Vitamin K

Vitamin K

Was ist Vitamin K?

Vitamin K (K für Koagulation, die Gerinnung) ist ein lebenswichtiger Mikronährstoff, den der Körper nicht selbst herstellen kann. Das fettlösliche Vitamin muss daher über die Ernährung von außen zugeführt werden. Beteiligt ist Vitamin K unter anderem an der Bildung der Blutgerinnungsfaktoren, der Knochenbildung und -formung, der Synthese von Anti-Verkalkungs-Proteinen und für die Insulinsensibilität.

Viele Prozesse im menschlichen Körper sind also darauf angewiesen, ausreichend Vitamin K für ihren ungestörten Ablauf zur Verfügung zu haben.

Was ist der Vitamin-K-Spiegel?

Der Vitamin-K-Spiegel gibt an, wie viel Vitamin K in Ihrem Blut aktuell vorhanden ist. In Tierstudien konnte gezeigt werden, dass Vitamin K zwar gespeichert werden kann, jedoch nur in ausgesprochen geringen Mengen. Bereits nach wenigen Tagen ohne angemessene Vitamin K Zufuhr sind die Reserven in der Leber erschöpft und der Mikronährstoff steht nicht mehr in ausreichendem Maße für alle darauf angewiesenen Prozesse zur Verfügung. Die bei einer Blutuntersuchung erhaltenen Resultate stellen also eine vergleichsweise verlässliche Angabe der aktuellen Versorgung dar, während ein geringer Spiegel auch auf erschöpfte Speicher schließen lässt.

Wovon hängt Ihr Vitamin-K-Spiegel ab?

Der Vitamin-K-Spiegel wird grundlegend von drei Faktoren bestimmt:

  • Zufuhr: Da der Körper auf die Versorgung mit Vitamin K über die Ernährung angewiesen ist, hängt der Vitamin-K-Spiegel entscheidend von Ihrem Speiseplan ab. Eine Vitamin-K-reiche Ernährung ist eine notwendige und gute Voraussetzung für die Deckung des Bedarfs.
  • Aufnahme: Neben der Ernährung spielt auch die Aufnahme des Vitamins K über den Darm eine Rolle. Hierfür ist zum einen eine gesunde Darmflora Voraussetzung und zum anderen sind Nahrungsfette, Gallensäuren und Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse, sogenannte Pankreaslipasen, nötig. Fehlen diese oder ist die Darmwand aufgrund einer Erkrankung beeinträchtigt, kann das Vitamin K trotz ausreichendem Gehalt in der Ernährung nicht optimal aufgenommen werden. Der Vitamin-K-Spiegel hängt somit auch von der Resorption im Darm ab.
  • Bedarf: Der Bedarf ist abhängig von Ihrem Alter und Ihrem Geschlecht. Schwangerschaft und Stillzeit spielen hingegen keine Rolle.

Wie wird Vitamin K aufgenommen?

Die Aufnahme des Vitamins K findet im Darm statt. Die genaue Form der Resorption ist jedoch abhängig von der Art des Vitamins K: , ,

  • Vitamin K1 (Phyllochinon): Das Vitamin K1 aus pflanzlichen Lebensmitteln wird über die Nahrung zugeführt und im Rahmen des Fettstoffwechsels resorbiert. Im Vorfeld wird es durch Pankreaslipasen gespalten und durch Gallensäuren transportierbar gemacht. Es wird aktiv über die Darmzellen in das Blut transportiert.
  • Alimentär zugeführtes Vitamin K2 (Menachinon): Alimentär zugeführtes Vitamin K2 wird ebenso wie das Vitamin K1 mit der Nahrung aufgenommen. Es wird
  • Bakteriell synthetisiertes Vitamin K2 (Menachinon): Der Körper ist in begrenztem Maße in der Lage, Vitamin K2 mithilfe von speziellen Bakterien im unteren Abschnitt des Dünndarms und im Dickdarm selbst herzustellen. Diese Form des Vitamins K wird als bakteriell synthetisiertes Vitamin K2 bezeichnet. Die Resorption erfolgt auf passivem Wege, das heißt, dass dieses Menachinon durch die Darmwandzellen diffundiert und keine Energie für die Aufnahme aufgewendet werden muss. Allerdings sind im unteren Darmabschnitt, dem Ort der Bildung, die für die Aufnahme erforderlichen Gallensäure und Nahrungsfette nur noch in sehr geringem Maße vorhanden. Das bakteriell synthetisierte Vitamin K2 kann daher nur schlecht resorbiert werden. Noch nicht geklärt ist daher, ob und inwieweit es für die Versorgung und Deckung des Bedarfs überhaupt eine Rolle spielt.
  • Vitamin K3 und Vitamin K4: Die synthetisch hergestellten Mikronährstoffe sind weder auf Nahrungsfette noch Gallensäure oder Verdauungsenzyme angewiesen. Sie werden im Dünn- und Dickdarm passiv resorbiert.

Wie wird Vitamin K gebildet?

Vitamin K1 und alimentäres Vitamin K2 kommen in Lebensmitteln vor und werden dem Körper über die Nahrung zugeführt. Sie werden im Körper nicht selbst gebildet beziehungsweise synthetisiert.

Anders das bakteriell synthetisierte Vitamin K2. Dieses kann im menschlichen Darm selbst hergestellt werden – und zwar im terminalen Ileum, dem unteren Abschnitt des Dünndarms, und dem Colon, dem Dickdarm. , ,

Verantwortlich für die Synthese sind die in diesen Darmabschnitten vorkommenden Bakterienstämme, wie Lactobacillus acidophilus und Escherichia coli. Inwiefern das Vitamin K2 auf diesem Wege gebildet und resorbiert werden kann, sodass es zur Deckung des Bedarfs beiträgt, ist – wie bereits erwähnt – noch nicht vollständig geklärt. Es zeigte sich aber, dass Probanden in einer Studie auch nach fünf Wochen mit einer Vitamin-K-freien Ernährung nicht unter einem Mangel litten. Während einer gleichzeitigen Antibiotikagabe entstanden allerdings Mangelerscheinungen. Dies lässt den Rückschluss zu, dass eine ausreichende Bildung und Aufnahme abhängig von der Darmflora ist. Diese kann unter anderem durch die folgenden Faktoren beeinflusst werden, wodurch auch die Synthese und Resorption beeinträchtigt sind:

Medikamente: Die bereits erwähnte Antibiotikatherapie hat eine Auswirkung auf die Darmflora. Die zur Bildung notwendigen Bakterien werden beeinträchtigt und die Synthese des Vitamins K2 damit reduziert.

  • Ernährung: Eine Umstellung der Ernährung oder auch eine Diät verändern die Darmflora und somit die Zusammensetzung der Bakterienstämme im Darm.
  • Erkrankungen: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, gehen mit einer Beeinträchtigung der Darmflora sowie Veränderungen der Darmwand einher. Sowohl die Synthese als auch die Aufnahme des Vitamins K werden dadurch eingeschränkt.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Die Zöliakie, die Unverträglichkeit von Gluten, aber auch Laktoseunverträglichkeit können bei einer ungünstigen Ernährungsweise immer wieder für Änderungen der Darmflora und Reizungen der Darmwand sorgen.

Welche Typen an Vitamin K gibt es?

Wie Sie nun bereits wissen, wird das Vitamin K grundlegend in vier Typen bzw. strukturelle Varianten unterteilt. Sie unterscheiden sich also in ihrer Struktur, jedoch auch im Vorkommen und der Aufnahme über den Darm ins Blut in den folgenden Faktoren: 

  • Vitamin K1: Der Mikronährstoff wird auch als Phyllochinon bezeichnet und kommt vor allem in grünen Gemüsen vor. Es wird in grünen Pflanzenabschnitten von den Chloroplasten für die Photosynthese hergestellt und ist fettlöslich.
  • Vitamin K2: Der Vitalstoff wird von Bakterien im menschlichen Darm gebildet. Der Typ Vitamin K2 findet sich jedoch auch in Fleisch, fermentierten Milchprodukten sowie anderen fermentierten Lebensmitteln, wie beispielsweise Sauerkraut und Nattō. ,

Vitamin K3: Vitamin K3 wird synthetisch hergestellt. Da es toxisch wirken kann, findet es heute jedoch keine Verwendung mehr. , Vitamin K4: Auch hierbei handelt es sich um ein synthetisches Vitamin, das als Medikament für die Blutgerinnung eingesetzt wird.

Was ist ein Vitamin-K-Mangel?

Ein Vitamin-K-Mangel, medizinisch auch als Hypovitaminose bezeichnet, entsteht, wenn die Zufuhr nicht zur Deckung Ihres Bedarfs ausreicht. Sie nehmen also weniger an Mikronährstoff auf, als Sie benötigen.

Ein solcher Mangel kann entstehen, wenn Sie sich Vitamin-K-arm ernähren und/oder Ihre Darmflora und damit die Aufnahme gestört sind. Auch die Einnahme von Blutverdünnern, wie Warfarin, kann einen Vitamin-K-Mangel begünstigen.

Mögliche Symptome und Folgen umfassen:

  • Blutungen und Einblutungen: Blutungen aus Körperöffnungen sowie Einblutungen in der Haut und den Schleimhäuten sind mögliche Symptome, wenn das zur Bildung von Gerinnungsfaktoren nötige Vitamin K fehlt. Häufige und stark ausgeprägte blaue Flecken, sogenannte Hämatome, sind eine milde Ausprägung dieser Folge. Blutergüsse in den Gelenken sind aber ebenso möglich wie Gehirnblutungen.

Störungen der Blutgerinnung: Verletzungen bluten schneller, stärker und länger. Selbst kleine Wunden schließen sich nur schlecht und langsam.

In verschiedenen Studien werden zudem weitere potentielle Folgen eines Vitamin-K-Mangels und mögliche positive Wirkungen des Mikronährstoffs untersucht. Darunter zählen:

  • Knochenbrüche: In spezifischen Studien und einer Meta-Studie zeigte sich Vitamin K vielversprechend zur Vorbeugung von Knochenbrüchen und ist generell wichtig für die Knochengesundheit. Insbesondere postmenopausale Frauen mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose scheinen von einer ausreichenden Versorgung zu profitieren.


Arterienverkalkung: Vitamin K ist gemeinsam mit Vitamin D wichtig für den Einbau von Calcium in die Knochen und sorgt hierdurch nicht nur dafür, dass die Knochengesundheit und -stabilität begünstigt wird. Auch die Ablagerung von Calcium und damit die Verkalkung der Arterien wird hierdurch scheinbar reduziert.

Koronare Herzkrankheit: In Studien wurde eine vielversprechende vorbeugende Wirkung gegen koronare Herzkrankheit und ein reduzierender Effekt auf damit verbundene Sterblichkeit gezeigt.Insulinsensibilität: Studien zeigen, dass Vitamin K die Insulinsensibilität bei älteren Männern und Frauen erhöhen kann. Hiermit geht ein reduziertes Risiko für Diabetes einher.

Wo ist Vitamin K enthalten?

Die Vitamin-K-haltigen Lebensmittel lassen sich nach den Formen Vitamin K1 und Vitamin K2 unterteilen. Besonders hohe Mengen an Vitamin K1 finden sich in (grünem) Gemüse, wie:

  • Spargel
  • Porree
  • Blumenkohl
  • Kopfsalat
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Spinat
  • Grünkohl

Aber auch trockene Hülsenfrüchte, vor allem Linsen und Kichererbsen, weisen einen hohen Gehalt an dem Mikronährstoff Vitamin K1 auf.

Vitamin K2 ist nicht in unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln zu finden. Der Vitalstoff wird von Mikronährstoffen, wie den Bakterien im menschlichen Darm, produziert. Fleisch, (roher) Käse und andere rohe Milchprodukte sowie fermentierte Produkte, wie das japanische Nattō (fermentierte Sojabohnen) und Sauerkraut, können der Zufuhr dienen.

Vitamin K3 und Vitamin K4 sind synthetisch produzierte Vitalstoffe, die dementsprechend nicht in unverarbeiteten Lebensmitteln vorkommen. Vitamin K3 wird – wie bereits erwähnt – nicht mehr eingesetzt, da es toxische Auswirkungen haben kann. Vitamin K4 hingegen wird weiterhin als Medikation bei Blutungsstörungen eingesetzt. In Nahrungsergänzungsmitteln ist es eher nicht zu finden, wohl aber Vitamin K1 und Vitamin K2.

Welche Wirkungen hat Vitamin K?

Wie Sie nun bereits wissen, ist Vitamin K an zahlreichen Prozessen beteiligt und aus vielerlei Gründen wichtig für die Gesundheit. Entdeckt wurde Vitamin K aufgrund seiner Bedeutung für die Blutgerinnung. Seither zeigten sich in Studien jedoch noch weitere Wirkungen des Mikronährstoffs. Darunter die bereits erwähnten Auswirkungen auf:

  • Die Knochengesundheit: Die Einlagerung von Calcium und damit die Mineralisierung und Stabilität von Knochen hängt wesentlich von Vitamin K und Vitamin D ab. Der Einbau des Minerals wird begünstigt, die Demineralisierung reduziert.
  • Die Vorbeugung von Gefäßverkalkung: Der gleiche Prozess, der für den Einbau von Calcium in die Knochen sorgt, verhindert auch die Ablagerung des Mineralstoffs in den Blutgefäßen und damit die Verkalkung, Versteifung und Verengung der Arterien. Das gilt insbesondere für Menschen, die Blutverdünner einnehmen.

Die Herzgesundheit: Neben den Gefäßablagerungen werden auch Kalkablagerungen in anderen Geweben durch Vitamin K verhindert. Die Insulinsensibilität: Wenn der Körper unempfindlich gegen Insulin wird, ist Diabetes eine mögliche Folge. Vitamin K kann die Insulinsensibilität positiv beeinflussen und somit das Risiko für diese und andere Stoffwechselerkrankungen reduzieren.

Welche Nebenwirkungen hat Vitamin K?

Vitamin-K-Überdosierungen, auch als Hypervitaminose bekannt, treten in der Regel nicht auf. Somit sind hierdurch auch keine Nebenwirkungen zu erwarten. Das gilt zumindest für die Vitamine K1 und K2 aus natürlichen Quellen. Vitamin K3 kann toxische Wirkungen entfalten. Insbesondere für Säuglinge ist dieses Risiko in erhöhtem Maße gegeben, da die Ausscheidungskapazität bei ihnen noch nicht ausgereift ist.

Wie viel Vitamin K benötigt Ihr Körper?

Bei den Schätzwerten beziehungsweise Empfehlungen für die tägliche Zufuhr von Vitamin K gibt es teils erhebliche Unterschiede. So gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die folgenden Referenzwerte an:

Alter Geschlecht Empfohlene Vitamin K Zufuhr in µg/Tag
     
bis 4 Monate m, w 4
bis 12 Monate m, w 10
bis 4 Jahre m, w 15
bis 7 Jahre m, w 20
bis 10 Jahre m, w 30
bis 13 Jahre m, w 40
bis 15 Jahre m, w 50
15 bis 51 Jahre m 70
  w 60
ab 51 Jahre m 80
  w 65
Schwangere   60
Stillende   60

Das U.S. Institute of Medicine hingegen gibt die folgenden Werte als Empfehlung heraus:

Alter Geschlecht Empfohlene Vitamin K Zufuhr in µg/Tag
bis 6 Monate m, w 2
bis 12 Monate m, w 2,5
bis 3 Jahre m, w 30
bis 8 Jahre m, w 55
bis 13 Jahre m, w 60
bis 18 Jahre m, w 75
ab 19 Jahre m 120
ab 19 Jahre w 90
Schwangere und Stillende bis 18 Jahre   75
Schwangere und Stillende ab 19 Jahre   90

Bereits aus diesen teils sehr unterschiedlichen Werten wird ersichtlich, dass es keine absoluten und für Jeden passende Empfehlungen gibt und es sich hierbei lediglich um Schätzwerte handeln kann, die einen Mangel verhindern sollen. Dennoch kann es trotz der empfohlenen Zufuhr in individuellen Fällen zu einer Unterversorgung kommen. Wiegen Sie sich daher nicht in Sicherheit und suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie einen Vitamin-K-Mangel vermuten oder Ihnen eine schlechte Gerinnung bei Blutungen auffällt.

Was bedeuten Ihre Vitamin-K-Werte?

Der Normbereich der Vitamin-K-Werte bei Erwachsenen liegt zwischen 50 und 900 ng/l, umfasst also ein recht großes Spektrum. Genau dies erweist sich als problematisch, da der Gehalt an Vitamin K1 lediglich eine Momentaufnahme der aktuellen Versorgung darstellt. Bereits einige wenige Vitamin-K-reiche Speisen reichen daher aus, um den Blutwert in den Normbereich zu bringen. Allerdings spiegelt dieser Wert dann nicht die allgemeine Versorgung wider.

Es ist daher empfehlenswert, anstelle von oder zusätzlich zu der quantitativen Messung auch einen Quick-Text durchzuführen, bei dem die Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren überprüft werden.

Welche Rolle spielt Vitamin K bei Kindern?

Bei Neugeborenen ist die Gerinnung des Blutes noch nicht vollständig ausgebildet, sie sind daher anfällig für Blutungen. Diese werden auch als Vitamin-K-Mangelblutungen bezeichnet. Gefährlich sind diese bereits durch das geringe Blutvolumen von Säuglingen. Zudem zeigen sie sich jedoch auch im Bereich des Gehirns, was zu Spätfolgen bis hin zum Tod führen kann. Daher wird bei Neugeborenen eine Vitamin-K-Prophylaxe durchgeführt. Hierbei wird das Vitamin entweder oral oder parenteral verabreicht, um die Blutwerte zu erhöhen und die Gerinnung zu begünstigen und somit das Risiko von Blutungen zu reduzieren. Diese gängige Prophylaxe geriet während der 1990er Jahre in die Kritik, da vermutet wurde, dass Vitamin K Krebs bei Kindern auslösen könnte. In zahlreichen Studien ließ sich dieser Verdacht allerdings nicht bestätigen.

Vitamin K als Arzneimittel

Die Gabe von Vitamin K bei Gerinnungsstörungen oder einem Mangel ist bereits etabliert und erstreckt sich über mehr als die Prophylaxe bei Neugeborenen und den Ausgleich eines Mangels. Auch bei der Einnahme von Blutverdünnern, etwa Warfarin, kann die Zufuhr von Vitamin K sinnvoll sein und gute Erfolge bringen.

Zusätzlich wird jedoch auch untersucht, inwiefern Vitamin K Auswirkungen auf Krebs haben kann. Nach den Studien zum vermeintlich erhöhten Risiko für Krebs als Folge der Vitamin-K-Prophylaxe wurde daraufhin in eine positive Richtung geforscht. Dabei stellte sich heraus, dass Vitamin K sowohl vorbeugend als auch synergistisch in Verbindung mit entsprechenden Medikamenten bei Krebs wirken kann. Insbesondere Studien zur Auswirkung des Vitamins auf Leberkrebs zeigten bereits überzeugende Resultate.

Weiterhin sank in den Studien auch die Sterblichkeit durch Leberzirrhose.

Wie kann ein Vitamin-K-Mangel therapiert werden?

Die Therapie eines Vitamin-K-Mangels ist abhängig von der Ursache der Unterversorgung. Sie wird grob unterteilt in:

  • Orale Therapie: Bei eingeschränkter Zufuhr über die Ernährung, beispielsweise bei einer sehr strikten Diät, Mangelernährung oder einem einseitigen Speiseplan. Die orale Gabe des Mikronährstoffs hilft kurzfristig, den Mangelzustand auszugleichen. Für eine langfristige Abhilfe muss jedoch auch die Ernährung entsprechend angepasst werden.
  • Parenterale Therapie: Bei Aufnahmestörungen des Darms ist eine orale Zufuhr von Vitamin K nicht zureichend für einen Ausgleich des Mangels. Auch eine Umstellung der Ernährung allein kann nur in wenigen Fällen Abhilfe schaffen und selbst dann nur sehr langsam, bis sich der Darm erholt hat und wieder für eine normale Aufnahme der Nährstoffe bereit ist. In diesen Fällen muss die Therapie parenteral erfolgen und das Vitamin K direkt dem Blutkreislauf zugeführt werden.

Welche Vitamin-K-Präparate sind sinnvoll?

Die Wahl des passenden Vitamin-K-Präparates sollten Sie Ihrem Arzt überlassen, denn sie ist nicht nur von dem Ausmaß des Mangels abhängig. Auch die Ursache der Unterversorgung spielt hierbei eine Rolle. In der Regel reicht zwar eine orale Gabe von 10 bis 20 mg Vitamin K aus, wenn lediglich der Vitamingehalt in der Nahrung unzureichend ist – bei Aufnahmestörungen im Darm ist diese Form der Einnahme aber nicht sinnvoll.

Liegt dem Mangelzustand eine Aufnahmestörung zugrunde, muss die Ursache dafür geprüft werden. Mögliche Gründe sind eine längere Therapie mit Antibiotika, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch ein Vitamin-A-Mangel, bei denen die Darmflora und Darmschleimhaut negativ beeinflusst und in der Folge die Adsorption von Makro- und Mikronährstoffen beeinträchtigt wird. In diesen Fällen kann die parenterale Gabe von Vitamin K – also eine Zufuhr am Darm vorbei – vonnöten sein. Der Vitamin-K-Mangel wird dann über Infusionen oder Injektionen ausgeglichen. Parallel sollte, sofern möglich, die Störung der Nährstoffaufnahme ebenfalls therapiert werden.

Wie kann Ihr Vitamin-K-Wert getestet werden?

Wenn Sie Ihren Vitamin-K-Spiegel überprüfen lassen möchten, suchen Sie dafür Ihren Hausarzt auf. Dieser kann anhand eines Quick-Tests Ihre Blutgerinnung überprüfen sowie eine umfassende Blutuntersuchung durchführen. Beachten Sie hierbei, dass der Quick-Test allein kein eindeutiges Ergebnis liefert. Selbst bei verzögerter oder unzureichender Blutgerinnung als Testresultat ist ein Vitamin-K-Mangel nicht eindeutig nachgewiesen. Derartige Ergebnisse können unter anderem auch auf eine Funktionsstörung der Leber zurückzuführen sein.

Achtung: Wenn Sie bei sich einen Vitamin-K-Mangel vermuten, Symptome beziehungsweise Beschwerden bemerken oder sich bezüglich Ihrer Gesundheit unsicher sind, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Dieser Artikel dient lediglich Ihrer Information und kann weder medizinische Untersuchungen noch Behandlungen ersetzen.

 

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