25 Hausmittel gegen Nagelbettentzündung

25 Hausmittel gegen Nagelbettentzündung

Wenn der Finger schmerzt und eitert – Was tun bei einer Nagelbettentzündung?

Oft beginnt es als ein leichter Druck an Finger oder Zeh – innerhalb kürzester Zeit kann daraus aber eine schmerzhafte Nagelbettentzündung werden. Bei einem Auftreten am Zeh tut jeder Schritt weh. Am Finger fallen Zugreifen und selbst einfachste Tätigkeiten schwer.

Denn die Paronychie, wie die Nagelbettentzündung auch genannt wird, geht nicht nur mit Schmerzen, sondern auch mit Schwellungen und demzufolge mit Bewegungseinschränkungen einher. Hausmittel gegen eine Nagelbettentzündung können jedoch schnell Abhilfe schaffen und einen schwereren Verlauf der Infektion verhindern.

Bevor Sie hier erfahren, welche Mittel helfen und wovon Sie – wortwörtlich – die Finger lassen sollten, gibt es zunächst die wichtigsten Informationen rund um die Paronychie.

Wie entsteht eine Nagelbettentzündung?

Eine Nagelbettentzündung entsteht, wenn die am Nagel befindliche Haut verletzt beziehungsweise beschädigt wird und über die teils mikroskopischen Wunden Keime eindringen. Bei den Erregern kann es sich um Bakterien, Viren oder Pilze handeln. Schließt sich der Eingang, kann sich ein Abszess entwickeln.

Die Paronychie kann sich an Fingern oder Zehen entwickeln und ist ausgesprochen schmerzhaft. Vor allem an den Fingern wird die Infektion durch die zahlreichen Nervenenden meist zu einer Belastung, da jeder Handgriff Beschwerden bereitet und der Schmerz ausstrahlen kann.

Welche Formen der Nagelbettentzündung gibt es?

Nagelbettentzündungen werden grundsätzlich nach der Position an Finger oder Zeh und nach dem verantwortlichen Erreger unterschieden. Zudem findet eine Differenzierung nach der Dauer der Infektion, also in akute und chronische Paronychie, statt.

Die Position und Dauer der Nagelbettentzündung können Sie selbst feststellen, für die Diagnose des verantwortlichen Erregers ist eine ärztliche Untersuchung mit entsprechenden Testungen von Nöten.

Wie können Sie eine Nagelbettentzündung erkennen?

Erste Hinweise sind Schmerzen in direkter Umgebung eines Finger- oder Zehennagels sowie eine Rötung am hinteren oder seitlichen Nagelrand. Im weiteren Verlauf der Infektion können zudem die folgenden Symptome auftreten:

  • Schwellungen, bis hin zur Bewegungseinschränkung
  • Pochende Schmerzen, die teilweise im Rhythmus des Herzschlags auffallen
  • Wärmeentwicklung bis hin zur Überwärmung, der infizierte Bereich scheint zu glühen
  • Entwicklung von Eiter, der gelblich bis grünlich durch die Haut scheinen kann
  • blutige und nässende Bereiche

Können Sie einer Nagelbettentzündung vorbeugen?

Wer über die möglichen Ursachen einer Nagelbettentzündung Bescheid weiß, kann ihr in der Regel auch vergleichsweise einfach vorbeugen. Zu den auslösenden Faktoren gehören:

  • Nägelbeißen und -kauen: Wer bei Nervosität oder aus Gewohnheit auf den Nägel kaut, verletzt dabei oftmals auch die umgebende Haut. Gleiches gilt, wenn eingerissen Nägel oder Nagelhaut, die schlicht abgezogen werden. Das Risiko für Schäden ist hierbei hoch.
  • Einwachsende Nägel: Überstehende Nagelecken, scharfe Kanten und ungünstig geschnittene Nägel können die umgebende Haut verletzen. Werden die Nägel gar nicht geschnitten und auch seitlich nicht korrigiert, kann es vor allem bei Zehennägeln zu einem Einwachsen kommen. Durch Druck, Reibung und Feuchtigkeit sowie ein hohes Aufkommen von Keimen auf der Haut ist eine Nagelbettentzündung gewissermaßen vorprogrammiert.
  • Trockene Haut: Trockene Haut ist schneller gespannt, reißt häufiger ein und bietet damit Keimen eine einfachere Angriffsfläche.
  • Chemische Reize: Seife, Reinigungsmittel, Geschirrspülmittel, Desinfektionsmittel – vor allem unsere Hände sind tagtäglich einer Vielzahl chemischer Einflüsse ausgesetzt. Diese können die hauteigene Abwehr schwächen und das Risiko für Infektionen erhöhen.
  • Verletzungen: Beim Feilen mal nicht aufgepasst und schon ist statt eines korrigierten Nagels die Haut verletzt. Wer die Nagelhaut zurückschieben will, läuft ebenfalls Gefahr Verletzungen zu erzeugen.
  • Feuchtigkeit: Erst ist Trockenheit schlecht, jetzt auch noch Feuchtigkeit? Richtig, allerdings nur im Extremen. Menschen, deren Hände und/oder Füße ständig Nässe und Feuchtigkeit ausgesetzt sind, leiden überdurchschnittlich oft an Nagelbettentzündungen. Die Feuchtigkeit sorgt für ein Aufquellen der Haut und stört den Hautschutz. Das macht es Keimen einfacher, ihn sie einzudringen und sich auszubreiten.
  • Nagellack und künstliche Nägel: Die eigenen Nägel ständig luftdicht abzudichten und in direkten Kontakt mit Kleber, Kunststoff und Chemikalien zu bringen wirkt sich nachteilig auf deren Gesundheit aus. Darunter kann auch die umgebende Haut leiden.
  • Krankheiten und Lebensweise: Durchblutungsstörungen und ein allgemein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch Diabetes, erhöht das generelle Infektionsrisiko. Auch die Gefahr für Nagelbettentzündungen steigt dadurch.

Da Sie nun über die Risikofaktoren Bescheid wissen, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen vielleicht bereits selbst ableiten. Wir haben Sie trotzdem noch einmal übersichtlich zusammengefasst:

  • Hautschutz: Tragen Sie schützende Handschuhe, wenn Sie Kontakt zu Reinigungsmitteln haben oder Ihre Hände anhaltend Feuchtigkeit oder Nässe ausgesetzt sind. Idealerweise sollten die Handschuhe innen mit Baumwolle besetzt, beflockt oder mit Talkumpuder versehen sein. Tragen Sie die Handschuhe zudem nur wenn nötig und lassen Sie die Haut ansonsten frei atmen.
  • Hygiene: Häufiges Händewaschen mit milder Seife und anschließendem, gutem Abtrocknen reduziert die Anzahl der Keime auf der Haut und damit auch die Gefahr von Nagelbettinfektionen.
  • Professionelle Nagelpflege: Maniküre und Pediküre können einfach erscheinen und doch schwer fallen. Das gilt vor allem dann, wenn sie als Linkshänder rechts oder als Rechtshänder links schneiden müssen. Neigen Sie zu Entzündungen, legen Sie die Nagelpflege lieber in professionelle Hände.
  • Versorgung: Versorgen Sie Ihre Haut mit Feuchtigkeit und pflegenden Ölen. Vor allem durch häufiges Waschen und den Kontakt zu Chemikalien leidet der hauteigene Schutz. Infektionen können dadurch leichter und schneller entstehen. Tragen Sie daher – wenn möglich nach jedem Waschen, zumindest aber vor dem Schlafengehen – Feuchtigkeitscreme oder ein hautfreundliches Öl auf.
  • Angenehme Trockenheit: Schwitzige Hände, schwitzende Füße, schlechtes Abtrocknen in den Zwischenräumen von Fingern oder Zehen – anhaltende Feuchtigkeit weicht die Haut auf und erhöht damit das Risiko für Entzündungen. Tragen Sie atmungsaktives Schuhwerk, wechseln Sie wenn nötig mehrmals täglich die Socken und verzichten Sie wann immer möglich komplett auf Fußbekleidung. Auch Fußpuder, Babypuder und gründliches Abtrocknen können hilfreich sein.
  • Schlechte Angewohnheiten ablegen: Nägelkauen ist weder schön noch gesund. Versuchen Sie also, sich von dieser schlechten Gewohnheit zu befreien. Anti-Kau-Nagellack ist ein recht einfaches Hilfsmittel dafür. Auch das „Piepeln“ und Abreißen von Nagelhaut und Nägeln sollten Sie sich dringend abgewöhnen.
  • Besser natürlich: Künstliche Nägel und schicker Nagellack sind zwar schmückend, aber leider auch nicht gerade förderlich für die Nagelgesundheit. Gönnen Sie sich also wenigsten Pausen zwischen den verschönerndem Auftragen.
  • Krankheiten behandeln lassen: Krankheiten, die das Immunsystem beeinträchtigen oder die Durchblutung stören wirken sich auf die gesamte Gesundheit aus. Lassen Sie sie also so schnell wie möglich behandeln.
  • Gesunde Lebensweise: Nikotin und Alkohol belasten den Körper und beeinträchtigen die Durchblutung. Gleiches gilt für Stress und Schlafmangel, einseitige Ernährung und fehlende Bewegung. All diese Faktoren erhöhen zudem das Risiko für Krankheiten im Allgemeinen, nicht nur für Nagelbettentzündungen. Eine gesunde Lebensweise reduziert die Gefahr.

Hausmittel gegen Nagelbettentzündung

Solange sich die Infektion noch in den Anfangsstadien befindet, können Hausmittel sehr gut gegen Nagelbettentzündungen wirken. Zudem helfen sie auch während der ärztlichen Behandlung bei ernsthafteren Entzündungen dabei, die Heilung zu beschleunigen.

Allerdings ist nicht jedes vermeintlich bewährte Hausmittel gleichermaßen wirksam. Wir haben daher alle verbreiteten Tipps nicht nur zusammengestellt, sondern für Sie auch die Wirksamkeit recherchiert.

Aloe Vera gegen Nagelbettentzündung

Aloe Vera ist ein bekannter Name unter den vielseitigen Hausmitteln. Vor allem in Bezug auf die Hautpflege. Juckreiz, Entzündungen und Trockenheit lassen sich damit behandeln. Ideale Voraussetzungen also, für die Bekämpfung von Paronychie.

Um die entzündungshemmenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Aloe Vera in vollem Maße zu nutzen, gehen Sie wie folgt vor:

1. Nutzen Sie ein frisches Aloe Vera Blatt, dass Sie der Länge nach aufschneiden und das Gel herauskratzen oder fertiges Aloe Vera Gel.

2. Im Falle des frischen Gels zerdrücken Sie das Blattinnere mit einer Gabel oder pürieren Sie es mit einem Mixer.

3. Tragen Sie die Aloe Vera großzügig auf Finger oder Zehen auf und lassen Sie es einziehen. Wiederholen Sie die Anwendung mindestens zweimal täglich.

Zusätzlich zu der äußerlichen Anwendung können Sie Aloe Vera Saft auch einnehmen. Die sekundären Pflanzenstoffe und enthaltenen essenziellen Substanzen stärken das Immunsystem auf diese Weise ebenfalls.

Apfelessig gegen Nagelbettentzündung

Er wirkt gegen Keime und Entzündungen, kann die Haut beruhigen und Beschwerden lindern – Apfelessig ist nicht nur als Hausmittel gegen Nagelbettentzündung empfehlenswert.

Tupfen Sie Apfelessig pur auf die infizierten Bereiche oder gönnen Sie sich verdünnt mit lauwarmem Wasser ein Bad darin. Auch eine Auflage getränkt mit Apfelessig in Bio-Qualität und ohne Zusatz von Zucker oder künstlichen Zutaten kann einen schlimmeren Verlauf der Paronychie verhindern.

Um die volle Wirkung zu nutzen, sollten Sie die Anwendung zweimal pro Tag wiederholen. Ebenso wie Aloe Vera kann dieses Hausmittel gegen Nagelbettentzündungen auch innerlich angewendet werden. Geben Sie zu diesem Zweck zwei Esslöffel Apfelessig auf ein Glas Wasser und trinken Sie die Mischung ein bis zwei Mal täglich.

Arnika gegen Nagelbettentzündung

Arnika ist eine bekannte Heilpflanze und kann sich auch bei Paronychie als ausgesprochen wirksam erweisen. Ideal und einfach ist die Anwendung in Form von Arnika-Salbe.

Alternativ können Arnika-Blüten auch als Teeaufguss für Auflagen und Bäder verwendet werden.

Auflagen gegen Nagelbettentzündung

Feuchte Auflagen mit antientzündlichen Wirkstoffen können die infizierten Bereiche beruhigen und zugleich auf weitere Behandlungsschritte vorbereiten. Warme oder kühle Auflagen – je nach individuell linderndem Effekt – können zudem die Beschwerden lindern.

Geeignet für Auflagen sind Kompressen, die mit medizinischen Tees oder Desinfektionsmittel getränkt sind, wirkstoffreiche Pasten abdecken, mit warmem oder kühlem Wasser vollgesogen sind. Die Auflagen dürfen so oft angewendet werden, wie Sie möchten. Die Haut sollten zwischen den Behandlungen aber abtrocknen dürfen.

Extra-Tipp: Testen Sie aus, was Ihnen gut tut. Gerade in Bezug auf Kälte und Wärme gibt es erhebliche Unterschiede. Bei manchen sorgt ein Eispack für Linderung, bei anderen ein feuchtwarmer Waschlappen.

Bäder gegen Nagelbettentzündung

Bei einer Nagelbettentzündung spannt die Haut meist schmerzhaft und Schwellungen verhindern eine uneingeschränkte Beweglichkeit von Finger oder Zeh. Bäder als Hausmittel gegen Paronychie können Abhilfe bei Beschwerden dieser Art schaffen. Zudem bereiten sie die Haut auf die folgende oder gleichzeitige Behandlung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen vor.

Wiederum gilt: Warm oder kalt? Ihr Wohlbefinden entscheidet. Als Zusätze bei dem Bad sind Salz, Tees und Desinfektionsmittel sinnvoll.

Bleiche gegen Nagelbettentzündung

Vor allem im englischsprachigen Raum wird Bleiche häufiger als Hausmittel empfohlen. Beispielsweise bei Nagelpilz, Hautpilz und Nagelbettentzündungen. In der Theorie ergibt die Anwendung auch durchaus Sinn, denn Bleiche wirkt desinfizierend.

Allerdings wirkt sie selbst im verdünnten Zustand stark hautreizend. Verwenden Sie Bleiche und Hygienespüler daher für Wäsche aber nicht auf der Haut.

Eichenrinde gegen Nagelbettentzündung

Juckreiz, Spannungen und Schmerzen sind bei einer Nagelbettentzündung vorprogrammiert. Der Einsatz von Eichenrinde als Hausmittel bei Paronychie lindert diese unangenehmen Symptome.

Die getrocknete Eichenrinde wird zu diesem Zweck mit heißem Wasser übergossen, der daraus entstehende Sud kann als Bad für Finger oder Zehen, zum Tränken einer Auflage oder zum Reinigen des infizierten Bereichs genutzt werden. Die Gerbstoffe sorgen in jedem Fall dafür, dass die Heilung beschleunigt wird.

Heilerdepaste gegen Nagelbettentzündung

Heilerde ist ein Allround-Hausmittel, wenn es um Infektionen, Juckreiz, Hautbeschwerden und Verdauungsstörungen geht. Nutzen Sie sie zur Behandlung von Nagelbettentzündungen, in hautfeiner Form und fertigen Sie daraus am besten eine Paste an.

Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  1. Vermischen Sie ein bis zwei Teelöffel Heilerde mit ein paar Tropfen Wasser oder einem hautfreundlichen Öl. Rühren Sie die Mischung solange, bis eine dickliche aber immer noch streichfähige Paste entsteht.
  2. Tragen Sie die Heilerdepaste dick auf die infizierte Hautstelle auf. Je weiter die Entzündung des Nagelbetts bereits fortgeschritten ist, desto dicker darf und sollte die Paste aufgetragen werden.
  3. Geben Sie der Heilerde-Maske ausreichend Zeit, um vollständig durchzutrocknen. Je nach Dicke des Auftrags sollten dafür 20 bis 30 Minuten eingeplant werden. Im Verlauf des Trocknungsprozesses hellt die Erde auf und wird rissig.
  4. Reiben Sie die getrocknete Heilerde nicht ab! Dieses Vorgehen hat einen peelenden Effekt und reizt die ohnehin geschädigte Haut noch zusätzlich. Besser ist es, die Löserde vorsichtig abzuweichen.

Heilerde zieht die Entzündung einerseits an die Hautoberfläche und begünstigt damit einen Abfluss von Eiter. Andererseits wirkt sie antientzündlich, kühlend und schmerzlindernd.

Viele gute Gründe also, um Heilerde als Hausmittel gegen Nagelbettentzündungen einzusetzen. Allerdings sollten Sie es dabei nicht übertreiben. Denn Heilerde hat auch einen austrocknenden Effekt, wodurch die Haut noch mehr einreißen kann. Mehr als einmal täglich sollte die heilende Erde also nicht zum Einsatz kommen.

Extra-Tipp: Als Alternative zu der Paste können Sie auch eine fertige Heilerde-Hautmaske oder Heilerde-Salbe verwenden.

Honig gegen Nagelbettentzündung

Lecker auf dem Brötchen zum Frühstück und im Fruchtsalat zum Nachtisch ist Honig allemal. Dazu aber auch noch desinfizierend und einfach in der Anwendung. Tragen Sie schlicht – echten – Honig auf die entzündeten Hautareale auf.

Lassen Sie ihn hier für wenigstens 10 bis 15 Minuten einwirken, bevor Sie ihn mit reichlich lauwarmem Wasser vorsichtig abspülen. Da Honig pflegend auf die Haut wirkt und nicht nur bei einer Nagelbettentzündung verwendet werden kann, darf er mehrmals täglich zum Einsatz kommen und auch unter einem Verband angewendet werden.

Noch bessere Ergebnisse erzielen Sie mit hochwertigem Manuka-Honig. Dieser enthält ein natürliches Antibiotikum, das die körpereigene Abwehr stärkt und gegen eine Vielzahl von Keimen wirkt.

Joghurt gegen Nagelbettentzündung

Naturjoghurt als Hausmittel bei Hautpilz und Magenschleimhautentzündungen hat sich bewährt und ist bekannt. Die enthaltenen Kulturen können aber auch bei einer Nagelbettentzündung heilend wirken.

Streichen Sie schlicht eine dicke Schicht ungesüßten Naturjoghurts auf die entzündete Stelle und belassen Sie ihn hier, bis er sich erwärmt hat. Spülen Sie ihn dann ab und tragen Sie eine frische Schicht auf. Dieses Vorgehen sollte bis zu dreimal pro Sitzung wiederholt werden. Zwei bis drei Sitzungen täglich sind sinnvoll.

Achtung: Wenn Sie empfindlich auf Milch und Milchprodukte reagieren, sollten Sie die Finger von Naturjoghurt lassen. Das gilt auch dann, wenn die Auflage auf der Haut brennt oder sich die Rötung verschlimmert.

Kamillensud gegen Nagelbettentzündung

Kamillen-Sud, -tee und -tinktur haben antiseptische Eigenschaften, lindern daher Entzündungen und beruhigen die Haut. Als Hausmittel gegen Nagelbettentzündungen sind diese Substanzen also wunderbar geeignet.

Verwenden Sie sie für getränkte Kompressen als Auflage, als Badezusatz oder als Wirkstoff unter einem Verband.

Kernseife gegen Nagelbettentzündung

Vor Putzmitteln und chemischen Einflüssen sollen Sie Ihre Haut bei einer Nagelbettentzündung fernhalten – Kernseife kann hier aber eine Ausnahme darstellen, wenn Sie das richtige Vorgehen beachten.

Verwenden Sie etwa einen Teelöffel geriebene Seifen-Flocken und einen halben Liter warmes Wasser, um daraus ein Bad für Finger oder Zehen anzufertigen. Lassen Sie dieses jeweils nicht länger als zehn Minuten einwirken. Viele Quellen schlagen vor, Kernseife-Bäder als Hausmittel gegen Nagelbettentzündung dreimal täglich anzuwenden. Davon sollten Sie aber Abstand nehmen.

Zwar wirkt Kernseife antiseptisch, kann also tatsächlich gegen die Keime wirken – sie trocknet die Haut aber auch aus und zerstört den körpereigenen Schutz. Mehr als einmal täglich sollten Sie sie also nicht anwenden. Bei einer Neigung zu trockener und empfindlicher Haut sollten Sie gänzlich von diesem Hausmittel absehen.

Kokosnussöl gegen Nagelbettentzündung

Das bei Zimmertemperatur feste Kokosöl pflegt die Haut, begünstigt den Hautschutz und wirkt leicht austrocknend auf nässende Infektionen. Daher bietet es sich als Hausmittel bei Paronychie und zur vorbeugenden Hautpflege an.

Massieren Sie es dazu zwei bis drei Mal täglich einfach leicht in die Haut der Hände oder Füße ein. Für einen stärkeren Effekt können Sie Kokosöl mit etwas Zimt, Kamillentinktur oder einem ätherischen Öl vermengen.

Kühlen gegen Nagelbettentzündung

Eine Nagelbettentzündung kann mit lokalisierter Wärmeentwicklung oder gar Überhitzung einhergehen. In diesen Fällen ist Kühlen ein effizient linderndes Hausmittel.

Kühlen beschleunigt die Heilung zwar nicht, wirkt aber dem Schmerz und pochenden Empfindungen entgegen. Sie können Kälte also nutzen, um die Beschwerden zu reduzieren. Übertreiben Sie es dabei aber nicht. Eis und Kühlpacks sollten keinen direkten Hautkontakt haben. Besser ist es, ein Tuch zwischen Entzündung und Kühlelement zu legen.

Leinsamenbrei gegen Nagelbettentzündung

Leinsamen schützen die Haut durch die enthaltenen Schleimstoffe und wirken zudem entzündungshemmend. Als Brei beziehungsweise aufgequollene Samen lindern sie Schmerzen und können die Infektion an die Oberfläche ziehen, was den Abfluss des Eiters und das Abheilen erleichtert.

Zur Anwendung benötigen Sie geschrotete Leinsamen, etwas Wasser und Geduld. Bedecken Sie die Samen mit Wasser, lassen Sie sie über wenigstens vier – besser noch acht oder mehr Stunden aufquellen und tragen sie eine dünne Schichte der geleeartigen Masse auf die Nagelbettentzündung auf. Nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten wischen oder waschen Sie die Reste vorsichtig ab.

Nelkenöl gegen Nagelbettentzündung

Gewürznelken haben schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkstoffe, die Sie als Hausmittel bei einer Nagelbettentzündung sehr einfach nutzen können.

Zerstossen Sie entweder einen Esslöffel Gewürznelken und legen Sie diese anschließend in einem hautfreundlichen Öl über Nacht ein oder verwenden Sie ein fertiges Nelkenöl. Tupfen Sie dieses vorsichtig auf die betroffenen Hautareale. Wiederholen Sie die Anwendung dreimal täglich, um einen optimalen Effekt zu erzielen.

Rosmarin-Tee gegen Nagelbettentzündung

Rosmarin-Tee hilft nicht nur als Hausmittel bei Kopfschmerzen, er kann auch gegen eine Nagelbettentzündung eingesetzt werden. Schmerzlindernd, entzündungshemmend und heilungsfördernd wie das aromatische Kraut ist, kann es noch zusätzlich durch die vielseitigen und einfachen Behandlungsmöglichkeiten überzeugen.

Denn für den Rosmarin-Aufguss benötigen Sie nicht unbedingt fertigen Rosmarin-Tee aus der Apotheke. Das pure Gewürz kann gemahlen oder gerebelt ebenso dafür verwendet werden, wie die frischen Blätter und Zweige.

Übergießen Sie einfach einen Teelöffel gemahlenen Rosmarin oder ein bis zwei Esslöffel (getrocknete) Blätter mit einer Tasse heißem Wasser und verwenden Sie den Aufguss nach einer Ziehzeit von mindestens zehn Minuten als Bad, zum Tränken einer Auflage, zum Reinigen der Haut oder unter einem Verband.

Alternativ können Sie Rosmarin auch über Nacht in flüssiges Kokosöl einlegen und gemeinsam damit in die Haut einreiben.

Salzbad gegen Nagelbettentzündung

Es klingt einfach und bezieht einmal mehr das Gewürzregal in die Behandlung der Nagelbettentzündung ein, ist aber ausgesprochen wirksam: Das Salzbad. Verwenden Sie ein hochwertiges Meersalz oder Bittersalz und fertigen Sie daraus eine gesättigte Salzlösung an. Das heißt, dass Sie so viel Salz in lauwarmes Wasser geben sollten, bis es sich nicht mehr vollständig auflöst.

Halten Sie den betroffenen Finger oder Zeh für mindestens zehn, besser noch 30 Minuten hinein. Das Salz wirkt antiseptisch, das Wasser weicht die Haut leicht auf und bereitet sie dadurch optimal auf folgende Wirkstoffe vor.

Kombinieren Sie also das Salzbad am besten mit einem weiteren Hausmittel gegen Nagelbettentzündung, wie beispielsweise Kokosöl, Zugsalbe oder einem Honig-Verband.

Senföl gegen Nagelbettentzündung

Senföl hat aufgrund der enthaltenen ätherischen Stoffe eine effiziente Wirkung gegen Infektionen, bietet sich zur Behandlung von Nagelbettentzündung also an.

Es sollte aber sparsam angewendet werden. Jeweils ein Tropfen kann morgens und abends vorsichtig in das betroffene Areal einmassiert werden. Alternativ können Sie Senföl auch mit einem milden, hautfreundlichen Öl verdünnen. Das ist aber nur nötig, wenn Sie sehr empfindliche Haut haben.

Schüssler Salze gegen Nagelbettentzündung

Wenn Sie zu Nagelbettentzündung neigen und häufiger unter diesen leiden, kann ein ganzheitlicher Heilansatz sinnvoll sein. Empfehlenswert sind in Bezug auf Schüssler Salze die Nummer 1, 3, 11 und 12 – allerdings sollten Sie sich diesbezüglich von einem Heilpraktiker individuell beraten lassen.

Schwedenbitterbad gegen Nagelbettentzündung

Schwedenbitter, also eine Kombination schwedischer Heilkräuter, dient eigentlich der inneren Anwendung. Bei Nagelbettentzündungen dürfen Sie aber eine Ausnahme machen. Fertigen Sie aus gleichen Teilen Schwedenbitter und warmem Wasser ein Bad für Finger oder Zeh an und lassen Sie dieses für 15 besser noch 30 Minuten wirken.

Dieses Hausmittel ist ideal als Vorbereitung auf weitere Wirkstoffe, kann aber auch allein angewendet werden.

Teebaumöl gegen Nagelbettentzündung

Teebaumöl sollte sich zur Behandlung von Entzündungen und anderer Hautbeschwerden auf jeden Fall in Ihrer Hausapotheke befinden. Sie dürfen das antiseptisch wirkende Öl pur anwenden, dann aber sparsam und nur ein bis zwei Mal täglich. Jeweils ein Tropfen sollte dafür ausreichen.

Bei empfindlicher Haut, die zu Reizungen neigt, ist eine Mischung angeraten. Geben Sie dazu einen Tropfen auf einen Teelöffel Kokosöl oder Mandelöl oder auf eine Kompresse, die Sie als Auflage verwenden.

Wasserstoffperoxid gegen Nagelbettentzündung

Wasserstoffperoxid ist ein wunderbares Desinfektionsmittel, kann bei Zahnschmerzen und zur Verbesserung der Mundhygiene und zur Behandlung von Wunden eingesetzt werden. Auch bei einer Nagelbettentzündung bietet es sich daher in jedem Stadium der Infektion an.

Verwenden Sie es mit Wasser verdünnt als Badezusatz für Zehen und Finger und desinfizieren Sie den Bereich dreimal täglich damit. Das gilt auch dann noch, wenn sich der eitrige Abszess geöffnet hat.

Zitrone gegen Nagelbettentzündung

Zitrone enthält Antioxidantien, die einen wertvollen Beitrag zum Zellschutz leisten. Zudem wirkt die Säure der Frucht desinfizierend. Reiben Sie die Nagelbettentzündung mit einer frischen Scheibe Zitrone ab, geben Sie ein paar Tropfen des Safts darauf oder verdünnen Sie ihn mit etwas Wasser als Bad für Zeh oder Finger.

Verzichten Sie auf dieses Hausmittel, wenn Sie zunehmende Beschwerden oder Reizungen bemerken – denn Zitrone kann durchaus aggressiv und austrocknend wirken.

Zugsalbe gegen Nagelbettentzündung

Diese finden Sie zwar nicht im Gewürzregal oder Supermarkt, dafür ist sie aber vielseitig einsetzbar und gerade bei Abszessen und Infektionen in der Wirkung kaum zu übertreffen. Zugsalbe zieht, wie der Name bereits erahnen lässt, die Infektion an die Hautoberfläche.

Dadurch wird es für den Körper einfacher, die Entzündung selbst aufbrechen und eventuell vorhandenen Eiter abfließen zu lassen. Die Heilung wird beschleunigt und die Schmerzen gelindert.

Damit diese positive Wirkung einsetzen kann, müssen Sie aber dick auftragen und sich in etwas Geduld üben. Zwei Tage sollte die Zugsalbe mindestens Zeit haben, um sich zu beweisen.

Wann sollten Sie mit einer Nagelbettentzündung zum Arzt?

Bei einer Nagelbettentzündung sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • das betroffene Hautareal sehr stark schmerzt oder pocht
  • das Nagelbett unter Eiter steht
  • die Entzündung sich innerhalb von drei Tagen nicht verbessert
  • die Infektionen wiederholt auftreten
  • sich der Nagel ablöst
  • sich Ihr Allgemeinbefinden verschlechtert

In diesen Fällen kann ein kleiner, chirurgischer Eingriff oder die Therapie mit potenten Medikamenten notwendig sein.

Wissenschaftliche Quellen

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  • Joahnnes Petres: Operative Dermatologie : Lehrbuch und Atlas. Springer, 1996, ISBN 3540588701
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