Vitamin B Mangel

Vitamin B Mangel

Was ist Vitamin B Mangel?

Ein Vitamin B Mangel liegt vor, wenn der Bedarf höher ist als die Zufuhr und zudem die körpereigenen Speicher erschöpft sind. Es handelt sich also um ein ausgeprägtes Vitalstoff-Defizit.

Bei dem Vitamin B Mangel gibt es allerdings eine Besonderheit.

Denn das Vitamin B ist kein einzelnes Vitamin, sondern eine Gruppe von acht Vitalstoffen. Bestehend aus den Vitaminen B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12 – um genau zu sein. Der Begriff „Vitamin B Mangel“ kann sich auf jeden dieser Mikronährstoffe beziehen und ist somit sehr vage. Zum gezielten und erfolgreichen Ausgleich ist es jedoch wichtig, den genauen Mangeltyp zu kennen.

Ansonsten kann das Vitalstoffdefizit schnell gefährlich werden.

Warum ist ein Vitamin B Mangel gefährlich?

Die wasserlöslichen B Vitamine sind aufgrund ihrer Anzahl und Wirkung an sehr vielen Prozessen beteiligt. Sie werden benötigt, um Gewebe aufzubauen und dieses zu regenerieren, spielen eine Rolle im Fett-, Eiweiß und Kohlenhydrat-Stoffwechsel, (unter-)stützen die Funktion von Nerven und Gehirn, Herz und Kreislauf, regulieren Muskeln und die Magensäureproduktion, wirken sich auf den Schlaf und die Hormonproduktion aus.

Fehlt auch nur eines der B Vitamine, kann der Mangel also verheerende Folgen auf eine Vielzahl von Abläufen haben. Hinzu kommt, dass die Unterversorgung mit einem Vitamin B zu Aufnahmestörungen bei anderen Vertretern dieser Vitalstoffgruppe führen kann.

Bleibt ein Defizit unerkannt und kann dementsprechend nicht frühzeitig ausgeglichen werden, können ernsthafte Schäden und Krankheiten die möglichen Folgen sein.

Ab wann wird von einem Vitamin B Mangel gesprochen?

Das ist abhängig von dem jeweiligen Vitamin B. Generell wird von einem Mangel gesprochen, wenn Ihr Blutwert unter dem Referenzbereich liegt. Die Menge im Blut also nicht ausreicht, um Ihren Bedarf zu decken.

Genaue Angaben zu den jeweiligen Blutwerten erhalten Sie in unserem Vitamin B Artikel.

Wie entsteht ein Vitamin B Mangel?

Ein Mangel entsteht immer auf gleichem Wege: Es wird weniger aufgenommen, als benötigt wird. Dafür gibt es aber wiederum verschiedene Gründe – denn nicht immer wird schlicht zu wenig des Vitalstoffs auf den Speiseplan gesetzt. Möglich sind auch:

  • Ernährung: Auch wenn es nicht immer die Ursache dafür ist, ist die Ernährung doch oftmals der Grund für einen Vitamin B Mangel. Wenn Sie tierische Produkte von Ihrem Speiseplan streichen ohne für einen Vitamin B12 Ersatz zu sorgen, riskieren Sie einen Cobalamin Mangel. Bei zu wenig Gemüse einen Mangel an nahezu allen anderen B Vitaminen.

Zubereitung: Die Vitamin B Vertreter sind allesamt wasserlöslich. Beim Kochen gehen sie daher vermehrt in das Kochwasser über. Es reicht aber auch schon, geschältes Gemüse noch einmal intensiv abzuwaschen oder in Wasser zu legen, um den Vitamin-B-Gehalt signifikant zu reduzieren. Sie können also reichlich Vitamin B reiche Lebensmitteln auf Ihren Speiseplan setzen – wenn Sie diese stets stark mit Wasser behandeln oder darin garen und das Kochwasser entsorgen, entfernen Sie die B Vitamine sehr erfolgreich. Trotz einem scheinbar gesunden Speiseplan kann dann ein Mangel entstehen.

  • Bedarf: Sie können sich exakt an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder gar an die noch höheren Zufuhrrichtlinien der United States Federal and Drug Administration halten, und dennoch einen schleichend einsetzenden Mangel herbeiführen – wenn Ihr Bedarf erhöht ist. Zu einer Bedarfserhöhung können wiederum zahlreiche Faktoren führen, wie beispielsweise Krankheiten oder auch die Therapien dafür.
  • Aufnahme: Der Darm ist trotz einsetzender Aufklärungsarbeit ein nach wie vor unterschätztes Organ. Er muss verdauen, Nährstoffe aufnehmen, mit schwankenden Umwelteinflüssen und Medikamenten zurechtkommen, Bakteriengifte ertragen und soll dabei möglichst nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Genau das passiert aber, wenn ihm zu viel zugemutet wird. In der Folge wird die Aufnahmefähigkeit der B Vitamine – und anderer Makro- und Mikronährstoffe eingeschränkt. Im Falle des Vitamins B12 kann die Aufnahmestörung auch genetisch bedingt sein.
  • Krankheiten: Infektionen, autoimmune Störungen, durch andere Störungen verursachte Erkrankungen – Krankheiten erhöhen zum einen den Bedarf an B Vitaminen, zum anderen können sowohl sie als auch Medikamente und anderweitige Therapien dagegen die Vitamin-Aufnahme erschweren.

Wer ist besonders von Vitamin B Mangel betroffen?

Laut der Nationalen Verzehrstudie treten Pantothensäure Mangel, Folsäure Mangel und Cobalamin Mangel besonders häufig auf.. Auch bei allen anderen B Vitaminen kann es jedoch zu einer Unterversorgung kommen. Diese Gefahr ist erhöht, wenn Sie zu einer der folgenden Risikogruppen gehören:

  • Schwangere und Stillende: Der Bedarf ist erhöht, denn die Vitamin B Vitalstoffe sind in der kindlichen Entwicklung von entscheidender Bedeutung und auch für (werdende) Mütter besonders wichtig. Zugleich kann die abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung problematisch werden.
  • Senioren: Die Ernährungsgewohnheiten ändern sich, einige Lebensmittel werden nicht mehr so gut vertragen, dazu sinkt auch noch die Vitamin-Aufnahmeleistung im Darm.
  • Sportler: Große Anstrengungen, Muskelwachstum und -beanspruchung, gesteigerter Regenerationsbedarf – harte körperliche Arbeit und anspruchsvoller Sport verlangen Ihrem Organismus einiges ab. Damit er diesen Aufgaben gewachsen ist, benötigt er reichlich B Vitamine. Der Bedarf steigt also.
  • Gestresste: Gestresst sind wir – zumindest hin und wieder – alle. Bei chronischem Stress, Schlafmangel, anhaltenden Konflikten und dergleichen steigt der Vitalstoff Bedarf jedoch merklich an. Zudem kommt die ausgewogene Ernährung oftmals zu kurz.
  • Alkoholiker: Alkoholabusus kann den Darm beeinträchtigen und damit die Aufnahmefähigkeit herabsetzen. Zudem wird die Verdauung negativ beeinflusst, wodurch viele Lebensmittel zu starken Störungen führen. Weiterhin kommt es zu einem gesteigerten Bedarf.
  • Unter-, Mangel- und einseitig Ernährte: Magersucht, Diäten, völliges Fehlen von frischem Gemüse oder tierischen Produkten kann sehr schnell zu einem Mangel an B Vitaminen führen. Auch wenn gut gefüllte Speicher vorhanden sind, halten diese nicht ewig vor. Hinzu kommt, dass die B Vitamine wasserlöslich sind und – mit Ausnahme von Vitamin B12 – nur in sehr kleinen Mengen auf Vorrat im Körper eingelagert werden. Bereits nach einigen Wochen einer suboptimalen Ernährung kann es also zur Unterversorgung kommen.
  • Chronisch Kranke: Dialyse kann B Vitamine regelrecht aus dem Blut „waschen“, Medikamente die Aufnahme erschweren, Krebstherapie den Stoffwechsel verändern und ebenso wie Diabetes und Schilddrüsenstörungen damit die Wahrscheinlichkeit für einen Vitamin B Mangel erhöhen.

Welche Vitamin B Mangel Symptome gibt es?

Da nicht nur die Gruppe der B Vitamine in verschiedene Vitalstoffe eingeteilt wird, sondern jeder einzelne Mikronährstoff auch noch eine Vielzahl von Funktionen erfüllt, können die Symptome eines Mangels sehr unterschiedlich ausfallen.

Zusätzlich können sich die Anzeichen des Defizits abhängig vom Lebensalter unterscheiden.

Welche Vitamin B Mangel Symptome gibt es bei Erwachsenen?

Die B Vitamine sind – wie bereits erwähnt – wasserlöslich und können mit Ausnahme von Cobalamin (Vitamin B12), nicht in größeren Mengen im menschlichen Körper gespeichert werden. Kleinere Reserven zum Ausgleich kurzzeitiger Schwankungen gibt es aber durchaus. Nur halten diese eben nicht lange vor, sondern wirken als Puffer.

Durch eben diesen Puffer und das abgeschlossene Wachstum fallen die Symptome eines Vitamin B Mangels bei Erwachsenen in der Regel etwas milder aus. Das Defizit kann zwar zunehmend gefährlich werden und auch ernste Krankheiten hervorrufen, bleibende Schäden sind aber seltener als bei Kindern. Bei den Vitamin B Mangel Symptomen handelt es sich unter anderem um:

  • Haut: Die Haut kann rau, schuppig, rissig, trocken, übermäßig pigmentiert, blass oder gelblich sein. Zudem kann sie unter Wundheilungsstörungen leiden oder einen Ausschlag zeigen.
  • Immunsystem: Bei einem Vitamin B Mangel kann die Infekt- und Keimabwehr gestört sein. Dieser Faktor hat auch einen Anteil an den Wundheilungsschwierigkeiten. Weiterhin führt er zu vermehrten Entzündungen und akuten Erkrankungen.
  • Neurologisches System:Lähmungen, Entzündungen der Nerven, Herzschwäche, vorrübergehende Sehstörungen – da B Vitamine die Nerven zugleich schützen und für ihre Funktion wichtig sind – kann ein Defizit an den Mikronährstoffen für Probleme in diesen Bereichen sorgen.
  • Haar: Vor allem Biotin und Pantothensäure gelten als die „Schönheitshelfer“ unter den B Vitaminen, denn sie haben einen großen Einfluss auf Haut, Haar und Nägel. Bei einem Vitamin B Mangel kann es daher vergleichsweise schnell zu einem veränderten Haarbild kommen. Das Wachstum wird verlangsamt, die Struktur wirkt trocken, strohig und struppig. Das Kopfhaar kann zudem dünner und schwächer werden.
  • Nägel: Die Nagelsubstanz wird bei einem Mangel an B Vitaminen in ihrer Struktur geschwächt. Das Resultat sind rissige und brüchige Nägel, die zudem Rillen aufweisen können.
  • Psyche: Die Bildung der „Glückshormone“ Serotonin und Dopamin sind abhängig von der Vitamin B Versorgung. Bei einem Vitalstoffdefizit kann daher auch die Stimmung leiden und sich verdunkeln. Die Schlafqualität kann ebenso leiden.
  • Leistungsbereitschaft: Alle B Vitamine sind am Stoffwechsel und damit an der Bereitstellung von Energie beteiligt. Ein Vitamin B Mangel führt daher unter anderem auch zur verminderten Leistungsbereitschaft. Das gilt sowohl für den Geist als auch für den Körper.

Welche Vitamin B Mangel Symptome gibt es bei Kindern?

Bei einer Unterversorgung ungeborener Kinder ist ein Vitamin B Mangel sehr gefährlich. Die Zellen müssen sich sehr schnell teilen. Knochen, Zähne, Haut und Organe wachsen. Die Zeit der Entwicklung ist dadurch auch besonders anfällig für Störungen. Zusätzlich zu den obig genannten Vitamin B Mangel Symptomen bei Erwachsenen, kann es daher bei Kindern zu Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen kommen.

Fehlt beispielsweise Folsäure bereits im Mutterleib, kann es zu sogenannten Neuralrohrdefekten kommen. Das schlimmste und zugleich bekannteste Beispiel dafür ist der sogenannte offene Rücken – Spina bifida.

Möglich ist zudem eine verzögerte Entwicklung, sowohl physisch als auch psychisch.

Welche Folgen kann ein Vitamin B Mangel haben?

Neben den erwähnten Symptomen kann ein Vitamin B Mangel auch teils bleibende Schäden und Veränderungen nach sich ziehen. Zu den möglichen Folgen gehören:

  • Hornhautveränderungen und Linsentrübung
  • Missbildung bei Feten und Embryonen, wie Lippenspalte
  • Stoffwechselstörungen
  • psychische Veränderungen, Depressionen
  • Blutarmut

Welche Krankheiten können durch einen Vitamin B Mangel entstehen?

So wie Skorbut bei einem länger bestehenden Mangel an Vitamin C auftreten kann, können Vitamin B Mangelzustände bei längerem Bestehen oder völliger Leerung der körpereigenen Speicher zu Krankheiten führen. Darunter:

  • Beri-Beri: Vitamin B1 wurde entdeckt, als sich Reisschälmaschinen verbreiteten. Menschen und Hühner, die sich hauptsächlich von dem nun geschälten Reis ernährten, wiesen in der Folge eine ganze Reihe von Symptomen auf. Darunter unsicheres Gehen, das als Schafsgang bezeichnet wird, eine insgesamte Schwäche des Körpers, Ödeme, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schmerzen und Missempfindungen in den Gliedmaßen und Störungen des Bewusstseins. Die Krankheit kann unbehandelt zum Tode führen.
  • Pellagra: Fehlt Niacin, kann sich Pellagra entwickeln. Zu einem Vitamin B3 Mangel kann es wiederum kommen, wenn Vitamin B6 und B2 fehlen. Pellagra äußert sich in rauer, schuppender und dunkel verfärbter Haut sowie Veränderungen der Nägel (Löffelnägel). Zudem werden durch die Mangelerkrankung auch die Schleimhäute geschädigt. Appetitlosigkeit, Verstopfung oder Durchfall, Erbrechen und eine Himbeerzunge können auftreten. Auch Nervenschäden sind möglich, ebenso wie Verwirrtheit und Depression.
  • Perniziöse Anämie: Hierbei handelt es sich um eine Vitamin B12 Mangelkrankheit. Die direkten Folgen der Unterversorgung umfassen Blässe, gelbliche Färbung der Haut, Neigung zum Kreislaufkollaps, Müdigkeit und Schwäche, Störungen der Verdauung einhergehend mit Schmerzen, Missempfindungen, neurologische Störungen bis hin zur Lähmung. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit und Psyche kann es zu Konzentrationsschwäche, nachlassender Merkfähigkeit, Schizophrenie, Psychosen, Demenz und Depressionen kommen.

Ein Vitamin B Mangel ist also nicht zu unterschätzen.

Wie erkennen Sie einen Vitamin B Mangel?

Ob es sich um einen Vitamin B1 oder einen Vitamin B12 Mangel handelt, Sie können die Unterversorgung nur vermuten – aber nicht eindeutig erkennen. Dafür ist eine entsprechende Blutuntersuchung von Nöten.

Allerdings gibt es neben den obig beschriebenen Symptomen auch andere Warnsignale und Umstände, die Sie umgehend zu einem Arztbesuch und einer Kontrolle der Blutwerte veranlassen sollten. Dazu gehören:

  • die Ernährungsweise: Wann immer eine Lebensmittelgruppe vollkommen fehlt, ist das Risiko für einen Mangel erhöht. Das gilt nicht nur, wenn nichts Tierisches auf Ihrem Teller landet. Auch wenn Sie Gemüse und Hülsenfrüchte nicht anrühren oder eine (einseitige) Diät machen, ist die Gefahr für eine Unterversorgung sehr hoch.
  • die Lebensweise: Vor allem übermäßiger Alkoholkonsum ist ein Risikofaktor für Vitamin B Mangel. Sehr anstrengende oder stressbelastete Phasen verlangen dem Körper jedoch ebenso viel ab und können die Mangelgefahr erhöhen.
  • abrupte Veränderungen: Wenn Sie plötzlich schlechter sehen, häufiger unter Kopfschmerzen leiden, Kreislaufbeschwerden bemerken oder sich Ihr Hautbild verändert, kann das viele Gründe haben – warten Sie in diesen Fällen nicht ab, ob sich die Probleme von alleine wieder legen.
  • anhaltende Verdauungsstörungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Ob Nahrungsmittelallergie, -unverträglichkeit, häufiger Durchfall oder Verstopfung – all diese Faktoren wirken sich auf die Ernährungsweise und Aufnahme von Vitalstoffen aus. Zudem können sie aber auch Hinweise auf einen bereits bestehenden Mangel sein.

Als Faustregel gilt: Was auch immer Sie dazu veranlassen würde Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen, sollte zuvor einen Arztbesuch bedingen. Eine Ausnahme ist hier die Versorgung mit Vitamin B12 bei Vegetariern und Veganern. Verzichten Sie auf Fleisch und Fisch, wird die Versorgung bereits schwierig.

Wenn Sie sich völlig fleisch-, fisch-, ei- und milchfrei ernähren wird die Vitamin 12 Aufnahme in ausreichendem Maße unmöglich. In diesen Fällen ist also klar, dass ohne entsprechende Gegenmaßnahmen ein Mangel entstehen wird. Daher sind entsprechende Kuren sinnvoll.

Eine Alternative hierzu ist es, eine Dosis der Nahrungsergänzungsmittel einmal wöchentlich einzunehmen. Dennoch sollten regelmäßige Überprüfungen der Blutwerte erfolgen, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.

Vitamin B Mangel beheben

Was hilft bei einem Vitamin B Mangel?

Nach der Diagnose des entsprechenden Vitamin B Mangels kann ein gezielter Ausgleich erfolgen. Je nach Ausprägung und Ursache des Mangels stehen dazu verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Bei starken Unterversorgungen ist eine schnelle Zuführung des betreffenden B Vitamins wichtig. Infusionen und Injektionen sind daher für gewöhnlich die Mittel der Wahl. Auch hochdosierte Mittel zur oralen Einnahme können aber verwendet werden.

Führte die Ursache lediglich zu einem verhältnismäßig geringen Vitamin B Mangel, bietet sich die orale Einnahme entsprechender Vitaminpräparate an. Zudem sollte die Ursache selbst behandelt werden:

  • Ernährungsbedingt: Bei ernährungsbedingtem Vitamin B Mangel, sei es in einseitiger Speiseplan oder der völlige Verzicht auf bestimmte, (beispielsweise tierische) Produkte, sollten Anpassungen oder Ausgleiche erfolgen. Mehr Vitamin B reiche Speisen auf dem Teller oder ergänzende Nahrungsergänzungsmittel sind unumgänglich. Anderenfalls wird der Mangel nach einer Therapie wieder und wieder auftreten.
  • Bedarfsbedingt: Sport, Stress, Schlafmangel, Schwangerschaft, Stillzeit, Krankheiten, übermäßiges Rauchen und häufiger Alkoholkonsum können zu einem erhöhten Bedarf an B Vitaminen führen. Eine gesündere, entspanntere Lebensweise kann Abhilfe schaffen. Ist diese (phasenweise) nicht möglich, helfen entsprechend dosierte Nahrungsergänzungsmittel dabei den Bedarf zu decken.
  • Darmaufbau: Da die B Vitamine über die Darmwand aufgenommen werden, können sich Probleme in diesem Bereich abträglich auf die Resorptionsrate auswirken. Zudem können andauernde Verdauungsbeschwerden, vor allem Durchfall, zu einem vermehrten ungenutzten Ausscheiden der Vitalstoffe führen. Achten Sie also auf Ihre Darmgesundheit. Nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe zu sich, lassen Sie Verdauungsstörungen behandeln und trinken Sie ausreichend.

Was können Sie gegen Vitamin B Mangel tun?

Bei einem bestehenden oder drohendem Vitamin B Mangel sind die folgenden Tipps hilfreich:

  • Informieren Sie sich: Welche Mengen brauchen Sie von den verschiedenen B Vitaminen und wo sind diese enthalten? Mit welchen Lebensmitteln können Sie die nötige Tageszufuhr am einfachsten erreichen? Oftmals helfen ein paar einfache Änderungen im Speiseplan dabei, die Versorgung deutlich zu verbessern. Setzen Sie Kohl, Leber, Fisch, Meeresfrüchte, Speisekleie, Erdnüsse, Hülsenfrüchte im Allgemeinen und Sojabohnen im Besonderen häufiger auf den Speiseplan. Diese sind sehr Vitamin b reich.
  • Entspannen und schonen Sie sich mehr: Die Vitamin B Gruppe ist entscheidend an der Bereitstellung von Energie beteiligt, setzt Stresshormone frei und hilft bei der Regeneration. Je öfter Stress entsteht, umso häufiger Verletzungen und Schäden ausgeglichen werden müssen – desto höher ist der Bedarf an den Vitalstoffen. Sorgen Sie also für ausreichend Ausgleich zu Überstunden und körperlichen oder seelischen Anstrengungen, schlafen Sie genug und achten Sie vor allem auf eine hohe Schlafqualität.
  • Nicht mäkeln, probieren: Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Leider ist diese Einstellung nicht nur sehr weit verbreitet, sondern grenzt Speisepläne und damit auch die Versorgungsmöglichkeiten stark ein. Trauen Sie sich mal, Neues und für Sie vielleicht Ungewöhnliches auszuprobieren. Günstig für die Vitamin B Versorgung sind beispielsweise Natto, Grünkohl, Limabohnen und Schweineleber

Wie kann Vitamin B Mangel verhindert werden?

Einem Vitamin B Mangel lässt sich in den meisten Fällen relativ einfach vorbeugen, wenn Sie sowohl über Bedarf und Risikogruppen als auch über Risikofaktoren Bescheid wissen.

Halten Sie sich an die bereits angemerkten Punkte bezüglich Ernährung und ärztlichen Kontrollen, bleibt zur der Vorbeugung nur noch eins zu sagen: Setzen Sie entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ein, wenn Sie die Zufuhr längerfristig nicht über die Ernährung alleine sicherstellen können.

Vor allem, bei Einschränkungen im Speiseplan durch Veganismus oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie bei einem erhöhten Bedarf, wie er vor allem bei anhaltendem Stress, Schwangerschaft und Stillzeit auftritt, ist dieses Vorgehen entscheidend.

Auch die Durchführung zeitlich begrenzter Kuren zur Auffüllung der Speicher ist empfehlenswert, wenn Sie zu den Risikogruppen für einen Vitamin B Mangel gehören.

Welche Vitamin B Präparate sind sinnvoll?

Bei der Auswahl von Präparaten zur Vorbeugung eines Vitamin B Mangels kommt es zum einen auf die Dosierung an. Da die wasserlöslichen Vitamine größtenteils wieder ausgeschieden werden, anstatt sich im Körper anzureichen, ist eine Überdosierung zwar schwierig und selbst dann ist bei einer vorrübergehenden übermäßigen Zufuhr nicht mit schwerwiegenden Symptomen zu rechnen – dennoch sollten Sie auf den Gehalt achten.

Orientieren Sie sich bei der Auswahl an den Zufuhrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder der U.S. Food and Drug Administration. Bei einer nicht täglichen Verwendung, wenn Sie die Nahrungsergänzungsmittel also nur gelegentlich bei Bedarf einnehmen, dürfen die Werte auch höher liegen. Gleiches gilt für die Durchführung von Kuren.

Weiterhin sollten Sie bei der vorbeugenden Verwendung auf Ihren Bedarf achten. Veganer und Vegetarier, die sich sehr gemüsereich ernähren, ausgewogen und gesund ernähren, benötigen in der Regel lediglich Vitamin B12. Für Schwangere ist vor allem eine gesteigerte Zufuhr von Folsäure wichtig. Allerdings können diese ebenso wie alle anderen durchaus von einem Vitamin B Komplex Präparat profitieren.

Bei einer vorrübergehend nicht ganz optimalen Ernährung, Stress oder einem anderweitig erhöhten Bedarf sollten Sie sich für ein kombiniertes Vitamin B Nahrungsergänzungsmittel entscheiden, da in diesen Fällen ein Mangel selten alleine kommt.

Beachten Sie zudem: Sofern eine dauerhafte Einnahme nicht aus medizinischen Gründen erforderlich ist, sollten Sie die Präparate als vorrübergehende Ergänzung und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung betrachten.

Sicherheitshinweis: Dieser Artikel zum Vitamin B Mangel dient lediglich Ihrer Information und ersetzt weder Untersuchung noch ärztliche Beratung und Therapie. Stellen Sie an sich die beschriebenen Symptome oder Beschwerden anderer Art fest, suchen Sie dringend einen Arzt auf. Verlassen Sie sich nicht darauf, durch Nahrungsergänzungsmittel einen vermuteten Mangel ausgeglichen zu haben, sondern führen Sie Ihrer Gesundheit zu liebe regelmäßige Tests durch.

Wissenschaftliche Quellen

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