24 Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

24 Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Wenn der Magen brennt und schmerzt… Was tun bei Magenschleimhautentzündung?

Nach einer schweren Mahlzeit kann der Magen schon mal drücken und sogar leicht schmerzen. Hält der Schmerz aber länger an, steckt dahinter oftmals eine Magenschleimhautentzündung – und diese tritt meist in ohnehin anstrengenden Phasen auf.

Wenn Sie unter einer solchen leiden, befinden Sie sich allerdings in guter Gesellschaft, denn früher und vor allem später trifft es nahezu jeden einmal. Die gute Nachricht ist allerdings, dass sich die auch als Gastritis bekannte Magenschleimhautentzündung vergleichsweise gut mit einfachen Hausmitteln behandeln lässt und ihr sogar vorgebeugt werden kann.

Bevor Sie erfahren, mit welchen Mitteln Sie Ihrem Magen etwas Gutes tun können, haben wir hier alles Wissenswerte rund um die Entzündung in der Körpermittel zusammengestellt.

Wie entsteht eine Magenschleimhautentzündung?

Zu einer Magenschleimhautentzündung kommt es, wenn die schützende Schicht auf der Magenschleimhaut beschädigt oder geschwächt ist. Dadurch kommt Magenschleimhaut in direkten Kontakt mit der Magensäure, wird gereizt und entzündet sich. Die Ursachen dafür sind zahlreich. Zu ihnen gehören:

  • Stress: Ob körperlich, psychisch oder emotional – starke Belastungen und anhaltender Stress schlagen auf den Magen. Menschen, die zu Gastritis neigen leiden besonders häufig in anstrengenden Phasen darunter.
  • Toxine und Keime: Viren, Bakterien, Schimmelpilze sowie verdorbenes Essen können die Magenschleimhaut angreifen und in der Folge zu einer Entzündung führen. Das Bakterium Helicobacter pylori zeigt sich besonders häufig für Gastritis verantwortlich.
  • Medikamente und medizinische Behandlungen: Strahlentherapie aber auch Schmerzmittel, die ohne entsprechenden Magenschutz eingenommen werden, können eine Magenschleimhautentzündung erzeugen.
  • Lebensweise: Alkohol, Nikotin, Koffein, unregelmäßiges Essen, Schlafmangel und unbehandeltes Sodbrennen schaffen wunderbare Voraussetzungen für Magenprobleme im Allgemeinen und Gastritis im Besonderen. Gleiches gilt für den häufigen Verzehr von Säure-erzeugenden Lebensmitteln und scharfem Essen.
  • Verätzungen: Deutlich seltener aber möglich ist eine Magenschleimhautentzündung durch die Aufnahme von Säuren oder Laugen.

Welche Formen von Magenschleimhautentzündung gibt es?

Die Magenschleimhautentzündung wird grundlegend in akute und chronische Formen unterschieden. Eine akute Gastritis tritt abrupt auf und heilt – die entsprechende Behandlung vorausgesetzt – in wenigen Tagen wieder ab. Die chronische Gastritis entwickelt sich hingegen schleichend und kann unbemerkt über Jahre hinweg bestehen.

Darüber hinaus wird die chronische Gastritis in drei verschiedene Formen eingeteilt:

  • Gastritis Typ A: Mit lediglich fünf Prozent aller Fälle ist die Autoimmun-Gastritis die seltenste chronische Ausprägung der Magenschleimhautentzündung. Die Ursache findet sich in einer Fehlfunktion des Immunsystems, das sich daraufhin gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut wendet und diese bekämpft.
  • Gastritis Typ B: Das bereits erwähnte Helicobacter pylori steckt zumeist hinter der bakteriellen chronischen Form. Das Bakterium greift die Magenschleimhaut nicht direkt an, stört aber die Magensäureregulierung. Die Bakterien nisten sich in der Magenschleimhaut ein und können hier jahrelang überleben.
  • Gastritis Typ C: Die chemisch bedingte Gastritis wird oftmals durch Medikamente ausgelöst, die ohne entsprechenden Magenschutz eingenommen werden. Vor allem Schmerzmittel und Rheumatika zeigen sich dafür verantwortlich.

Welche Symptome gehen mit einer Magenschleimhautentzündung einher?

So zahlreich die Ursachen für eine Magenschleimhautentzündung sind, so unterschiedlich können auch die Symptome ausfallen. Zu ihnen gehören bei der akuten Gastritis:

  • plötzlich auftretende, starke Schmerzen im Magen, die bis in den Rücken ausstrahlen können
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Völlegefühl und Druckempfindlichkeit des Magens
  • Blähungen, vor allem Aufstoßen – das von einem schlechten Geschmack begleitet sein kann
  • Zunahme der Beschwerden nach dem Essen sowie nach dem Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken, säurehaltigen Säften, Kaffee oder Alkohol

Bei der chronischen Magenschleimhautentzündung fallen meist für lange Zeit keinerlei Symptome auf. Eine Neigung zu Blähungen, Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden nach schweren Mahlzeiten kann aber auffallen.

Können Sie einer Magenschleimhautentzündung vorbeugen?

Viele Fälle von Magenschleimhautentzündung könnten durchaus vermieden werden. Die folgenden Faktoren helfen Ihnen dabei:

  • Ernährung: Zu Heiß, zu kalt, zu fett, zu sauer, zu scharf – Extreme in der Ernährung belasten den Magen. Gleiches gilt für unregelmäßige oder sehr große Mahlzeiten. Achten Sie auf magenfreundliches Essen und eine insgesamt ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, die reich an Gemüse ist. Dadurch kann auch eine Übersäuerung verhindert werden.
  • Genussmittel: Alkohol, Nikotin, Koffein und kohlensäurehaltige Getränke reizen den Magen, vor allem wenn sie im Übermaß konsumiert werden. Zur Vorbeugung einer Magenschleimhautentzündung sollten Sie den Konsum also zumindest einschränken oder besser noch darauf verzichten.
  • Hygiene: Magenschleimhautentzündungen können unter anderem durch verunreinigte Lebensmittel oder durch Körperkontakt übertragen werden beziehungsweise entstehen. Waschen Sie Obst und Gemüse daher gründlich vor dem Verzehr ab, achten Sie bei Fleisch und Fisch auf Frische und einen hygienischen Umgang sowie auf eine korrekte Lagerung. Verzichten Sie im Urlaub in Ländern mit „entspannten“ Hygienevorschriften auf den Verzehr von rohen, unverpackten Lebensmitteln und Wasser, das nicht aus Flaschen kommt. Waschen Sie sich zudem häufig die Hände.
  • Lebensweise: Überstunden, Zeitdruck, Schlafmangel und sonstige Stressfaktoren können den gesamten Körper belasten und sich auch auf den Magen schlagen. Vermeiden lassen sie sich jedoch kaum. Sorgen Sie daher für einen ausreichenden Ausgleich. Treiben Sie Sport, entspannen Sie sich wann immer möglich und üben Sie sich in alltagstauglichen Entspannungstechniken, wie Atemmeditation oder progressiver Muskelrelaxation.
  • Magenschutz: Wenn Sie häufiger oder gar regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über die zusätzliche Einnahme von einem entsprechenden Magenschutz. Greifen Sie oft zu Schmerzmitteln, kann beispielsweise ein Protonen-Pumpen-Hemmer wie Pantoprazol angeraten sein.

Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündung

Handelt es sich um eine akute Gastritis, schlagen Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündung in der Regel sehr gut an. Zudem können sie auch vorbeugend wirken und verhindern, dass aus der akuten eine chronische Form wird.

Sie eignen sich daher nicht nur dann, wenn der Magen bereits schmerzt – sondern können hin und wieder zur Magenpflege eingesetzt werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie häufiger unter Verdauungsbeschwerden leiden oder zu Gastritis neigen.

Die richtige Ernährung gegen Magenschleimhautentzündung

Die Ernährung ist bei einer Magenschleimhautentzündung so wichtig, dass Sie ihr besondere Aufmerksamkeit widmen sollten. Spätestens, wenn Sie das „Falsche“ gegessen haben wird Sie Ihre entzündete Magenschleimhaut aber ohnehin darauf hinweisen. Wenn Sie sich die damit einhergehenden heftigen Schmerzen ersparen möchten, befolgen Sie diese Hinweise:

  • Mahlzeitengröße und -anzahl: Verzichten Sie auf größere Mahlzeiten und nehmen Sie lieber viele kleine Mengen zu sich. Große Portionen dehnen den Magen unnötig und ziehen eine starke Magensäureproduktion nach sich. Hungern ist ebenfalls ungünstig, da der Magensaft dann unverdünnt auf die Magenschleimhaut einwirkt. Optimal ist es also, aller ein bis zwei Stunden eine Miniportion zu sich zu nehmen. Das hält den Magen sanft beschäftigt.
  • Basische Lebensmittel: Gedünstetes Gemüse, Vollkorn, Reis, Obst mit wenig Säure, Kräuter, Nüsse und Kerne gehören zu den basischen Lebensmitteln und sollten bei einer Magenschleimhautentzündung unbedingt auf dem Speiseplan stehen. Gerne auch in Form von Suppen.
  • Magenfreundlich: Vermeiden Sie die bereits erwähnten Extreme. Essen und Getränke sollten weder heiß noch eiskalt sein. Auch Fett in größeren Mengen ist zu vermeiden.
  • Zuckerverzicht: Nicht nur, wenn es sich um eine Helicobacter pylori Infektion handelt, sollten Sie während einer Magenschleimhautentzündung auf Zucker weitestgehend verzichten. Milde Obstsorten und süßliches Gemüse sind erlaubt, Süßigkeiten hingegen nicht.
  • Besser mild: Sie lieben scharfes Curry und Co.? Bei einer Gastritis sollten Sie davon aber dringend die Finger lassen. Scharfe Gewürze, wie Senf, Pfeffer, Meerrettich, Paprika und Chili müssen vom Speiseplan gestrichen werden – auch wenn es schwerfallen mag.
  • Gut kauen: Es mag unwichtig klingen, aber ausreichendes Kauen nimmt Ihrem Magen viel Arbeit ab. Zu große Stücke können ihn hingegen noch mehr reizen und irritieren. Ist die Nahrung bereits zu einem nahezu gleichmäßigen Brei verarbeitet, bevor er im Magen ankommt, ruft er weniger Beschwerden hervor. Zählen Sie wenn nötig bis 20, um jeden Bissen ausreichend zu kauen. Hierdurch wird das Essen zudem verlangsamt und der Magen erhält mehr Zeit, um sich auszudehnen. Alternativ können Sie während einer Magenschleimhautentzündung auf Suppen setzen.

Ajowan-Samen gegen Magenschleimhautentzündung

Ajowan-Samen sind unter anderem aufgrund ihrer säureregulierenden Wirkung ein traditionelles ayurvedisches Hausmittel. Gegen Magenschleimhautentzündung können sich die Samen daher ebenfalls bewähren.

Die einfachste Form der Anwendung bei Gastritis ist es, einen halben Teelöffel gemahlene Ajowan-Samen auf ein Glas Wasser oder Buttermilch zu geben und diese Mischung zweimal täglich zu trinken. Alternativ können Sie auch vier Teelöffel Ajowan-Samen in einem halben Liter Wasser kochen, bis etwa die Hälfte des Wassers verkocht ist.

Der Sud wird halbiert und jeweils einmal morgens und abends getrunken.

Alkoholverzicht gegen Magenschleimhautentzündung

Wer meint, den Magen bei einer Gastritis gewissermaßen von innen heraus desinfizieren zu können, wird die Magenschleimhautentzündung in kürzester Zeit noch zusätzlich verschlimmern.

Verzichten Sie unbedingt auf jedwede Form des Alkohols. Der Alkohol selbst wirkt stark reizend, dazu enthalten alkoholische Getränke oftmals Zucker – der bei Magenschleimhautentzündungen ebenfalls verschlimmernd wirken kann.

Basilikum gegen Magenschleimhautentzündung

Basilikum oder genauer gesagt Indisches Basilikum (Holy Basil oder Tulsi) gilt als Königin der Kräuter. Es hat sich bereits bei der Behandlung von Magengeschwüren bewährt und bringt auch bei Gastritis Linderung.

Bei der Anwendung stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Kauen Sie ein bis zweimal täglich, langsam und gründlich vier bis fünf Blätter frischen Basilikums. Nette Nebeneffekt sind frischer Atem und ein verringertes Risiko für Zahnfleischentzündungen.
  • Übergießen Sie einen gehäuften Teelöffel getrocknete und gerebelte Basilikumblätter oder alternativ gehackte frische Blätter mit 200 Milliliter kochendem Wasser und lassen Sie den Sud für fünf Minuten ziehen. Trinken Sie den Aufguss ein bis zwei Mal täglich.
  • Kombinieren Sie zwei gehackte Basilikum-Blätter mit einem Teelöffel gehacktem Ingwer und kauen Sie beides langsam und gründlich für etwa eine Minute. Wiederholen Sie die Anwendung zweimal täglich.

Erdbeeren gegen Magenschleimhautentzündung

Erdbeeren enthalten Antioxidantien, die essentiell für den Zellschutz sind. Bei Magenschleimhautentzündungen ist eben dieser gestört. Als Hausmittel gegen Gastritis sind Erdbeeren daher ideal geeignet.

Das trifft nicht nur auf die Früchte selbst zu, sondern auch auf Erdbeerblätter. Ihnen stehen also zwei Möglichkeiten der Anwendung zur Verfügung:

  • Essen Sie täglich ein bis zwei Portionen frische Erdbeeren – selbstverständlich ungesüßt und ohne Sahne. Achten Sie darauf, langsam und gründlich zu kauen. Alternativ können Sie die Beeren auch zuvor pürieren.
  • Verwenden Sie frische oder getrocknete Erdbeerblätter für einen Teeaufguss. Übergießen Sie dazu zwei bis vier gehackte Blätter mit kochendem Wasser und lassen Sie den Aufguss für zehn Minuten ziehen. Zwei Tassen täglich sind empfehlenswert.

Fenchel gegen Magenschleimhautentzündung

Fenchel wirkt wunderbar lindernd bei Reizungen des Verdauungstraktes – vor allem in Verbindung mit Anis und Kümmel. Fenchelsamen oder Blätter können aber auch im Alleingang für eine schnellere Heilung der Magenschleimhaut sorgen.

Die Anwendung ist zudem ausgesprochen einfach, denn Sie können schlicht Tee trinken. Setzen Sie dabei auf Arzneitees aus der Apotheke, hier sind Qualität und dadurch Wirkungsgrad höher.

Grüner Tee gegen Magenschleimhautentzündung

Grüner Tee ist ein wunderbares Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündung, er hat vorbeugende Effekte und ist nachweislich dazu geeignet, das Risiko für Gastritis, Geschwüre und sogar Magenkrebs zu senken.

Ein bis drei Tassen Grünen Tee sollten Sie täglich trinken, um diese Wirkung nutzen zu können. Achten Sie bei der Zubereitung darauf, dass das Wasser eine Temperatur von 70°C aufweist und die Ziehzeit nicht länger als zehn Minuten beträgt. Ansonsten wird der Grüne Tee unangenehm bitter.

Heilerde gegen Magenschleimhautentzündung

Bei der Behandlung von Magenschleimhautentzündung ist Heilerde eine Art Wundermittel. Die Linderung der Beschwerden erfolgt sehr schnell und ist nachhaltig, wenn die Heilerde für eine Woche täglich aufgenommen wird.

Verwenden Sie magenfeine Heilerde in Form von Kapseln, Granulat oder Pulver und halten Sie sich bei der Dosierung an die Angaben des Herstellers. Granulat und Pulver werden für gewöhnlich in Wasser eingerührt und dann getrunken. Das ist durchaus nicht jedermanns oder jederfraus Sache.

Um den mineralischen Geschmack zu überdecken, können Sie Heilerde auch in Tee oder Joghurt einrühren.

Extra-Tipp: Heilerde ist ein vielseitiges Hausmittel und gehört daher dringend in jede Hausapotheke. Sie ist anwendbar gegen Juckreiz sowie Hautausschläge und hilft bei Sodbrennen.

Heiltee gegen Magenschleimhautentzündung

Lassen Sie sich einen Heiltee gegen Gastritis mischen oder fertigen Sie diesen selbst aus Kamilletee, Fencheltee und Kümmeltee an. Auch Grüner Tee darf mit in die Mischung.

Trinken Sie den Heiltee lauwarm und in kleinen Schlucken über den Tag verteilt.

Ingwer gegen Magenschleimhautentzündung

Eigentlich sind scharfe Lebensmittel während einer Magenschleimhautentzündung ja strikt verboten, für die würzige Wurzel dürfen Sie aber eine Ausnahme machen. Ingwer ist als Hausmittel gegen Gastritis und sonstige Verdauungsbeschwerden ebenso bewährt, wie bei Übelkeit und Erkältungen.

Ingwer enthält entzündungshemmende und keimabtötende Substanzen, kann also eine schnellere Abheilung bewirken. Zudem ist dieses Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündungen sehr einfach anzuwenden.

  • Schälen Sie ein daumennagelgroßes Stück Ingwer und kauen Sie es gründlich für ein bis zwei Minuten. Wiederholen Sie die Anwendung zweimal täglich.
  • Pressen Sie einen Teelöffel Ingwersaft aus der Wurzel. Nehmen Sie morgens und abends einen Löffel ein.
  • Fertigen Sie einen Ingwertee an und trinken Sie über den Tag verteilt etwa drei Tassen davon.

Kamille gegen Magenschleimhautentzündung

Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend – nicht nur im Magen. Bei einer Magenschleimhautentzündung ist vor allem Kamillentee daher ein optimales Hausmittel.

Trinken Sie etwa drei bis fünf Tassen täglich, am besten lauwarm. Setzen Sie zudem auf hochwertige Qualität, am besten aus der Apotheke.

Extra-Tipp: Kamillentee ist noch wirksamer gegen Gastritis, wenn er in Verbindung mit einer Rollkur angewendet wird.

Kartoffelsaft gegen Magenschleimhautentzündung

Der Saft von rohen Kartoffeln neutralisiert Magensäure und kann gegen die belastenden Beschwerden einer Magenschleimhautentzündung wirken. Herstellen können Sie Kartoffelsaft wie folgt:

  1. Reiben Sie ein bis zwei rohe, geschälte Kartoffeln sehr fein oder pürieren Sie diese.
  2. Bringen Sie das Püree in ein feines Sieb oder in ein feinmaschiges Tuch ein und drücken Sie den Saft aus.
  3. Verdünnen Sie den Kartoffelsaft zu gleichen Teilen mit lauwarmem Wasser jeweils kurz vor dem Trinken und nehmen Sie jeweils ein Glas circa 30 Minuten vor den Mahlzeiten dreimal täglich ein.

Kokosnusswasser gegen Magenschleimhautentzündung

Kokosnusswasser beziehungsweise Kokosnussmilch hat eine sehr beruhigende Wirkung auf den Magen. Bei einer Magenschleimhautentzündung kann es also schnelle Linderung bringen. Ein halber Liter darf es pro Tag sein.

Wenn Sie sich für Kokosmilch entscheiden, sollten Sie diese gut mit Wasser verdünnen. Anderenfalls kann auch sie zu fettig für den geschundenen Magen sein.

Kurkuma gegen Magenschleimhautentzündung

Kurkuma hat als Hausmittel einen großen Anwendungsbereich, hilft bei Entzündungen ebenso wie bei Hautpilz. Im Falle einer Magenschleimhautentzündung reicht es aus, Kurkuma Pulver im Verhältnis von 1:10 bis 1:20 mit heißem Wasser aufzugießen und den Aufguss über den Tag verteilt zu trinken.

Am besten trinken Sie die Mischung lauwarm in kleinen Schlucken und nicht mehr als einen halben Liter am Tag.

Leinsamen gegen Magenschleimhautentzündung

Leinsamen nimmt eine Sonderstellung unter den Hausmitteln gegen Magenschleimhautentzündung ein. Die Samen haben einen hohen Gehalt an Schleimstoffen, die gewissermaßen als Ersatz für die beschädigte Schutzschicht der Magenschleimhaut dienen können.

In jedem Fall sind sie magenschonend und leicht verdaulich, dazu sättigend und förderlich für eine gesunde Verdauung. Einen Nachteil gibt es allerdings – denn für die Wirkung der Schleimstoffe ist zum einen eine entsprechende Vorbereitung von Nöten, zum anderen ist der Verzehr der aufgequollenen Samen nicht unbedingt angenehm. Menschen mit empfindlichem Gaumen müssen hier durchaus etwas Überwindung aufbringen.

Zubereitet werden die Leinsamen wie folgt:

  1. Verwenden Sie geschrotete Samen in Bio-Qualität. Optimal wäre es, wenn Sie die Leinsamen selbst schroten, flocken oder grob mahlen könnten.
  2. Bedecken Sie die Samen mit wenig lauwarmem Wasser, decken Sie sie ab und lassen Sie sie bei Zimmertemperatur für mehrere Stunden – am besten über Nacht – zum Quellen stehen. Das Ergebnis sollte ein gelartiger Schleim rund um die Samen sein.
  3. Kochen Sie die Masse für fünf bis zehn Minuten und seihen Sie sie im Anschluss durch ein Teesieb oder ein sehr feines Baumwolltuch ab.
  4. Trinken Sie die Leinsamen-Flüssigkeit über den Tag verteilt. Zwei bis drei Teetassen sollten konsumiert werden.

Alternativ können Sie auch geschroteten Leinsamen pur essen, sofern Sie dazu ausreichend trinken. Eine weitere Möglichkeit ist das Einmixen in einen Smoothie. Wenn Leinsamen partout nicht nach Ihrem Geschmack sind, probieren Sie Chia Samen. Auch Chia Samen enthalten Schleimstoffe, quellen aber eher geleeartig auf und erinnern in der Konsistenz daher mehr an Pudding oder Götterspeise.

Malve gegen Magenschleimhautentzündung

Mit Malve und Malvenblättern erhalten Sie ein weiteres Hausmittel gegen Magenschleimhautentzündung, das Schleimstoffe enthält. Optimal ist die Anwendung als Tee.

Alternativ können Sie den verwandten Hibiskustee verwenden. Wie bei allen bisher vorgestellten Tee-Sorten dürfen es pro Tag drei Tassen sein. Setzen Sie wiederum auf qualitativ hochwertige Blüten und Blätter in Apothekengüte.

Naturjoghurt gegen Magenschleimhautentzündung

Naturjoghurt enthält förderliche Kulturen, die den Magen und Darm positiv beeinflussen können. Dadurch ist Naturjoghurt ein wunderbares Hausmittel gegen die Magenschleimhautentzündung.

Zudem eignet er sich als Träger beziehungweise Basis für Chia Samen und Heilerde. Auch heilsame Kräuter wie Basilikum und Pfefferminz können darin eingemixt werden. In Verbindung mit Erdbeeren und oder Kokosnusswasser ergibt der Joghurt ein heilsames Getränk.

Nikotinverzicht gegen Magenschleimhautentzündung

Sie sind gestresst, der Magen schmerzt und dazu dann auch noch ein abrupter Verzicht auf Nikotin? Für Raucher ist das eine Vorstellung, die das Stresslevel zusätzlich erhöht.

Versuchen Sie aber zumindest, dass Rauchen soweit wie möglich einzuschränken. Nikotin belastet den Magen nicht nur, es kann bei den bereits gereizten Zellen auch Entartungen bewirken und den körpereigenen Schutz noch weiter reduzieren. Hier gilt also, je weniger, desto besser.

Papaya gegen Magenschleimhautentzündung

Papaya enthält das Enzym Papain, das schon unter normalen Umständen die Verdauung erleichtert und den Magen entlastet. Bei einer Magenschleimhautentzündung sind das entscheidende Eigenschaften, die Beschwerden wirksam lindern können.

Um die Effekte noch zu erhöhen, sollten Sie die rohe, geschälte Papaya möglichst fein reiben und zweimal täglich je 100 Gramm von dem so entstehenden Püree löffeln. Alternativ können Sie Papaya auch mit Erdbeeren und Kokoswasser mixen, sie gemeinsam mit Naturjoghurt pürieren oder sie als Basis für einen Chia Pudding nutzen.

Pfefferminze gegen Magenschleimhautentzündung

Ähnlich dem Indischen Basilikum enthält Pfefferminze >ätherische Öle, die gegen Entzündungen wirken. Das erfrischende Heilkraut kann daher auch als Hausmittel gegen Gastritis gute Dienste leisten.

Ähnlich der Anwendung des Basilikums können Sie die frischen Pfefferminzblätter direkt kauen, um die gewünschten Stoffe freizusetzen und aufzunehmen – oder einen Tee daraus anfertigen. Alternative Anwendungsmöglichkeiten sind:

  • Mixen Sie Pfefferminzblätter und Naturjoghurt mit etwas Wasser oder Kokoswasser zu einem Shake beziehungsweise Smoothie.
  • Verwenden Sie getrocknete Pfefferminzblätter als Basis für einen gesunden Pfefferminztee.
  • Geben Sie einen bis drei Tropfen Pfefferminz- beziehungsweise Japanisches Heilpflanzenöl auf ein Glas lauwarmes Wasser und trinken Sie diese Mixtur zweimal pro Tag.

Rollkur gegen Magenschleimhautentzündung

Die Rollkur ist wohl eines der ältesten Hausmittel gegen Gastritis überhaupt. Die Idee dahinter ist es, die Magenschleimhaut möglichst großflächig mit Wirkstoffen zu benetzen und die Magenschleimhautentzündung somit effizient zu behandeln.

Für die Rollkur benötigen Sie daher auch ein weiteres Hausmittel, beispielsweise einen Tee, Leinsamen-Schleim, Chia Pudding oder Kräuter in Verbindung mit viel Flüssigkeit.

Und so wird die Rollkur durchgeführt:

  1. Nehmen Sie ein Hausmittel oder ein magenschonendes Essen, wie beispielsweise eine Tasse Tee, eine kleine Portion Hafer- Reisschleim zu sich. Legen Sie sich bequem auf den Rücken.
  2. Drehen Sie sich nach fünf Minuten auf die Seite.
  3. Nach weiteren fünf Minuten drehen Sie sich auf den Bauch.
  4. Enden Sie wieder auf dem Rücken.

Noch effizienter ist die Rollkur, wenn Sie zwischen jeder Drehung nochmals ein Hausmittel zu sich nehmen. Trinken Sie also vor jedem Positionswechsel eine halbe Tasse Tee, kauen Sie noch ein paar Kräuterblätter oder löffeln Sie etwas Reis.

Auf diese Weise gelangen frische Wirkstoffe in den Magen, die dann neu verteilt werden können. Verbunden mit Wärme und Entspannung sollte die Rollkur gegen Gastritis mindestens einmal täglich durchgeführt werden.

Ruhe gegen Magenschleimhautentzündung

Stress schlägt auf den Magen, Ruhe kann für Erholung in der Körpermitte sorgen. Begleitend zu ein bis zwei anderen Hausmitteln oder der ärztlichen Therapie sollten Sie sich daher reichlich davon gönnen.

Halten Sie wenn nötig Bettruhe ein oder entspannen Sie zumindest soweit wie möglich. Praktizieren Sie Atemmeditation und verzichten Sie auf körperlich anstrengende Tätigkeiten.

Süßholzwurzel gegen Magenschleimhautentzündung

Entzündungshemmend und wirksam gegen Keime zeigt sich Süßholzwurzelpulver beziehungsweise Lakritzpulver. Geben Sie das fein gemahlene Pulver der Süßholzwurzel in lauwarmes Wasser oder vermischen Sie es ebenfalls mit Joghurt, Tee oder Fruchtpüree.

Der Geschmack ist allerdings gewöhnungsbedürftig süß, sodass andere Speisen und Hausmittel darunter leiden könnten. Süßholzwurzel Pastillen und fertiger Süßholztee sind dann gute Alternativen.

Viel trinken gegen Magenschleimhautentzündung

Es erscheint fast zu einfach, um wahr zu sein – viel zu trinken hilft gegen Magenschleimhautentzündung. Oder genau gesagt Abwarten und Tee oder Wasser trinken. Der Grund dafür ist schneller erklärt.

Basische Flüssigkeiten, wie eben stilles Wasser und Kräutertees oder auch Gemüsesuppen, verdünnen, neutralisieren und schwächen dadurch die Magensäure. Auf diese Weise ist sie weniger aggressiv zur Magenschleimhaut. Dadurch können sich die Schutzschichten und Magenwände erholen.

Etwa 2,5 Liter sollten es für einen Erwachsenen pro Tag sein. Am besten lauwarm, um keine erneuten Reizungen hervorzurufen. Wasserreiche Speisen, wie Chia Pudding und Joghurt, dürfen Sie miteinberechnen.

Wann sollten Sie mit Magenschleimhautentzündung zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist immer dann angeraten, wenn die Beschwerden sehr stark ausfallen oder nach wenigen Tagen keine Besserung eintritt. Auch wenn Sie wiederholt oder zunehmend unter Verdauungsstörungen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Bedenken Sie, dass selbst bei eher milden Symptomen eine erhebliche Gefahr von Magenschleimhautentzündungen ausgeht. Besteht eine Gastritis für längere Zeit unbehandelt, steigt das Risiko für die Entstehung von Geschwüren und Zellentartungen. Letztere können schlimmstenfalls zu Krebs führen.

Wissenschaftliche Quellen

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