Windeldermatitis richtig behandeln

Windeldermatitis richtig behandeln

Was ist Windeldermatitis?

Eine Windeldermatitis, auch als Windelausschlag bezeichnet, tritt bei Säuglingen auf, aber auch bei Kleinkindern, die noch gewickelt werden. Sie äußert sich durch Rötungen, nässende Bläschen, geschwollene Stellen sowie offene und verschorfte Stellen. Die Hautveränderungen beschränken sich normalerweise auf die Bereiche, die von der Windel bedeckt werden. Sie können sich aber auch auf Rücken, Unterbauch sowie Oberschenkel ausbreiten. Die Reizungen sind sehr schmerzhaft – gerade dann, wenn sie beim Wickeln gereizt werden oder die Windel an den geröteten Stellen scheuert. Die Folge: Die Kinder weinen mehr, wollen nicht essen und schlafen schlecht.

Die wunde Haut und das feucht-warme Klima in der Windel stellen einen guten Nährboden für Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien da. Vor allem Hefepilze der Candida-Gattung fühlen sich in den angeschlagenen Hautregionen wohl. Eine solche Infektion bezeichnet man auch als Windelsoor.

Windeldermatitis: Vielfältige Ursachen

Es gibt nicht den einen Auslöser für Windeldermatitis. Sie kann verschiedene Ursachen haben. Wegwerf-Windeln sind in dieser Beziehung Fluch und Segen zugleich. Um Ihr Kind trocken zu halten, muss die Windel möglichst wind- und luftundurchlässig sein. Dadurch begünstigten sie jedoch, dass sich unter der Windel Feuchtigkeit und Wärme staut. Dies kann die Hornschicht der Haut aufweichen, was zu Entzündungen und Reizungen führt.

Hinzu kommt, dass die Haut auch bei sorgfältiger Hygiene mit Urin und Stuhl in Kontakt kommt, wodurch der Säureschutzmantel der Haut beschädigt wird. Ist dieser angegriffen, können Krankheitserreger leichter eindringen, eine Windeldermatitis mit Folgeinfektion blüht. Hat Ihr Kind Durchfall, ist die Gefahr eines Windelausschlags besonders hoch. Zum einen ist der dünnflüssige Stuhl deutlich aggressiver, zum anderen ist es schwierig, das Kind durchgehend trocken zu halten. Bei einigen Kindern verursachen bestimmte Lebensmittel einen wunden Po, vor allem scharfes und/oder saures Essen.

Daneben spielt auch die Pflege des Windelbereichs eine wichtige Rolle. Eine zu häufige Reinigung mit ungeeigneten Reinigungsprodukten trocknet die Haut aus und greift ihren Säureschutzmantel an, was zu Rötungen und Bläschen führen kann. Manchmal können sogar sanfte Pflegemittel eine Windeldermatitis auslösen, nämlich dann, wenn Ihr Kind gegen bestimmte Inhaltsstoffe allergisch ist. Daneben kann die Haut auch auf das Material von Fertigwindeln, auf Waschmittel oder Weichspüler gereizt reagieren. Hat Ihr Nachwuchs generell empfindliche und trockene Haut oder sogar eine Vorerkrankung wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder seborrhoisches Ekzem ist es ebenfalls gefährdet, einen Windelausschlag zu bekommen.

Den wunden Po behandeln

Eine Windeldermatitis heilt normalerweise schnell ab, wenn Sie einige einfache Verhaltensregeln beachten. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind möglichst trocken ist. Wickeln Sie sofort, wenn die Windel voll ist, spätestens alle drei bis vier Stunden. Verzichten Sie bei der Reinigung auf Seifen und Waschmittel. Nutzen Sie stattdessen lauwarmes Wasser oder Öl, zum Beispiel Mandel- oder Olivenöl. Tupfen Sie die Haut sanft mit einem Handtuch trocken. Ist die Haut sehr gereizt, können Sie den Windelbereich auf niedrigster Stufe trockenföhnen. Schenken Sie den Hautfalten dabei besondere Aufmerksamkeit, denn dort entsteht sehr leicht das feucht-warme Klima, das eine Windeldermatitis hervorruft.

Um die gereizte Haut zu schützen, tragen sie eine dünne Schicht Wundschutzcreme auf die betroffenen Areale auf. Diese Cremes schirmen die Haut gegen Feuchtigkeit sowie Urin ab. Zudem wirken sie entzündungshemmend. Sie enthalten zum Beispiel Zinkoxid, Panthenol sowie Ringelblumen- oder Kamillenextrakt. Achten Sie darauf, dass die Cremes unparfümiert sind, da die Duftstoffe die bereits angegriffene Haut belasten. Sie können die Heilung weiterhin beschleunigen, indem Sie Luft an den Babypopo lassen. Lassen Sie Ihr Kind ohne Windel auf dem Wickeltisch herumstrampeln oder ungewickelt durch die Wohnung rennen.

Viele Mütter schwören auf Heilwolle. Dabei handelt es sich um naturbelassene Schafswolle, die Wollwachs enthält, auch Lanolin genannt. Sie ist ein reines Naturprodukt, das die Entzündung hemmt und den Juckreiz lindert. Gleichzeitig nimmt Sie Feuchtigkeit auf. Wenn Sie Heilwolle verwenden, benötigen Sie keine weiteren Cremes, da das enthaltene Wollwachs die Haut pflegt. Legen Sie ein dünnes Stück Wolle so in die Windel, dass die entzündete Haut komplett abgedeckt ist. Sparen Sie dabei den Bereich der Windelbündchen aus. Denken Sie daran, die Heilwolle bei jedem Windelwechsel auszutauschen.

Bessert sich der Ausschlag nicht innerhalb von drei bis vier Tagen oder blutet die Haut stark, sollten sie zum Kinderarzt gehen. Dieser erkennt normalerweise an den Hautveränderungen, ob es sich um eine Windeldermatitis handelt oder eine andere Erkrankung vorliegt. Mit einem Hautabstrich klärt er ab, ob sich Pilze und Bakterien auf den entzündeten Bereichen angesiedelt haben. Er gibt Ihnen Tipps zur Pflege des wunden Po-Bereichs und verschreibt in schweren Fällen eine Cortison-Salbe, die entzündungshemmend wirkt.

Windeldermatitis vorbeugen

Um eine Windeldermatitis in Zukunft zu vermeiden, können Sie sich an den Maßnahmen für die Behandlung orientieren. Reinigen Sie den Po sanft und wechseln sie regelmäßig die Windeln. Lassen Sie frische Luft an den Po und beobachten Sie den Windelbereich, damit Sie die Symptome der Dermatitis frühzeitig bemerken. Wickeln Sie Ihr Kind nicht zu straff, damit sich die Wärme in der Windel nicht staut.

Manchmal hilft es auch, die Wickelroutine zu ändern. Haben Sie vielleicht gerade eine neue Windelmarke gekauft oder eventuell begonnen, ein neues Waschmittel zu benutzen? Möglicherweise hat Ihr Kind allergisch auf einen der Inhaltsstoffe reagiert. In diesem Fall sollten Sie das neue Produkt nicht mehr verwenden und zum alten zurückkehren. Generell sollten Sie Baby-Pflegemittel mit Duft- und Konservierungsstoffen meiden. Diese Stoffe können Allergien auslösen und die Haut aus ihrem natürlichen Gleichgewicht bringen.

 

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