22 Hausmittel gegen Aphten

22 Hausmittel gegen Aphten

Wenn jedes Lächeln schmerzt – was tun bei Aphten?

Gerade war noch alles in Ordnung und plötzlich stellt sich ein leichter Schmerz auf dem Zahnfleisch ein – aus dem innerhalb kürzester Zeit ein lähmendes Leiden wird. Aphten (sprich: Aften) mögen klein sein, ihre Auswirkungen sind allerdings nicht zu unterschätzen.

Die Schleimhautschäden bereiten ungeahnte Schmerzen, teilweise bei jeder Bewegung der Gesichtsmuskulatur. Durch die unangenehmen kleinen Blasen im Mund vergeht Betroffenen nicht nur die Lust am Kauen, auch das Sprechen kann eingeschränkt werden. Einen Arzt oder Zahnarzt müssen Sie bei diesem auch als orale Aphthose bezeichneten Schleimhautdefekt im Mund nicht in jedem Fall aufsuchen. Oftmals helfen einfache Hausmittel dabei, Aphten und die damit einhergehenden Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.

Doch wie entstehen die Schäden an der Schleimhaut überhaupt und wie lassen sie sich vermeiden? Diese Fragen beantworten wir Ihnen, bevor wir die wirksamsten Hausmittel gegen Aphten auflisten.

Ursachen für Aphten

Obwohl Aphten sehr häufig auftreten, steht die Medizin bei diesen Beschwerden oder genauer gesagt deren Ursachen vor einem Rätsel. Dennoch haben sich bereits einige Risikofaktoren für das Auftreten der Schleimhautschäden herauskristallisiert. Darunter:

  • mechanische Reize: Ob die Zahnspange reibt, eine scharfe Zahnkante die Mundschleimhaut aufritzt, Sie beim Zähneputzen zu stark aufdrücken oder ein Zahnersatz nicht richtig sitzt – wenn Kratzen, Reibung und Schaben die Schleimhaut verletzt, können Keime leichter eindringen. Hierdurch vergrößert sich das Risiko für Infektionen und damit für Aphten.
  • ein geschwächtes Immunsystem: Ist die körpereigene Abwehr beeinträchtigt, haben Keime leichtes Spiel. Das gilt nicht nur für die Aphten, sondern für Infektionen und Entzündungen im Allgemeinen.
  • reizende Stoffe: Zahnpasta oder genauer gesagt Natriumlaurylsulfat in der Zahnpasta, steht im Verdacht, Aphten zu begünstigen. Wissenschaftliche Beweise hierfür gibt es noch nicht. Erfahrungswerte sprechen aber dafür.
  • Hormone: Zwar gibt es keine direkte Verbindung zwischen dem Auftreten von Aphten und Menstruation, Schwangerschaft oder Wechseljahren – dennoch leiden Frauen deutlich häufiger unter den entzündlichen Schleimhautschäden als Männer. Ein hormoneller Zusammenhang liegt also zumindest im Bereich des Möglichen.
  • Stress: Schlafmangel, Beziehungsprobleme, fehlende Entspannung und ständige Hektik können die körpereigene Abwehr schwächen und damit das Risiko für Aphten erhöhen.
  • Mangelzustände: Eine unzureichende Versorgung mit Nähr- und Vitalstoffen kann das Immunsystem schwächen und die Haut sowie Schleimhaut empfindlicher machen. Selbst die kleinsten mechanischen Reize können dann zu Aphten führen.
  • erbliche Veranlagung: Die Mitglieder Ihrer Familie neigen zu Aphten? Dann ist Ihr Risiko ebenfalls häufig unter den Schäden der Schleimhaut zu leiden sehr wahrscheinlich erhöht – denn die Genetik schein durchaus eine Rolle zu spielen.
  • Nahrungsmittelintoleranzen und reizende Speisen: Zitrusfrüchte, unreifes oder stark säurehaltiges Obst, Alkohol, Kohlensäure und Nüsse können die Mundschleimhaut reizen und dadurch zu Aphten führen. Wenn Sie nach dem Verzehr bestimmter Getränke oder Lebensmittel ein wundes oder pelziges Gefühl im Mund haben, kann das ein erstes Anzeichen sein.

Merkwürdiger Weise ist Rauchen kein Risikofaktor. Im Gegenteil. Nichtraucher leiden tatsächlich häufiger als Raucher unter den Aphten. Verantwortlich hierfür ist die eigentlich abträgliche Verhornung der Schleimhäute durch das Rauchen. Das soll natürlich keine Ermutigung dazu sein, den Nikotin-Konsum zu erhöhen oder auch nur aufrecht zu erhalten.

Im Gegenteil. Denn dieses Verhalten könnte wiederum das Immunsystem schwächen und damit doch das Risiko für Aphten steigern.

Können Sie Aphten vorbeugen?

Nur in begrenztem Maße. Denn Sie können weder Ihre erbliche Veranlagung ändern, noch Ihr Geschlecht. Einige Risikofaktoren können Sie aber durchaus meiden. Dazu gehören:

  • das Trinken. Trinken Sie reichlich, aber bitte alkoholfreie Getränke mit wenig Säure. Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung kann den Schutz der Schleimhaut verbessern. Denn trockene Schleimhaut wird rissig und damit anfälliger für Keime. Zudem spült regelmäßiges Trinken zumindest einen Teil der Krankheitserreger von der Schleimhaut ab.
  • das Essen. Viele Menschen empfinden nach dem Verzehr von noch nicht ganz reifen Kiwis eine Reizung der Mundschleimhaut. Andere nach Tomaten oder Zitrusfrüchten. Worauf auch immer Sie sensibel reagieren, streichen Sie es entweder von Ihrem Speiseplan oder lindern Sie die Reizung im Anschluss mit beruhigenden Ölen.
  • die Bewegung. Eine gute Durchblutung verbessert die Versorgung und stärkt die körpereigene Abwehr. Treiben Sie also Sport oder bleiben Sie zumindest in Bewegung. Bereits ein zehnminütiger Spaziergang täglich bringt einen merklichen Vorteil für die Gesundheit. Alternativ können Sie auch dreimal wöchentlich jeweils 20 Minuten Fitness in Ihren Plan einbauen.
  • die Entspannung. Ausreichend Schlaf und Erholung stellen einen entscheidenden Unterschied in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden dar. Schlaf hilft bei der Regeneration, ist wichtig für das Immunsystem und verbessert sowohl die Durchblutung als auch die Versorgung des Gewebes.
  • die richtige Hygiene. Verwenden Sie weiche oder zumindest mittelharte Zahnbürsten, spülen Sie Ihren Mund oft und gründlich aus und putzen Sie auch die Oberseite der Zunge. Hierdurch reduzieren Sie wirksam aber schonend die Menge der Keime in der Mundhöhle und damit das Risiko für Aphten.
  • die professionellen Kontrollen und Präventionsmöglichkeiten. Lassen Sie Ihre Zähne professionell reinigen. Nehmen Sie Kontrolltermine wahr und lassen Sie Probleme und Verunreinigungen beseitigen. Die Keimanzahl wird verringert, das Risiko für Reizungen reduziert und Infektionen werden unwahrscheinlicher.

Wie äußern sich Aphten?

Das erste Symptom, das die meisten Betroffenen bemerken, sind erhebliche aber lokal begrenzte Schmerzen im Bereich der Mundschleimhaut. Hinzu kommen:

  • Druck- oder Spannungsgefühle
  • Schwellungen
  • Veränderungen der Schleimhaut. Aphten sind weißlich, gelblich oder milchig-rosa. Sie sind klar abgegrenzt, zunächst erhaben und später meist eingesunken
  • deutliche Rötungen entlang der Ränder zwischen gesunder und infizierter Mundschleimhaut

Formen der Aphte

Hauptsächlich werden die Aphten nach ihrer Größe unterschieden:

  • Minor-Aphten: Minor-Aphten, die häufigste Form der Aphten, erreichen eine Größe von maximal einem Zentimeter. Sie ziehen die Schleimhaut nur oberflächlich in Mitleidenschaft und heilen vergleichsweise schnell ab. Bereits nach etwa drei Tagen können kleinere Formen nahezu ausgeheilt sein. Die letzten Anzeichen sind nach spätestens zwei Wochen verschwunden.
  • Major-Aphten: Die größere Form der Schleimhautschäden erreicht einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Zudem reicht die Schädigung tiefer in das Gewebe hinein. Dementsprechend dauert die vollständige Heilung auch deutlich länger. Bei besonders großen Aphten sollten Sie mit zwei Wochen bis mehreren Monaten rechnen. Zwar lassen die Schmerzen bereits früher nach, vollständig verschwunden sind die Veränderungen aber erst nach einer überraschend langen Heilungszeit.
  • Herpetiforme Aphten: Die dritte und seltenste Form der Aphten sind die herpetiformen Schleimhautschäden. Hierbei treten mehrere Aphten zur gleichen Zeit auf. Dadurch erinnert der Befall optisch stark an Herpesbläschen.

Hausmittel gegen Aphten

Aphten sind unangenehm, keine Frage. Dennoch müssen Sie nicht direkt zu Medikamenten greifen, um die Schmerzen und andere damit einhergehende Beschwerden zu lindern. Hausmittel können gegen Aphten ebenso gut helfen, den Schmerz lindern und die Heilung beschleunigen.

In der Liste vermeintlich bewährter Hausmittel verbergen sich allerdings auch Wirkstoffe und Maßnahmen, die im Kampf gegen die schmerzhaften Schäden der Schleimhaut durchaus nicht hilfreich sind. Wir nehmen stellen die Tipps und Rezepte daher nicht nur vor, sondern nehmen sie auch unter die Lupe.

Aloe Vera gegen Aphten

Aloe Vera wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze, verbessert die Flüssigkeitsversorgung der Schleimhaut und fördert die Heilung. Dadurch wirkt die Pflanze nicht nur gegen Aphten, sondern gegen eine Vielzahl von Problemen in der Mundhöhle und auf der Haut.

Ganz nebenbei reduziert Aloe Vera auch die Schmerzen. Tief in die Tasche greifen müssen Sie dafür nicht. Investieren Sie schlicht in eine Aloe Vera Pflanze oder Aloe Vera Gel. Die Anwendung gestaltet sich wie folgt:

1. Schneiden Sie ein Blatt von der Pflanze und das Blatt der Länge nach auf.

2. Kratzen Sie das Gel heraus.

3. Zerdrücken Sie das Pflanzenfleisch mit einer Gabel oder pürieren Sie es.

4. Tragen Sie so viel Aloe Vera Gel auf die Aphte, bis diese vollständig bedeckt ist – beispielsweise mit einem Wattestäbchen.

5. Verwahren Sie das restliche Gel luftdicht verschlossen im Kühlschrank bis zu den nächsten Anwendungen.

6. Wiederholen Sie das Auftragen mehrmals täglich. Fünf bis sechs Mal sollten es sein.

Verwenden Sie fertiges Aloe Vera Gel, können Sie sich die Vorbereitung natürlich sparen. Achten Sie aber dennoch auf die richtige Lagerung, ein hochwertiges Produkt ohne Zusätze und stellen Sie es kühl. Dadurch wird das entzündete Zahnfleisch direkt noch mit Kälte behandelt und der Schmerz wirksam gelindert.

Backpulver gegen Aphten

Backpulver kann Keime abtöten und damit die Entzündung zu einer schnelleren Ausheilung bringen. Zudem hat es einen positiven Effekt auf die Neutralisierung von Säure. Wenn Sie nach dem Verzehr von Obst oder kohlensäurehaltigen Getränken ein wundes Gefühl im Mund haben, können Sie das Backpulver in Wasser gelöst als Mundspülung verwenden und den Aphten so vorbeugen.

Als Hausmittel bei bereits entstandenen Schleimhautschäden können Sie das Pulver auch direkt auf die Aphte geben oder es zuvor mit einigen Tropfen Wasser zu einer Paste anmischen und diese zur Behandlung der Entzündung verwenden.

ABER: Wie Sie an dem brennenden Gefühl beim Auftragen bemerken werden, ist Backpulver auch recht aggressiv – sobald es mit Flüssigkeit reagiert. Eine sanftere aber ebenso wirksame Alternative ist Kaiser Natron.

Basilikum gegen Aphten

Frische Basilikum Blätter enthalten Substanzen, die gegen Bakterien, Pilze und Viren wirken. Zudem beschleunigen die ätherischen Öle die Heilung der Entzündungen. Dadurch ist es ein effizientes und einfaches Hausmittel bei Aphten.

Kauen Sie schlicht drei bis fünf gründlich gewaschene Basilikum Blätter langsam für eine Minute. Trinken Sie im Anschluss einen Schluck Wasser und wiederholen Sie die Anwendung mindestens zweimal täglich.

Netter Nebeneffekt: Das würzige Kraut frischt den Atem auf.

Eis gegen Aphten

Der Schmerz bei Aphten ist sehr stark. Um ihn zu betäuben bietet sich Eis beziehungsweise Kühlen an. Auf die Entzündung an sich haben die Kälteanwendungen zwar keine positive Auswirkung, dafür lindert sie die Beschwerden aber wirksam.

Dennoch sollten Sie darauf verzichten, Eis in direkten Kontakt mit den Aphten zu bringen. Die eisige Kälte könnte die Heilung sogar noch verzögern. Setzen Sie stattdessen auf:

  • Eiswürfel, die Sie lutschen.
  • kühles oder kaltes Wasser, das Sie in kleinen Schlucken trinken und dabei über die Aphte spülen lassen.
  • Kühlung von außen. Beispielsweise durch Kühlkompressen.
  • mehrmals tägliches Ausspülen des Mundes mit kaltem Wasser.

Grüner Tee gegen Aphten

Grüner Tee weist einen hohen Gehalt an Catechinen auf, die sich positiv auf die Abheilung der Aphte auswirken können. Zudem stecken in dem Tee reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken.

Wenn Sie Grünen Tee als Hausmittel gegen Aphten nutzen möchten, stehen Ihnen dafür die folgenden Varianten zur Verfügung:

  • Spülen Sie Ihren Mund drei bis fünf Mal täglich mit Grünem Tee aus.
  • Trinken Sie über den Tag verteilt drei Tassen Grünen Tee.
  • Weichen Sie einen Esslöffel Grüner Tee Blätter für eine halbe Stunde in ein bis zwei Esslöffeln warmem Wasser ein. Kauen Sie die aufgequollenen Teeblätter für mindestens eine Minute, spucken Sie die Blätter wieder aus und spülen Sie Ihren Mund mit Wasser nach.
  • Geben Sie auf ein bis zwei Esslöffel Grünen Tee wenig kochendes Wasser und lassen Sie den Aufguss für mindestens zehn Minuten ziehen. Tupfen Sie den stark konzentrierten Teeaufguss mit einem Wattestäbchen auf die Aphte. Wiederholen Sie die Anwendung mindestens drei Mal täglich.
  • Verwenden Sie einen benutzen aber frischen Teebeutel als Kompresse auf der Aphte.

Honig gegen Aphten

Süß, lecker und heilsam – Honig bekämpft Keime und ist daher nicht nur bei Erkältungen oder in Verbindung mit Zitrone ein tolles Hausmittel. Ob Bläschen und Risse auf der Lippe oder Aphten im Mund, Halsschmerzen oder Entzündungen auf der Haut, Honig hilft.

Tragen Sie den Honig für die antiseptische Wirkung pur auf die Aphte auf, geben Sie ihn in den Tee oder lösen Sie ihn in einer Mundspülung auf. Wenden Sie ihn mindestens drei Mal täglich an.

Extra-Tipp: Besser noch als gewöhnlicher Honig ist Manuka Honig gegen Aphten. Dieser enthält ein natürliches Antibiotikum, das die Heilung deutlich beschleunigen kann.

Ingwer gegen Aphten

Ingwer ist als Hausmittel gegen Entzündungen bekannt und wirkt sowohl gegen Schmerzen als auch gegen Übelkeit. Die würzige Wurzel kann daher auch bei Aphten effizient helfen.

Zur Anwendung stehen Ihnen drei Varianten zur Verfügung:

  • Schneiden Sie eine dünne Scheibe von der Ingwerwurzel. Legen Sie die Scheibe für ein bis drei Minuten direkt auf die Aphte. Das brennt zwar stark, kann aber schlimmere Verläufe verhindern. Daher ist dieses Hausmittel gerade dann empfehlenswert, wenn sich die Entzündung noch im Anfangsstadium befindet.
  • Verwenden Sie etwa ein daumengroßes Stück frischen, geschälten Ingwer und reiben Sie dieses oder schneiden Sie es in sehr feine Stücke. Brühen Sie es mit einem viertel Liter kochendem Wasser auf und lassen Sie den Aufguss für mindestens eine Stunde ziehen. Die abgekühlte Flüssigkeit verwenden Sie im Anschluss zum Betupfen der Aphte.
  • Fertigen Sie einen anderthalb Liter Ingwertee mit einem bis zwei daumengroßen Stücken der Wurzel an. Schälen und reiben oder schneiden Sie den Ingwer dafür wieder. Den Tee können Sie trinken und als Mundspülung verwenden.

Kamillentinktur gegen Aphten

Kamille bzw. Kamillentinktur ist das vielleicht beste Hausmittel gegen Aphten. Die Tinktur beruhigt, hemmt die Entzündung und lindert auch den Schmerz. Während der Entstehungsphase, können Sie das betroffene Areal direkt mit der puren Kamillentinktur abtupfen.

Bei einer bereits, teilweise offenen, starken Entzündung ist es empfehlenswerter, Die Kamillentinktur mit lauwarmem Wasser zu verdünnen und die Mischung als Mundspülung zu verwenden. Drei Mal täglich sollte das Hausmittel angewendet werden. Beispielsweise jeweils nach dem Essen.

Kieselsäure gegen Aphten

Kieselsäure beziehungsweise Silicea ist ein bekanntes Mittel bei der Hautpflege, beruhigen diese und fördern ihre Heilungskräfte. Auch bei der Behandlung von Aphten kann das Hausmittel sehr wirksam sein.

Tragen Sie mit einem Wattestäbchen so viel des Kieselsäure Gels auf, dass die Aphte dünn aber vollständig bedeckt ist. Wenden Sie die Kieselsäure drei bis fünf Mal täglich an.

Kokosnussmilch gegen Aphten

Kokosnussmilch hat einen beruhigenden und schmerzlindernden Effekt bei Entzündungen, so auch bei Aphten. Spülen Sie den Mund damit aus oder mischen Sie einem halben Teelöffel Honig mit einem Esslöffel der Kokosmilch und reiben Sie die Flüssigkeit sanft in die Mundschleimhaut ein.

Sie können die Anwendungen auch miteinander kombinieren. In jedem Fall sollten Sie die Hausmittel drei bis vier Mal täglich nutzen.

Kokosöl gegen Aphten

Kokosöl wirkt ebenfalls schmerzlindernd und hilft der Haut bei der Heilung. Auch hier gibt es wiederum zwei mögliche Anwendungsvarianten:

  • Lassen Sie ein bis zwei Esslöffel des bei Zimmertemperatur festen Kokosöls im Mund schmelzen. Ziehen Sie das Öl durch die Zähne und benetzen Sie damit das gesamte Zahnfleisch und die Mundschleimhaut. Führen Sie das Ölziehen für drei bis fünf Minuten durch und spucken Sie das Öl im Anschluss aus. Drei Mal täglich sollten Sie die Anwendung wiederholen, um einen optimalen Effekt zu erzielen.
  • Ist das Ölziehen durch die nötige Bewegung des Mundes zu schmerzhaft, schmelzen Sie eine kleine Menge des festen Fettes und reiben Sie das Öl vorsichtig auf die Aphte. Hierbei sind bis zu fünf Wiederholungen täglich sinnvoll.

Koriander gegen Aphten

Koriander ist geschmacklich nicht jedermanns Sache. Viele empfinden das Aroma als „seifig“. Andere essen das frische Kraut nicht nur in asiatischen Gerichten gern.

So gespalten die Meinungen über den Koriander aber auch sind, als Hausmittel gegen Aphten zeigt sich das aromatische Kraut oder besser gesagt die runden Samen sehr wirksam. Befolgen Sie dafür schlicht dieses Rezept.

  • Nehmen Sie einen gehäuften Teelöffel trockene Koriander Samen und drücken Sie diese leicht an.
  • Geben Sie die Samen in 250 Milliliter kochendes Wasser und lassen Sie die Mischung für etwa fünf Minuten köcheln.
  • Nach einer Ziehzeit von weiteren zehn Minuten seihen Sie die Samen ab und lassen den Tee abkühlen. Verwenden Sie nun jeweils einen Schluck zum gründlichen Ausspülen des Mundes.

Lakritz gegen Aphten

Lakritz oder genauer gesagt Süßholz hilft der Mundschleimhaut dabei eine schützende Schicht aufzubauen. Dadurch wird es für Keime schwieriger, die Barriere zu durchdringen und Infektionen auszulösen. Zudem lindert das Süßholz Schmerzen und bereits bestehende Entzündungen. Auch der antimikrobielle Effekt ist nicht zu unterschätzen.

Weichen Sie einen Esslöffel getrocknete, zerkleinerte Süßholzwurzel in einem halben Liter Wasser ein. Lassen Sie die Mischung für drei Stunden oder direkt über Nacht ziehen und verwenden Sie jeweils ein bis zwei Schluck als Mundwasser. Alternativ können Sie auch einen Süßholzwurzel-Tee anfertigen.

Meersalz gegen Aphten

Meersalz ist nicht nur wunderbar zu Hautpflege geeignet, es hat auch antiseptische und entzündungslindernde Wirkungen. Zum einen desinfiziert es die Mundschleimhaut also, zum anderen beschleunigt es die Heilung.

Geben Sie für die Anwendung als Hausmittel gegen Aphten schlicht einen Esslöffel Meersalz auf ein Glas lauwarmes Wasser und lösen Sie es hierin durch gründliches Rühren soweit wie möglich auf. Spülen Sie Ihren Mund zwei bis drei Mal täglich damit aus. Ein weiterer möglicher Einsatz des Salzes ist eine Kombination mit Wasserstoffperoxid – aber dazu später mehr.

Papaya gegen Aphten

Papaya enthält ein Enzym mit vielfach positiver Wirkung auf die Gesundheit. Das sogenannte Papain hält Entzündungen im Schach, vermindert die negativen Auswirkungen von freien Radikalen und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte – um nur einige davon zu nennen.

Bei einer Neigung zu Aphten oder wenn Sie gerade unter einer solchen leiden, kann bereits das Kauen auf einem Stück der Frucht Abhilfe schaffen und den Schmerz etwas lindern. Setzen Sie dabei möglichst auf eine Papaya mit noch grünlicher Schale. Je reifer die Frucht ist, umso geringer ist der Papaingehalt.

Rettichsaft gegen Aphten

Rettichsaft wirkt schleimlösend und kann damit bei Erkältungen eine Erleichterung bringen. Der Saft hat allerdings auch einen positiven Effekt auf Entzündungen im Allgemeinen – so auch bei Aphten. Die Anwendung dieses Hausmittels ist spielend einfach.

Spülen Sie drei Mal täglich mit Rettichsaft Ihren Mund gründlich aus. Verwenden Sie entweder fertigen Rettichsaft oder gewinnen Sie diesen selbst, indem Sie wie folgt vorgehen:

1. Schneiden Sie bei einem schwarzen Rettich ein Ende ab und holen Sie ihn zu etwa einem Drittel aus.

2. Nutzen Sie beispielsweise einen Schaschlikspieß, um den Boden des Rettichs zu durchstechen und so Abflusslöcher anzufertigen.

3. Geben Sie in die entstandene Mulde eine Mischung aus Honig und (braunem) Zucker. Setzen Sie den Rettich im Anschluss auf ein Glas oder einen Krug, damit der auslaufende Saft aufgefangen werden kann. Decken Sie die Öffnung mit dem zuvor abgeschnittenem Deckel ab.

Nach einigen Stunden sollten sich in dem Gefäß bereits einige Löffel des Saftes angesammelt haben.

4. Um das „Entsaften“ möglichst effektiv voranzutreiben, kann der Rettich nun nochmals ausgehöhlt werden. Zudem sind neuer Zucker und Honig einzufüllen. Je nach Größe kann dieser Vorgang drei oder sogar noch öfter wiederholt werden.

Als Alternative zu dieser zwar schonenden aber auch langwierigen Entsaftung des Rettichs bietet sich dieses Vorgehen an:

1. Schneiden Sie einen Rettich in möglichst kleine Stücke. Hacken oder pürieren Sie diese im Anschluss.

2. Geben Sie den Rettich in eine Schale und bedecken Sie die Oberfläche mit einer dünnen Schicht Zucker. Geben Sie zudem etwas Honig hinzu.

3. Rühren Sie den gezuckerten Rettich gründlich um und lassen Sie ihn für mindestens drei Stunden, besser noch über Nacht, stehen.

4. Im Anschluss an die Ziehzeit füllen Sie den Rettich in ein sehr feines Sieb, ein engmaschiges, fusselfreies und sauberes Tuch oder in eine Filtertüte. Auch ein sauberer Feinstrumpf bietet sich an. Halten Sie das Filtermedium wiederum über eine Schüssel oder eine Kanne. Mit leichtem Druck können Sie den Rettichsaft sehr schnell von den festen Bestandteilen trennen.

5. Bei einer kurzen Ziehzeit können Sie nochmals etwas frischen Zucker in den Rettich geben und so die Saftausbeute vergrößern.

Sellerie gegen Aphten

Stangensellerie hat schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Dazu bringt er reichlich Vitamin C mit, die wiederum die Gesundheit stärken.

Kauen Sie schlicht ein bis zwei Bissen Sellerie für eine Minute gründlich und belassen Sie den daraus entstandenen Brei für weitere zehn Minuten auf der Aphte. Danach spucken Sie den Stangensellerie aus und wiederholen die Maßnahme aller sechs bis acht Stunden.

Teebaumöl gegen Aphten

Teebaumöl ist ein bekanntes Hausmittel gegen Entzündungen und kann auch bei Aphten für Linderung sorgen. Tupfen Sie schlicht – je nach Größe der Aphte – ein bis zwei Tropfen des Öls auf den betroffenen Bereich und reiben Sie dieses leicht in die Mundschleimhaut ein.

Zwei bis drei Anwendungen täglich reichen aus, um die Wirkung des Teebaumöls zu spüren.

Vitamin C gegen Aphten

Bei Erkältungen greifen viele zur Bekämpfung der Entzündungsreaktionen zu Vitamin C und Zink. Eben diese Kombination kann sich auch bei Infektionen anderer Art, wie Aphten, als hilfreich erweisen. Setzen Sie dafür auf entsprechende Vitamin C Tabletten oder Kaspeln – in Retard-Form – bzw. Vitamin C Pulver sowie Lebensmittel, wie Petersilie, rote Paprikaschoten, Beerenfrüchte, Sanddorn und Acerolakirsche.

Natürlich können auch Zitrusfrüchte einen wertvollen Beitrag zu Vitamin C Versorgung leisten. Allerdings sind diese auch sehr säurehaltig, was bei aktuell bestehenden Aphten zumindest zu einem starken Brennen bei Kontakt führen kann. Eine mögliche Lösung hierfür ist es, das Obst mit hochwertigem Honig zu kombinieren oder in Form eines Smoothies mit Banane zu verzehren.

Wasserstoffperoxid gegen Aphten

Wer im Bereich von Zahnfleisch und Zähnen schon einmal unter Entzündungen litt, die zahnärztlich behandelt werden mussten, dürfte Wasserstoffperoxid bereits kennen. 3-prozentiges Wasserstoffperoxid hilft generell gegen Entzündungen und Infektionen, ist dabei aber schonend zur Schleimhaut und Haut.

Es bietet sich daher nicht nur als Hausmittel gegen Aphten an, sondern ist auch ein ideales Hautdesinfektionsmittel für die Hausapotheke. Im Falle der Schleimhautschäden verdünnen Sie Wasserstoffperoxid schlicht mit wenig Wasser und spülen den Mund damit gründlich aus. Für eine noch bessere Wirkung können Sie einen Esslöffel Meersalz und Wasserstoffperoxid auf ein Glas Wasser geben und diese Mischung zum Spülen nutzen.

Zimt gegen Aphten

Zimt hat Eigenschaften, die für eine Schmerzlinderung und kurzzeitige Betäubung der Mundschleimhaut sorgen. Zudem kurbelt es die Durchblutung und damit die Versorgung der Gewebe an. Eine allzu hohe Dosierung des heilsamen Gewürzes kann allerdings auch zu einer Reizung führen.

Wenden Sie Zimt als Hausmittel daher mit Vorsicht und nicht pur an. Besser ist es, eine geringe Menge Zimt in die beschriebenen Tees, Honig oder auf ein Glas warmes Wasser zu geben.

Zink gegen Aphten

Wie auch Vitamin C hilft Zink gegen Infektionen und stärkt gezielt das Immunsystem. Setzen Sie zu diesem Zweck mehr zinkreiche Lebensmittel, wie Austern, Leber, Haferflocken oder Schnittkäse auf den Speiseplan.

Auch Nahrungsergänzungsmittel mit einer Kombination aus Zink und Vitamin C sind empfehlenswert.

Wann sollten Sie mit Aphten zum Arzt?

Auch wenn einzelne Hausmittel und eine Kombination aus diesen zu einer schnellen Linderung der Schmerzen und einem beschleunigten Abheilen der Aphten führen können, ist in manchen Fällen ein Arztbesuch unumgänglich. Wenden Sie sich an einen Zahnarzt, wenn:

  • Aphten immer wieder auftreten.
  • sich nach zwei Wochen keine Besserung zeigt.
  • Aphten von weiteren Symptomen, wie Fieber, Abgeschlagenheit, sich ausbreitenden Entzündungen und Krankheitsgefühl begleitet werden.
  • die Schmerzen sehr stark sind oder auch nach einigen Tagen nicht nachlassen.

Quellen

Aphten

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  • Stefan Silbernagl: Taschenatlas Pathophysiologie. Thieme, 2009, ISBN 3131021934
  • Howard M.Myers: New biotechnology in oral research. Karger, 1989, ISBN 3805549164
  • Mit Schutzfilm heilen Aphthen schnell. In „Ärzte-Zeitung“, 2008, 77, ISSN 0175-5811
  • Volker Renz: Gesundheits- und Krankheitslehre, Pflege : Ein Ausbildungs- und Praxisbuch für die Heilerziehungspflege. Kohlhammer Verlag, 2012, ISBN 3170213385
  • Dr. Erika Trappl: Wunden im Mund. In „Konsument“, 2014, 01
  • ATEMWEGE – Mund und Nase dauerhaft befeuchten! In „Arzt & Wirtschaft“, 2010, 7, ISSN 0177-7068
  • Crispian Scully: Erkrankungen der Mundhöhle : Diagnose und Therapie. Urban & Schwarzenberg, 1997, ISBN 3541195916
  • Hyaluronsäure legt einen schützenden Film auf die gereizte Rachenschleimhaut. In „Ärzte-Zeitung“, 2010, 109, ISSN 0175-5811
  • Friederike Hanke: Arztgeschichte: Im „grünen“ Sprechzimmer. In „Deutsches Ärzteblatt“, 2009, 106, ISSN 0012-1207
  • Bodo Dorra: Auf die Zähne, fertig, los. In „VDI“, 2005, 12, ISSN 0042-1758
  • Maria Grabinski: Über besondere Haut- und Schleimhauterscheinungen bei Aphten und aphtenähnlichen Erkrankungen. Disseration, Universtität Frankfurt, 1940, Hochschulschrift
  • Hans-Georg Knoch: Allgemeine Chirurgie und Anästhesiologie für Stomatologen. Barth, 1988, ISBN 3335001257

 

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