Spirulina – Superfood mit gesundheitsfördernder Wirkung

Spirulina – Superfood mit gesundheitsfördernder Wirkung

Superfood Produkte liegen hoch im Trend. Neben Açai, Goji, Chia-Samen und grünem Blattgemüse gehört auch die Süßwasseralge Spirulina zu den wichtigsten Supernahrungsmitteln, die sich durch ihre vielen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe auszeichnen. Die wertvollen Inhaltsstoffe von Spirulina weisen im Zusammenspiel eine positive Wirkung auf den Körper und Geist auf. Spirulina soll unter anderem das Immunsystem stärken, krebsvorbeugend wirken, Schwermetalle wie Arsen ausleiten können[1] und sogar den Alterungsprozess verlangsamen. Es gibt inzwischen viele wissenschaftliche Studien, die sich mit den gesundheitsfördernden Eigenschaften von Spirulina beschäftigt haben. Einige gesundheitsfördernde Wirkungen konnten in den Studien bestätigt werden, andere Ergebnisse deuten zunächst auf eine mögliche positive Wirkung auf die Gesundheit hin.

Was genau verbirgt sich aber hinter Spirulina, was macht Spirulina zum Superfood und was sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften?

Spirulina: Energiereiche Mikroalge

Spirulina ist eine energiereiche Mikroalge, die zu der Gattung Cyanobakterien gehört und auch als Blaualge bekannt ist.

Cyanobakterien gibt es bereits seit über 3,5 Milliarden Jahren, darauf weisen alte fossilhaltige Sedimentgesteine der Erde hin. Es waren die ersten, grünen Lebewesen, die auf der damals noch unbelebten Erde existierten. Durch das enthaltene Chlorophyll, waren die Ur-Algen zur Photosynthese und damit zur Synthese von organischer Substanz und zur Produktion von Sauerstoff befähigt.[2]

Die spiralförmigen Algen Spirulina kommen bevorzugt in warmen, salzigen und stark alkalischen Gewässern in Zentral- und Ostafrika, Mittelamerika und Asien vor. Nicht nur die Bevölkerung aus diesen Regionen ernähren sich traditionell von den gesunden Algen, auch Flamingos leben an diesen Seen und ernähren sich von Spirulina, die aufgrund ihrer enthaltenen Farbstoffe verantwortlich für die schöne Farbe des Gefieders der Flamingos sind.

1. Spirulina – Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe

Spirulina verfügt über eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, die für medizinische Zwecke von großer Bedeutung sind. Die Alge ist reich an grünem Chlorophyll, vielen Vitaminen und Mineralstoffen sowie gesundheitsfördernden Enzymen und Antioxidantien und bietet zudem den höchsten Proteingehalt aller natürlichen, pflanzlichen und tierischen Nahrungsmittel. Pharmazeutisch interessant ist auch der Inhaltsstoff Phycocyanin.

Spirulina-Algen nehmen die Mineralstoffe und Spurenelemente direkt aus dem Wasser auf, weshalb die Konzentration der Inhaltsstoffe je nach Gewässer entsprechend schwanken kann.
Mangelzustände von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen können zu mehr oder weniger schwerwiegenden körperlichen und geistigen Beschwerden führen, weshalb ein ausgeglichener Haushalt für den Menschen elementar wichtig ist. Besonders für geistig und körperlich arbeitende Menschen, Leistungssportler, Schwangere und Stillende, Kinder während der Wachstumsphase oder Senioren mit einem höheren Bedarf an Nährstoffen könnten Spirulina Produkte eine geeignete Nahrungsergänzung sein.

Die zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft (NASA) untersucht in einer Studie[3], ob die Mikroalge aufgrund ihrer vielen, wertvollen Inhaltsstoffe sich auch als Astronautennahrung oder zur Ausrüstung von Expeditionen eignet.

Spirulina als Vitamin-Lieferant

Spirulina ist eine richtige Vitaminbombe. Folgende wertvolle Vitamine sind in der Poweralge enthalten:

  • Vitamin A und seine pflanzliche Vorstufe das Beta-Carotin (Provitamin A) sind besonders wichtig für unsere Sehkraft und die Dunkeladaption der Netzhaut. Beta-Carotin ist zudem ein wichtiger Hautschutz und sorgt für Elastizität und ein gesundes Aussehen der Haut. Beta-Carotin soll aufgrund seiner antioxidativen Wirkung auch zur Krebsprävention und zum Vorbeugen gegen degenerative Erkrankungen zum Einsatz kommen.
  • B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B5 (Pantothensäure), B6 (Pyridoxin) und Pseudovitamin B12 (Cobalamin) sind wesentlich für viele Körperfunktionen, z.B. für die Energiegewinnung aus Kohlehydraten und Fetten, für das Körperwachstum, für gesunde Nerven und Muskeln, für die Herstellung von Proteinen sowie für die Blutbildung. Einer Studie des Journal of Agricultural and Food Chemistry zufolge, kommt in der Blaualge das wichtige Pseudovitamin B12 vor, dabei handelt es sich um eine für den Menschen unwirksame Form des Vitamins.[4] Lediglich 20 Prozent des Vitamins können vom menschlichen Körper verwertet werden.
  • Vitamin E (alpha-Tocopherol) verfügt über antioxidative Eigenschaften und schützen den Organismus vor schädlichen Nebenprodukten der Oxidation. Vitamin E-Mangel Symptome können sich u. a. in Form eines erhöhten Risikos für Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Katarakte und einige Krebsarten zeigen.

Mineralstoffe in der Spirulina-Alge

Spirulina-Algen sind nicht nur Vitaminbomben, sie sind auch reich an vielen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen, Selen, Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, Jod und Zink. In etwas geringeren Konzentrationen enthält Spirulina außerdem noch Barium, Bor, Chrom, Kobalt und Mangan.

Überblick über die Funktionen von Mikronährstoffen in Spirulina

  • Eisen ist wesentlich für die Bildung von roten Blutkörperchen und transportiert Sauerstoff zu den Zellen und Bestandteil von Enzymen für die Energiefreisetzung.
  • Selen stellt besonders in Verbindung mit Vitamin E einen lebenswichtigen Teil des körpereigenen antioxidativen Abwehrsystems dar.
  • Kalium und Natrium regulieren den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Spirulina verfügt über eine hohe Konzentration an Kalium und eine eher geringe Konzentration von Natrium, was sich positiv auf einen zu hohen Blutdruck auswirkt.
  • Kalzium ist wichtig für das Wachstum und die Festigkeit von Knochen und Zähnen. Kalzium kontrolliert zudem die Weiterleitung von Nervenimpulsen zum und vom Gehirn sowie die Muskelkontraktionen.
  • Magnesium ist hauptsächlich in den Knochen vorhanden und zusammen mit Kalzium für das Wachstum unverzichtbar. Zudem wird Magnesium in den Körperzellen für die Enzymaktivität zur Energiegewinnung benötigt.
  • Jod wird von der Schilddrüse zur Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt, dass wiederum über 100 Enzymsysteme wie z.B. den Stoffwechsel reguliert.
  • Zink ist notwendig für ein gesundes Immunsystem, für ein normales Wachstum und die Gewebsbildung zur Wundheilung, für die männliche Sexualreifung sowie für die Wirkung verschiedener Enzyme.

Spirulina – reich an veganen Proteinen

Spirulina bietet mit über 60 Prozent den höchsten Proteingehalt aller natürlichen, pflanzlichen und tierischen Nahrungsmittel. Die Eiweißwertigkeit in Spirulina ist vergleichbar mit der im Fleisch, im Vergleich belastet das Eiweiß der Mikroalge den Organismus jedoch nicht mit Cholesterin.

Spirulina enthält wichtige Antioxidantien

Antioxidantien sind Substanzen, die im Organismus eine Oxidation (chemische Reaktion) verhindern und dadurch die Zellen vor freien Radikalen (Oxidantien) schützen. Wissenschaftler verstehen unter direkter Oxidation die Verbindung eines chemischen Elements oder die Verbindung mit Sauerstoff. Freie Radikale werden unter anderem durch falsche Nahrungsmittel, Stress und Verletzungen in unserem Körper freigesetzt und schädigen dann die Körperzellen.  Spirulina-Algen sind mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien deshalb gute Radikalfänger und spielen eine wichtige Rolle unter anderem in der Krebsprävention, bei der Vorbeugung degenerativer Erkrankungen und bei dem Thema Anti-Aging.

Die wichtigsten Antioxidantien in der Blaualge sind Carotinoide, Phycocyanin und Enzyme.

Wichtige Antioxidantien im Überblick

  • Carotinoide sind so genannte sekundären Pflanzenstoffe, die für den Menschen als nicht lebensnotwendig, aber als gesundheitsfördernd angesehen werden.[5] Es gibt mehr als 500 verschiedene Carotinoide, von denen ca. 10 Prozent in Vitamin A (Retionol) umgewandelt werden können. Der bekannteste Vertreter ist das Beta-Carotin.
  • Phycocyanin ist ein blauer Pigmentfarbstoff und wird als Radikalfänger und „Entgifter“ in der Leber und Niere angesehen.
  • Enzyme sind Eiweißkörper (Proteine), die als so genannte Biokatalysatoren fungieren, indem sie durch ihre Anwesenheit biochemische Reaktionen auslösen, beschleunigen und in eine bestimmte Richtung lenken.

2. Spirulina – Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung

Spirulina-Algen sind reich an Antioxidantien wie Carotinoiden (Beta-Carotin) und Phycocyaninen, die den menschlichen Körper und seine Zellen vor freien Radikalen (Oxidantien) schützen. In einer Studie der Universität Texas und dem M.D. Anderson Krebszentrum in Houston zum Thema: „Oxidativer Stress, Entzündungen und Krebs – wie ist der Zusammenhang?“ ist nachzulesen, dass freie Radikale oxidative Schäden an den Zellen und der DNA verursachen und damit ursächlich für chronische Entzündungen sein können, die wiederum den Nährboden für Krebserkrankungen und anderen Krankheiten bilden können.[6]

Weitere wissenschaftliche Studien[7] belegen, dass insbesondere das in Spirulina enthaltene Antioxidans Phycocyanin über starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften verfügt, indem Phycocyanine freie Radikale bekämpfen und die Entstehung von entzündlichen Molekülen hemmen sollen.

Auch das enthaltene Beta-Carotin sowie das Vitamin E und Selen tragen als Radikalfänger zu der antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung von Spirulina-Algen bei und hemmen die Entstehung von Oxidationsprozessen.

3. Spirulina senkt LDL-Cholesterinspiegel und Triglyzerid-Werte

Eine falsche und zu fettreiche Ernährung oder aber auch Krankheiten wie z.B. Diabetes mellitus oder Schilddrüsenunterfunktionen (Hypothyreose) und genetische Faktoren können zu erhöhten Cholesterinspiegel im Blut führen. Bei einem zu hohen LDL-Cholesterinspiegel (Low Density Lipoprotein) und Triglyzerid-Werten im Blut kommt es zu einer erhöhten Ablagerung von fettähnlichen Stoffen, so genannten Plaques in den Gefäßinnenwänden. Diese Plaques enthalten Fett- und Entzündungszellen, wodurch das Arteriosklerose-Risiko und damit das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigt. Durch Plaques verengte Gefäßinnenwände sind ursächlich z.B. für Angina Pectoris, Herzinfarkte, Durchblutungsstörungen in den Beinen oder im Gehirn (Schlaganfall) und Herz-Kreislauferkrankungen sind weltweit nach wie vor die häufigste Todesursache.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Inhaltsstoffe der Mikroalge Spirulina sowohl Triglyzeride (Neutralfette) als auch LDL-Cholseterin (fettähnliche Stoffe) senken und das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen können. Das HDL-Cholesterin sorgt für den Abtransport des LDL-Cholesterins aus den Gefäßwänden.

In mehreren wissenschaftlichen Studien über Menschen mit hohem Cholesterinspiegel wurde festgestellt, dass die tägliche Einnahme von 1 Gramm und mehr Spirulina sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt und dadurch Risikofaktoren wie Arteriosklerose und die damit zusammenhängenden Herz Kreislauferkrankungen reduziert[8].

4. Spirulina schützt vor Oxidation des LDL-Cholesterins

Spirulina senkt aber nicht nur den LDL-Cholesterinspiegel und die Triglyzerid-Werte im Blut, die energiereiche Mikroalge ist wissenschaftlichen Studien[9] zufolge auch in der Lage, den Körper vor einer Oxidation des LDL-Cholesterins und damit vor oxidativen Schäden zu schützen. LDL-Cholesterin kann im Körper oxidieren und die Folgen sind, wie im vorherigen Abschnitt schon beschrieben, Plaques oder Ablagerungen von fettähnlichen Substanzen und Entzündungszellen in den Gefäßinnenwänden, die dann im Folgenden mit vielen verschiedenen Krankheiten einhergehen. Dieser Prozess wird in Fachkreisen Lipidperoxidation[10] genannt und gilt als Schlüsselfaktor für viele schwere Erkrankungen. Fett-Strukturen wie die Lipoproteine gelten als besonders anfällig für oxidative Schäden und die enthaltenen Antioxidantien in Spirulina sorgen dafür, dass dieser Prozess der Lipidperoxidation verringert wird.

5. Spirulina – Antikarzinogene Wirkung

Unter kanzerogen oder karzinogen verstehen Mediziner krebsverursachende Faktoren oder Substanzen. Vielen epidemiologischen Studien zur Folge geht ein erhöhter Verzehr von carotinoidreichen Nahrungsmitteln mit einem reduzierten Tumorrisiko einher. Dies betrifft vor allem Lungen-, Speiseröhren-, Magen-, Dick- und Mastdarmkrebs sowie Prostata-, Gebärmutterhals-, Mamma- (Brust-) und Hautkarzinome.[11]

Die Mikroalge Spirulina ist reich an Antioxidantien wie Carotinoide und verfügt deshalb laut wissenschaftlichen Studien über antikarzinogene Eigenschaften. So konnte in Untersuchungen festgestellt werden, dass Spirulina besonders gegen eine Art von Präkanzerose, also gegen ein potentielles Vorstadium einer Krebserkrankung, wirken kann und zwar bei der oralen submukösen Fibrose (OSMF). Bei der OSMF handelt es sich um eine chronische progressive Erkrankung mit veränderter Elastizität des Bindegewebes der Submukosa (Schleimhaut) im Mundbereich, die unter Fortschreiten zu Krebs im Mund führen kann.[12]

Weiter wird auch dem Inhaltsstoff Chlorophyll eine antikarzinogene Wirkung nachgesagt, weshalb Spirulina zur Prophylaxe gegen Krebs oder auch therapiebegleitend während einer Chemotherapie eingenommen werden kann. Chlorophyll kann Studien zufolge bestimmte Enzyme hemmen, die eine Zellveränderung auslösen und ein unkontrolliertes Zellwachstum verursachen können.[13]

6. Spirulina – Blutdrucksenkende Wirkung

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine Erkrankung unseres Gefäßsystems und zählt zu den weit verbreiteten Volkskrankheiten. Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland sind laut der Deutschen Hochdruckliga e.V. (Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention) davon betroffen. Ein zu hoher Blutdruck ist ein wesentlicher Motor für viele Krankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Nierenerkrankungen. In einer wissenschaftlichen Studie konnte bei der Verabreichung höherer Dosen Spirulina eine blutdrucksenkende Wirkung festgestellt werden, während eien Dosis von nur 1 Gramm Spirulina unwirksam war.[14]

7. Spirulina – Antiallergische Wirkung bei allergischer Rhinitis

Spirulina lindert die lästigen Symptome einer allergischen Rhinitis, das schreibt die Fachzeitschrift „Journal of Medicinal Food“ im Jahr 2005 und bezieht sich dabei auf eine wissenschaftliche Studie.[15] Menschen mit einer allergischen Rhinitis leiden unter einer allergiebedingten Entzündung der Nasenschleimhäute und Nasenscheidewände, häufig ausgelöst durch Pollen, Tierhaare, Staub oder Weizen. Spirulina soll Substanzen beinhalten, die den Ausstoß von Histamin verhindern. Demzufolge kann Spirulina in höheren Dosen zur Behandlung von Heuschnupfen, Hautallergien und anderen Allergieformen zum Einsatz kommen und lästige Symptome wie eine laufende oder verstopfte, juckende Nase mit Niesanfällen lindern. In einer Studie mit 127 Personen, die unter einer allergischen Rhinitis leiden, konnten die typischen Symptome der Rhinitis bei einer täglichen Einnahme von 2 Gramm Spirulina reduziert werden. [16]

8. Spirulina stärkt die Muskelkraft und Ausdauer

Einige Studien[17] deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Supplementierung von Spirulina und einer verbesserten Muskelkraft und Ausdauer hin. So wurde festgestellt, dass oxidative Schäden auch durch sportliche Betätigung und Trainingseinheiten entstehen und ursächlich für Muskelermüdung sein können. Die Mikroalge Spirulina ist reich an Antioxidantien und die antioxidativen Eigenschaften können bei Sportlern und körperlich aktiven Menschen die Entstehung dieser oxidativen Schäden und somit Ermüdungserscheinungen minimieren.

9. Spirulina senkt möglicherweise den Blutzuckerspiegel

Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel sind die häufigsten Ursachen für die Volkskrankheit Diabetes mellitus Typ 2. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel ist die Folge und kann langfristig mit Schäden an den Blutgefäßen und Nerven einhergehen und dadurch viele Organprobleme bedingen. Schwere Folgeerkrankungen von Diabetes sind zum Beispiel Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nervenschwäche, Netzhautschäden und Erektionsstörungen und viele mehr.

Bisher konnte in Tierversuchen gezeigt werden, dass das Zuführen von Spirulina zu einem deutlich niedrigeren Blutzuckerspiegel führt. Es gibt aber auch Hinweise, dass Spirulina beim Menschen eine blutzuckersenkende Wirkung aufweisen kann. Verantwortlich für die blutzuckersenkende Wirkung wird das Phycocyanin in der Mikroalge gemacht. Demzufolge konnte in einer randomisierten Studie mit 37 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 eine markante Reduzierung des Blutzuckerspiegels bei der täglichen Einnahme von 2 Gramm Spirulina nachgewiesen werden.[18] Auch wenn es sich dabei um eine kleine Studie handelt, kann von einer positiven Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ausgegangen werden.

10. Spirulina unterstützt und stärkt Immunsystem

Stress, ungesunde Ernährungsweisen, Schlafmangel sind nur einige Beispiele für Faktoren, die unser Immunsystem schwächen können. Ein geschwächtes Immunsystem führt zu Antriebslosigkeit, chronischer Müdigkeit und Infektanfälligkeit. Das Immunsystem ist nicht mehr in der Lage, sich gegen Krankheitserreger wie z.B. Viren oder Bakterien zu wehren.
Spirulina bietet mit über 60 Prozent den höchsten Proteingehalt aller natürlichen, pflanzlichen und tierischen Nahrungsmittel. Einige enthaltene Proteine sorgen für eine vermehrte Produktion von krankheitsbekämpfenden Killerzellen, Helferzellen und Antikörpern und für eine vermehrte Aktivität der Fresszellen (Makrophagen), wie Studien des Medical Center for Cancer and Cardiovascular Diseases in Osaka, Japan nachweisen konnten. Die Forschungen zeigten, dass die Einnahme von Spirulina das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützt.[19]

Zudem weisen Studien darauf hin, dass die im Spirulina enthaltenen Kaliumsalze das Eindringen von Viren in die Körperzellen verhindern und z.B. vor Herpes-Simplex-Viren, Influenza-Viren, Masern-Vieren schützen. Damit sind neben einiger Proteine auch Kaliumsalze an der Unterstützung eines gut funktionierenden Immunsystems beteiligt.

11. Spirulina fördert Darmfunktion und Verdauung

Eine gesunde Darmflora und eine gut funktionierende Verdauung sind wichtige Grundpfeiler für unser Wohlbefinden und für eine gute Gesundheit. Eine gesunde Darmflora wirkt sich positiv auf unser Immunsystem aus, schützt vor Infektionen und fördert die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung.

Forschungen zufolge unterstützen Spirulina-Algen das Wachstum und die Erhaltung einer gesunden Darmflora und sorgen für eine verminderte Konzentration des Hefepilzes Candida albicans. Candida-Infektionen (Candidosen) treten besonders an den Schleimhäuten des Genital-, Darm- oder Mund-Rachenbereichs auf und führen zu unangenehmen Beschwerden in den genannten Körperregionen. Candida-Infektionen im Darm können gesundheitliche Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Sodbrennen bedingen, aber auch schwere gesundheitliche Folgen wie Nierenschäden können durch eine Infektion verursacht werden.

12. Spirulina – Anti-Aging-Effekte

Das Thema Anti-Aging mit all seinen Fassetten beschäftigt nicht nur Mediziner und Ernährungswissenschaftler, auch die Nahrungsergänzungsmittel- und Kosmetikindustrie forscht und engagiert sich im Kampf gegen Falten, Haarausfall, Augenringe und körperliche Gebrechen. Im Fokus steht, den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Lebensqualität auch im Alter auf einem möglichst hohen Niveau zu halten.

Zu den wichtigsten und beliebtesten Mitteln gegen Alterungsprozesse gehören Antioxidantien wie Vitamine A, C und E oder Beta-Carotin und Phycocyanin. Antioxidantien können freie Radikale abfangen, die Oxidation von Fetten und DNA hemmen, sowie oxidative Schäden lindern. Die Mikroalge Spirulina ist reich an diesen Antioxidantien, weshalb der Alge eine positive Auswirkung auf die Haut, Haare und die Gesundheit nachgesagt wird. Eine regelmäßige Einnahme soll sich demnach positiv auf den Alterungsprozess auszuwirken.

13. Spirulina – Einnahme, Dosierung und Nebenwirkungen

Die einfachste und unkomplizierteste Form der Einnahme sind Spirulina-Presslinge, Kapseln oder Tabletten, die ohne Zubereitung ganz bequem mit einem Schluck Wasser geschluckt werden können.
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 10 Gramm reines Spirulina. Für einen positiven Effekt reichen allerdings häufig schon kleinere Mengen von 1 bis 4 Gramm aus, deshalb ist zu Beginn der Einnahme auch eine kleinere Menge empfehlenswert, um die Verträglichkeit zu überprüfen.

Mögliche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Spirulina-Präparaten können Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten auf enthaltene Substanzen sein. Auch ein Gefühl von Unwohlsein und Übelkeit kann während der Einnahme auftreten.

14. Spirulina – Mikroalgen-Präparate aus der Apotheke

In Deutschland sind Spirulina-Präparate oder Mikroalgen-Präparate in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als Pulver, Kapseln, Presslinge oder Tabletten im Handel erhältlich. Aufgrund von möglichen Verunreinigungen ist es jedoch ratsam, Spirulina-Produkte aus der Apotheke zu beziehen, damit eine hochwertige Qualität gewährleistet ist. Es gibt nur wenige Hersteller, die Spirulina-Presslinge zu 100 Prozent aus Spirulina herstellen.

Einzelnachweise:

[1] Die Wirksamkeit von Spirulina-Extrakt plus Zink bei Patienten mit chronischer Arsenvergiftung: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16615668

[2] Gesund und fit mit Spirulina: http://www.biothemen.de/Qualitaet/algen/spirulina.html

[3] NASA: Characterization of Spirulina Biomass Y for CELSS Diet Potential: http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19890016190.pdf

[4] Pseudovitamin B(12) is the predominant cobamide of an algal health food, spirulina tablets.: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10552882

[5] Aandreas Hahn: Nahrungsergänzungsmittel.
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2001; S.193-199

[6] Oxidative stress, inflammation, and cancer: How are they linked?: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0891584910005381

[7] Antiinflammatory and antihyperalgesic activity of C-phycocyanin: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19299804

C-phycocyanin confers protection against oxalate-mediated oxidative stress and mitochondrial dysfunctions in MDCK cells: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24691130

C-phycocyanin: a biliprotein with antioxidant, anti-inflammatory and neuroprotective effects: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12769719

[8] The hypolipidaemic effects of Spirulina (Arthrospira platensis) supplementation in a Cretan population: a prospective study: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23754631

[9] Effect of Spirulina Intervention on Oxidative Stress, Antioxidant Status, and Lipid Profile in Chronic Obstructive Pulmonary Disease Patients: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4320919/

[10] Lipid peroxidation and tissue damage Lipidperoxidation: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10459507

[11] Leitzmann, C., Müller, C., Michel, P., Brehme, U., Hahn, A., Laube, H.: Ernährung in Prävention und Therapie.
Hippokrates Verlag, 2005; S.80-82

Mayne S.T.:Beta-carotene, carotenoids, and disease prevention in humans.

[12] Evaluation of chemoprevention of oral cancer with Spirulina fusiformis http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8584455

Spirulina and Pentoxyfilline – A Novel Approach for Treatment of Oral Submucous Fibrosis: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3919363/

[13] Cancer chemoprevention by dietary chlorophylls: A 12,000-animal dose-dose matrix biomarker and tumor study: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3486520/

[14] The hypolipidaemic effects of Spirulina (Arthrospira platensis) supplementation in a Cretan population: a prospective study.: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23754631

[15] Effects of a Spirulina-based dietary supplement on cytokine production from allergic rhinitis patients: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15857205

[16] Complementary therapies in allergic rhinitis.: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24324897

The effects of spirulina on allergic rhinitis.: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18343939

[17] Ergogenic and antioxidant effects of spirulina supplementation in humans: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20010119

Preventive effects of Spirulina platensis on skeletal muscle damage under exercise-induced oxidative stress: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16944194

[18] Antidiabetic potential of phycocyanin: effects on KKAy mice: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23368938

Role of Spirulina in the Control of Glycemia and Lipidemia in Type 2 Diabetes Mellitus: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12639401

A randomized study to establish the effects of spirulina in type 2 diabetes mellitus patients: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2788188/

[19] Activation of the human innate immune system by Spirulina: augmentation of interferon production and NK cytotoxicity by oral administration of hot water extract of Spirulina platensis: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11962722

Quellen:

 

Bilder: © joanna wnuk – stock.adobe.com, © sssimone – stock.adobe.com