Vitamin E

Vitamin E

Was ist Vitamin E?

Bei dem Vitamin E handelt es sich um einen lebenswichtigen Mikronährstoff, der vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt aber in geringen Mengen gespeichert werden kann.

Vitamin E ist fettlöslich und wirkt als Antioxidans, ist also – unter anderem – wichtig für den Zellschutz. Darüber hinaus spielt es eine Rolle für das Nervensystem und die Blutgerinnung, die Augen, Haut, Haare und Fruchtbarkeit. Der Vitalstoff hat daher eine immense Bedeutung für die Gesundheit.

Was ist der Vitamin E Spiegel?

Bei dem Vitamin E Spiegel handelt es sich um die im Blut enthaltene Menge des bioverfügbaren Vitalstoffs. Ist der Spiegel niedrig, kann das bereits ein Hinweis auf eine Vitamin E Unterversorgung sein. Der menschliche Organismus kann eine zu geringe Aufnahme über die Nahrung über einige Monate ausgleichen – sofern eine körpereigene Reserve vorhanden ist.

Ist der Speicher erschöpft und erfolgt kein ausreichender „Nachschub“ über die Ernährung, kann ein Mangel entstehen.

Wovon hängt Ihr Vitamin E Spiegel ab?

Die Versorgung mit Vitamin E, das auch als Tocopherol bezeichnet wird, erfolgt ausschließlich über die Ernährung – oder, bei Bedarf, über Nahrungsergänzungsmittel. Dementsprechend wichtig ist der Speiseplan für Ihren Vitamin E Spiegel.

Die Rechnung erscheint auf den ersten Blick einfach: Je mehr Tocopherol-reiche Speisen auf dem Teller landen, umso höher ist auch der Vitamin E Wert in Ihrem Blut. Diese Annahme bestätigt sich in der Praxis jedoch nicht in jedem Fall. Denn auch andere Faktoren spielen eine Rolle.

So wird die Aufnahme von Vitamin E von der Zusammenstellung der Speisen bestimmt. Tocopherol ist fettlöslich, benötigt also Fett um über den Darm in den Körper aufgenommen werden zu können. Fehlt dieses, wird der Vitalstoff ungenutzt wieder ausgeschieden.

Darüber hinaus spielt der Darm selbst eine entscheidende Rolle. Ist dieser aufgrund von Krankheiten oder einer ungünstigen Lebensweise geschwächt oder verändert, kann die Absorption gestört sein. Das heißt, dass der Mikronährstoff nur noch schlecht oder gar nicht mehr aufgenommen werden kann. Ähnlich verhält es sich bei einer genetisch bedingten Störung, bei der die Umwandlung des Vitamins nicht mehr ordnungsgemäß abläuft. Vitamin E ist dann zwar im Körper vorhanden, kann aber nicht genutzt werden.

Zuletzt und dennoch entscheidend für den Vitamin E Spiegel ist Ihr Bedarf. Dieser kann durch eine Vielzahl von Faktoren, wie Schwangerschaft, Stress und Umwelteinflüsse erheblich gesteigert sein. Selbst wenn Sie die Tagesempfehlung der DGE berücksichtigen, kann hierdurch eine erniedrigter Spiegel – also eine Unterversorgung – entstehen.

Was bedeuten Ihre Vitamin E Werte?

Erwachsene Frauen und Männer sollten einen Vitamin E Spiegel zwischen 12 und 42 Millimol pro Liter beziehungsweise 5,1 bis 17,8 Milligramm pro Liter aufweisen.

Bei niedrigen Werten am unteren Ende dieses Bereichs kann bereits eine Unterversorgung über die Ernährung vorliegen – der Körper also auf seine eigenen Reserven zurückgreifen. Ein geringer Blutspiegel sollte also zum Anlass genommen werden, um Lebensweise und Ernährung zu überprüfen und weitere Kontrollen in regelmäßigen Abständen folgen zu lassen.

Liegt der Vitamin E Spiegel bereits unter dem Normbereich, besteht ein Mangel.

Wie wird Vitamin E aufgenommen?

Wie bereits erwähnt, ist Vitamin E fettlöslich und zur Aufnahme in das Blut daher auf Fette angewiesen. Im Magen wird der Mikronährstoff vorbereitet und gelangt in den Dünndarm. Hier wird er an Chylomikronen gebunden und gemeinsam mit diesen aus Fetten und Eiweißen bestehenden Transportpartikeln über die Darmwand in das Blut überführt.

Von hier aus gelangt es zunächst in die Leber, wo es zum einen in eine brauchbare Form umgewandelt und zum anderen auch gespeichert wird. Auf diese Weise vorbereitet, gelangt das Tocopherol schließlich in die Bereiche, in denen es gerade benötigt wird. Darüber hinaus wird es in Fettgewebe und in der Skelettmuskulatur gespeichert.

Wie wird Vitamin E gebildet?

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, Vitamin E selbst zu bilden. Er ist zur Versorgung vollkommen auf die Ernährung angewiesen oder kann ihr durch Vitamin E Präparate nachhelfen.

Natürliches Tocopherol wird nur in Pflanzen hergestellt, ist aber auch in tierischen Lebensmitteln enthalten. Der Grund hierfür liegt wie bei anderen Mikronährstoffen auch darin, dass die Tiere das Vitamin ebenfalls speichern können.

Welche Vitamin E Typen gibt es?

Vitamin E ist der Überbegriff für eine Gruppe aus acht ähnlich funktionalen Substanzen. Namentlich handelt es sich dabei um:

  • alpha-Tocopherol beziehungsweise α-Tocopherol
  • beta-Tocopherol beziehungsweise β-Tocopherol
  • gamma-Tocopherol beziehungsweise γ-Tocopherol
  • delta-Tocopherol beziehungsweise δ-Tocopherol
  • alpha-Tocotrienol beziehungsweise α-Tocotrienol
  • beta-Tocotrienol beziehungsweise β-Tocotrienol
  • gamma-Tocotrienol beziehungsweise γ-Tocotrienol
  • delta-Tocotrienol beziehungsweise δ-Tocotrienol

Die Grundstruktur ist bei den Vitamin E Typen gleich, die Seitenketten unterscheiden sich jedoch.

Was ist ein Vitamin E Mangel?

Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei einem Vitamin E Mangel um eine Unterversorgung über die Ernährung bei gleichzeitig geleertem körpereigenen Tocopherol-Speicher.

Dieser ist bei Kindern selbstverständlich geringer ausgeprägt, wodurch sie schneller an einem Mangel leiden können. Umso wichtiger ist es, ihm durch eine entsprechende Ernährung vorzubeugen. Das gilt selbstverständlich auch für Erwachsene, die sich nicht allzu lange auf die Reserven in Leber, Fettgewebe und Muskulatur verlassen sollten.

Gerade, weil sich die Symptome eines Vitamin E Mangels oftmals erst spät bemerkbar machen – Schäden also mehr oder minder unbemerkt entstehen können. Weitere Information dazu, wie Sie eine Unterversorgung feststellen und beheben können, erhalten Sie im separaten Artikel zum Vitamin E Mangel.

Wo ist Vitamin E enthalten?

Um die Versorgung mit Tocopherolen sicherzustellen, müssen Sie natürlich zunächst geeignete Quellen für den Mikronährstoff kennen. Vitamin E Lebensmittel sind glücklicherweise keine Seltenheit, sodass die Versorgung mit ein wenige Aufmerksamkeit sichergestellt werden kann.

Dazu müssen Sie auch nicht zu ungewöhnlichen Speisen oder Superfoods greifen, denn Vitamin E steckt in großen Mengen beispielsweise in:

  • Pflanzenölen, vor allem Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl und Maiskeimöl
  • Nüssen, wie Paranüsse, Walnüsse, Haselnüsse und Erdnüsse (auch wenn es sich bei diesen streng genommen nicht um Nüsse handelt
  • Gemüsesorten, wie Avocado, Kohl, Paprika, Spargel und Schwarzwurzel
  • Speisekleie, Müsli und Vollkornprodukte
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Sojabohnen
  • Sonnenblumenkerne

Generell in Obst und Gemüse sowie in Milchprodukten und Fetten. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung, bei der Wert auf frische Produkte gelegt und Fett nicht verteufelt wird, ist der Vitamin E Bedarf allein durch Lebensmittel also vergleichsweise einfach zu decken. Noch leichter wird es mit dem folgenden Tipp.

Extra-Tipp: Haben Sie bei der Schokolade mal wieder zu sehr zugeschlagen und nun ein schlechtes Gewissen? Halten Sie sich einfach vor Augen, dass die Leckerei zur Vitamin E Versorgung beiträgt. In 100 Gramm Schokolade mit Haselnüssen steckt etwas mehr als die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Mit der gleichen Menge Nougat sind sogar zwei Drittel des Bedarfs abgedeckt. Wer Schokolade nicht mag, kann stattdessen zu Erdnussbutter greifen – hiervon reichen neun Esslöffel zur Deckung des gesamten Tagesbedarfs aus.

Etwas weniger süß aber dennoch einfach ist die Versorgung über Öle. Von Weizenkeimöl reicht beispielsweise eine Portion von sieben Millilitern aus. 300 Gramm gekochter Spinat oder etwa 50 Mandeln stellen die Zufuhr ebenfalls sicher.

Wie viel Vitamin E benötigt Ihr Körper?

Um ausreichend mit dem Antioxidans versorgt zu sein, sollten Sie natürlich auch über Ihren Bedarf Bescheid wissen. Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hierzu liegen bei:

Alter Tocopherol in mg pro Tag
bis vier Monate 3
bis 12 Monate 4
bis vier Jahre 3
bis vier Jahre 3
bis vier Jahre 3
bis vier Jahre 3
bis vier Jahre 3
bis vier Jahre Jungs 6, Mädchen 5
bis sieben Jahre Jungs 8, Mädchen 8
bis zehn Jahre Jungs 10, Mädchen 9
bis 13 Jahre Jungs 13, Mädchen 11
bis 15 Jahre Jungs 14, Mädchen 12
bis 19 Jahre Jungs 15, Mädchen 12
bis 25 Jahre Männer 15, Frauen 12
bis 51 Jahre Männer 14, Frauen 12
bis 65 Jahre Männer 13, Frauen 12
ab 65 Jahre Männer 12, Frauen 11
bis 65 Jahre Frauen, Männer
Schwangere 13
Stillende 17

Bedenken Sie, dass es sich hier lediglich um Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit – DGE – handelt. Für Sportler oder Menschen, die im Alltag besonders viel Stress ausgesetzt sind, kann der Bedarf deutlich höher liegen.

Zudem unterscheiden sich die Angaben verschiedener Institutionen teilweise erheblich. So gibt die U.S. Food and Drug Administration (FDA) für Vitamin E die folgenden Empfehlungen aus :

tr>Schwangere30 / 20

Alter Tocopherol in IU (International Unit) / mg pro Tag
Säuglinge 5 / 3,4
bis vier Jahre 10 / 6,7
Kinder ab vier Jahren, Jugendliche und Erwachsene 30 / 20
Stillende 30 / 20

Die FDA Angaben liegen fast durchgängig höher, als die der DGE. Zudem werden deutlich weniger Unterscheidungen bezüglich Alter und Geschlecht getroffen.

Der Vergleich zeigt, dass es sich wirklich nur um grobe Empfehlungen handelt – und nicht um individuell zugeschnittene Lösungen, die einen Vitamin E Mangel in jedem Fall sicher verhindern können.

Welche Wirkungen hat Vitamin E?

Die Vitamin E Wirkung ist noch nicht völlig erforscht, die Einflussbereiche des Vitamins sind aber zumindest teilweise bekannt. Dabei handelt es sich um:

  • Augen: Wie sehr die Augengesundheit von einer Versorgung mit Vitamin E abhängt, fällt bei einem Mangel auf. Sehkraft, Nachtsicht und Versorgung der Gewebe werden stark von Tocopherol beeinflusst.
  • Blut und Gefäße: Vitamin E kann Blutgefäße erweitern und damit das Verklumpen von Blutbestandteilen verhindern. Dadurch wirkt es vorbeugend gegen Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System. Zudem schützt es die Blutzellen vor Angriffen durch Freie Radikale und wirkt damit Anämien entgegen.
  • Haut, Nägel und Haare: Vitamin E gilt als Schönheitsvitamin und das nicht umsonst. Der fettlösliche Mikronährstoff ist entscheidend für die Kollagenproduktion und hält die Haut dadurch elastisch, hilft ihr bei der Heilung und verhindert Fältchen. Bei Haaren und Nägeln beugt Tocopherol Schäden vor, sorgt für ein beschleunigtes Wachstum, Glanz und Kraft.
  • Immunsystem: Auch bei der körpereigenen Abwehr hat Vitamin E „seine Finger im Spiel“. Es wirkt als Antioxidans gegen Schadstoffe, die teilweise im Körper selbst gebildet werden. Dazu ist es effizient gegen Bakterien und Viren, unterstützt das Immunsystem also gleich doppelt. Aufgrund der nachweislich positiven Wirkung auf Allergien und Asthma ist davon auszugehen, dass der Mikronährstoff auch einen regulierenden Einfluss auf das körpereigene Abwehrsystem hat.
  • Nerven: Tocopherol spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und dem Schutz der Nerven, ist in den Membranen enthalten und sorgt für eine reibungslose Signalübermittlung.
  • Zellschutz: Vitamin E ist ein Antioxidans. Das heißt, dass der Vitalstoff gewissermaßen als Gegenspieler zu Freien Radikalen fungiert. Freie Radikale sind aggressive und instabile Verbindungen, die anderen Verbindungen ein Elektron entreißen und damit eine Art Kettenreaktion starten können. Antioxidantien bremsen die Kettenreaktion aus und können dadurch Schäden an den Zellen verhindern oder diese zumindest verringern. Hierdurch wird Zellentartungen und Krankheiten vorgebeugt.

Welche Nebenwirkungen hat Vitamin E?

Während die Nahrung im Normalfall ausreicht, um die Vitamin E Wirkung sicherstellen zu können, ist das bei Vitamin E Nebenwirkungen nicht der Fall. Denn diese treten nur bei extremen Überdosierungen auf. Über die Ernährung lässt sich eine solche aber kaum erzielen.

Anders verhält es sich bei der Vitamin E Einnahme über Nahrungsergänzungsmittel. Hochdosierte Präparate, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können zu einer Überdosierung führen. Diese äußert sich unter anderem in:

  • Übelkeit bis zum Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Kopfschmerzen
  • verschwommene Sicht
  • Blaue Flecke und übermäßige Blutungen

Beachten Sie zudem, dass sehr hohe Dosen Tocopherol bei einigen Krankheiten wie Diabetes und bestimmte Krebsarten einen negativen Effekt haben können. Auch kurz vor und nach chirurgischen Eingriffen sollte aufgrund der erhöhten Blutungsneigung darauf verzichtet werden.

Welche Rolle spielt Vitamin E bei Kindern?

Kinder weisen – wie bereits erwähnt – schneller Anzeichen eines Vitamin E Mangels auf. Die körpereigene Reserve ist, sofern überhaupt schon vorhanden, sehr klein. Dazu ist der Bedarf vergleichsweise hoch.

Immerhin benötigen bereits Säuglinge täglich drei Milligramm Tocopherol oder ein Äquivalent davon. Im Vergleich zu Erwachsenen ist das ein sehr hoher Bedarf, der auf die schnelle Entwicklung zurückzuführen ist.

Gerade aus diesem Grund ist die Vitamin E Versorgung während der Kindheit so wichtig. Die Gesunderhaltung der Augen, die Ausbildung der Nerven und die Unterstützung des Immunsystems stehen bei Kindern im Vordergrund.

Hinzu kommt, dass sogar die Motorik und Sprachentwicklung von Tocopherol beeinflusst wird. Was während der Entwicklungsphasen fehlt kann bei einem schnellen Ausgleich des Mangels zwar meist nachgeholt werden, allerdings ist das nicht in jedem Fall möglich. Frühzeitig entstandene Schäden können daher ein Leben lang bestehen bleiben.

Können Sie im Solarium Vitamin E tanken oder die Versorgung verbessern?

Nein. Im Gegenteil. Übermäßig lange Sonnenbäder oder eine besonders intensive Bestrahlung der Haut mit UV-Licht erzeugt Freie Radikale im Gewebe. Je mehr Freie Radikale vorhanden sind, umso größere Mengen Tocopherol werden als Antioxidans verbraucht um die Zellen zu schützen.

Besuche im Solarium verbessern die Versorgung mit Vitamin E also nicht, sondern erhöhen Ihren Bedarf sogar noch. Genießen Sie Sonne und Sonnenbank also in Maßen. Gänzlich darauf verzichten sollten Sie nicht, denn UV Licht ist wichtig für die Bildung von Vitamin D.

Wie kann Ihr Vitamin E Wert getestet werden?

Für die Untersuchung Ihres Vitamin E Spiegels ist eine Blutuntersuchung von Nöten. Hierbei wird das bioaktive Tocopherol im Blut gemessen, um darauf einen Rückschluss auf die vorhandene Gesamtmenge ziehen zu können.

Bei der ärztlichen Untersuchung werden aber auch Untersuchungen und Gespräche stattfinden. Lebensweise, Ernährung, Belastung, eventuell vorhandene Beschwerden im Verdauungstrakt – sie alle haben Einfluss auf den Bedarf und die Versorgung.

Neben der eigentlichen Blutuntersuchung sind diese Faktoren zudem wichtig, um auf die Ursache einer Unterversorgung oder eines Mangels schließen und eine entsprechende Therapie entwickeln zu können.

Wie kann ein Vitamin E Mangel therapiert werden?

Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Vitamin E Mangels. Haben Lebensweise und eine ungünstige Ernährung zu einer Unterversorgung und Erschöpfung des körpereigenen Speichers geführt, kann eine Änderung in diesem Bereich bereits zum gewünschten Erfolg führen.

Auch der Aufbau der Darmflora, Injektionen oder die Verabreichung von oral einzunehmenden Vitamin E Präparaten sind geeignete Behandlungsmöglichkeiten.

Welche Vitamin E Präparate sind sinnvoll?

Ebenso wie die Abstimmung der Therapie richtet sich die Auswahl des geeigneten Vitamin E Präparats nach der Art des Mangels beziehungsweise nach dem Anwendungszweck.

Möchten Sie lediglich in Zeiten erhöhten Bedarfs einen Mangel verhindern, bevor dieser entsteht? Dann reichen geringere Dosierungen aus. Zudem sind Komplexpräparate sinnvoll.

Ist ein Mangel oder eine Unterversorgung bereits entstanden, muss nicht nur der Bedarf gedeckt, sondern auch der Speicher wieder gefüllt werden. Das trifft vor allem dann zu, wenn es schon zu merklichen Mangelerscheinungen gekommen ist. Hochdosierte Präparate bieten sich dann an. Deren Vitamin E Gehalt liegt zwar deutlich sowohl über der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als auch der Angaben der Food and Drug Administration – gerade dadurch zeigen sie aber schnelle Wirkung.

Die Dosis allein ist also eine sehr individuelle Frage, auf die es keine schnelle und pauschale Antwort gibt.

Ähnlich verhält es sich bei der Zusammenstellung. Muss lediglich ein Vitamin E Mangel ausgeglichen werden oder gibt es bereits bei anderen Mikronährstoffen Mangelzustände? Können sich verschiedene Vitamine in ihrer positiven Wirkung ergänzen oder gibt es hier Risiken? Genauere Informationen hierzu erhalten Sie in unserem Artikel zu sinnvollen Vitamin E Präparaten.

Vitamin E als Hilfe bei Krankheiten

Aus der bereits bewiesenen Wirkung von Vitamin E ergeben sich in der Forschung verschiedene Hoffnungen und neue Erkenntnisse. Darunter positive Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel, der sich mit einer entsprechenden Tocopherol Zufuhr signifikant senken lässt. Und damit das Risiko von weiteren Erkrankungen, die durch einen hohen Cholesterinwert begünstigt werden.

Männliche und weibliche Unfruchtbarkeit kann ebenfalls durch Vitamin E beeinflusst werden. Bei Männern lassen sich die Spermienqualität verbessern und Schäden regenerieren. Bei Frauen kann anderenfalls unklare Unfruchtbarkeit durch eine erhöhte Zufuhr von Tocopherol behoben oder zumindest verbessert werden.

Aktuelle Studien zur Krebsvorbeugung sind ebenfalls vielversprechend. Diese Wirkung lässt sich wohl auf die Funktion als Antioxidans zurückführen. Vitamin E schützt die Zellen vor Schäden und schädlichen Einflüssen. Damit wird- wie bereits erwähnt – Zellentartungen vorgebeugt.

Vitamin E als Schönheitsvitamin

Vitamin E galt und gilt als Schönheitsvitamin. Vitamin E Öl, Vitamin E Creme und Vitamin E Kapseln sollen einen jugendlichen Teint bewahren, Falten fernhalten und die Hautelastizität erhöhen. Tatsächlich zeigt sich bei Studien auch, dass Tocopherol eine signifikante Auswirkung auf die Kollagenbildung und den Erhalt dieser wichtigen Substanz hat.

Dadurch bleibt die Haut wirklich elastischer und weist eine höhere Dicke und Spannkraft auf. Sogar Haare und Nägel profitieren von der Zufuhr des Vitalstoffs, da auch sie tagtäglich Freien Radikalen und anderen Belastungen ausgesetzt sind.

Vitamin E für die Haut

Vitamin E versorgt die Haut mit antioxidativen Wirkstoffen, kurbelt die Kollagenbildung an und verbessert damit sogar noch den Feuchtigkeitsgehalt, die Wundheilung und den Teint. Denn durch das Kollagen bleibt die Haut „dicker“, Gefäße scheinen nicht so leicht hindurch und es entsteht ein polsternder Effekt.

Das hält zum einen Fältchen länger fern. Zum anderen haben schädliche Stoffe und Einflüsse weniger Auswirkung auf das Hautbild. Bei einer gleichzeitigen Anwendung von innen und außen gilt Gleiches für Bakterien und Viren, Stress, Sonne und Schlafmangel.

Vitamin E für die Narbenpflege

Vitamin E Öl und Vitamin E Cremes oder Kapseln haben nicht nur einen positiven Einfluss auf ansonsten gesunde und intakte Haut, sondern auch auf die Bildung von Narben.

Bei tiefen Schnitten, Kratzern und sonstigen Verletzungen „flickt“ der Körper diese so gut es geht. Allerdings weist die Reparaturstelle eine andere Struktur auf und ist deutlich ärmer an Kollagen, als die umgebende Haut. Vitamin E kann hier einen positiven Einfluss haben, den Kollagengehalt erhöhen und eine geordnetere Struktur begünstigen. Dadurch heilen Wunden schneller und besser, Narben werden unauffälliger.

Im Idealfalls beginnen Sie bereits dann mit der Narbenpflege durch Vitamin E, wenn sind der erste Wundschorf gebildet hat. Auch später oder bei Hautschäden anderer Art, beispielsweise Sonnenbrand, Schürfwunden oder Schwangerschafts- und Wachstumsstreifen, können Tocopherol Präparate zur äußerlichen und innerlichen Anwendung aber eine deutliche Verbesserung bewirken.

Apropos Schwangerschaftsstreifen: Werdende Mütter tun gut daran, Bauch, Beine und Po sowie die Arme mit Vitamin E Öl zu pflegen. Tocopherol macht die Haut – wie erwähnt – elastischer und kann daher ein Aufreißen, lästigen Juckreiz, Entzündungen und die daraus entstehenden Streifen verhindern oder zumindest das Risiko dafür und die Ausprägung reduzieren.

Vitamin E für das Haar

Haarausfall ist bei einer Anzahl von bis zu 100 Haaren pro Tag vollkommen normal. Allerdings kann die Anzahl durch Stress, Hormone und Unterversorgungen mit verschiedenen Vitalstoffen schnell deutlich ansteigen. Davon sind beide Geschlechter betroffen.

Vitamin E begünstigt ein schnelles und gesundes Haarwachstum, wenn es eingenommen oder als Kur auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Es schützt die Haarwurzeln vor Schäden durch Freie Radikale, verbessert die Durchblutung und damit die Versorgung und beugt einer Austrocknung vor. Zudem kann es für einen gesunden Glanz des Haares sorgen.

Damit Sie die volle Bandbreite der Vorteile nutzen können, sollte das Vitamin E innerlich und äußerlich in Kombination angewendet werden. Auch dann ist es aber kein Wundermittel, sondern lediglich eine wirksame Hilfe.

Vitamin E für die Nägel

Viele Menschen investieren reichlich Geld in schöne Nägel. Glatt und glänzend sollen sie sein, den Ansprüchen und Belastungen des Alltags standhalten und nicht bei jedem Anstoßen sofort abbrechen oder einreißen.

Das ist aber nur gegeben, wenn die Nagelsubstanz stark und zugleich flexibel ist. Wiederum sollte der Mikronährstoff von außen und innen zugeführt werden, um dieses Ziel zu erreichen. Das Einmassieren von Vitamin E Öl wirkt spröder Nagelsubstanz entgegen und macht sie elastisch. Dadurch werden Krafteinwirkungen besser abgefangen.

Die innerliche Anwendung trägt Sorge dafür, dass die Nägel gesund, schnell und kräftig nachwachsen. Zudem wird der Entwicklung von unschönen Rillen vorgebeugt.

Hinweis für Ihre Gesundheit: Dieser Artikel kann weder eine gezielte Testung und Untersuchung durch Ihren Arzt ersetzen und dient lediglich der Information. Sollten Sie mögliche Vitamine E Mangel Symptome an sich bemerken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Das Gleiche gilt bei Beschwerden aller anderen Art.

Wissenschaftliche Quellen

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