Neurodermitis – Auslöser vermeiden, und die Haut heilen

Neurodermitis – Auslöser vermeiden, und die Haut heilen

Mittlerweile ist klar, dass Neurodermitis keine bloße Hautkrankheit ist, sondern vielmehr eine Überlastung des Systems, das seinen Ausdruck im größten Organ des Menschen findet – der Haut. Schaffen wir es jedoch, die Faktoren, die die Symptome der Neurodermitis („atopische Dermatitis“, „atopisches Ekzem“ oder „endogenes Ekzem“) und die Krankheit selbst auslösen oder verschlimmern  auf ein Minimum herabzusetzen, verschwindet auf Dauer mit Ihnen die Neurodermitis. Die Symptome verschwinden teilweise sogar sofort.

Neurodermitis? Keine Panik!

Die Diagnose und selbst der Begriff „Neurodermitis“ sind stark von Angst und Hilflosigkeit geprägt.  Als allerersten Schritt gilt es, diese Konnotation durch Verständnis aufzuheben und durch Eigeninitiative Kontrolle zurückzugewinnen. Neurodermitis ist mittlerweile fast schon zu einer Volkskrankheit geworden. In Deutschland sind ungefähr drei Millionen Menschen betroffen. Häufig erkranken Kinder in den ersten Lebensmonaten, seltener Erwachsene. Neurodermitis ist jedoch kein endgültiges Urteil und keine unheilbare Krankheit. Neurodermitis selbst gilt laut Schulmedizin zwar als nicht vollständig heilbar, aber die Symptome sind mit ein wenig Disziplin in den Griff zu bekommen. Gerade bei Kindern verschwinden sie in 40% der Fällen vollständig und jegliche Einschränkungen werden unnötig. Bei Erwachsenen ist mit geringem Aufwand eine ebenso hohe Lebensqualität wie ohne die Krankheit zu erreichen.

Neurodermitis Ursachen

Bei Neurodermitis ist die Barrierefunktion der Haut gestört. Allergene können leichter eindringen, wodurch schneller Entzündungen entstehen können. Doch jeder kann lernen, sich mit einfachen Mitteln selbst zu helfen. Durch die Neurodermitis wird der Körper erst anfällig für alle möglichen Allergien. Sobald die Ursache für die Abwehrreaktion des Körpers gefunden ist und vermieden wird, können diese also wieder verschwinden. Neurodermitis ist eine sehr komplexe Immunreaktion und kann nicht nur mit einer Maßnahme alleine, wie beispielsweise Kortison-Salbe, geheilt werden. Der vielversprechendste Ausweg heraus aus der Neurodermitis ist und bleibt die Karenz – das heißt der Verzicht auf und die Vermeidung von Lebensmitteln und Stoffen aus der Lebensumgebung des Patienten, die als Reizauslöser in Frage kommen könnten.

Neurodermitis gilt als Zivilisationskrankheit, da Faktoren wie Umweltgifte, Allergene, Zusatzstoffe in stark verarbeiteten Lebensmitteln, Stress und Druck scheinbar feste Bestandteile unseres westlichen Lebens sind. Scheinbar, da dies nur gilt, wenn man sich im Alltag unreflektiert treiben lässt und dieses Lebensmodell unbewusst mitträgt. Da die genannten Faktoren als die Hauptauslöser von Neurodermitis gesehen werden, ist dies oft die Wurzel des Problems. Wer jedoch für sich selbst entdeckt, wie er sich entschleunigen, entspannen und im Alltag erholen kann und zusätzlich einige Dinge strikt vermeidet, kann alle Faktoren, die einen erneuten Neurodermitis-Schub auslösen könnten ausschalten. Dieser Schritt kommt direkt nach einer ersten Beruhigung der Haut und kann nach und nach perfektioniert werden

Neurodermitis -Diagnose

Der Begriff „Neurodermitis“ leitet sich aus dem Griechischem ab (Neuron = Nerv, Derma =  Haut und  die Endung „-itis“ als Kennzeichen für einen Entzündungsprozess). Er stammt noch aus einer Zeit, als vermutet wurde, dass eine Entzündung der Nerven im Zusammenhang mit den Hautveränderungen stehe. Obwohl inzwischen bekannt ist, dass dies nicht korrekt ist, ist die Bezeichung „Neurodermitis“ noch immer stärker gebräuchlich als die von Medizinern bevorzugten Begriffe „atopische Dermatitis“ oder „atopisches Ekzem“. Bei einer Neurodermitis reagiert das Immunsystem unverhältnismäßig hoch auf bekannte Allergene. Neben verschiedenen Tests gibt es einige Indikatoren, die zur Diagnose „Neurodermitis“ führen können:

Pricktest, Reibetest, Intrakutantest

Hier werden mit verschiedenen Methoden Allergene auf die Haut aufgetragen und die Immunreaktion beobachtet.

Atopie-Patch-Test

Ein Pflaster mit einem verdächtigen Allergen wird auf eine gesunde Hautstelle geklebt. So kann man herausfinden, welche Allergene unbedingt gemieden werden müssen.

Blutuntersuchung

Durch einen Bluttest lässt sich untersuchen, ob die Hautentzündung von Immunglobulinen ausgelöst wurde. Im Labor lässt sich ein erhöhter IGE-Wert ermitteln, wenn eine Allergie oder Neurodermitis vorliegt. Weitere Tests können auch Aufschluss über das Allergen geben, gegen das sich das Immunglobulin richtet.

EASI-Index

Der sogenannte EASI-Index ist ein Maß für den Schweregrad von Neurodermitis. Dieser wird vom Hautarzt bestimmt und ist für die medikamentöse Behandlung maßgeblich. Jedoch nicht für die hier vorgestellten Methoden. Stellt der Arzt einen hohen Grad fest, wird es einfacher, eine von der Krankenkasse finanzierte, umfassende Spezialbehandlung zu bekommen. Im Lauf der Zeit kann man zwar die verschiedensten biochemischen Tests und Allergietests machen – dies nimmt allerdings viel Zeit in Anspruch und ist nur wichtig um die Langzeitumstellung zu regeln.

Allergietest

Wurde eine Neurodermitis diagnostiziert, können Allergietests folgen, die Allergene nachweisen welche negativ auf die Neurodermitis einwirken, diese verstärken oder gar ausgelöst haben könnten.

Neurodermitis Behandlung – Heilung durch Karenz

Raus aus der Hilflosigkeit bei Neurodermitis!

Es gibt sehr viele Erfolgsgeschichten, was die Heilung von Neurodermitis angeht. Wer sich selbst beobachtet und auf seinen Körper hört, offen an die Therapie herangeht und bereit ist, ein paar Dinge auszuprobieren, muss keine Angst vor seiner Neurodermitis haben. Letzteres ist eine wichtige Voraussetzung, da Neurodermitis noch nicht vollständig erforscht ist und Auslöser, Krankheitsverlauf und Heilung bei jedem Betroffenen anders funktionieren können. Generell sollten wir die Neurodermitis jedoch nicht als Feind sehen. Sie zeigt uns lediglich, dass unser Körper mit irgendetwas überlastet oder überreizt ist. Diese Faktoren gilt es nun auszuschalten.

Erste Hilfe – Neurodermitis verstehen und Lösungen finden

Vielen Allgemeinmedizinern fehlt leider die Zeit oder schlicht die Motivation, sich eingehend mit schulmedizinischen sowie alternativen Therapieansätzen auseinanderzusetzen und verordnen deshalb schnell Kortison-Salben.

Die modernen Kortisone sind zwar viel besser als ihr Ruf (Ein Ausdünnen der Haut wurde als Nebenwirkung z.B. fast ausgeschlossen, doch dafür gibt es andere bedenkliche Inhaltstoffe und Nebenwirkungen) und kann eine erste, stark entzündungshemmende Wirkung haben. Doch wenn die Symptome nach dem Absetzen der Salben und Cremes sofort zurückkehren, ist klar, dass ein ganzheitlicheres Konzept vonnöten ist und die Krankheit am Ursprung geheilt werden muss, anstatt nur ihre Symptome zu behandeln. Hier lohnt es sich, neben Eigeninitiative, guter Beratung durch Organisationen und Einrichtungen einige Haut-Ärzte  und Heilpraktiker auszuprobieren und mit Empfehlungen zu arbeiten. Auch jedes klinische oder universitäre Dermatologikum hat offene Sprechstunden für jedermann.

Um sofort zu handeln und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, die Symptome schnell in den Griff zu bekommen, ist es am Effektivsten einfach alle Faktoren zu vermeiden, die als Auslöser bereits bekannt sind. Der erste Schritt sollte also sein, die häufigsten oder schon vermuteten auslösenden Faktoren in Umwelt und Nahrung zu vermeiden, die Haut und die Psyche zu pflegen und zu schonen. Umweltgifte, die wir tagtäglich über die Haut, die Atemwege oder den Magen aufnehmen, werden von unserem Körper verstoffwechselt und über die Lymphe größtenteils ausgeschieden. Funktioniert dies nicht mehr optimal oder ist der Körper überlastet, äußert ein gesunder Körper das auf der Haut. Ausschläge, Entzündungen und Neurodermitis sind die Folge. Während wir die Luft, die wir atmen schon schwieriger beeinflussen können, können wir Allergene und Zusatzmittel in Lebensmitteln und Haushaltsartikeln weitestgehend vermeiden. Hier kommen neben einigen Lebensmitteln auch Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und E-Stoffe zum Tragen, welche allergische Reaktionen auslösen können. (Die Zeitschrift ÖkoTest gibt eine ausführliche Übersicht über alle gesundheitsgefährdenden und hautreizenden Inhaltsstoffe).

Hautpflege und Kosmetika auf Neurodermitis anpassen

Ein Austrocknen der Haut ist zu verhindern. Nässende Ekzeme muss man sofort behandeln, zum Beispiel mit feuchten Umschlägen, getränkt mit schwarzem Tee. Zur Therapie und später auch zur Vorbeugung, denn wenn die Hautbarriere intakt ist, kommt die Neurodermitis weniger wahrscheinlich zurück. Verschiedene Hautzustände erfordern verschiedene Cremes. So unterscheiden sich Pflegelotionen für nässende und trockene Zustände und Akutpflege- von Basispflegeprodukten.

Negativ: Duftstoffe, unüberblickbar viele Inhaltsstoffe, künstliche Tenside wie „cocamidopropyl betaine“, Paraffin, Petrolatum, PEG, Konservierungsstoffe, Haarfärbemittel, Vernetzungsstoffe wie in Haarspray.

Positiv: Hypoallergene Pflegeprodukte, möglichst wenig Zusatzstoffe (ACHTUNG! Selbst Apotheken-Produkte beinhalten oft reizende Zusatzstoffe. Besser im Bioladen/Reformhaus beraten lassen) rückfettende, seifenfreie Waschzusätze, Urea (Harnstoff) und Gamma-Linolensäure helfen den Juckreiz zu lindern und die Haut geschmeidig zu halten. Es ist wichtig, immer eine Auswahl an Pflegeprodukten für die verschiedenen Hautzustände bereit zu halten. Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Es gibt immer wieder neue Produkte auf dem deutschen Markt, die ausprobiert werden können.

Neurodermitis Juckreiz verhindern

Leichte Kleidung und Bettwäsche nur aus Seide oder Baumwolle verwenden. Mikrofaser geht teilweise auch.

Wenig heizen, Spaziergänge an der kalten Abendluft, kalte Duschen.

Kratzen meiden:

Fingernägel kurz schneiden, tragen Sie in der Nacht Baumwollhandschuhe, für Kinder gibt es spezielle Schlafanzüge.

Neurodermitis: Kleidung anpassen

Es gibt textile Stoffe, die sich zumeist negativ und welche, die sich meistens positiv auf Neurodermitikerhaut auswirken:

Negativ: Schafs- und Angorawolle, ebenso synthetische Fasern, wie Nylon, Polyester und Viskose.

Positiv: glatte Baumwollgewebe, wie Leinen, Mikrofasern und Seidenstoffe, atmungsaktive Stoffe.

Kleidung immer gut spülen, um hautreizende Waschmittelrückstände zu entfernen!

Neurodermitis: Ernährung anpassen

Es gibt einige Nahrungsmittel, die sich bei sehr vielen Neurodermitikern als reizend und somit negativ erwiesen haben. Diese sollten im Rahmen der Karenz, vor allem zur ersten Linderung des Akutzustandes strikt vermieden werden.

Neurodermitis Auslöser

Ernährung

Leider gibt es in der westlichen Schulmedizin noch immer einige Stimmen, die behaupten, Ernährung könne den Krankheitsverlauf von Hautkrankheiten nicht beeinflussen.  Die führt oft  zu großer Verunsicherung und einem Ausbleiben von möglichen Heilerfolgen.

Zu vermeiden:

Eier, Zitrusfrüchte, Nüsse und Kuhmilch (vor allem Rohmilch), Fisch, Weizen, Obst und Gemüse, welches stark mit Pflanzenschutzmittel behandelt wurde (alle importierten Produkte, aber auch deutsche Äpfel sind hoch belastet. Nähere Informationen über Greenpeace), stark verarbeitete Lebensmittel wie Wurst oder Fertigprodukte, da diese Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat), Konservierungsstoffe (Antioxidantien), künstliche Farbstoffe (vor allem Azofarbstoffe) und weitere unsichere Reizauslöser beinhalten können.

Außerdem stark gewürzte Speisen, Alkohol und Kaffee. Diese erhöhen die Durchblutung und steigern somit den Juckreiz.

Psychische Aspekte

Auslöser einer neurodermitischen Reaktion sind oft:

  • seelischer Stress
  • Leistungsdruck – auch sich selbst gegenüber
  • Angst
  • Konfliktsituationen

Hilfe – Was helfen kann, sind Ausgeglichenheit und Zufriedenheit durch:

  • Achtsamkeit und Beschäftigung mit sich selbst
  • Gesprächstherapien und Entspannungstechniken, wie autogenes Training, Atementspannung und Yoga, um Stresssituationen eher bewältigen zu können.
  • Konflikte lösen und Bewältigungsstrategien für Probleme finden
  • Ein aktives soziales Leben tragen ebenso zur Entspannung und Ablenkung bei

Neurodermitis ist oft stressbedingt. Hier handelt es sich nicht um den zeitgebundenen Alltagsstress sondern um (Leistungs-)Druck oder die Angst Fehler zu begehen, die eine permanente innere Anspannung auslösen können. Lässt diese Anspannung nach, sei es durch persönliche Einsichten, Vorhaben, Therapien oder Bewältigungs- und Entspannungsmaßnahmen wie Sport, Yoga, Atemübungen, Musik oder schlicht eine Verhaltensänderung, bilden sich auch die neurodermitischen Erscheinungen zurück.

Umwelteinflüsse

  • Pestizide/Insektizide
  • Hausstaub
  • Tierhaare
  • Pollen

Ein Molekül, das von Hausstaubmilben gebildet wird, könnte sogar eine große Rolle bei der Erkrankung an Neurodermitis spielen. Das Enzym kann die Immunabwehr in Gang setzen und Entzündungen auslösen (Näheres im Fachmagazin  „Science Translational Medicine„).

Neurodermitis Heilung / Schübe verhindern

Auf die DIAGNOSE folgt also das ERKENNEN DER AUSLÖSER, dann die VERMEIDUNG und AUFLÖSUNG von physischen und psychischen Faktoren. Zum Schluss eine DAUERHAFTE UMSTELLUNG und das Erlernen von STRATEGIEN um symptomfrei zu bleiben. Die weiteren Schritte zur Auflösung der Spirale von Jucken, Entzündung und Hautstress werden im Folgenden dargelegt.

Neurodermitis Patienten-Selbstmanagement

Da Neurodermitis oft chronisch verläuft und in Schüben immer wieder auftritt, braucht der Patient ein fundiertes Wissen über seine Krankheit, um richtig reagieren zu können.

Hier geben Schulungen zum Selbstmanagement Hilfestellung. Diese werden von Ärzten oder der Krankenkasse vermittelt. Auch Volkshochschulen oder  der Deutsche Neurodermitis Bund bieten solche Schulungen an.

Alle Heil-Methoden

  • Die Vermeidungs- oder Ernährungstherapie
  • Antihistaminika
  • Alternative Therapien
    • Milchsäurebakterien für den Darm
    • MORA-Therapie
    • P-UVA-Theapie
    • Nachtkerzenöl
    • Selektive Immunadsorption
    • Akupunktur
    • Lichttherapie
    • Bachblütentherapie
    • Blaues Licht

Bei der Bestrahlungstherapie mit blauem Licht werden die vom Körper zu viel produzierten Entzündungszellen bestrahlt und zerstört. Die Zellen zerlegen sich in ihre Bestandteile und verlieren ihre Entzündungsaktivität. Die zerstörten Entzündungszellen regen den Körper zu einer Immunreaktion an. Wie bei einer Impfung wird das Abwehrsystem sozusagen erzogen und regelt die Entzündung herunter.

    • Kokosöl
    • Autogenes Training
    • Klimatherapie
  • Bäder
    • Solebad
    • Schwefelbad
    • Ultraviolettbestrahlung
  • Schlafkleidung und Unterwäsche aus Silbernitrat
  • Hyposensibilisierung

Eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) macht nur Sinn, wenn neben den Erscheinungen an der Haut auch Allergie-Symptome gegen Pollen oder Hausstaubmilben an Augen und Nase vorhanden sind. Hierbei wird das Allergen von einem Arzt in kleinen Dosen in festen Abständen injiziert und der Körper so an das Allergen gewöhnt.

ABER: NUR WENN DIE POLLEN ODER HAUSSTAUBMILBENALLERGIE DEN NEURODERMTISSCHUB NACHWEISLICH AUSLÖST- GEGEN DIE NEURODERMITIS SELBST KANN NICHT HYPOSENSIBILISIERT WERDEN.

Eine weitere neue und alternative Behandlungsmethode ist die Behandlung des Immunsystems mit „Thymusfaktoren“.

Ganzheitliche Therapieprogramme, Spezialtherapien & Kuren bei Neurodermitis

Zusätzlich zu den beschriebenen Heilmethoden und Ansätzen gibt es auch ganzheitliche Therapieprogramme, die bei einer genügend hohen Einstufung des Neurodermitisgrades (EASI-Index) von den Krankenkassen getragen werden. Diese Spezialtherapien sind als mehrwöchige Kuren angelegt, welche sowohl Neurodermitis als auch Psoriasis (Schuppenflechte) als Krankheitsbilder mit multifaktorieller Genese (von vielen Faktoren abhängig) begreifen. Sie zielen nicht einfach auf die Symptome, sondern gehen individuell und ganzheitlich auf Patienten ein. Das Hauptaugenmerk wird hier auf den Darm, neben der Haut das wichtigste Organ des Menschen, gelegt.

Neurodermitis vorbeugen / Prävention

Nachweislich verringert eine längere Stillzeit die Erkrankung von Kindern an Allergien. Empfindliche Menschen, deren Haut zu Entzündungen neigt, sollten alles nur in Maßen genießen, hypoallergenes Waschmittel, Kosmetika mit wenig Inhaltsstoffen und Urea  zur Stärkung der Hautbarriere benutzen.

Eine Präventionsmaßnahme bei Neurodermitikerfamilien wäre es, mit Milch und tierischen Eiweißprodukten besonders zurückhaltend zu sein, um eine vorhandene allergische Disposition bei Kindern nicht zu aktivieren.

Ausblick & Neurodermitis Forschung

Eine deutsch-schweizerische Forschungsgruppe in Bonn untersucht derzeit die bisher noch unklaren grundlegenden Mechanismen hinter der Neurodermitis. Hierbei sollen nun vor allem genetische Faktoren weiter erforscht werden. Auch die Tatsache, dass bei 40 % der erkrankten Kinder die Krankheit im Erwachsenenalter wieder verschwindet, soll untersucht werden. Vermutet wird bisher eine sich langsam aufbauende Toleranz des Immunsystems.

Das Forschungsprojekt ist auf fünf Jahre angelegt und wird mit zwei Millionen Euro subventioniert. Ziel ist es, die Therapie bei Neurodermitis zukünftig zu ändern und zu verbessern.

 

Bilder: © Maria Fuchs – stock.adobe.com, © peshkova – stock.adobe.com, © Daniel Vincek – stock.adobe.com, © fran_kie – stock.adobe.com