Omas 34 Hausmittel gegen Nagelpilz

Omas 34 Hausmittel gegen Nagelpilz

Hausmittel gegen Nagelpilz

Wenn sich Nägel verfärben, rissig und brüchig werden oder gar abblättern und schmerzen, ist der Nagelpilz bereits tief vorgedrungen. Leider fällt die Infektion oftmals erst dann auf, wenn die Symptome ernst sind und die Erkrankung weit fortgeschritten ist.

Die Behandlung mit Mitteln aus der Apotheke oder verschriebenen Arzneien gestaltet sich dann langwierig und ist nicht immer angenehm. Kein Wunder also, dass viele Menschen vermehrt zu Hausmitteln gegen Nagelpilz greifen. Doch können diese wirklich gegen die Infektion der Nägel helfen und Linderung bringen? Wir haben die bekanntesten Mittel auf den Prüfstand gestellt.

Diese Hausmittel sollen bei Nagelpilz helfen

Wer unter Nagelpilz leidet, wird schnell zahlreiche Tipps zu hören bekommen: Vom Alkohol bis zum Zitronensaft und scheinbar abenteuerlichen Mischungen daraus – die Liste ist lang. Dazu haben vielen Menschen „DAS“ Rezept gegen die Nagelinfektion parat, das zumindest der Behauptung nach zur schnellen und vollständigen Heilung führt. Was Hausmittel bei Nagelpilz aber wirklich leisten können und welche zur (unterstützenden) Behandlung tatsächlich geeignet sind, verrät die folgende Liste.

Alkohol

Alkohol scheint eine sinnvolle Wahl bei Nagelpilz zu sein. Er tötet Keime ab, desinfiziert also und hat dazu eine austrocknende Wirkung. Die Pilzsporen werden dadurch zumindest in der Theorie reduziert und zudem wird ihnen gemeinsam mit der Feuchtigkeit die Grundlage entzogen.

Tatsächlich kann geeigneter Alkohol diese Effekte haben. Das trifft auf hochprozentigen Schnaps allerdings nicht zu. Dieser brennt schlicht auf den Nägeln und in den damit oftmals einhergehenden Hautwunden. Die Aromen und Zusätze darin stellen zudem eine Belastung für Haut und Nägel dar.

Die bessere Wahl ist daher Hautdesinfektionsmittel. Auch dieses stellt aber kein geeignetes Hausmittel zur alleinigen Behandlung von Nagelpilz dar.

Apfelessig

Essig wirkt abtötend auf Pilzsporen und wird daher im Haushalt häufig gegen Schimmel eingesetzt. Das gleiche Prinzip gilt auch bei einem Befall mit Nagelpilz.

Hier sollte die Wahl aber nicht auf Essigessenz oder andere hochkonzentrierte und aggressive Essigvarianten, sondern auf Apfelessig fallen. Verwendet wird dieser in einer Mischung von einem Teil Apfelessig und einem Teil Wasser. Die verdünnte Lösung wird mit einem Wattestäbchen drei bis fünf Mal täglich auf den betroffenen Nagel getupft. Alternativ oder zusätzlich kann ein Teil Apfelessig mit drei Teilen Wasser vermischt und als Fußbad verwendet werden.

Die Säure des Essigs hemmt die Verbreitung der Pilzsporen und kann damit zumindest eine Verschlimmerung verhindern. Allerdings enthält Apfelessig nicht so viel Säure, dass eine Heilung erreicht werden kann. Auch kann er meist nicht tief genug in die Nagelsubstanz eindringen, um alle Sporen zu hemmen. Dennoch brennt er in Wunden – die Behandlung ist also nicht immer angenehm.

Babypuder

Auf Nagel und umliegende Haut gegeben, soll Babypuder austrocknend wirken und so den Pilzsporen die Grundlage entziehen. Das ist zwar auf der Oberfläche in einem begrenzten Ausmaß der Fall, nicht aber in der Nagelsubstanz. Es ist also nicht möglich, Nagelpilz mit Babypuder zu heilen.

Dennoch ist Babypuder ein sinnvolles Hausmittel bei Nagelpilz, denn er sorgt für ein besseres Klima in Socken und Schuhen, nimmt Feuchtigkeit auf und kann daher auch zur Vorbeugung einer erneuten Infektion oder der Ausbreitung einer Pilzinfektion verwendet werden. Den gleichen Effekt hat auch spezielles Fußpuder.

Backpulver

Nach dem Duschen, Händewaschen oder einem Fußbad wird Backpulver auf die betroffenen und noch feuchten Nägel gestreut. Es reagiert mit der Feuchtigkeit und hat dadurch einen austrocknenden Effekt. Alternativ kann auch eine dicke Paste aus Backpulver und wenig Wasser angerührt und direkt auf die Nägel gegeben werden.

Das Backpulver wirkt tatsächlich austrocknend auf die oberen Schichten der Nagelplatte, wodurch sich der Pilz nicht mehr ungehindert ausbreiten kann. Zugleich dringt dieses Hausmittel gegen Nagelpilz aber nicht tief genug vor, um eine vollständige Heilung bewirken zu können. Auch wirkt es nicht abtötend auf die Sporen. Für die alleinige Behandlung ist das Backpulver also nicht geeignet.

Ballistol Öl gegen Nagelpilz

Ballistol wirkt pilzabtötend, fördert die Wundheilung und Regeneration. Als Hausmittel gegen Nagelpilz scheint es also bestens geeignet zu sein. Dazu behandelt es Haut und Nagel zugleich. Die Behandlung erfordert aber etwas Zeit und Geduld.

Zudem zeigt sich Ballistol zwar bei flachen Befällen wirksam, bei schwierigen Fällen und tieferreichenden Infektionen jedoch nicht. Als Hausmittel gegen Nagelpilz ist es also bedingt geeignet.

Desinfektionsmittel

Hautdesinfektionsmittel wirkt ähnlich Alkohol. Es desinfiziert und hat bei mehrfacher Verwendung einen austrocknenden Effekt auf Haut und Nagel. Hierdurch werden die Bedingen für den Nagelpilz erschwert. Allerdings kann auch die Haut Schaden nehmen, da sie durch die Trockenheit rissig wird und der natürliche Schutz verloren geht.

Als begleitende Behandlung und zur Reinigung ist das Desinfektionsmittel bei Nagelpilz unerlässlich, als alleinige Therapie aber weder ausreichend noch geeignet.

Eichenrinde

Eichenrinde wirkt entzündungshemmend und förderlich auf die Heilung – jedoch keine abtötende Wirkung auf die Pilzsporen. Als Hausmittel bei Nagelpilz ist es daher bedingt geeignet. Zwar hilft es nicht direkt gegen die Infektion, wirkt aber lindernd auf die Beschwerden und stärkt die körpereigene Abwehr.

Verwendet wird die Eichenrinde in Form eines Suds, der als Hand- oder Fußbad einzusetzen ist. Dazu werden vier bis fünf Esslöffel Eichenrinde aus der Apotheke in einen Liter Wasser gegeben und für etwa zehn Minuten darin geköchelt. Nach dem Abkühlen wird der betroffene Nagel darin gebadet.

Extra-Tipp: Der Eichenrinden-Sud kann durch die enthaltenen Gerbstoffe eine Verfärbung der Nägel bewirken. Hiergegen hilft es, ein paar Spritzer Zitronensaft in das Bad zu geben.

Essig

Immer wieder ist zu lesen, dass hochkonzentrierter Essig – beispielsweise Essigkonzentrat – als Hausmittel gegen Nagelpilz geeignet ist. Hiervon ist jedoch dringend abzuraten. Die enthaltene Essigsäure tötet zwar in gewissem Maße die Pilzsporen ab, greift dabei aber auch Haut und Nagelsubstanz sehr stark an. Das wiederum kann zu Schädigungen und zu weiteren Infektionen führen.

Besser als aggressive Essigvarianten ist daher Apfelessig oder auch ein anderer Obstessig, der 1:1 mit Wasser vermischt als Tinktur oder als Zusatz im Hand- beziehungsweise Fußbad verwendet wird. Auch dieser ist als alleiniges Hausmittel gegen Nagelpilz aber nicht ausreichend und nur als unterstützendes Mittel zu verstehen.

Fußbad und Handbad gegen Nagelpilz

Die Nagelplatte stellt eine besondere Herausforderung bei der Behandlung dar. Selbst wenn sie bereits durch den Nagelpilz angegriffen ist, können viele Mittel nicht tief genug in die harte Hornsubstanz eindringen, um effizient gegen die Infektion zu wirken.

Die besten Hausmittel sind dann Hand- beziehungsweise Fußbäder. Durch das Wasser weicht die Nagelsubstanz auf und wird aufnahmebereiter für Therapien und Wirkstoffe. Daher sind die Teilbäder nicht nur in Vorbereitung auf eine Behandlung sinnvoll, sondern können auch selbst therapeutisch sein. Hierzu muss dem Wasser selbstverständlich ein geeigneter Wirkstoff beigesetzt werden. Beispielsweise:

  • Kräuter, Öle und pflanzliche Hausmittel, wie Salbei, Lavendel, Teebaumöl oder Eichenrinde
  • Salz
  • Apfelessig oder anderer Obstessig
  • Natron

Globuli und Homöopathie bei Nagelpilz

Nagelpilz ist oftmals ein Anzeichen dafür, dass die natürliche Abwehr des Körpers gestört und geschwächt ist. In der Homöopathie werden daher nicht nur die Symptome behandelt, sondern die grundlegenden Ursachen für den Befall mit Nagelpilz.

In Frage kommende Mittel sind Sepia und Silicea aber auch Antimonium crudum und Acidum hydrofluoricum. Damit diese wirken können, müssen sie jedoch passend zur gesamten Konstitution ausgewählt werden. Das ist für Laien im Alleingang kaum möglich. Daher sollte ein fachkundiger Homöopath oder ein Arzt mit homöopathischer Zusatzausbildung konsultiert werden.

Hygienespüler

Hygienespüler tötet zahlreiche Viren, Bakterien und auch Pilzsporen und ist daher ideal zur Desinfektion der Wäsche bei Infektionen und Pilzbefall. Das veranlasst einige Menschen, ihn auch als Hausmittel bei Nagelpilz direkt auf der Nagelsubstanz und der umliegenden Haut zu verwenden.

Hier ist aber Vorsicht geboten. Zwar kann der spezielle Spüler tatsächlich das Milieu ändern und somit ungeeignet für Pilze werden lassen, er sorgt jedoch auch für eine Reizung der Haut und kann diese schädigen. Von der konzentrierten Verwendung als Hausmittel wird daher in jedem Fall abgeraten.

Ingwer gegen Nagelpilz

Ingwer hilft gegen Übelkeit, regt die Durchblutung an, unterstützt das Immunsystem und tötet Keime ab – er hilft also bei Weitem nicht nur gegen Nagelpilz und kann auch auf mehrfache Weise angewendet werden.

Als Teeaufguss oder Zusatz in Speisen wirkt er stärkend auf die körpereigene Abwehr. Als Sud oder frisch aufgeschnittene Knolle soll er direkt auf den betroffenen Nägeln beziehungsweise als Wirkstoff im Fußbad eingesetzt werden. Bei der äußerlichen Anwendung des Hausmittels ist aber Vorsicht geboten. Die fruchtige Schärfe des Ingwers ist lecker, sorgt auf der Haut in zu hohen Konzentrationen aber für Reizungen, ein starkes Brennen und Schäden.

Ein stark verdünnter Sud als Fußbad oder Tinktur kann verwendet werden, ist als alleiniges Mittel gegen Nagelpilz aber nicht ausreichend. Von dem direkten Einreiben der befallenen Stellen mit einer aufgeschnittenen Knolle oder geriebenem Ingwer ist hingegen dringend abzuraten.

Jod

Jodtinktur ist vor allem als Desinfektionsmittel bei Wunden bekannt, wird jedoch auch als Hausmittel bei Nagelpilz empfohlen. Die Lösung wirkt desinfizierend und auch auf Pilzsporen hemmend, hat also tatsächlich einen Effekt bei Nagelinfektionen.

Dazu wird die Tinktur direkt auf die befallenen Nägel gestrichen oder aber als Zusatz in Fuß- beziehungsweise Handbad verwendet. Auch hier gilt aber: Das Jod ist zwar unterstützend einsetzbar, bewirkt jedoch keine Heilung des Nagelpilzes.

Kernseife

Aus Kernseife und Wasser entsteht eine Lauge, die das für die Vermehrung von Pilzsporen erforderliche Milieu zerstört und somit deren Verbreitung hemmt. Das kann im Haushalt durchaus von Vorteil und sinnvoll bei der Bekämpfung – beispielsweise von Schimmel – sinnvoll sein.

Auf Nagel und Haut ist die Pilz-bekämpfende Wirkung ebenfalls gegeben. Dazu wirkt die Kernseife aber schädigend, zerstört den natürlichen Hautschutz und kann sogar weitere Infektionen begünstigen.

Knoblauch

Knoblauch ist in vielerlei Hinsicht ein beliebtes Hausmittel. Es wird bei Insektenstichen eingesetzt, findet Verwendung bei Erkältungen und Halsschmerzen. Knoblauch ist vor allem durch seine keimabtötende Wirkung bekannt und wird daher auch als Hausmittel bei Nagelpilz eingesetzt.

Allerdings kann sich die Schärfe der Knolle auch nachteilig bemerkbar machen. Knoblauch brennt in Wunden und Rissen, kann bei häufiger Anwendung belastend auf Haut und Nagel wirken und diese schädigen. Zudem zeigt sich Knoblauch gerade bei der Anwendung an den Fingernägeln nicht gerade alltagsfeundlich. Bereits der Geruch an sich ist problematisch. Zudem hält der mit purem Knoblauch bestrichene Bereich keiner Handwäsche stand.

Etwas haltbarer ist da eine Mischung aus gepresstem Knoblauch und Olivenöl. Der fein gepresste Knoblauch wird mit wenig Olivenöl vermengt, so dass eine dickliche Paste entsteht. Diese wird – am besten abends und morgens – auf den Nagel aufgetragen und wahlweise für mindestens eine Stunde einwirken gelassen oder mit einem Pflaster bedeckt.

Kokosöl

Kokosöl wirkt antifungal – also gezielt gegen Pilze – und hat bei fortgesetzter Anwendung einen leicht trocknenden Effekt auf Haut und Nagelsubstanz. Dadurch hemmt es zum einen das Wachstum und die Vermehrung von Pilzsporen, zum anderen entzieht es ihnen die Lebensgrundlage.

Dazu enthält Kokosöl Vitamine und Fettsäuren, die die Regeneration und Heilung der Haut beschleunigen, sie elastischer halten und die natürliche Abwehr fördern. Das pflanzliche Fett wirkt also gleich mehrfach gegen einen Nagelpilzbefall und kann auch wunderbar vorbeugend gegen einen solchen eingesetzt werden.

Es reicht dazu aus, das Kokosöl in die betroffenen Bereiche einzureiben und einzumassieren oder das Fett als Auflage unter einem Verband oder Pflaster zu verwenden. Dennoch kann es nicht so tief eindringen, dass damit alle Pilzsporen beseitigt werden. Es ist also als begleitende Maßnahme ideal, als alleinige Therapie aber wiederum ungeeignet.

Kräuter und pflanzliche Wirkstoffe

Salbei, Lavendel, Oregano, Eichenrinde, Ingwer oder Knoblauch und auch Teebaumöl: Die Liste der gegen Nagelpilz einsetzbaren Kräuter und pflanzlichen Wirkstoffe ist lang und umfassend. Generell sind die Einträge auf dieser Liste zu unterteilen in heilungsfördernde und pilzbekämpfende Wirkstoffe – häufig sind diese Effekte sogar in einer Pflanze kombiniert. So zum Beispiel in der Eichenrinde.

Dazu können Kräuter und Co. oftmals innerlich und äußerlich im Kampf gegen die Pilzinfektion angewendet werden, wie beispielsweise Salbei. Wichtig zu wissen ist, dass die pflanzlichen Wirkstoffe oftmals ideale begleitende Wirkstoffe sind, als einzelnes Mittel aber keine vollständige Heilung bewirken können.

Lavendelöl

In klein angelegten Studien wurde bereits nachgewiesen, dass Lavendelöl gegen Nagel- und auch Hautpilze wirkt. Die Forschung hierzu steckt aber noch in den Kinderschuhen, weswegen es bisher keine stichhaltigen wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit gibt.

Dennoch erweist sich das ätherische Öl in der begleitenden Behandlung als ideal. Es zeigt sich schonend in der Wirkung zur Haut und zur Nagelsubstanz, hemmt Pilzsporen aber dennoch. Verwendet werden kann es direkt auf dem Nagel, indem es aufgetupft oder einmassiert wird. Auch ein Teilbad damit ist sinnvoll.

Meerrettich

Die scharfe Wurzel schmeckt nicht nur köstlich zu einigen Lebensmitteln und Gerichten, sie zeigt sich auch als Hausmittel hilfreich. Eingesetzt wird sie aufgrund ihrer keimabtötenden Wirkung unter anderem bei Husten und Nagelpilz.

Im Falle des Nagelpilzes wird sie gerieben und im Verhältnis von 1:1 mit abgekochtem Wasser vermischt. Gelagert wird die Kombination im Kühlschrank. Bei Bedarf kann mit einem sauberen Wattestäbchen eine kleine Menge des Suds aufgenommen und direkt auf Nagel und Haut aufgetupft werden. Diese Maßnahme wird mehrmals täglich wiederholt. Die Mischung aus Meerrettich und Wasser kann für bis zu drei Tage im Kühlschrank gelagert werden.

Die Zutaten sind kostengünstig, die Anfertigung und Anwendung sind einfach: Dennoch ist bei diesem Hausmittel gegen Nagelpilz Vorsicht geboten. Zwar zeigen sich die Substanzen in der scharfen Wurzel tatsächlich wirkungsvoll, sie greifen jedoch auch Nagel und Haut an und erzeugen neben einem schmerzhaften Brennen in Wunden auch zusätzlich Schäden an der Haut – zumindest, wenn die Behandlung mehrmals täglich erfolgt und in der zur Pilzsporen-abtötenden Konzentration verwendet wird.

Als Hausmittel gegen Nagelpilz ist also auch Meerrettich nur bedingt geeignet.

Natron

Gewöhnlicher Haushalts-Natron, wie er beispielsweise beim Backen verwendet wird, zeigt sich teilweise auch bei der Behandlung von Nagelpilzinfektionen effektiv. Mit wenig Wasser zu einer dicken Paste angerührt oder als Zusatz im Teilbad erzeugt Natron eine Lauge, die das Milieu von Haut und Nagel so beeinflusst, dass Pilzsporen in ihrer Vermehrung und Ausbreitung gehemmt werden.

Dazu ist Natron vergleichsweise schonend zu Haut und Nagelsubstanz. Allzu tief kann auch diese Lauge aber nicht in die Nagelplatte vordringen, wodurch eine vollständige Heilung des Nagelpilzes durch Natron allein kaum möglich ist.

Olivenöl

Olivenöl ist wie so viele der Hausmittel gegen Nagelpilz eher aus der Küche, als aus dem Medizinschrank bekannt. Dennoch zeigt es sich sowohl allein als auch in Mischungen als Trägeröl wirksam gegen Nagelpilz.

Hautpflegend und hemmend gegen Pilzsporen kann das pure Olivenöl in Haut und Nagel eingerieben oder einmassiert werden. Auch wenn diesem weitere Wirkstoffe – wie beispielsweise Oregano Öl – beigemischt werden, ist das Öl ein sinnvolles Hausmittel. Teilweise wirkt es verdünnend auf aggressive Substanzen, das Olivenöl kann aber auch die Wirkung einiger Hausmittel verstärken.

Extra-Tipp: Bei Nagelpilz kann zwar auch Olivenöl aus dem Supermarkt verwendet werden, besser ist jedoch das sogenannte „ozonisierte Olivenöl“ aus der Apotheke.

Oregano Öl

Eher als Gewürz denn als Heilmittel bekannt, ist Oregano ein ungeahnt wirkungsvolles Kraut. Vor allem als konzentriertes Öl zeigt es sich effektiv gegen Nagelpilz. Pur kann es dazu allerdings nicht verwendet werden, denn das Oregano Öl ist aggressiv zur Haut und führt in kürzester Zeit zu erheblichen Reizungen. Allein auf geschädigten Nägeln kann das Oregano Öl zu starken Schmerzen führen.

Dementsprechend sollte dieses Hausmittel entsprechend verdünnt werden, allerdings nicht mit Wasser, sondern mit einem sogenannten Trägeröl. Hierzu empfehlen sich (oziniertes) Olivenöl sowie Jojoba-Öl. Es reicht aus, ein bis drei Tropfen des Oregano Öls auf einen Teelöffel Trägeröl zu geben und vor jeder Anwendung gut mit diesem zu vermischen. Die Kombination wird zwei bis drei Mal täglich aufgetragen und einmassiert.

Propolis

Mit Propolis halten Bienenvölker ihren Stock sauber und wirken dem Ausbruch von Schimmel und Krankheiten entgegen. Ebenso desinfizierend wirkt das Mittel auch auf Schleimhaut, Haut und Nägeln. Dazu fördert es die Heilung.

Allerdings wirkt auch Propolis auf dem Nagel nur recht oberflächlich, kann tiefer reichende Pilzinfektionen also nicht vollständig ausheilen. Daher eignet es sich als begleitendes Hausmittel gegen Nagelpilz, jedoch nicht als alleinige Therapie.

Salbei und Salbei Öl

Salbei eignet sich zur innerlichen und äußerlichen Anwendung bei Nagelpilz, denn das Kraut hat gleich mehrere Wirkungen. Es regt die Durchblutung an, hemmt Keime und reduziert zudem übermäßige Schweißbildung.

Zur innerlichen Anwendung werden bis zu drei Tassen Salbei Tee täglich getrunken. Gerade bei starker Schweißbildung an Händen und Füßen kann das Hautklima durch den Tee merklich verbessert werden. Zur äußerlichen Anwendung wird wahlweise eine Mischung aus Salbei Öl und einem Trägeröl, wie Jojoba oder Olive, verwendet, oder aber Salbei Öl beziehungsweise ein Teeaufguss dem Teilbad zugegeben.

Bei einer regelmäßigen äußerlichen Anwendung hemmen Öl und Aufguss Entzündungen, wirken also förderlich auf die Heilung. Vollständig bekämpfen lässt sich die Pilzinfektion durch Salbei jedoch in der Regel nicht.

Salzwasser

Es desinfiziert und pflegt Haut und Nagelsubstanz – sofern das richtige Salz gewählt wird. Geeignet sind Kochsalzlösungen aus der Apotheke sowie Meersalz und Bittersalz. Eingesetzt wird das Salzwasser in Form eines Teilbads, bei dem die betroffenen Nägel am besten zwei Mal täglich für etwa 15 Minuten einweichen.

Wird die Maßnahme so häufig durchgeführt, reinigt das den Nagel gründlich und hemmt so die Ausbreitung der Pilzsporen. Als Hausmittel ist das Salzwasser bei Nagelpilz also gut geeignet.

Schüssler Salze

Ähnlich der homöopathischen Globuli können auch Schüssler Salze gegen Nagelpilz eingesetzt werden. Zum einen können diese innerliche Anwendung finden, um das Immunsystem zu stärken und damit die Neigung zu Nagelpilz zu reduzieren. Geeignet sind hierzu – abhängig von der individuellen Konstitution:

  • Arsenum jodatum (Nr.24)
  • Calcium carbonicum (Nr.22)
  • Ferrum phosphoricum (Nr.3)
  • Kalium chloratum und Kalium phosphoricum (Nr. 4 und 5)

Zudem kann äußerlich Calcium fluoratum in Form von Salbe auf den Nägeln und der umliegenden Haut verwendet werden.

Sonne und Luft

Viele Menschen beobachten, dass sich der Nagelpilz im Sommer scheinbar von allein verbessert. Verantwortlich hierfür sind jedoch vor allem Sonne und Frischluft. Gerade Pilzinfektionen an den Zehennägeln wird durch das Tragen offenen Schuhwerks merklich reduziert. Sonnenlicht wirkt zusätzlich austrocknend und hemmt daher die Ausbreitung der Pilzsporen – also das Fortschreiten der Infektion.

Diese Effekte lassen sich allerdings zu jeder Jahreszeit nachstellen und sind sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Behandlung von Nagelpilz wirkungsvolle Hausmittel. Das heißt im Klartext:

  • So oft wie möglich offenes Schuhwerk tragen und auch auf Socken verzichten (ausgenommen natürlich in Schwimmbad und Sauna)
  • Auf gründliches Abtrocknen von Händen und Füßen achten, bei Bedarf die Nägel zusätzlich mit einem Fön trocknen
  • Atmungsaktives und bequemes Schuhwerk tragen, beengende Schuhe meiden
  • Händen und Füßen möglichst häufig Sonne oder zumindest UV-Licht (beispielsweise durch ein entsprechendes Leuchtmittel) gönnen

Teebaumöl

Es desinfiziert, regt die Heilung an und scheint durch seine Vielfältigkeit eine Wunderwaffe unter den Hausmitteln zu sein: Das Teebaumöl wird auch bei Nagelpilz des Öfteren empfohlen. Pur auf den Nagel aufgetragen hemmt es die Ausbreitung der Pilzinfektion und kann zu diesem Zweck mehrfach täglich verwendet werden.

Auch hier gilt aber wieder, dass das Öl im Alleingang zwar lindert und den Zustand verbessert – jedoch in der Regel keine vollständige Heilung bewirken kann.

Urin

Für die Meisten wird dieses Hausmittel gegen Nagelpilz ganz besonders befremdlich wirken, dennoch wird es immer wieder empfohlen. Eigenurin – oder genauer gesagt der Mittelstrahl – soll durch den Harnstoffgehalt hemmend auf Pilzsporen wirken.

Allerdings gibt es hierfür weder wissenschaftliche Belege, noch ist der Gehalt an Harnstoff hoch genug, um eine vollständige Bekämpfung der Infektion zu ermöglichen.

Vitamine und Vitalität

Im Sommer essen viele Menschen mehr beziehungsweise öfter Obst und Gemüse, ernähren sich im Urlaub ausgewogener und bewegen sich mehr. Auch Entspannung wird größer geschrieben und mehr getrunken. Kurz gesagt: Das Immunsystem wird gestärkt. Dadurch verbessert sich bereits vorhandener Nagelpilz und neue Fälle treten weniger häufig auf.

Auch die Risikofaktoren für Nagelpilz zeigen, dass die Infektionen der Nagelsubstanz deutlich häufiger bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem auftreten. Wer die eigene Immunabwehr durch Vitamine und eine generell ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Erholung stärkt, kann die Heilung also beschleunigen oder Nagelpilz sogar vorbeugen.

Wasserstoffperoxid

Geeignet als Mundspülung und zur Desinfektion von Wunden ist Wasserstoffperoxid recht vielfältig. Auch als Hausmittel gegen Nagelpilz zeigt es sich wirksam, allerdings nur in begrenztem Maße. Das Mittel desinfiziert schonend und greift weder Nagel noch Haut aggressiv an, selbst wenn es mehrmals täglich zum Einsatz kommt.

Allerdings dringt es selbst bei aufgeweichten Nagelplatten nicht ausreichend tief ein, um alle Sporen zu vernichten und hat nur eine kurze Wirkdauer.

Wick Vaporub

Die ätherischen Bestandteile der Erkältungssalbe sollen eigentlich für eine freie Nase sorgen, bekämpfen auf dem Nagel aber auch Keime und decken ihn ab. Dadurch wird die Ausbreitung Vermehrung der Pilzsporen durchaus gehemmt. Aber Vorsicht, auf bereits stärker geschädigten Nägeln und entzündeter Haut löst Wick Vaporub starkes Brennen aus. Bei schweren und fortgeschrittenem Nagelpilz ist dieses Hausmittel also gänzlich ungeeignet.

Zahnpasta

Zahnpasta hat auf Haut und Nagel einen trocknenden Effekt und enthält zudem Fluor, der keimabtötend wirkt. In der Theorie also ein wunderbares Hausmittel gegen Nagelpilz. In der praktischen Anwendung jedoch nicht. Zwar ist Zahnpasta kostengünstig und einfach zu verwenden, löst in Wunden aber starkes Brennen aus und kann zudem die Haut schädigen.

Hier gilt also ganz klar: Finger weg.

Zitronensaft

Pilzsporen mögen zwar ein leicht saures Milieu, Zitronensäure ist ihnen aber – ebenso wie Essigsäure – schlicht zu sauer. Zitronensaft kann daher die Ausbreitung und das Fortschreiten der Pilzinfektion hemmen, greift bei regelmäßiger Anwendung aber auch Haut und Nagelsubstanz an und schädigt diese. Zudem brennt der Zitronensaft in Wunden und auch geschädigten Nagelbereichen stark.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist aber eben diese regelmäßige und durch den verursachten Scherz auch unangenehme Behandlung nötig. Als alleiniges Mittel gegen Nagelpilz ist Zitronensaft also nicht geeignet, wohl aber als begleitende Therapie – beispielsweise bei sehr starken Befällen – und in größeren Abständen.

Helfen Hausmittel wirklich gegen Nagelpilz?

Auch wenn Hausmittel gegen Nagelpilz oftmals als Wunderwaffe dargestellt werden und durchaus eine Linderung oder sogar (vorrübergehende) Heilung in leichten Fällen bewirken können, fehlen dennoch jegliche wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit. Das ist jedoch nicht das einzige Problem.

Wer zunächst einmal auf Hausmittel setzt und den Nagelpilz weder diagnostizieren lässt, noch bewährte Mittel aus der Apotheke verwendet, begünstigt damit eine fortschreitende Ausbreitung der Infektion. Je länger diese anhält und je weiter sich die Sporen verbreiten können, desto schwieriger und langwieriger gestaltet sich die anschließende Therapie.

Hausmittel gegen Nagelpilz sollten daher nicht als alleiniges Mittel, sondern als unterstützende und begleitende Behandlungsvariante verstanden werden. Zudem sind Mittel und Anwendung mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. Anderenfalls könnte das vermeintlich hilfreiche Hausmittel die Wirkung der Arzneien behindern.

Welche Mittel aus der Apotheke helfen gegen Nagelpilz?

Bei leichten Fällen einer Nagelpilzinfektion reicht es oftmals aus, Mittel aus der Apotheke zu verwenden. Dennoch sollte zuvor ein Arzt aufgesucht werden, um den Nagelpilz eindeutig zu diagnostizieren und geeignete Mittel für den individuellen Fall auszuwählen. Bewährt haben sich beispielsweise:

  • Canesten
  • Ciclopoli
  • Clotrimazol
  • Lamisil
  • Loceryl

In der Apotheke sollte übrigens darauf hingewiesen werden, dass das Fungizid für eine Nagelpilzinfektion benötigt wird. Zwar können auch Fungizide in Salbenform wirken, für die umfassende Therapie sind jedoch Sets mit Desinfektionsmitteln, Feilen zum Anrauen und Nagellack sowie Salben für die umliegende Haut die bessere Wahl.

Dazu gilt, dass die Behandlung des Nagelpilzes Geduld erfordert. Der Pilz muss herauswachsen, was sich gerade bei der Nagelsubstanz als langwierig erweist.

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  • Susanne Andreae: Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen : [mit] 85 Tabellen; [die 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen]. Thieme, 2008, ISBN 9783131429629
  • Dermatophyten dominieren bei Onychomykose. In „Ärzte-Zeitung“, 2005, 176, ISSN 0175-5811
  • Mykosen – Nagelpilz nachhaltig ausmerzen. In „Arzt & wirtschaft“, 2004, Beilage Edition Med 8, ISSN 0177-7068
  • Konrad Herrmann: Dermatologie und medizinische Kosmetik : Leitfaden für die kosmetische Praxis. Springer, 1999, ISBN 9783540646259
  • Tipps für Patienten mit Nagelpilz. In „Ärzte-Zeitung“, 2007, 56, ISSN 0175-5811
  • Infos über Nagelpilz und Fußgesundheit. In „Ärzte-Zeitung“, 2007, 75, ISSN 0175-5811
  • Lutz Aderhold: Laufen : … durchstarten und dabeibleiben – vom Einsteiger bis zum Ultraläufer. Schattauer, 2012, ISBN 9783794528400
  • Nagelverzierungen sind unhygienisch. In „afz – allgemeine fleischer zeitung“, 2008, 49, ISSN 0170-9828
  • Dagmar van Thiel: Mykosen – Invasion der Pilze. In „Arzt & wirtschaft“, 2005, Beilage Edition Med 8, ISSN 0177-7068

 

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