34 Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung

34 Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung

Wenn es schmerzt und brennt – Was tun bei Zahnfleischentzündung?

Es blutet und schmerzt beim Putzen der Zähne, das Zahnfleisch schwillt an und pocht und die Zunge können Sie auch nicht davon fernhalten – eine Zahnfleischentzündung (med.: Gingivitis) kann noch so klein sein und doch reichlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dazu ist eine Infektion des Zahnfleischs längst nicht in jedem Fall so harmlos, wie sie auf den ersten Blick erscheint.

Eine Behandlung mit Hausmitteln kann aber schnell für Linderung sorgen und Abhilfe schaffen. Bevor wir Ihnen verraten, welche Hausmittel wirksam sind und welche Substanzen Sie lieber von Ihrem Zahnfleisch fernhalten sollten, widmen wir uns zunächst den Ursachen und Symptomen der Infektionen.

Ursachen für Zahnfleischentzündungen

Unter entzündetem Zahnfleisch oder Aphten leidet früher oder später jeder einmal. Die Ursachen dafür sind nicht immer eindeutig, es gibt aber einige Risikofaktoren, die die Entstehung von Infektionen und schmerzhaften Entzündungen begünstigen können. Darunter:

  • Mechanische Reize: Eine Zahnspange, ein nicht optimal sitzender Zahnersatz, eine scharfe Zahnkante oder spitze Zahnecke kann das Zahnfleisch beziehungsweise die Zunge wund reiben. Wird die Störung nicht korrigiert, können chronische Entzündungen die Folge sein. Auf Dauer können zudem krankhafte Veränderungen der Zellen auftreten.
  • Hygiene: Mangelhaft oder übertrieben – in beiden Fällen kann sich die Mundhygiene als Auslöser für Entzündungen erweisen. Vor allem zu harte Borsten an den Zahnbürsten, zu starker Druck oder eine fehlende Reinigung der Zahnzwischenräume kann sich verantwortlich zeigen.
  • Veranlagung: Manche haben von „Haus aus“ empfindlicheres Zahnfleisch und neigen daher stärker zu Entzündungen. Leichte Reize oder ein anderweitiger Infekt reichen dann aus, um für wundes Zahnfleisch zu sorgen.
  • Psyche: Durch Studien noch nicht nachgewiesen, jedoch erfahrungsgemäß zusammenhängend sind Psyche und Zahnfleischentzündungen. Bei Stress und Problemen weist der Körper insgesamt eine erhöhte Entzündungsneigung auf.
  • Ernährung: Ein erstes Anzeichen für Mangelzustände (Vitamine und Mineralien) sind neben eingerissenen Mundwinkeln und schlecht heilenden Wunden auch Zahnfleischentzündungen. Wiederkehrende Infektionen der Mundschleimhaut können also durchaus auf eine einseitige Ernährung zurückzuführen sein. Wird der Mangel behoben, gehen auch die Entzündungen zurück. Aber auch zu weiche Lebensmittel, die nicht zum gründlichen Kauen zwingen, können das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöhen. Durch sie wird die Plaquebildung verstärkt. Ebenfalls ein häufig begünstigender Faktor für Infektionen oder zumindest ein wundes Gefühl ist säurehaltiges Essen, wie beispielsweise saure Früchte.
  • Trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung ist im mehrfachen Sinne entscheidend für die Mundgesundheit. Wer zu wenig trinkt, kann nicht genug Speichel produzieren. Die Mundschleimhaut wird trocken, damit rissig und anfälliger, der Speichel fungiert nicht mehr als natürliche Mundspülung. Zudem können Alkohol und stark säurehaltige Getränke die Mundflora stören und damit den natürlichen Schutz reduzieren.
  • Zahnwechsel: Der Wechsel von Milch- zu bleibenden Zähnen stellt nicht nur für den Körper und das Wohlbefinden eine Herausforderung dar. Auch das Zahnfleisch wird zumindest vorrübergehend stark mitgenommen. Zahnungscremes, -gels und -öle sind hier besonders hilfreich.
  • Immunsystem: Ist das körpereigene Abwehrsystem angegriffen, haben Keime generell leichtes Spiel. Die kleinste Verletzung am Zahnfleisch kann dann in einer größeren Entzündung enden.
  • Erkrankungen: Krankheiten, wie Diabetes oder Störungen des Stoffwechsels können zum einen die Wundheilung beeinträchtigen. Zum anderen können sie das Risiko für Entzündungen erhöhen. Werden Sie behandelt, kann das Risiko reduziert werden.

Symptome der Gingivitis

Zahnfleischentzündungen, auch als Gingivitis bekannt, gehen mit einigen typischen Symptomen einher. Darunter:

  • Rötungen – das Zahnfleisch wirkt gereizt und rot anstatt rosa
  • Schwellungen – zunächst schwillt das Zahnfleisch in den Zwischenräumen der Zähne an, danach breitet sich die Schwellung auch darüber hinaus aus.
  • Schmerzen – es brennt, drückt und kann jucken, reagiert empfindlich auf Kontakt und Berührung
  • Gewebeschäden – besonders bei Aphten können sich die obersten Schichten der Schleimhäute ablösen, die darunter liegenden Hautschichten sind hingegen bar des Schutzes, wund und empfindlich

Risiken einer Zahnfleischentzündung

Bei einer dauerhaften Zahnfleischentzündung kann es zu einer Entartung beziehungsweise krankhaften Veränderung der Zellen kommen. Hieraus kann sogar Krebs entstehen.

Weniger ernsthaft aber dennoch ernst zu nehmen, ist der Rückgang des Zahnfleischs, eine Entzündung des Zahnhalteapparats und Veränderungen der unterliegenden Gewebe.

Können Sie Zahnfleischentzündungen vorbeugen?

Durch eine umfassende Mundhygiene und gesunde Ernährung können Sie das Risiko für Zahnfleischentzündungen durchaus reduzieren. Auch die Vermeidung von Stress beziehungsweise das Erlernen von Entspannungstechniken kann Abhilfe schaffen.

Zudem sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen und zumindest einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen. Eventuell bestehende Probleme, entstehender Zahnstein und sich ablagernder Plaque werden auf diese Weise frühzeitig erkannt und können gründlich beseitigt beziehungsweise entfernt werden.

Dennoch ist es nicht möglich, jede Zahnfleischentzündung zu vermeiden. In einigen Fällen reicht schon ein sehr säurehaltiges Essen oder Getränk, um den natürlichen Schutz der Mundschleimhaut zu zerstören und damit eine Entzündung zu begünstigen.

Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung

Handelt es sich lediglich um eine leichte Zahnfleischentzündung, können Hausmittel schnell Abhilfe schaffen. Allerdings sind nicht alle Hausmittel gleichermaßen geeignet.

Wir haben für Sie eine umfassende Liste aller Hausmittel zusammengestellt und die Wirksamkeit unter die Lupe genommen.

Alaun gegen Zahnfleischentzündung

Alaun wirkt als Mineral gegen Entzündungen und ist ein sehr altes Hausmittel – jedoch eher unbekannt. Daher ist es in Apotheken nicht immer vorrätig, kann jedoch kurzfristig bestellt werden.

Um auf der Mundschleimhaut gegen Schmerzen und Schwellungen zu wirken, kann es als Paste oder Spülung eingesetzt werden. Für die Paste wird ein halber Teelöffel des Alaunpulvers mit ein bis drei Tropfen Wasser vermischt, bis eine dicke Paste entsteht. Diese Paste kann bis zu drei Mal täglich auf das entzündete Zahnfleisch aufgetragen und leicht eingerieben werden.

Als Spülung wird ebenfalls ein halber Teelöffel Alaun auf ein kleines Glas lauwarmem Wassers gegeben und das Wasser zum Spülen des Mundes benutzt. Auch auf diese Weise kann das Hausmittel drei Mal täglich verwendet werden.

Aloe Vera gegen Zahnfleischentzündung

Aloe Vera ist eine der empfehlenswertesten Heilpflanzen und kann auch bei Zahnfleischentzündungen gute Dienste erweisen. Aloe Vera versorgt die Haut und Schleimhaut mit Feuchtigkeit und wirkt darüber hinaus gegen Keime. Sie können das Fleisch der Aloe Vera direkt aus einem geernteten Blatt anwenden, Aloe Vera Saft oder Gel einsetzen.

Reiben Sie die Aloe Vera auf das entzündete Zahnfleischareal, massieren sie die Flüssigkeit leicht ein und wiederholen Sie die Maßnahme drei bis fünf Mal täglich.

Alkohol gegen Zahnfleischentzündung

Natürlich sollen Sie den Alkohol nicht zum Vergessen der Schmerzen einsetzen, sondern zum Desinfizieren der entzündeten Schleimhaut. Übertreiben Sie es damit aber nicht, denn übermäßiger Alkoholkonsum kann durchaus auch eine Ursache für eine Zahnfleischentzündung sein.

Für den Fall, dass Sie kein anderes Hausmittel gegen Entzündungen der Schleimhaut zur Hand haben, sind Whiskey, Wodka und andere hochprozentige Spirituosen aber ideal geeignet. Spülen Sie den Mund damit einfach aus oder wischen Sie mit einem getränkten Wattestäbchen darüber.

Apfelessig gegen Zahnfleischentzündung

Zwei Teelöffel Apfelessig auf ein kleines Glas Wasser geben und damit gurgeln. Der Apfelessig wirkt antimikrobiell und regt zudem die Speichelbildung an.

Die Entzündung wird gehemmt und kann dadurch schneller abheilen. Aber Vorsicht: Der Essig kann temporär auch den Zahnschmelz aufweichen. Gurgeln Sie daher mindestens eine halbe Stunde vor dem Zähneputzen mit der Mischung. Wählen Sie zudem einen hochwertigen Bio-Apfelessig mit einem geringen Zuckergehalt.

Bikarbonat gegen Zahnfleischentzündung

Etwas Kaisernatron beziehungsweise Bikarbonat mit ein paar Tropfen Wasser mischen zu einer Paste verrühren. Mit der Paste das Zahnfleisch abreiben – fertig. Das Bikarbonat tötet Bakterien ab und hilft bei der Heilung der Entzündung.

Aber Vorsicht: Das Mittel wirkt auch reizend auf die Schleimhäute. Wenden Sie es daher sparsam und nicht häufiger als zwei Mal täglich an.

Ernährung gegen Zahnfleischentzündung

Wie eingangs erwähnt, spielt die Ernährung eine mehrfache Rolle bei der Entwicklung und Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen. Ernähren Sie sich ausgewogen, gesund und integrieren Sie viel frisches Gemüse in Ihren Speiseplan. Dieses liefert ein hohes Maß an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen – von der vor allem das Immunsystem profitiert.

Achten Sie zudem bei bereits bestehenden Entzündungen oder einer Neigung zu diesen darauf, keine stark säurehaltigen Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Verzichten Sie also auf Getränke mit Kohlensäure, unreifes Obst und saure Süßigkeiten.

Hyaluronsäure gegen Zahnfleischentzündung

Hyaluronsäure kommt ganz natürlich im menschlichen Körper vor und hat viele positive Eigenschaften zu bieten. Darunter eine aufbauende und feuchtigkeitsspendende Wirkung auf Schleimhäute.

Als Bestandteil in Zahnfleischgels wirkt es beruhigend, hemmt Entzündungen und baut den natürlichen Schutz wieder auf. Dadurch ist es zwar kein Hausmittel im eigentlichen Sinne, leistet aber wunderbare Dienste bei der Pflege des Zahnfleischs.

Ingwer gegen Zahnfleischentzündung

Ingwer ist eine wahre Wunderknolle und sollte in keiner Hausapotheke fehlen. Erkältung, Übelkeit und Entzündungen lassen sich damit ebenso bekämpfen, wie Verdauungsprobleme. Als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen können Sie Ingwer als Aufguss und damit als Mundspülung nutzen.

Verwenden Sie dazu frischen Ingwer, den Sie sehr fein schneiden oder hacken und übergießen Sie ihn mit kochendem Wasser. Lassen Sie die Mischung für zehn Minuten ziehen und verwenden Sie den abgekühlten Aufguss als Mundspülung oder trinken Sie ihn als Ingwertee.

Alternativ verwendbar aber auch deutlich aggressiver ist eine Paste aus Ingwer und Salz. Pürieren oder drücken Sie den Ingwer aus, um an den Saft zu gelangen. Vermengen Sie diesen mit einer Prise Salz und massieren Sie die Mischung mit leichtem Druck in das entzündete Zahnfleisch ein.

Kamille gegen Zahnfleischentzündung

Kamille ist ein sehr wirksames Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen. Verwenden Sie es als Tinktur, Tee oder Kompresse und sorgen Sie damit für eine schnellere Heilung der Infektion.

Nutzen Sie optimaler Weise entweder direkt einen medizinischen Kamillentee oder eine Kamillentinktur aus der Apotheke.

Bei der Verwendung als Mundspülung gehen Sie wie folgt vor:

  1. Brühen Sie Kamillen Tee auf, lassen Sie diesen für zehn Minuten ziehen und leicht abkühlen. Alternativ können Sie fünf bis zehn Tropfen einer konzentrierten Kamillentinktur auf ein Glas lauwarmes Wasser geben.
  2. Spülen Sie Ihren Mund drei bis fünf Mal mit der jeweiligen Mischung aus und gurgeln Sie zudem damit.
  3. Nutzen Sie im Anschluss warmes, abgekochtes Wasser zum Nachspülen. Konzentrierte Kamille kann einen leicht austrocknenden Effekt haben und sich dadurch negativ auf die Mundflora auswirken. Pures Wasser neutralisiert diese Wirkung und befeuchtet die Schleimhaut wieder.

Bei der Verwendung als Tinktur tupfen Sie das Mittel direkt auf den entzündeten Bereich. Auch hier können Sie das Mittel bei einer akuten Entzündung wieder bis zu fünf Mal auftragen.

Knoblauch gegen Zahnfleischentzündung

Die pflanzlichen Wirkstoffe in Knoblauch haben einen gezielt hemmenden Effekt auf Infektionen. Das wurde mittlerweile auch mehrfach in Studien nachgewiesen. Nicht umsonst ersetzt Knoblauchextrakt andere Medikamente, die gegen Entzündungen der Zahnwurzel und des Zahnmarks helfen.

Schneiden Sie eine Knoblauchzehe auf und pressen Sie diese und reiben Sie den Saft oder die Paste auf den entzündeten Bereich des Zahnfleischs. Zur Vorbeugung von Gingivitis sollten Sie mehrmals wöchentlich Knoblauch auf den Speiseplan setzen.

Tipp: Wer sich vor dem unangenehmen Knoblauchgeruch fürchtet und diesen nicht den Kollegen antun möchte, kann Knoblauch und Petersilie hacken, miteinander vermischen und in etwas Öl einlegen. Das wirkt dem anschließenden Mundgeruch entgegen und die Petersilie bringt gleich noch eine geballte Ladung Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe mit.

Kohl gegen Zahnfleischentzündung

Drücken Sie ein Stück Kohl aus oder pürieren Sie es. Der austretende Kohlsaft wird zum Einreiben des Zahnfleischs verwendet und kann bis zu vier Mal täglich eingesetzt werden.

Kokosnussöl gegen Zahnfleischentzündung

Kokosnussöl wird immer häufiger zur Hautpflege eingesetzt, avanciert nun aber auch als hilfreiches Mittel gegen Karies und Zahnfleischentzündungen. Das bei Raumtemperatur feste Öl wird im Kampf gegen Entzündungen schlicht in den betroffenen Bereich einmassiert.

Tipp: Das Auftragen des Kokosöls kann sich schwierig gestalten. Günstig ist es, das Öl im Kühlschrank zu lagern, damit es bei Hautkontakt nicht sofort schmilzt. Schneiden Sie ein kleines Stück heraus und legen Sie es sofort auf die Entzündung. Beim Schmelzen verteilt es sich von selbst. Dennoch können Sie von außen mit einer leichten Fingermassage nachhelfen. Ein netter Nebeneffekt ist die Kühlung, die damit einhergeht und die durchblutungsfördernde Massage.

Königskümmel gegen Zahnfleischentzündung

Der auch als Ajwain bekannte Königskümmel wird in der ayurvedischen Heilkunde traditionell eingesetzt und kann gute Ergebnisse gegen Entzündungen erzielen. Tupfen Sie ein bis zwei Tropfen einer Königskümmel Tinktur auf die betroffene Stelle und massieren Sie sie leicht ein.

Wiederholen Sie die Anwendung drei Mal täglich.

Kühlen gegen Zahnfleischentzündung

Zahnfleischentzündungen und vor allem Aphten können sehr schmerzhaft werden und bei jedem Wort oder Schluck wehtun. Um den Schmerz zu lindern, hat sich Kälte als hervorragendes Hausmittel erwiesen.

Lutschen Sie einen Eiswürfel, halten Sie ein kühles Tuch gegen die Wange oder setzen Sie eine Kühlkompresse ein.

Kurkuma gegen Zahnfleischentzündung

Kurkuma ist effizient bei Entzündungen und sehr einfach anzuwenden. Das Mittel entstammt der ayurvedischen Medizin.

Zur Anwendung bei Zahnfleischentzündungen vermischen Sie einen Teil Kurkuma mit einem Teil Salz und wenig Wasser. Die Paste nutzen Sie drei Mal täglich zum Einreiben der infizierten Stelle. Als Zusatz können Sie auch einen Teil Senföl beifügen – lassen Sie dann jedoch das Wasser weg.

Lavendel gegen Zahnfleischentzündung

Lavendel als Teeaufguss oder ätherisches Öl verströmt nicht nur einen wunderbaren Duft, sondern wirkt auch effizient gegen Entzündungen. Nutzen Sie das heilsame Kraut in Form von Lavendeltee oder einer Mischung aus drei Topfen Öl auf ein Glas Wasser als Mundspülung oder tupfen Sie einen Tropfen des Öls auf die wunde Stelle.

Massage gegen Zahnfleischentzündung

Haben Sie kein Mittel gegen Zahnfleischentzündung zur Hand, nutzen Sie schlicht ihre Finger. Massieren Sie den entzündeten Bereich leicht von außen – also durch die Wange hindurch und ohne direkten Kontakt zur Schleimhaut.

Die Massage regt die Durchblutung an und beschleunigt damit die Heilung. Zudem wird dabei auch der Schmerz gelindert.

Mundspülung aus Salzwasser gegen Zahnfleischentzündung

Erhitzen Sie ein Glas Wasser und geben Sie etwa ein bis zwei Teelöffel hochwertigen Salzes – ideal ist Meersalz oder Himalaya Salz – hinein bis das Salz ausfällt, sich also am Boden sammelt. Nutzen Sie die Salzlösung als Mundspülung.

Das Salz wirkt gegen Keime, pflegt die Schleimhäute und kann auch die Speichelproduktion ankurbeln. Zudem hat es einen schmerzlindernden Effekt. Wiederholen Sie die Anwendung am besten drei Mal täglich.

Munddusche gegen Zahnfleischentzündung

Die Munddusche kann zwar nicht alle Bakterien entfernen und ist auch bei Belägen wirkungslos – dennoch hat sie bei Zahnfleischentzündungen einen positiven Effekt. Zum einen wird durch den Wasserstrahl eine leichte Massage des Zahnfleischs erzielt. Zudem anderen spült das Wasser Essensreste und Keime ab.

Verzichten Sie dennoch nicht Zahnseide oder eine Interdentalbürste und das eigentliche Zähneputzen sowie Mundwasser.

Mundhygiene gegen Zahnfleischentzündung

Entzündungen sind auf eine Schädigung der Haut aber auch auf Bakterien zurückzuführen. Werden die Bakterien und Beläge im Mundraum reduziert, können die Selbstheilungskräfte des Körpers schneller für eine Heilung sorgen.

Putzen Sie also zwei bis drei Mal täglich Zähne mit einer weichen Zahnbürste, nutzen Sie Mundwasser und Zahnseide oder eine Interdentalbürste und Mundwasser. Zusätzlich sollten Sie – wie bereits erwähnt – jährlich mindestens eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.

Neemöl gegen Zahnfleischentzündung

Das Neemöl hat einen entzündungshemmenden Effekt und wirkt daher beschleunigend auf die Heilung. Bei einer Zahnfleisch können Sie einen Tropfen direkt auf die infizierte Stelle geben und einmassieren oder etwa drei Tropfen in ein Glas mischen und dieses als Mundspülung verwenden.

Nelken und Nelkenöl gegen Zahnfleischentzündung

Nelken wirken gegen Zahnschmerzen und können auch bei einer Zahnfleischentzündung kleine Wunder wirken. Beißen Sie auf eine Gewürznelke und legen Sie diese dann auf die entzündete Stelle. Die austretenden pflanzlichen Wirkstoffe betäuben den Schmerz und beschleunigen die Heilung.

Alternativ können Sie auch einige Tropfen Nelkenöl auf ein Glas Wasser geben und Ihren Mund damit ausspülen oder einen Tropfen in das Zahnfleisch einreiben.

Ölziehen gegen Zahnfleischentzündung

Das Ölziehen ist ein traditionelles Hausmittel gegen Infektionen, kann bei Zahnschmerzen, Halsschmerzen und grippalen Infekten zum Einsatz kommen und soll dabei Keime binden.

Als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung kann es ebenfalls für Linderung sorgen. Nehmen Sie dafür schlicht einen Schluck hochwertiges, kalt gepresstes Öl in den Mund und ziehen Sie es wiederholt durch die Zahnzwischenräume. Spucken Sie das Öl im Anschluss wieder aus. Wiederholen Sie die Prozedur zwei bis drei Mal täglich.

Pfefferminzöl gegen Zahnfleischentzündung

Pfefferminzöl – auch als Japanisches Heilpflanzenöl bekannt – gibt nicht nur frischen Atem, sondern kann auch bei einer Zahnfleischentzündung gute Dienste leisten. Geben Sie einen Tropfen direkt auf das betroffene Areal und reiben Sie ihn leicht in das Zahnfleisch ein.

Alternativ können Sie auch ein bis zwei Tropfen des Pfefferminzöls auf ein kleines Glas Wasser geben und den Mund damit ausspülen.

Propolis gegen Zahnfleischentzündung

Das „Medikament“ der Bienen wirkt effizient, schnell und zugleich sanft gegen Entzündungen und bekämpft die daran beteiligten Bakterien. Geben Sie zur Behandlung der Zahnfleischentzündung einen Tropfen auf ein Wattestäbchen oder direkt auf Ihre saubere Fingerkuppe und massieren Sie das Propolis leicht in das Zahnfleisch ein.

Ringelblume gegen Zahnfleischentzündung

Bei einer Entzündung der Haut kommt bei vielen schnell Ringelblumensalbe zum Einsatz – das lässt sich auch auf Zahnfleischentzündungen übertragen. Verwenden Sie hierzu aber eine Ringelblumen Tinktur.

Salbei gegen Zahnfleischentzündung

Als Teeaufguss oder Salbeiöl kann das heilsame Kraut Salbei wunderbar gegen Zahnfleischentzündungen helfen. Verwenden Sie aber hochwertige Produkte aus der Apotheke, da diese sicher und wirksamer sind.

Das Öl verwenden Sie ähnlich einer Tinktur, indem Sie es gezielt auf die Entzündung auftragen. Den Aufguss können Sie als Mundspülung nutzen.

Tee gegen Zahnfleischentzündung

Schwarzer Tee, Salbei, Kamille oder Lavendel sind bei einer Zahnfleischentzündung nicht nur als Mundspülung bestens geeignet, sie können in Form von Teebeuteln auch als Kompresse verwendet werden.

Befeuchten Sie einen Teebeutel bis er durchtränkt ist und legen Sie ihn auf die entzündete Stelle. Belassen Sie ihn da für etwa zehn Minuten.

Senföl gegen Zahnfleischentzündung

Senföl wirkt als natürliches Antibiotikum und ist bereits in geringen Dosierungen wirksam bei Zahnfleischentzündungen. Ein Tropfen in das Zahnfleisch massiert reicht aus, um für Linderung zu sorgen und die Heilung zu beschleunigen.

Wiederholen Sie die Anwendung mehrmals täglich, bis die Entzündung abklingt.

Teebaumöl gegen Zahnfleischentzündung

Teebaumöl haben viele bereits in der Hausapotheke, wenn Sie gegen Pickel oder andere Hautprobleme kämpfen – es kann jedoch auch bei Zahnfleischentzündungen helfen. Das Öl wirkt antimikrobiell und bekämpft daher die Keime, die zu der Entzündung geführt haben.

Direkt auf der entzündeten Stelle sollten Sie Teebaumöl bei einer Zahnfleischentzündung aber nicht anwenden. Besser ist es, ein bis drei Tropfen auf ein Glas lauwarmes Wasser zu geben und diese Kombination als Mundwasser zu verwenden.

Wasserstoffperoxid gegen Zahnfleischentzündung

Wasserstoffperoxid ist ein wunderbares Mittel zur Reduktion der Keimanzahl im Mund und kann daher auch bei einer Zahnfleischentzündung gute Dienste leisten.

Nutzen Sie 2-prozentiges Wasserstoffperoxid und tupfen Sie damit die entzündete Stelle ab oder vermischen Sie einige Spritzer mit etwas Wasser und nutzen Sie es als Mundspülung drei Mal täglich.

Wechselkompressen gegen Zahnfleischentzündung

Kälte lindert den Schmerz, Wärme regt hingegen die Durchblutung an – im Wechsel sind die Temperaturunterschiede ein wunderbares Mittel gegen Zahnfleischentzündungen.

Verwenden Sie feuchte Tücher, Kompressen oder schlicht zwei Gläser mit jeweils heißem oder kaltem Wasser. Belassen Sie die Wärme oder Kälte für je zwei bis fünf Minuten auf der betreffenden Wange.

Zimt gegen Zahnfleischentzündung

Zimt ist mehr als ein leckeres Gewürz für Kaffee und Gebäck, es kann auch Schleimhäute betäuben und die Heilung beschleunigen. Reiben Sie ein wenig Zimtpulver direkt auf die Entzündung oder überbrühen Sie einen Teelöffel Zimtpulver mit kochendem Wasser und nutzen Sie diesen Aufgang als Mundspülung.

Tipp: Das Pulver direkt auf eine Zahnfleischentzündung aufzutragen kann schwierig sein, vor allem, wenn die Infektion im hinteren Mundraum liegt. Mischen Sie das Pulver daher im Vorfeld mit einigen Tropfen Wasser und rühren Sie es zu einer Paste. Auf diese Weise können Sie es einfacher einmassieren.

Zitrone gegen Zahnfleischentzündung

Saure Speisen und Getränke sind bei einer Zahnfleischentzündung eigentlich tabu – schon allein, weil sie ein sehr unangenehmes Brennen erzeugen. Zitronensaft kann aber dennoch helfen. Das darin enthaltene Vitamin C wirkt als Antioxidans und antientzündlich, kürzt also die Heilungsdauer ab.

Konzentriert sollten Sie den Zitronensaft allerdings nicht anwenden. Geben Sie stattdessen ein paar Spritzer in den Tee oder verdünnen Sie den Saft mit einem Glas Wasser. Ideal ist der Saft als Mundspülung. Natürlich können Sie den Saft aber auch trinken und somit von innen wirken lassen.

Wann sollten Sie mit einer Zahnfleischentzündung zum Arzt?

Eine Zahnfleischentzündung sollte dann ärztlich behandelt werden, wenn:

  • sie immer wieder auftritt
  • sie sich nach drei bis vier Tage nicht durch die Verwendung von Hausmitteln verbessert oder sogar noch verschlimmert
  • die Schwellung oder Schmerzen das Tragen von Zahnprothesen und -ersatz verhindert
  • die Zahnfleischentzündungen gemeinsam mit anderen Anzeichen für Mangelzustände, wie eingerissene Mangelzustände, empfindliche Haut oder brüchige Nägel auftreten
  • häufiges Zahnfleischbluten auftritt
  • starke Schmerzen, Druckgefühle oder Beschwerden beim Neigen des Kopfes auftreten – diese Symptome weisen auf eine tieferliegende Entzündung und Vereiterung hin

Quellen

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  • Christine Vetter: Parodontitis: Eine Quelle für Systemerkrankungen. In „Deutsches Ärzteblatt“, 2011, 108, ISSN 0012-1207
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