Ciclopirox: Das Antimykotikum

Bei Ciclopirox handelt es sich um ein Breitband-Antimykotikum, also einen Wirkstoff gegen viele Pilzerkrankungen. Er wird äußerlich angewendet und wirkt gegen ein breites Spektrum an Fadenpilzen (Dermatophyten), Hefen (Candida) und Schimmelpilzen, die sich auf der Haut, der Schleimhaut oder den Nägeln befinden. Es wird deshalb zur Behandlung von Infektionen mit diesen Pilzen eingesetzt. Zusätzlich bekämpft Ciclopirox auch Bakterien und wirkt entzündungshemmend.

Ciclopirox killt Pilze

Mit Hilfe von reaktionsfreudigen Sauerstoffverbindungen stört Ciclopirox die für die Pilze lebenswichtigen Transportvorgänge. So können diese sich nicht mehr mit Nährstoffen versorgen. Im Inneren der Eindringlinge entstehen schädliche Stoffwechselprodukte, die sie nicht mehr nach außen abgeben können. Der Wirkstoff reichert sich an und die Pilzzellen sterben ab. Ein Vorteil des gut verträglichen Antimykotikums ist, dass es nicht nur gegen wachsende und bereits ausgereifte Pilzzellen wirksam ist, sondern auch gegen Pilzsporen. Das sind ruhende Überdauerungsformen von Pilzen – sozusagen „Schläfer“, die zu einem späteren Zeitpunkt zu einem erneuten Aufflammen der Infektion führen können.

Durch die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung lindert Ciclopirox auch typische Entzündungssymptome wie Brennen, Jucken und Rötung.

Pilze von Kopf bis Fuß

Ein erhöhtes Risiko für Pilzinfektonen haben Diabetiker, ältere, abwehrgeschwächte Menschen, vor allem aber Sportler, die in Turnschuhen viel schwitzen und regelmäßig Gemeinschaftsduschen nutzen. Nicht zufällig lautet die englische Bezeichnung für Fußpilz (Tinea pedis) „athlete‘s foot“, auf deutsch „Sportlerfuß“. Für solche Infektionen sind vor allem Fadenpilze verantwortlich. Sie sind mit etwa 70 Prozent die häufigsten Verursacher von Infektionen an Haut, Haaren und Nägeln. Bevorzugt breiten sich als „Fußpilz“ zwischen den Zehen oder als Nagelpilz (Onychomykose) aus.

Auf unseren Schleimhäuten können sie dagegen nicht überleben. Die sind allerdings ein beliebter Tummelplatz für Hefepilze, insbesondere Candida albicans. Sie sind vor allem für Infektionen im Genitalbereich oder der Schleimhaut im Mund (Mundsoor) und in anderen feucht-warmen Regionen unseres Körpers verantwortlich. Dazu gehören der Windelbereich (Windeldermatitis), die Haut zwischen Fingern und Zehen, die Achselhöhlen oder große Körperfalten in der Leistengegend oder bei Frauen die Hautregion unter der Brust.

Typische Beschwerden

Erst wenn unsere Haut- beziehungsweise Schleimhautbarriere gestört ist, dringen die Pilze ein: bei trockener und rissiger, schlecht durchbluteter oder durch Feuchtigkeit und Wärme aufgequollener Haut, kleinsten Verletzungen oder geschädigten Nägeln.

Die Beschwerden einer Faden- oder Hefepilzinfektion (Tinea und Candidose) reichen von Rötung, Entzündung, Juckreiz und Blasenbildung bis zu Schuppung und Nässen. Häufig finden sich weiße Schleimhautbeläge auf rötlichem Grund. Erkrankte Nägel verlieren ihren Glanz und verfärben sich, die Nagelplatte verdickt sich, bekommt eine unebene Oberfläche und beginnt zu bröckeln. Später löst er sich oft vom Nagelbett ab.

Ciclopirox – Für jede Lokalisation die passende Formulierung

Ciclopirox wird äußerlich in verschiedenen Zubereitungsformen aufgetragen. Für Erkrankungen der Haut stehen u.a. Cremes, Gele und Puder zur Verfügung. Als Shampoo und Gel hilft es gegen entzündliche Veränderungen der Kopfhaut (seborrhoische Dermatits). Zur Bekämpfung von Fußpilz in den Zehenzwischenräumen oder auf der Fußsohle kommen bevorzugt Cremes oder Gele zum Einsatz. Gegen Nagelpilz (Onychomykose) gibt es wirkstoffhaltige Lacke. Viele dieser Mittel sind ohne ärztliches Rezept in der Apotheke beziehungsweise Online-Apotheke erhältlich. Nebenwirkungen können in Juckreiz, Brennen und Hautrötungen bestehen, treten aber selten auf und bestehen auch durch die Pilzinfektion selbst.

Ciclopirox

• tötet ein breites Spektrum an Faden-, Hefe- und Schimmelpilzen wirksam ab
• bekämpft auch Pilzsporen und beugt so einem erneuten Aufflammen der Pilzinfektion vor
• wirkt zusätzlich gegen Bakterien und lindert Entzündungssymptome
• sehr gut verträglich, selten Nebenwirkungen
• keine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Ciclopirox so früh wie möglich und so lange wie nötig

Bei ersten Anzeichen einer Pilzinfektion, etwa an Nägeln oder Zehen, sollten Sie rasch handeln. Die Infektion ist ansteckend und kann sich zudem von einer Körperregion zur anderen ausbreiten. Außerdem gilt: Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto besser stehen die Chancen auf schnelle, vollständige Heilung. Eine gründliche Hautpilzbehandlung mit Ciclopirox dauert ungefähr drei bis vier Wochen. So lange brauchen die Zellen der Hornschicht um sich komplett und pilzfrei zu erneuern. Da Nägel langsam wachsen, kann es bei ihnen etwa sechs bis zwölf Monate dauern, bis gesundes Nagelmaterial nachgewachsen ist. Eine Behandlung, die länger als vier Monate dauert, muss unter ärztlicher Kontrolle weitergeführt werden.

Das sollten Sie über Ciclopirox wissen

• Breitband-Antimykotikum aus der Apotheke. Zur äußerlichen Anwendung bei Erwachsenen und Schulkindern teils rezeptfrei
• Anwendung: zur Behandlung verschiedener Infektionen durch Faden und Hefepilze ausgelöster Haut-, Nagel und Fußinfektionen eingesetzt. Die Anwendungsform (Creme, Gel, Lösung, Shampoo oder Nagellack) richtet sich nach dem Ort der Erkrankung
• Wirkungsweise: tötet ein breites Spektrum an Pilzen und deren Sporen ab und bekämpft Bakterien
• Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Anwendung im Bereich der Augen oder auf offenen Wunden
• Anwendungsdauer: bei Langzeitbehandlung (mehr als vier Monate) ärztliche Kontrolle
• Schwangerschaft und Stillzeit: nicht anwenden
• Nebenwirkungen: selten Juckreiz, Brennen, Hautrötungen.
  Shampoo: gelegentlich Hautausschlägen und Hautentzündungen (Ekzeme), die in seltenen Fällen auf einer Kontaktallergie beruhen

 

Bild: © Africa Studio – stock.adobe.com