24 Hausmittel gegen Zahnschmerzen

24 Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Wenn es pocht und zieht – Was tun bei Zahnschmerzen?

Es beginnt als unangenehmer Druck oder Empfindlichkeit gegenüber heißen und kalten Speisen und im ungünstigsten Moment sind sie da: die Zahnschmerzen. Am liebsten melden sie sich am Wochenende oder wenn der Zahnarzt gerade im Urlaub ist.

Dazu drückt sich der eine oder andere gerne vor dem Besuch auf dem Zahnarztstuhl und hofft auf eine einfachere Linderung der Schmerzen. Mit Hausmitteln ist das durchaus – zumindest vorübergehend – möglich. Doch bevor wir Ihnen die besten Hausmittel gegen Zahnschmerzen verraten, werfen wir noch einen Blick auf die Wurzel des Problems.

Zahnschmerzen – Wie entstehen sie?

Zu Schmerzen am Zahn kommt es in der Regel, wenn Kariesbakterien die Zahnsubstanz und damit den Schutz des Nervs zerstören oder zumindest schwächen. Das ist aber nicht die einzige mögliche Ursache, die einem schmerzenden Zahn zugrunde liegen kann.

Auch die folgenden Auslöser können in Frage kommen:

  • Zahnverletzungen, beispielsweise nach einem Sturz oder Schlag
  • beschädigter Zahnschmelz, beispielsweise durch Zähneknirrschen in der Nacht, zu heftiges Putzen oder schmelzangreifende Substanzen
  • Entzündungen des Zahnmarks oder Zahnnervs
  • Zysten an der Zahnwurzel
  • Infektionen im Gesichts- beziehungsweise Kopfbereich, die mit Schmerzen einhergehen und in den Kiefer ausstrahlen – beispielsweise Nasennebenhöhlenentzündungen oder Ohrentzündungen
  • Zahnfleischentzündungen
  • freiliegende Zahnhälse
  • Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnbetts
  • wunde Stellen durch schlechtsitzenden Zahnersatz, eine korrektive Spange oder scharfe Zahnkanten
  • Spannungs- oder Druckschmerzen, zum Beispiel beim Durchbrechen der Weisheitszähne, beim Zahnen oder Wachsen der bleibenden Zähne
  • Zahnverlust
  • abgestorbener Zahnnerv

Pochen, drücken, ziehen – Symptome bei Zahnschmerzen

DEN Zahnschmerz gibt es nicht, stattdessen können die Schmerzen ganz unterschiedlich ausfallen.

Pochende, dumpfe und pulsierende Empfindungen gehen meist auf eine Entzündung zurück. Diese muss sich nicht einmal in oder direkt am Zahn befinden. Wer unter einer Nasennebenhöhlenentzündung oder einer Infektion des Ohrs leidet, kann die damit einhergehenden ausstrahlenden Schmerzen durchaus für Zahnschmerzen halten. Heilt die Infektion aus, verschwindet der vermeintliche Zahnschmerz ebenfalls.

Tritt der Schmerz hingegen nur auf, wenn es zu einem direkten Kontakt mit heißen, kalten, sauren oder süßen Lebensmitteln oder Getränken kommt, ist der Zahn beschädigt oder geschwächt. Spannung und Druck können sich wiederum einstellen, wenn Zähne durchbrechen, eine Spange getragen wird oder der Kiefer nicht ausreichend Platz für die Zähne bietet.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Gegen Zahnschmerzen finden sich zahlreiche Hausmittel – teilweise noch aus Omas Hausapotheke. Welche davon bei den unterschiedlichen Schmerzarten helfen können und wann Sie lieber die Finger davon lassen sollten, erfahren Sie in der folgenden Auflistung.

Beachten Sie dabei, dass auch die besten Hausmittel lediglich eine kurzzeitige Linderung bewirken können. Der Zahnarztbesuch ist daher meist unumgänglich.

Apfelstücke gegen Zahnschmerzen

Apfel hilft nur dann gegen den Zahnschmerz, wenn es sich um das Durchbrechen von Zähnen handelt. Dazu wird ein Stück Apfel in ein kaltes Tuch gewickelt oder selbst gekühlt und kann im Anschluss zum langsamen Kauen oder als Auflage im Mund verwendet werden.

Der Geschmack lenkt etwas ab, die Kälte lindert den Schmerz. Empfehlenswert ist dieses Hausmittel bei Kindern, die Milch- oder bleibende Zähne bekommen.

Frischer oder getrockneter Rosmarin gegen Zahnschmerzen

Rosmarin enthält ätherische Stoffe, die Schmerzen lindern können. Als Tee hilft das Kraut beispielsweise gegen Kopfschmerzen, kann sich aber auch bei schmerzenden Zähnen als wirksam erweisen.

Kauen Sie dafür langsam und für mehrere Minuten auf einigen frischen oder getrockneten Rosmarinblättern. Alternativ können Sie einen Teeaufguss anfertigen und mit diesem den Mund spülen oder ihn trinken.

Hochprozentiger Alkohol gegen Zahnschmerzen

Wodka, Whiskey und Cognac sollen bei bestehendem Zahnschmerz nicht etwa getrunken werden, um die Beschwerden zu lindern. Stattdessen können Schnaps und hochprozentiger Alkohol zum Ausspülen des Mundes verwendet werden.

Nehmen Sie dazu einen kleinen Schluck in den Mund, schwenken Sie diesen mit der Zunge hin und her und ziehen Sie den Alkohol durch die Zähne. Dabei tötet der Alkohol zahlreiche Keime im Mundraum und kann so Entzündungen bekämpfen. Verwenden Sie dazu kalten Alkohol, entsteht zugleich ein kühlender und schmerzlindernder Effekt.

Spucken Sie den Schluck im Anschluss wieder aus und wenden Sie dieses Hausmittel nicht bei Kindern an. Auch wenn diese das Ausspucken bereits beherrschen, wird Alkohol über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Kälte gegen Zahnschmerzen

So einfach und doch so wirkungsvoll hilft Kälte als Hausmittel gegen Zahnschmerzen. Ob es sich um Spannung, Druck, Pochen oder eine Entzündung des Zahnfleischs handelt – Kühlen schafft Linderung und kann auf verschiedene Arten angewendet werden:

  • Halten Sie einen feuchtkalten Waschlappen oder eine Kühlkompresse von außen gegen die Wange. Vermeiden Sie jedoch einen direkten Kontakt von Haut und Eis.
  • Spülen Sie Ihren Mund mit kaltem Wasser und halten Sie es im Mund, bis es sich erwärmt.
  • Positionieren Sie einen Eiswürfel an der schmerzenden Stelle und lassen Sie ihn schmelzen

Es versteht sich von selbst, dass Eis und direktes Kühlen nicht anzuwenden sind, wenn am Zahn eine Kälteempfindlichkeit besteht.

Kamille gegen Zahnschmerzen

Die entzündungshemmende Wirkung von Kamille ist bekannt und hat sich bei Erkältungen, Halsschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Bronchitis bewährt. Auch bei einem schmerzenden Zahn oder entzündetem Zahnfleisch kann das Heilkraut ein sinnvolles Mittel sein.

Übergießen Sie dazu einen Teebeutel oder einen Teelöffel Kamillentee mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen Sie ihn für zehn Minuten ziehen. Nach dem Abkühlen kann der Aufguss als Mundspülung verwendet werden. Alternativ bietet sich der Einsatz von Kamillentinkturen an, die jedoch verdünnt werden sollten.

Knoblauch gegen Zahnschmerzen

Die ätherischen Substanzen im Knoblauch wirken gegen Entzündungen und schmerzlindernd. Zudem werden sie mittlerweile sogar von Zahnärzten bei der Behandlung von infiziertem Zahnmark oder Zahnnerven verwendet und lösen damit andere Mittel ab.

Die Wirkung des Lauchgewächses ist also unbestritten und sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Wenn Sie unter einer Entzündung im Mundraum leiden, ist Knoblauch daher ein rundum empfehlenswertes Hausmittel. Auch die Anwendung ist einfach und auf mehrfache Weise möglich:

  • Schälen und halbieren Sie eine Knoblauchzehe, positionieren Sie eine Hälfte auf dem schmerzenden Zahn oder der betroffenen Zahnfleischstelle. Lassen Sie den austretenden Saft für einige Minuten wirken.
  • Verwenden Sie eine Knoblauchpresse um eine Zehe zu zerkleinern oder pürieren Sie diese. Tragen Sie das Püree auf den Zahn und das umliegende Zahnfleisch auf und massieren Sie es leicht ein. Auch der Zahn sollte damit eingerieben werden. Diese Methode ist empfehlenswert, wenn das Zubeißen die Zahnschmerzen noch verschlimmert.
  • Verwenden Sie Knoblauchöl zum Ölziehen oder betupfen Sie Zahn und Zahnfleisch damit.

Für eine Unterstützung des Immunsystems können Sie den Knoblauch auch innerlich anwenden. Würzen Sie also Speisen und Suppen damit oder essen Sie ein bis drei Zehen roh über den Tag verteilt.

Extra-Tipp: Wenn Sie den Geruch von Knoblauch als unangenehm empfinden oder diesen Ihrem Zahnarzt bei der folgenden Untersuchung nicht zumuten wollen, können Sie den Knoblauch mit etwas Öl und gehackter Petersilie mischen. Ebenfalls empfehlenswert ist das Trinken von Tomatensaft oder das Kauen von Petersilie. Beide Varianten reduzieren den Knoblauchgeruch.

Mundwasser gegen Zahnschmerzen

Mundwasser sorgt nicht nur für frischen Atem, es tötet auch Keime ab, verbessert die Durchblutung und kann einen kühlenden Effekt haben. Dadurch ist es in der Lage, Zahnschmerzen zu lindern.

Ideal sind Mundwasser und -spülungen, die Nelkenöl, Pfefferminze, Kamille oder Alkohol enthalten.

Nelke gegen Zahnschmerzen

Bei den Gewürznelken handelt es sich um ein beliebtes und bekanntes Hausmittel. Um mit Nelken gegen Zahnschmerzen vorzugehen und damit die Beschwerden zu lindern, gibt es gleich mehrere Möglichkeiten.

So können Sie eine Gewürznelke auf dem schmerzenden Zahnfleisch oder direkt auf dem betroffenen Zahn positionieren und diese da für einige Minuten halten. Alternativ können Sie auch auf die Nelke beißen, damit die Säfte austreten und besser gegen den Schmerz wirken können. Das Nelken kauen zwar nicht gerade lecker, jedoch effizient gegen Zahnschmerzen.

Ebenfalls möglich ist es, die Gewürznelken in einem Mörser, zwischen zwei Löffeln oder mit Hilfe eines Nudelholzes anzudrücken und so zu öffnen. Im Anschluss werden sie mit heißem Wasser übergossen und der lauwarme Aufguss zum Spülen des Mundes benutzt. Auch Nelkenöl bietet sich genau zu diesem Zweck an.

Ölziehen gegen Zahnschmerzen

Bei diesem Hausmittel gegen Zahnschmerzen handelt es sich um eine bewährte und traditionelle Methode. Das Öl soll Erreger und Giftstoffe aufnehmen und damit das Milieu des Mundraums verbessern. Die Anwendung ist einfach:

  • Verwenden Sie ein hochwertiges, kaltgepresstes Öl aus Sonnenblume, Olive, Mandel oder Sesam.
  • Nehmen Sie einen Esslöffel des Öls in den Mund und beginnen Sie damit, es durch die Zahnzwischenräume zu ziehen. Drücken Sie das Öl immer wieder zurück und ziehen Sie es erneut durch die Zähne.
  • Wiederholen Sie den Vorgang am Ober- und Unterkiefer mit je einem frischen Löffel Öl. Spucken Sie das Öl im Anschluss aus.

Propolis gegen Zahnschmerzen

Propolis ist neben Honig und Wachs ein weiteres wertvolles Geschenk der Bienen. Die Substanz wirkt gegen Entzündungen und desinfiziert. Als Hausmittel gegen Zahnschmerzen kann es auch zweifache Weise angewendet werden.

  • 1. Verwenden Sie Propolis als Tinktur direkt auf dem betroffenen Zahn oder entzündetem Zahnfleisch. Tupfen Sie es dazu unverdünnt auf die schmerzende Stelle und reiben Sie das Propolis sanft ein.
  • Geben Sie etwa fünf Tropfen Propolis in ein kleines Glas Wasser und spülen Sie damit Ihren Mund aus.

Ruhe gegen Zahnschmerzen

Dröhnende Kopfschmerzen und Nasennebenhöhlenentzündungen können vorübergehende Zahnschmerzen erzeugen. Aber auch Infektionen von Zahnmark und Zahnnerv belasten den Körper.

Gönnen Sie sich daher Ruhe, vermeiden Sie körperliche Anstrengung und Stress. Hierbei handelt es sich zwar nicht um ein eigentliches Hausmittel, Schlaf und Entspannung können aber dennoch Abhilfe schaffen oder zumindest für Linderung sorgen.

Salz / Salzlösung gegen Zahnschmerzen

Durch Keime verursachter Zahnschmerz oder auch eine Zahnfleischentzündung lässt sich lindern, wenn die Anzahl der Infektionserreger verringert wird. Hierfür eignet sich eine Salzlösung. Das Salz denaturiert Eiweiß und wirkt damit den Keimen entgegen.

Dadurch setzt die Wirkung zwar nicht sofort ein, ist aber verhältnismäßig nachhaltig. Zudem ist Salz gegen Zahnschmerzen ein Hausmittel, das in den meisten Küchen stets vorhanden ist.

  • Bringen Sie Wasser zum Kochen und geben Sie löffelweise Salz hinzu, bis dieses sichtbar am Boden liegen bleibt.
  • Lassen Sie das Wasser abkühlen.
  • Rühren Sie es nochmals um und spülen Sie damit Ihren Mund aus. Ziehen Sie das Wasser dabei durch die Zähne, um auch die Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Spucken Sie das Wasser im Anschluss aus und wiederholen Sie den Vorgang.

Hinweis: Wenden Sie Salzwasser als Hausmittel nicht bei Kindern an, die noch nicht gezielt ausspucken können. Die salzige Lösung könnte zu Erbrechen und zum Dehydrieren führen.

Schmerztabletten gegen Zahnschmerzen

Wer unter Zahnschmerzen leidet, darf dagegen durchaus eine Schmerztablette einnehmen. Von dem vermeintlichen Hausmittel, eine Schmerztablette direkt auf den betroffenen Zahn zu legen oder das Zahnfleisch damit einzureiben, sollten Sie aber die Finger lassen.

Nicht nur, dass diese Methode wirkungslos ist, sie ist sogar gefährlich. Auf die Schleimhaut gelegt, kann die Tablette chemische Verbrennungen beziehungsweise Verätzungen erzeugen. Im Magen ist das nicht der Fall, da dieser durch eine besondere Schicht geschützt ist.

Steinklee gegen Zahnschmerzen

Steinklee kann als Aufguss zubereitet und als Mundspülung bei Zahnschmerzen verwendet werden. Hierzu werden etwa drei Gramm getrockneten Steinklees mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen.

Nach einer Ziehzeit von zehn Minuten seihen Sie den Steinklee ab und lassen den Aufguss abkühlen. Spülen Sie den Mund gründlich damit aus und ziehen Sie die Lösung auch durch die Zähne.

Tee gegen Zahnschmerzen

Johanniskraut, Pfefferminze, Baldrian, Kamille, Quendel, Salbei und Melisse sind geeignete Tees bei Zahnschmerzen. Sie können jeweils einzeln einen Aufguss mit kochendem Wasser herstellen oder die Tees auch miteinander mischen.

Nach dem Abkühlen werden die Lösungen als Mundspülung verwendet.

Umschläge mit Wirsing gegen Zahnschmerzen

Wirsing ist ein vergleichsweise unbekanntes Hausmittel bei schmerzenden Zähnen, soll aber wirksam sein. Nehmen Sie hierzu ein frisches Wirsingblatt, entfernen sie den mittleren Strung und schlagen Sie das Blatt in ein sauberes, fusselfreies Leinentuch oder eine Wundkompresse ein.

Bearbeiten Sie diesen Umschlag nun mit einem Nudelholz oder pressen und kneten Sie es in der Hand durch. Das soll bewirken, dass der Saft aus dem Blatt austritt. So vorbereitet legen Sie den Umschlag auf die schmerzende Wange und drücken ihn leicht gegen die Haut.

Verdünntes Teebaumöl gegen Zahnschmerzen

Teebaumöl ist für seine Wirkung gegen Entzündungen bekannt und kann daher auch bei infektionsbedingten Zahnschmerzen Linderung bringen. Sie können es direkt als Tinktur auf dem Zahn und dem Zahnfleisch anwenden oder aber als Mundspülung einsetzen.

Benetzen Sie Ihre Fingerspitze mit etwas Teebaumöl und reiben Sie damit den Zahn und das umliegende Zahnfleisch ein. Seien Sie dabei aber vorsichtig, sie dürfen weder große Mengen anwenden, noch die Prozedur häufiger als zweimal wiederholen.

Die sanftere und sicherere Methode ist die Nutzung als Mundspülung. Geben Sie dafür einen Tropfen des Teebaumöls in ein Glas Wasser und spülen Sie Ihren Mund damit gründlich aus.

Wacholderbeeren gegen Zahnschmerzen

Die Anwendung von Wacholderbeeren gegen Zahnschmerzen gestaltet sich ebenso, wie die der Gewürznelken. Legen Sie eine Beere auf den betroffenen Zahn und beißen Sie zu, damit die Wirkstoffe aus der Wacholderbeere in den Zahn gelangen können. Alternativ können Sie ein bis drei Beeren auch langsam durchkauen und ausspucken.

Wärme gegen Zahnschmerzen

Wenn die Zahnschmerzen von einer Entzündung im Bereich der Zahnwurzeln oder des Zahnmarks herrühren, wird Kälte als wohltuend empfunden. Handelt es sich aber um ausstrahlende Schmerzen, die vom Ohr oder den Nasennebenhöhlen ausgehen, kann die Behandlung mit Wärme sinnvoll sein.

Vor allem feuchte Wärme, beispielsweise im Rahmen eines Dampfbads, kann die Schwellungen und damit den Druck reduzieren, wodurch auch die Zahnschmerzen verringert werden.

Wasserstoffperoxid gegen Zahnschmerzen

Wasserstoffperoxid kennen viele vielleicht eher als Bleichmittel für die Haare, es lohnt sich aber auch, eine Flasche davon in der Hausapotheke aufzubewahren.

Als drei prozentige Lösung aus der Apotheke kann Wasserstoffperoxid wunderbar zur Desinfektion von Wunden und verdünnt für die Verringerung der Keimanzahl im Mund eingesetzt werden. Verdünnen Sie ein paar Tropfen mit wenig Wasser und nutzen Sie die Mischung als Mundspülung. Im Anschluss können Sie zusätzlich einen Tropfen direkt auf den betroffenen Zahn und das umliegende Zahnfleisch geben.

Das Wasserstoffperoxid denaturiert Eiweiß und tötet somit eine Vielzahl von Erregern ab. Wie bereits bei der Salzlösung lässt der Schmerz zwar nicht sofort nach, die Wirkung ist aber merklich und vergleichsweise langanhaltend.

Zimt gegen Zahnschmerzen

Zimt und Zimtöl ist ein eher unbekanntes Hausmittel gegen Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen. Geben Sie etwas Zimt oder Zimtöl in ein Glas Wasser und nutzen Sie die Lösung zum Ausspülen des Mundes oder reiben Sie Zahnfleisch und Zahn direkt mit einer geringen Menge Zimt ein.

Das Gewürz lindert die Schmerzen und hemmt Entzündungen.

Zuckerfreier Kaugummi gegen Zahnschmerzen

Bei Zahnschmerzen ist das Kauen meist schmerzhaft und dennoch kann zuckerfreier Kaugummi als erste Hilfe bei ihnen eingesetzt werden. Geeignet ist er, wenn eine Füllung herausgefallen ist.

In diesen Fällen und vor allem bei sehr tiefen Löchern ist der Nerv ungeschützt, was bereits beim Öffnen des Mundes aber erst recht beim Essen und Trinken zu intensiven, ziehenden Schmerzen führen kann.

Um sich davor zu schützen, bis Sie zum Zahnarzt gelangen, können Sie einen zuckerfreien Kaugummi weich kauen und im Anschluss als Plomben-Ersatz verwenden. Das ist selbstverständlich keine Dauerlösung, bietet aber zumindest vorrübergehend einen gewissen Schutz.

Extra-Tipp:Wenden Sie dieses Hausmittel nicht in der Nacht an und setzen Sie ausschließlich zuckerfreien Kaugummi ohne starkes Minzaroma ein. Anderenfalls kann der Kaugummi die Schmerzen sogar noch verschlimmern.

Zwiebeln gegen Zahnschmerzen

Von Ohrenschmerzen über Husten und Bronchitis bis zur Nasennebenhöhlenentzündung – Zwiebel ist ein vielseitiges Hausmittel und hilft sogar bei Zahnschmerzen.

Die ätherischen Öle bringen nicht nur die Augen zum Tränen und lassen die Nase laufen, sie wirken auch Entzündungen entgegen. Gehen Sie bei der Verwendung als Hausmittel wie folgt vor:

  • Hacken Sie eine Zwiebel in feine Stücke.
  • Schlagen Sie diese in ein sauberes Tuch oder eine Wundkompresse ein.
  • Legen Sie den Umschlag auf die schmerzende Wange und belassen Sie sie hier wenigstens für eine halbe Stunde.

Nach der Anwendung dieser Methode kann der Zwiebelgeruch auf der Haut allerdings recht streng sein. Wenn Sie das vermeiden möchten, schieben Sie Zwiebelscheiben oder -stücke auf und rund um den Zahn. Lassen Sie sie hier für einige Minuten wirken.

Erste Hilfe bei Zahnschmerzen

Wenn es aufgrund von Entzündungen drück, pocht und zieht können Sie mit den folgenden Maßnahmen Erste Hilfe leisten:

  • Spülen Sie den Mund mit lauwarmem Wasser gründlich aus und putzen Sie vorsichtig mit wenig Druck die Zähne.
  • Nutzen Sie Zahnseide um die Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Spülen Sie Ihren Mund nochmals, nun jedoch mit Salzlösung, Wasserstoffperoxid oder Mundwasser.
  • Beginnen Sie im Anschluss mit der Kühlung.
  • Wiederholen Sie die gründliche Reinigung drei Mal täglich.

Sinn dieser Reinigung ist es, die Keimanzahl im Mund so gering wie möglich zu halten und Speisereste zu entfernen. Dadurch sinkt das Risiko für weitere Entzündungen und der bestehende Schmerz wird oftmals wirkungsvoll gelindert.

Wann sollten Sie mit Zahnschmerzen zum Arzt gehen?

Kurz gesagt: In jedem Fall. Für einen Laien und ohne entsprechende Untersuchungen ist nicht feststellbar, ob es sich lediglich um einen ausstrahlenden Schmerz handelt, der von allein wieder verschwindet, oder ob ein ernst zu nehmendes Problem die Ursache ist.

Viele Entzündungen aber auch Schäden an der Zahnsubstanz lassen sich nur bei einer frühzeitigen Behandlung zahnerhaltend therapieren. Hinzu kommt, dass im Falle einer Infektion das Risiko von Schäden am Kieferknochen, eine Ausbreitung der Keime und ernstzunehmende Folgeschäden möglich sind.

Selbst mit wiederkehrenden Entzündungen der Mundschleimhaut oder wundgeriebenen Stellen durch Zahnprothesen, Zahnkanten und Spangen ist ein Besuch beim Zahnarzt angeraten. Denn auf Dauer können diese zu krankhaften Zellveränderungen, Geschwüren und einem Schwund von Zahnfleisch und Knochen führen.

Angst vorm Zahnarzt: Was hilft?

Viele Menschen haben eine mehr oder minder ausgeprägte Angst vor dem Zahnarztbesuch und schieben diesen daher selbst bei Schmerzen so lange wie möglich auf. Handelt es sich um starke Angst, werden Beschwerden sogar darüber hinaus „ignoriert“.

Wie bereits erwähnt, kann das aber ernstzunehmende Gefahren mit sich bringen. Selbst dieses Argument hilft aber wenig, wenn die Angst Sie förmlich lähmt und damit einen Zahnarztbesuch unmöglich werden lässt.

Hierbei können die folgenden Tipps helfen:

1. Suchen Sie eine auf Angstpatienten spezialisierte Praxis. Das Personal in diesen ist auf den Umgang geschult, kann individuell auf Sie eingehen und sich mehr Zeit nehmen. Möchten Sie zunächst von einer Behandlung absehen, kann auch eine vorherige Beratung möglich sein.

2. Wenden Sie sich an einen Freund oder Verwandten, der als Begleiter fungieren kann und den Termin für Sie vereinbart. Es fällt deutlich schwerer, den Termin wieder abzusagen oder dazu nicht zu erscheinen, wenn Sie einen motivierenden Vertrauten an der Seite haben.

>3. Informieren Sie Ihren Zahnarzt im Vorfeld über Ihre Angst. Dieser kann dann bereits geeignete Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise einen stressfreien Termin einplanen, Sie über Möglichkeiten der schmerzfreien Behandlung aufklären oder für Ablenkung sorgen.

4. Nutzen Sie die Möglichkeiten der psychotherapeutischen Begleitung oder Hypnose, um die Angst zu lindern.

5. Riskieren Sie Ihre Gesundheit nicht aus falscher Scham. Menschen mit einer starken Angst vorm Zahnarzt, suchen diesen oftmals über Jahre hinweg nicht auf. Zähne und Zahnfleisch können sich dann in einem desolaten Zustand befinden. Die daraus resultierende Scham verhindert den Zahnarztbesuch erneut. Hilfreich kann es hierbei wiederum sein, den Zahnarzt im Vorfeld über die Gründe für das bisherige Fernbleiben zu informieren. Dieser und das zugehörige Team können sich dann darauf einstellen und entsprechend sensibel vorgehen. Ebenso hilfreich ist es, sich bewusst zu machen, dass es sich hierbei nicht um einen Einzelfall handelt.

Zahnschmerzen vorbeugen – So geht’s

Manch einer vergisst das Zähneputzen des Öfteren und hat doch nie ein Loch, andere sind regelrechte Putzteufel und dennoch Stammgast beim Zahnarzt. Auch bei der Zahnsubstanz hängt viel von der genetischen Veranlagung ab.

Allerdings können Sie auch selbst einiges unternehmen, um die Zahngesundheit zu fördern und Zahnschmerzen vorzubeugen. Dazu gehört:

  • Hygiene: Zweimal täglich für zwei Minuten von Rot nach Weiß zu putzen ist die wichtige Basis. Trinken Sie weder eine halbe Stunde davor noch danach Softdrinks, zucker- oder säurehaltige Getränke. Diese weichen den Zahnschmelz auf und können in Verbindung mit dem Putzen Schwachstellen erzeugen. Verwenden Sie zudem Zahnseide und Mundwasser sowie weiche Zahnbürsten.
  • Zahnschutz: Tragen Sie bei sportlichen Aktivitäten einen Mundschutz, der bei Schlägen und Stürzen Brüchen vorbeugt. Verzichten Sie zudem auf das Kauen von Eiswürfeln oder Bonbons, diese können ebenfalls zu Brüchen und Rissen in der Zahnsubstanz führen.
  • Ernährung: Fehlen Mineralien auf dem Speiseplan, bezieht der Organismus diese aus den körpereigenen Vorräten. Diese finden sich unter anderem in den Zähnen. Die Zähne werden also entkalkt und damit anfälliger für Schäden und Angriffe durch Bakterien.
  • Prävention: Warum zum Zahnarzt, wenn doch gerade alles in Ordnung ist? Weil kleine Probleme, beginnende Löcher oder Schwachstellen im Zahnschmelz eben nicht auffallen, bis der Schmerz einsetzt. Der Zahnarzt kann diese hingegen frühzeitig feststellen und entsprechend behandeln. Zudem können regelmäßige Kontrollen der Zahnfüllungen und eine professionelle Zahnreinigung nicht nur Schmerzen, sondern auch Zahnverlust verhindern.

Quellen

  • Hermann Strobel: Das Zahnweh, subjektiv genommen … : über Zähne, Zahnschmerzen, Zahnärzte u. ihre Bedeutung für unseren Seelenfrieden. Walter, 1990, ISBN 3530860557
  • Edgar Schäfer: Die Therapie endodontischer Notfälle. Quintessenz, 2008, ISBN 9783938947548
  • Kølsen Petersen: Schmerzprophylaxe und Schmerztherapie im Kiefer-Gesichtsbereich. Dt. Ärzte-Verl., 1991, ISBN 3769140273
  • Wolfgang Ernst: Beschwörungen und Segen : angewandte Psychotherapie im Mittelalter. Böhlau-Verlag, 2011, ISBN 9783412207526
  • Ruth Jahn: Rezeptfrei gesund mit Schweizer Hausmitteln. Beobachter-Edition, 2012, ISBN 9783855695850
  • Zauberformel gegen Zahnschmerzen. In „Ärzte-Zeitung“, 2003, 7, ISSN 0175-5811
  • Bannungszauber gegen Zahnschmerz. In „Ärzte-Zeitung“, 2003, 30, ISSN 0175-5811
  • Thomas Weber: Memorix Zahnmedizin : 116 Tabellen. Thieme, 2010, ISBN 3131143738
  • Karl Hiller: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, 2010, ISBN 3827420539
  • Globuli gegen Zahnschmerz. In „Ärzte-Zeitung“, 2004, 163, ISSN 0175-5811
  • Jürgen Strutz: Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Thieme, 2010, ISBN 9783131169723
  • Arne Ernst: Funktionsstörungen im Kopf-Hals-Bereich : für Mediziner und Zahnmediziner. Thieme, 2008, ISBN 9783131414410
  • Franz-Xaver Reichl: Taschenatlas der Pharmakologie und Toxikologie für Zahnmediziner . Thieme, 2007, ISBN 3131425717
  • Detlev Schneider: FAKTEN. Arzneimittel 2010. Thieme, 2009, ISBN 9783131405463

 

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