren
  • sichtbare Schwellungen über den Nebenhöhlen
  • scheinbare Zahnschmerzen

Typisch für den Verlauf der Nasennebenhöhlenentzündung ist das vorherige Auftreten einer Erkältung mit scheinbarer Besserung. Bevor dieser Infekt aber vollständig ausgeheilt ist, verschlechtert sich der Allgemeinzustand wieder rapide.

Medikamente oder Hausmittel gegen die Nasennebenhöhlenentzündung?

In nunmehr zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass sich Antibiotika bei einer Nasennebenhöhlenentzündung in der Regel nicht als wirksam erweisen. Besser ist die Behandlung der Symptome mit Hausmitteln. Gegen eine Sinusitis können Sie also selbst viel tun. Und wir verraten Ihnen nun, was.

Dampfbäder gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Dampfbäder mit Eukalyptus oder Kamille haben gleich mehrere positive Effekte bei einer Nasennebenhöhlenentzündung. Der warme Dampf und die ätherischen Öle:

  • befeuchten die Schleimhäute, lindern damit Beschwerden und lösen den Schleim
  • haben eine anregende Wirkung auf die Schleimhäute
  • wirken mittelfristig abschwellend
  • sind entspannend und lindern Schmerzen

Dabei sind die Dampfbäder sehr einfach durchzuführen, wie die folgende Anleitung zeigt:

  • 1. Bringen Sie Wasser zum Kochen.
  • 2. Lassen Sie dieses leicht abkühlen und geben Sie Kamillentee, Pfefferminztee oder -öl beziehungsweise Eukalyptus in das Wasser. Alternativ können Sie auch fertige Mischungen oder auflösbare Erkältungssalben verwenden.
  • 3. Stellen Sie die Mischung in einem Topf oder einer Schale stabil auf einen Tisch.
  • 4. Beugen Sie sich über das Dampfbad und legen Sie ein Tuch oder Handtuch über ihren Kopf.
  • 5. Atmen Sie langsam und tief für zehn bis 15 Minuten die aufsteigenden Dämpfe ein. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist und sich angenehm auf der Haut und in der Nase anfühlt.

Extra-Tipps: Als Alternative zu dem Dampfbad aus einem Topf, finden sich in der Apotheke auch einfache und kostengünstige Inhalatoren. Diese schließen aber meist das Gesicht nicht mit ein, weswegen ihre positive Wirkung bei einer Nasennebenhöhlenentzündung eingeschränkt ist.

Verzichten Sie bei Dampfbädern zudem auf Menthol. Dieses wirkt bei vielen Menschen reizend und ist zudem nicht für Kinder geeignet.

Flüssigkeitszufuhr gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Trinken, trinken, trinken – so lautet die Devise schon bei einer Erkältung, bei der Nasennebenhöhlenentzündung aber erst recht. Wasser, Tee, Saft, Brühe, Suppe sind geeignete Flüssigkeitslieferanten und sollten im großen Maße aufgenommen werden. Warten Sie nicht erst darauf, dass Sie durstig werden, sondern trinken Sie mindestens eine große Tasse oder ein großes Glas pro Stunde.

Auch wenn es einfach klingt, die erhöhte Flüssigkeitszufuhr ist nötig und hat zugleich einige positive Wirkungen bei der Sinusitis. Dazu gehören:

  • Verlust ausgleichen: Niesen, Nase putzen, schwitzen – während einer Nasennebenhöhlenentzündung verliert Ihr Körper große Mengen an Flüssigkeit. Die darauf oftmals entstehende leichte Dehydrierung kann die Kopfschmerzen verschlimmern, zu dickflüssigerem und damit schwerer ablaufendem Sekret führen und das gesamte Wohlbefinden beeinträchtigen. Schon allein um den größeren Verlust auszugleichen und den Folgen der Dehydrierung vorzubeugen, sollten Sie sehr viel trinken. Setzen Sie dabei noch auf gesunde Kräuter- und Früchtetees, vitaminreiche Säfte und frische Smoothies oder nährstoffreiche Suppen, schaffen Sie auch eine bessere Versorgung und können die Heilung zusätzlich beschleunigen.
  • Schleim verflüssigen: Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung ist der Abfluss des Schleims und Sekrets bereits durch die „Engpässe“ in den Nebenhöhlen und durch die Schwellungen stark gestört und behindert. Ist der Schleim dazu noch fest, kann er sich stauen und einen enormen Druck erzeugen sowie zu Komplikationen führen. Trinken Sie viel, hat das Sekret eine Chance sich zu verflüssigen und kann dadurch leichter abfließen.
  • Versorgung verbessern: Wie bereits erwähnt, können Sie direkt mit der Wahl der Getränke die Versorgung des Körpers verbessern und die Heilung beschleunigen. Dafür gibt es jedoch auch noch einen anderen Grund. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hält das Blut dünn und erleichtert damit die Arbeit des Herz-Kreislauf-Systems. Zudem werden Giftstoffe schneller abgeführt und die Zellen besser mit Nähr- und Vitalstoffen versorgt. Das wiederum kommt der körpereigenen Abwehr zugute.

Extra-Tipp: Verzichten Sie auf Milch- und milchhaltige Getränke. Diese begünstigen die Schleimbildung und können die Nasennebenhöhlenentzündung noch verschlimmern.

Frische Luft und Luftfeuchtigkeit gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Trockene Heizungsluft ist der Heilung bei einer Nasennebenhöhlenentzündung mehr als abträglich. Sie führt zu Rissen in der Schleimhaut, die wiederum neue Pforten für Infektionen bilden. Spannungsgefühle werden erzeugt und die körpereigene Abwehr geschwächt.

Lüften Sie daher öfter durch, erhöhen Sie die Luftfeuchte in der Wohnung und begeben Sie sich auf Spaziergänge an der frischen Luft. Dadurch werden nicht nur die Schleimhäute geschont, sondern es wird auch die Keimanzahl verringert.

Gluten gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Gluten ist nicht etwa ein Hausmittel gegen die Nasennebenhöhlenentzündung, sondern oftmals ein verschlimmernder Faktor. Das beweisen auch Studien. Allerdings ist noch unklar, ob das Klebereiweiß aufgrund einer unerkannten Unverträglichkeit zur Sinusitis führt oder lediglich zur Verschleimung beiträgt.

Klar ist aber, dass der Verzicht auf Gluten während der Nasennebenhöhlenentzündung oftmals eine schnelle Verbesserung bewirkt. Lassen Sie daher zumindest für die Dauer der Erkrankung Brot und Teigwaren weg oder setzen Sie stattdessen auf glutenfreie Varianten.

Holundersaft gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Der Holundersaft als Hausmittel gegen die Nasennebenhöhlenentzündung lässt sich gleich auf mehrfachem Wege verwenden. So zum Beispiel als Zusatz im Dampfbad:

  • 1.Vermischen Sie etwa 50 Milliliter Holundersaft mit zehn Tropfen Pfefferminzöl.
  • 2. Erhitzen Sie etwa einen Liter Wasser, bringen Sie es aber nicht zum Kochen.
  • 3. Geben Sie die Mischung in das Wasser und inhalieren Sie für zehn bis zwanzig Minuten. Für eine intensivere Wirkung können Sie sich ein Handtuch über den Kopf legen. Dadurch verfliegen die Dämpfe nicht und das gesamte Gesicht wird durch die feuchte Wärme behandelt.

Als Alternative zu dem frischen und befreienden Pfefferminzöl kann dem Saft des Holunders auch Zimt zugegeben werden. Mit Wasser verdünnt und erhitzt wirkt diese Kombination besonders förderlich auf die Durchblutung und damit ebenfalls auf die Versorgung und Heilung.

Lecker und gesund kann der Holundersaft auch von innen gegen die Sinusitis wirken. Die Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe darin stärken das Immunsystem.

Hühnersuppe gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Es mag wie ein Mythos klingen aber Hühnersuppe zeigt sich bei Infektionen der oberen Atemwege, zu denen auch die Nasennebenhöhlenentzündung gehört, ausgesprochen wirksam. Fette, Eiweiß, Mineralstoffe und bei einer Zugabe von entsprechendem Gemüse auch Vitamine, finden sich in der heilsamen Speise. Ganz nebenbei versorgt Hühnersuppe den Körper auch noch mit wohltuender Wärme und reichlich Flüssigkeit.

Eine Alternative für Vegetarier und Veganer ist eine Gemüsesuppe, die Sellerie, Knoblauch, Linsen oder Ingwer enthält.

 

Ingwer gegen die Nasennebenhöhlenentzündung

Ingwer enthält ätherische Öle, wirkt desinfizierend sowie anregend auf die Durchblutung und den Appetit. Zudem begünstigt die Heilpflanze den Schleimabfluss und bekämpft Übelkeit, die durch die immense Schleimbildung schon mal auftreten kann.

Viele Vorteile also, die sich bei einer Nasennebenhöhlenentzündung bewähren können. Ideal ist eine Kombination aus innerlicher und äußerlicher Anwendung von Ingwer:

  • Schneiden Sie den Ingwer in sehr feine Scheiben oder hacken Sie ihn, um einen möglichst großen Austritt der Säfte zu begünstigen.
  • Überbrühen Sie den Ingwer mit heißem Wasser und lassen Sie ihn für eine halbe Stunde ziehen.
  • Nach Belieben und für die Steigerung der Wirkung können Sie zusätzlich frische Zitrone oder Zitronensaft sowie Minze zugeben.
  • Trinken Sie den Ingwertee über den Tag verteilt und inhalieren Sie die Dämpfe des heißen Tees. Dadurch wirkt der Sud doppelt.

Ingwer können Sie auch als scharfe Zutat in der Suppe genießen oder in der Form von Lutschbonbons.

Inhalieren gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Das Inhalieren muss nicht immer direkt als Dampfbad erfolgen. Stattdessen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Darunter:

  • Kalte Inhalation: Träufeln Sie ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf ein Zellstofftaschentuch und legen Sie dieses in Kopfnähe. Diese Form der Inhalation eignet sich auch schon für sehr kleine Kinder. Achten Sie dann aber darauf, dass das Taschentuch nicht in Griffweite liegt oder mit einem Tuch zum Putzen der Nase verwechselt werden kann.
  • Erkältungssalben: Nach dem Auftragen geben die Salben durch die Körperwärme ätherische Öle ab. Dadurch wird sanft aber dauerhaft inhaliert.
  • Bäder: Ein warmes Erkältungsbad mit entsprechenden Zusätzen wirkt ähnlich wie ein Dampfbad, lässt aber ein indirekteres Inhalieren zu. Zudem wird der ganze Körper erwärmt, die Durchblutung also stärker angeregt. Die Bäder sind aber mit Vorsicht zu genießen. Baden Sie nicht zu warm oder zu lang, um Ihren Kreislauf nicht zu überlasten. Schonen Sie sich im Anschluss und vermeiden Sie schnelle Bewegungen oder Anstrengungen.
  • Pfefferminzöl: Da mit einer Nasennebenhöhlenentzündung oftmals Kopfschmerzen einhergehen, ist dieses Hausmittel optimal geeignet und wirkt gleich zweifach. Tupfen Sie jeweils einen Tropfen Pfefferminzöl beziehungsweise Japanisches Heilpflanzenöl auf die Spitzen ihrer Zeigefinger und massieren Sie das Öl dann mit langsamen, kreisenden Bewegungen in die Schläfen ein. Die Pfefferminze lindert die Kopfschmerzen und dient zugleich der Inhalation und Befreiung der Atemwege.

Kräuter- und Pfefferminztee gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Pfefferminz, Salbei und Kamille wirken wunderbar gegen Erkältungen und Nasennebenhöhlenentzündungen. Die Kräuter desinfizieren, regen die Durchblutung an, befreien die Atemwege und in Form von Tees tragen Sie zusätzlich zur Flüssigkeitszufuhr bei.

Dabei sollten Sie aber auf die Qualität der Tees achten. Billigprodukte aus dem Supermarkt haben meist eine sehr schwache Wirkung. Wählen Sie daher lieber medizinische Tees bzw. fertige Arzneitee-Mischungen aus der Apotheke.

Kurkuma gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Kurkuma kennen viele nur aus der indischen Küche. Dabei ist das Gewürz auch ein wunderbares Hausmittel bei Entzündungen. Das gilt nicht nur für die Nasennebenhöhlenentzündung, sondern beispielsweise auch bei Halsschmerzen und Konjunktivitis.

Würzen Sie Speisen, beispielsweise Ihre Hühnersuppe, damit. Brühen Sie einen Teelöffel in einem Viertelliter Wasser auf und trinken Sie den Aufguss als Tee. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber wirkungsvoll gegen die Sinusitis.

Übrigens wirkt Kurkuma, auch als Gelbwurz bekannt, appetitanregend. Wenn Sie oder Ihr Nachwuchs von einer Nasennebenhöhlenentzündung betroffen sind und nicht einmal Suppe essen möchten, hilft Ihnen das Gewürz dabei, bei Kräften zu bleiben.

Meerrettich gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Meerrettich enthält schleimlösende Stoffe, die gerade bei festsitzenden Verschleimungen während einer Nasennebenhöhlenentzündung die optimale Hilfe darstellen. Zudem befreien die ätherischen Öle des Rettichs die Atemwege.

Für die Anwendung haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

    • essen sie den Meerrettich in kleinen Mengen über den Tag verteilt, beispielsweise als Zugabe auf dem Brot
    • Brühen Sie den Saft einer Zitrone und drei Esslöffel geriebenen Meerrettich in einem Liter Wasser auf und süßen sie die Mischung bei Bedarf mit Honig. Die ungewöhnliche Kombination sollte über Nacht durchziehen können und dann abgeseiht werden. Trinken Sie den Sud über den folgenden Tag verteilt. Aber Achtung, der Geschmack ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig und weit entfernt davon, jedermanns Sache zu sein.
    • Höhlen Sie einen Meerrettich aus oder hacken Sie diesen in kleine Stücke und geben Sie Zucker in die Aushöhlung oder abdeckend auf die Stücke. Der Zucker entzieht dem Rettich den Saft. Dafür benötigt er allerdings einige Zeit. Lassen Sie die Mischung daher mindestens über Nacht stehen. Seihen Sie den Saft ab und nehmen Sie ihn löffelweise über den Tag verteilt ein.

Hinweis: Meerrettich wirkt auch gegen andere Erkältungssymptome, wie beispielsweise Husten.

Milch gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Wie bereits beim Gluten, handelt es sich auch bei Milch beziehungsweise Laktose nicht um ein Hausmitteln gegen die Nasennebenhöhlenentzündung. Im Gegenteil, sie sollte dringend gemieden werden. Verzichten Sie daher auf vermeintliche Hausmittel, die die innerliche Anwendung von Milch und Milchprodukten vorsehen.

Milch und Molkereiprodukte kurbeln die Schleimproduktion an und können besonders zähes Sekret erzeugen – die Sinusitis also noch zusätzlich verschlimmern. Streichen Sie die Milchprodukte also zumindest für die Dauer der Nasennebenhöhlenentzündung von Ihrem Speiseplan.

Nasenspülungen gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Nasenspülungen beziehungsweise Nasenduschen sind ein sehr hilfreiches Hausmittel – und das nicht nur bei einer Nasennebenhöhlenentzündung. Das Wasser spült Sekret, Schleim aber auch Allergene und Krusten aus der Nase oder löst diese zumindest soweit an, dass sie im Anschluss einfach ausgeschnaubt werden können.

Zudem befeuchtet und pflegt es die Nasenschleimhaut, wirkt abschwellend und regt die Durchblutung an.

Eine Nasenspülung können Sie mit einem Schnapsglas oder aber einer speziellen Nasendusche aus der Apotheke durchführen. Der Prozess ist anfangs etwas unangenehm, überzeugt aber schnell durch die befreiende Wirkung. Befolgen Sie einfach die folgenden Tipps, um Anfängerfehler zu vermeiden:

      • Füllen Sie ein Schnapsglas randvoll mit einer geeigneten Kochsalzlösung oder einer Mischung aus abgekochtem, lauwarmem Wasser und Emser Salz.
      • Drücken Sie ein Nasenloch mit einem Finger zu.
      • Öffnen Sie den Mund so weit, dass Sie beim Atmen durch die Nase einen deutlichen Abschluss im Rachen spüren.
      • Halten Sie nun das noch freie Nasenloch direkt an den Rand des Glases und ziehen Sie das Salzwasser durch die Nase nach oben. Achten Sie während der ganzen Zeit darauf, den Mund so weit geöffnet wie möglich zu halten. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass das Wasser in die Luft- oder Speiseröhre gelangt.
      • Ziehen Sie das Wasser anfangs nur ein kleines Stück in das Nasenloch und halten Sie es da. Lassen Sie es dann wieder herauslaufen – aber natürlich nicht zurück in das Glas.
      • Wiederholen und üben Sie den Vorgang, bis Sie das Wasser kontrolliert weiter in die Nase ziehen können.

Der Vorgang mit einer Nasendusche ist etwas einfacher und erfordert weniger Übung. Bei dieser läuft das Wasser automatisch, Sie müssen kein Nasenloch zuhalten – die Mundhaltung ist jedoch die Gleiche wie bei der Nasenspülung. Ein entscheidender Unterschied liegt jedoch in der Art des Wasserflusses. Mithilfe der Nasendusche fließt die Lösung in ein Nasenloch hinein und aus dem anderen wieder hinaus. Hierdurch kann eine gleichmäßigere und effizientere Spülung des Naseninnenraums erreicht werden.

Quarkwickel gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Geben Sie ein paar Esslöffel Quark auf eine Kompresse oder ein Baumwolltuch und schlagen Sie ihn darin ein. Legen Sie den Wickel nun auf Stirn oder über den Nasenrücken und belassen Sie ihn da, bis der Quark getrocknet ist.

Rotlicht gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Wärme entspannt, weitet Gefäße, regt die Durchblutung an und wirkt dadurch lindernd auf Schmerzen. Dazu kann der Abfluss des Schleims begünstigt werden, was wiederum die Heilung begünstigt. Infrarotlicht ist besonders geeignet, da die Strahlung tiefer ins Gewebe eindringen kann und zugleich sanft ist.

Gönnen Sie sich das Hausmittel Rotlicht aber in Maßen und mit ausreichend Abstand zu der Rotlichtlampe. 30 Zentimeter sollten es mindestens sein. Beachten Sie hierbei die Angaben in der Gebrauchsanweisung des Geräts. Begrenzen Sie die Dauer jeder Wärmelampen-Sitzung auf zehn bis 15 Minuten. Anderenfalls kann es zu einer zu starken Erwärmung kommen, die wiederum unangenehm ist.

Salzlösungen gegen Nasennebenhöhlenentzündung

0,9 prozentige Kochsalzlösung kann zur Inhalation in einem Dampfbad oder für Nasenspülungen verwendet werden. Der Salzgehalt reicht aus, um Keime abzutöten, befeuchtet aber zugleich die Nasenschleimhaut.

Teebaumöl gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Geben Sie ein paar Tropfen Teebaumöl in das Dampfbad, auf ein Tuch für die kalte Inhalation oder als Zusatz in Bad und Erkältungssalben.

Das Öl wirkt desinfizierend, regt die Durchblutung an und kann das Abschwellen der Schleimhäute fördern.

Umschläge gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Feucht warme Umschläge fördern die Durchblutung und Entspannung, sie wirken lindernd auf Schmerzen und regen den Abfluss des Schleims an. Wenn Sie die warme Feuchtigkeit als angenehm empfinden, können Sie das Hausmittel gerne mehrfach täglich anwenden.

Alternativ oder im Wechsel können jedoch auch kühle Umschläge, beispielsweise mit Quark oder kaltem Wasser, genutzt werden. Viele Menschen finden auch die Kälte angenehm, da sie für eine leichte Abschwellung sorgt und schmerzstillend ist.

Vitamine gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Eine weitere Möglichkeit das Ausheilen der Nasennebenhöhlenentzündung zu beschleunigen, ist die Anpassung der Ernährung. Setzen Sie vitamin- und mineralstoffreiche Lebensmittel auf den Speiseplan und achten Sie vor allem auf die antioxidativ wirkenden Vitamine A, C und E.

Diese stecken in hohem Maße in Obst und Gemüse und unterstützen die Bekämpfung der Infektion. Dazu sollten Sie auf die Versorgung mit Eiweißen achten. Der Körper benötigt viel Energie und Bausubstanz, um der Sinusitis Herr zu werden. Eiweiß ist der ideale Lieferant dafür. Essen Sie daher weißes, mageres Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchte in großem Maße, um den erhöhten Bedarf zu decken.

Zinkhaltige Lebensmittel gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Wenn Sie schon einmal einen Blick in die Nahrungsergänzungsmittel gegen grippale Infekte geworfen haben, ist Ihnen die Kombination aus Vitamin C und Zink bekannt. Der Vital- und Mineralstoff Komplex wirkt Entzündungen und Infektionen in besonderem Maße entgegen. Vor allem, wenn Geschmack- und Geruchssinn durch eine Nasennebenhöhlenentzündung vorübergehend eingeschränkt sind, wird dem Körper davon aber nicht genug zugeführt. Setzen Sie für Vitamin C auf Kräuter, Paprika und Obst.

Für Zink sind Nüsse, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Haferflocken wunderbare ideale Lieferanten.

Zwiebelsäckchen für die Ohren gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Da die Nasennebenhöhlen mit den Ohren verbunden sind, leiden auch diese bei einer Sinusitis oftmals mit. Die Nasennebenhöhlenentzündung kann sogar eine Mittelohrentzündung nach sich ziehen.

Um die damit einhergehenden Schmerzen zu lindern, einer weiteren Infektion vorzubeugen oder diese schonend zu behandeln, empfehlen sich die Zwiebelsäckchen. Diese sind sehr einfach herzustellen, können aber auch recht reizend auf die Augen wirken.

      • Schneiden oder hacken Sie ein bis zwei Zwiebeln in sehr kleine Stücke.
      • Wickeln Sie die Zwiebelstücke in ein Baumwoll- oder festes Zellstofftuch.
      • Drücken und kneten Sie das Päckchen kurz durch, bis das Tuch durch den Zwiebelsaft getränkt ist.
      • Legen Sie die so präparierten Zwiebelsäckchen auf die schmerzenden Ohren und halten Sie sie mit einer Mütze, einem Kopftuch, Schal oder einer Binde fest.
      • Nach etwa 20 Minuten können die Päckchen entfernt werden. Die Anwendung ist mehrmals täglich wiederholbar.

Die Zwiebelsäckchen können auch hilfreich sein, wenn sich die Nasennebenhöhlenentzündung noch nicht auf die Ohren ausgebreitet hat. Auf Stirn oder Wangen gelegt, sorgen die ätherischen Öle wie von den Lauchgewächsen gewohnt, für eine Anregung des Tränenflusses. Dieser spült die Nase durch und verflüssigt Schleim, hilft also beim Abfluss festsitzender Sekrete und fördert die Durchblutung.

Wann sollten Sie mit einer Nasennebenhöhlenentzündung zum Arzt gehen?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung heilt in der Regel auch ohne die Hilfe von Hausmitteln oder Medikamenten innerhalb von zwei Wochen aus. Die Sinusitis kann sich jedoch auch ausbreiten und mit teils schweren Komplikationen einhergehen. Zwar selten aber möglich ist beispielsweise eine Vereiterung des Gehirns.

Suchen Sie daher einen Arzt auf, wenn Sie unter den folgenden Symptomen leitet:

      • Fieber
      • Verfärbungen im Gesicht – die auf eine übermäßige Rückhaltung von Sekret und Schleim hindeuten
      • anhaltenden Zahn- oder Gesichtsschmerzen
      • festsitzender Schnupfen, der auf kein Hausmittel anspricht

Auch wenn Kinder, ältere Menschen oder immungeschwächte Personen betroffen sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn die Nasennebenhöhlenentzündung über mehr als zwei Wochen anhält oder von schlimmeren Symptomen begleitet ist.

Quellen

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