Was hilft gegen Heißhungerattacken?

Was hilft gegen Heißhungerattacken?

Jeder hat es schon einmal erlebt. Sie denken an nichts Böses und plötzlich – Bang – ist es da, dieses unüberwindliche Gefühl. Sie brauchen Schokoklade. Jetzt! Sofort! Sie können an nichts anderes mehr denken, während sich die süße Versuchung vor Ihrem inneren Auge aufbaut und immer wieder in den Vordergrund drängt. Das Wasser läuft Ihnen im Mund zusammen und sie werden ganz hektisch. Es führt kein Weg dran vorbei. Und weil die Schoki so lecker schmeckt, muss gleich noch der Rest vom Sonntagskuchen und der Vanillepudding aus dem Kühlschrank mit dran glauben. Heißhunger-Attacken sind der größte Feind jeder schlanken Linie und überrumpeln uns immer aus dem Hinterhalt. Aber es gibt ein paar Tricks, mit denen Sie sie überlisten können.

Heißhungerattacken aufgrund von Unterzucker

Heißhunger kann physisch bedingt sein und entsteht, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist. Der Körper will diese Unterzuckerung dann möglichst schnell ausgleichen und reagiert mit einem dringenden Verlangen nach Süßem. Das kann zum Beispiel passieren, wenn wir uns falsch ernähren und zu viel Weißmehlprodukte oder Süßigkeiten essen. Kurzzeitig steigt der Blutzuckerspiegel dadurch an. In Folge schüttet der Körper eine größere Menge Insulin aus, um die Zuckerkonzentration im Blut wieder zu senken. Das führt zu Unterzuckerung und einer erneuten Heißhungerattacke auf Süßes. Diesen Effekt verstärken übrigens Getränke oder Lebensmittel mit Süßstoff. Denn jetzt fühlt sich der Körper regelrecht veräppelt: Durch den süßen Geschmack glaubt er, dass er es mit einer größeren Menge an Zucker zu tun hat und schüttet Insulin aus – doch das Insulin findet nichts, womit es arbeiten kann. Der Blutzuckerspiegel fällt dadurch stark ab. Wichtigster Tipp, um Unterzuckerung zu vermeiden: Ernähren Sie sich gesund und verzichten Sie auf Süßstoff. Am besten sollten Vollkornprodukte, viel frisches Gemüse, Mineralwasser und ungesüßte Tees auf Ihrem Speiseplan stehen.

Heißhungerattacken entstehen auch im Kopf

Heißhunger-Attacken können auch psychisch bedingt sein. Wenn wir uns schlecht fühlen und vor allem, wenn wir Stress haben, greifen viele Menschen zu Seelentröstern in Form von Schokoriegeln & Co. Das hängt unter anderem mit dem Stresshormon Cortisol zusammen, das unser Körper in solchen Situationen ausschüttet und das den Appetit anregt. Auch Schlafmangel begünstigt übrigens Stress und fördert so die ungesunden Gelüste. Erste Hilfe gegen Heißhunger in solchen Fällen: Versuchen Sie, Stress erst gar nicht aufkommen zu lassen oder ihn möglichst schnell wieder abzubauen. Schlafen Sie ausreichend. Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Yoga, aber vor allem auch Sport sind effektive Stresskiller. Denn wer sich körperlich auspowert, baut Stresshormone schneller ab.

Erste-Hilfe-Tipps gegen Heißhungerattacken

Alle vorbeugenden Maßnahmen haben nichts geholfen? Wenn die akute Heißhunger-Attacke droht, können Sie ihr mit diesen Tricks ein Schnippchen schlagen:

  • Zähne putzen: Greifen Sie statt zum Schokoriegel zur Zahnbürste. Durch den minzigen, frischen Geschmack im Mund verlieren Sie sofort die Lust auf Süßes.
  • Heißes Wasser: Trinken Sie eine Tasse ungesüßtes, heißes Wasser. Dieser Trick kommt aus dem Ayurveda und hilft, den Appetit zu dämpfen. Auch ein heißes Bad zügelt die Hunger-Attacke, entspannt und baut so Stresshormone ab.
  • Kalte Erfrischung: Auch etwas Kaltes zu essen hilft gegen Heißhunger-Anfälle. Denn die Kälte im Mund betäubt kurzzeitig die Geschmacksnerven und vermindert die Lust auf Süßes. Legen Sie doch einmal Gummibärchen ins Eisfach und genießen Sie die frostige Erfrischung. Das schmeckt zwar immer noch leicht süß, lindert aber die Gier.
  • Akkupressur: Drücken Sie mit dem Zeigefinger kräftig auf den Punkt zwischen Oberlippe und Nase und halten Sie den Druck für 15 bis 20 Sekunden. Das sendet direkt Signale ins Appetitzentrum im Gehirn und stoppt den Hunger.
  • Ablenkung: Heißhunger-Attacken dauern meist nicht lange an. Lenken Sie sich einfach ab, wenn ein Anfall droht. Telefonieren Sie mit einer Freundin oder machen Sie Hausarbeit, statt etwas zu essen. Fünfzehn Minuten später ist die Gier auf Schokolade meist wieder vorbei.
  • Mikronährstoffversorgung: Heißhunger-Attacken sind oftmals ein Hinweis auf einen Mangel an spezifischen Vitaminen oder Mineralien. Einen Defizit können Sie auch mit gesunden Lebensmitteln oder bei Bedarf mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen. Hier finden Sie weitere Informationen, was Ihrem Körper fehlen könnte: Nährstoffmangel als Heißhunger-Ursache.

 

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