Haut, Haare, Einnehmen, Abnehmen: Super Tipps zur Kokosöl Anwendung

Haut, Haare, Einnehmen, Abnehmen: Super Tipps zur Kokosöl Anwendung

Kokosöl – Was ist das?

Sri Lanka, die Philippinen oder Thailand – all diese Länder sind bekannt und beliebt wegen ihres blauen Meeres, der Sonne, des weißen Strandes und der Palmen. Doch halten diese paradiesischen Orte noch einiges mehr bereit: Diesen Regionen entstammt das Kokosöl. Seit Jahrtausenden gehören Kokosöl Produkte für viele Kulturen zu den Grundnahrungsmitteln. Als eines der natürlichsten Öle der Erde verfügt es wie kaum ein anderes Öl über gesundheitsfördernde Eigenschaften. Neben seinem milden und zugleich wohlriechend exotischen Duft wirkt Kokosöl antientzündlich, bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten beim Backen und Kochen und obendrein ein sinnliches Wohlfühlerlebnis im Kosmetik- und Hautpflegebereich. Was hat es aber mit dem vermeintlichen Wundermittel auf sich und wie wendet man es am besten an?

Die Gewinnung von Kokosöl

Kokosöl wird aus dem frischen Fruchtfleisch der reifen Kokosnuss gewonnen. Das weiße Fruchtfleisch wird in kleine Stücke zerteilt, anschließend getrocknet und schließlich mittels Ölmühlen zu Öl gepresst. Das nun entstandene hochwertige und naturbelassene Kokosöl lässt sich vielfältig einsetzen. Da sich das Öl nur langsam zersetzt, kann es ruhigen Gewissens bei Raumtemperatur gelagert werden, gekühlt hält es sich sogar bis zu zwei Jahre.

Kokosöl: Qualität hat seinen gerechtfertigten Preis

Bio-Kokosplantagen werden von Kleinbauern in Mischkulturen zusammen mit Bananenstauden, Ananas, Kaffee und Pfeffer angebaut. Hier wird gänzlich auf den Einsatz von unnatürlichen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Kokosöle hingegen, die in der chemischen Industrie genutzt werden (etwa zur Herstellung von Rasiercreme, Shampoo, Seife oder Waschmittel) enthalten Inhaltsstoffe wie Bleichmittel, die sich keinesfalls zum Verzehr eignen.

Die Hochwertigkeit des von Hand geernteten Kokosöls aus kontrolliert biologischem Anbau hat demnach auch seinen Preis – berechtigterweise! Achten Sie beim Kauf daher darauf, dass das Öl frei von Bleichmitteln und Lebensmittelzusatzstoffen ist, nur so ist die gesundheitsfördernde Wirkung gesichert. Bei Kokosöl ist Bio aus unserer Sicht ein absoultes Muss. Eine Investition, die sich lohnt.

Kokosöl Inhaltsstoffe

Kokosöl besteht zu großen Teilen aus Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders ausschlaggebend für die positive Wirkung des Öls auf unsere Gesundheit ist der darin enthaltene Fettanteil. Es besteht zu etwa 92% aus in Triglyceriden, gebundenen, gesättigten Fettsäuren, wovon mittelkettige Fettsäuren den entscheidenden Anteil ausmachen.

Somit setzt sich das natürliche Wunderöl wie folgt zusammen:

  • Laurinsäure: 44 – 52%
  • Caprinsäure: 6 – 10%
  • Caprylsäure: 5 – 9%
  • Myristinsäure: 13 – 19%
  • Palminsäure: 8 – 11%
  • Stearinsäure: 1 – 3%
  • Ölsäure: 5 – 8%
  • Linolsäure: 0 – 1%

Laurinsäure, Capronsäure, Caprinsäure und Caprylsäure gehören zu den mittelkettigen gesättigten Fettsäuren (Medium-chain-Triglyceride, kurz auch MCT).

Mittelkettige Fettsäuren

Mittelkettige Fettsäuren sind für den menschlichen Organismus unabdingbar. So haben sie zahlreiche essentielle Funktionen für den Körper, halten die Zellfunktionen aufrecht, wirken sich senkend auf den Cholesterinspiegel aus und beugen Krankheiten wie Arteriosklerose und Herzerkrankungen vor. Durch ihre wasserlösliche Eigenschaft werden sie im Körper direkt von der Leber aufgenommen und als Energiequelle genutzt, anstatt in den Fettdepots gespeichert zu werden. Daher steigern MCTs auf lange Sicht den Energieumsatz, wodurch der Stoffwechsel angekurbelt und die Fettverbrennung erhöht wird. Hinzu kommt, dass mittelkettige Fettsäuren die Funktionen der Leberzellen fördern, wodurch neben der Unterstützung des Stoffwechsels auch die Produktion der Gallenflüssigkeit angeregt und die Entgiftung des Körpers begünstigt wird.

Durch die direkte Weitergabe der mittelkettigen Fettsäuren an die Leber werden die Galle und die Bauchspeicheldrüse nicht beansprucht. Daher wirkt sich Kokosöl beispielsweise auch auf Diabetespatienten oder Menschen mit Gallenblasenerkrankungen positiv aus. Zudem haben MCTs – verglichen mit anderen Fettsäuren – weniger Kalorien und sind sehr leicht verdaulich, machen somit fit und steigern die Lust an körperlicher Bewegung.

Laurinsäure – Warum sie so wertvoll ist

Laurinsäure ist eine der mittelkettigen Fettsäuren im Kokosöl und ist zu hohem Anteil darin enthalten. Bei der Aufnahme von Laurinsäure durch den Körper wird diese zu Monolaurin, einer Substanz, die für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern und Babys wichtig ist. Die immunsystemstärkende und aktivierende Funktion von Monolaurin kommt jedoch auch Erwachsenen zu Gute. Laurinsäure sowie Monolaurin haben eine antibakterielle sowie antivirale Wirkung und begünstigen somit nicht nur die Wundheilung, sondern schützen unseren Körper vor Infektionen, da sie zur Abtötung von Bakterien, Viren und Pilzen beitragen. Zudem wirken sie sich positiv auf körperliche Ermattung, Trägheit und Müdigkeit aus. Der Anteil an dieser wertvollen Substanz ist in kaum einem anderen Nahrungsmittel so hoch wie in Kokosöl.

Super Tipps, wie sie das Multitalent Kokosöl im Alltag anwenden können

Kokosöl Anwendung als Soforthilfe

Kokosöl bei Sonnenbrand

Eine Überdosis an Sonneneinstrahlung belastet nachweislich unsere Haut. Die Anwendung von Kokosöl empfiehlt sich zur Vorbeugung sowie zur Linderung von Sonnenbränden. Es beruhigt die Haut und fördert das Abklingen von Reizungen. Ebenso wie zur Anwendung bei akuten Sonnenbränden, eignet sich Kokosöl auch als natürliches Sonnenschutzmittel. Reiben Sie Ihre Haut damit ein und es entsteht ein dünner Film, der die Hautoberfläche umgibt. So kann Kokosöl circa 20% der UV-Strahlen abweisen.

Kokosöl gegen Zecken: Zeckenbisse sind nicht nur lästig – sie können auch gefährliche Krankheiten wie Borreliose übertragen. Kokosöl schützt sowohl Mensch als auch Tier vor Zeckenbissen. Studien haben gezeigt, dass Zecken Laurinsäure meiden und sich freiwillig von der Haut abfallen lassen, ohne ihr zerstörerisches Werk vollbracht zu haben. Reiben Sie Ihre unbedeckte Haut oder das Fell Ihres Haustieres regelmäßig mit Kokosöl ein, um den Zeckenschutz aufrechtzuerhalten.

Kokosöl bei Schürf- und Schnittwunden

Auch Schürf- und Schnittwunden können durch Auftragen von Kokosöl behandelt werden. Laurinsäure wirkt entzündungshemmend, fördert eine schnelle Heilung und verringert die Narbenbildung. Das natürliche Öl wirkt als Kittsubstanz zwischen den Hautzellen, welche bei Anwendung schneller wieder zu einer intakten Hautoberfläche werden und somit das darunterliegende Gewebe schützen.

Kokosöl gegen Mücken

Besonders in den Sommermonaten sind Mücken hartnäckig. Mit Kokosöl können Sie sowohl sich selbst und auch Ihr Haustier aktiv vor Mücken schützen. Es wehrt die lästigen Insekten ab und lindert außerdem augenblicklich den Juckreiz nach einem Stich.

Kokosöl zur genussvollen Anwendung

  • Kokosöl als Wellnesswunder: Kokosnussöl eignet sich hervorragend als sinnliches Massageöl. Es dringt leicht in die Haut ein, bietet ihr eine pflegende Kur und entspannt die Muskeln. Das Gefühl von Kokosöl auf der Haut zeigt, wie weich es sich um den Körper legt. Ein Basenbad mit einem Teelöffel Kokosöl entschlackt den Körper und lässt die Haut wunderbar geschmeidig werden. Tipp: Mischen Sie Kokosöl mit zwei bis drei Tropfen natürlichem Lavendelöl und entspannen Sie sich bei Unruhe und Nervosität.
  • Kokosöl in der Küche: Kokosöl ist chemisch sehr stabil, lange haltbar und lässt sich hoch erhitzen, ohne dabei Nährstoffe zu verlieren. Vielerlei Rezepte, von süß bis herzhaft, lassen sich damit gestalten. Das native Öl eignet sich bestens zum Braten, Backen und Kochen.

Kokosöl zur Anwendung auf der Haut

Kokosöl für die tägliche Hautpflege

Die Haut profitiert auf verschiedenste Weise von den gesunden Eigenschaften des Kokosöls. Es unterstützt die natürliche Barrierefunktion der Haut, indem es vor Feuchtigkeits- und Fettverlust schützt. Mit Kokosöl beleben Sie Ihre Haut und spenden ihr Pflege und Feuchtigkeit. Die Antioxidantien im Öl (natürliche Hautschützer, besonders das Vitamin E) wirken zudem der Hautalterung entgegen. Bei Hautproblemen wie Trockenheit, Neurodermitis, dünner und alternder Haut, aber auch bei spröden Lippen können Sie mit Kokosöl entgegenwirken. Besonders im Bereich der Augen ist die Haut dünner als an anderen Gesichtspartien. Durch das Auftragen von Kokosöl glätten und pflegen Sie die empfindlichen Hautstellen. So werden Fältchen und Augenringe gemindert.

Kokosöl gegen unreine Haut

Das native Öl wirkt sich auch lindernd auf Symptome unreiner Haut aus, beispielsweise bei Pickeln oder Akne. Die antientzündliche Wirkungsweise fördert die Abheilung betroffener Stellen. Die mittelkettigen Fettsäuren Monolaurin und Monocaprin beugen Hautentzündungen vor.

Kokosöl als Abschminkhilfe

Beim Abschminken Ihres Makeups genügt eine kleine Menge Kokosöl. Erwärmen Sie das Öl kurz in der Hand und tragen Sie es anschließend auf die Haut auf. Diese Methode eignet sich auch für Menschen mit sensibler Haut. Der Gefahr von Unverträglichkeiten oder dem Einsatz bedenklicher Stoffe wie Parfums oder Konservierungsmitteln gehen Sie damit aus dem Weg.

Kokosöl als Anti-Aging-Maßnahme

Kokosöl fördert die Neubildung von Kollagenen, die als Stützfaser der Haut dienen und sich im Alter zunehmend verlieren. Durch die Anwendung von Kokosöl werden Falten nicht nur optisch kaschiert – auch der Selbstschutz Ihrer Haut wird durch das Naturprodukt begünstigt.

Kokosöl zur Anwendung für die Haare

Kokosöl für gesundes, glanzvolles Haar

Kokosöl ist eines der natürlichsten Pflegeprodukte für Ihr Haar. Es beinhaltet keinerlei belastende Stoffe wie Silikone oder Alkohole und lässt sich sowohl in nassem als auch in trockenem Haar anwenden. Bei regelmäßiger Anwendung fördert Kokosöl die Reparatur brüchiger Haare und verleiht sprödem Haar Glanz und Feuchtigkeit sowie spürbar mehr Fülle.

Kokosöl für eine gesunde Kopfhaut

Zudem begrenzt die Verwendung von Kokosöl die Bildung von Schuppen. Diese entstehen häufig durch Pilze, welche durch Kokosöl bekämpft werden, bevor sie sich entfalten. Tragen Sie bei Trockenheit und Schuppung der Kopfhaut etwas Kokosöl mit den Fingerspitzen auf und massieren es ein. Die Oberfläche der Haut wird geschmeidig und die natürliche Schutzschicht der Haut gestärkt. So kann die Kopfhaut ihrer natürlichen Schutzfunktion nachkommen.

Kokosöl gegen Läuse

Vor allem Kinderhaare sind nicht selten von Läusen befallen. Durch regelmäßige Anwendung von Kokosöl können Sie dem Lausbefall gezielt vorbeugen. Die darin enthaltene Laurinsäure tötet Läuse ab und erstickt Nissen bereits im Keim. Im Falle eines akuten Lausbefalls sollte das Öl direkt auf der Kopfhaut aufgetragen und täglich mindestens 20 Minuten über einen Zeitraum von zwei Wochen angewendet werden.

Kokosöl zur Anwendung im Mundbereich

Kokosöl für ein gesundes Zahnfleisch

Kokosöl wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und hilft somit bei Zahnfleischentzündungen und Karies. Eine natürliche Methode, um den Mundraum zu entgiften, ist das sogenannte Ölziehen. Die antibakteriellen Eigenschaften des Öls töten Bakterien ab, die große Schäden verursachen können. Ölziehen funktioniert folgendermaßen: Nehmen Sie einen Esslöffel Kokosöl morgens auf nüchternen Magen in den Mund. Es verändert sich im Mund zu einer flüssigen Substanz und verbreitet sich so in den Zahnzwischenräumen. Lassen Sie das Öl nun für circa 20 Minuten im Mund und spülen Sie es dabei hin und her. Anschließend spucken Sie das Öl aus und putzen sich die Zähne. So entfernen Sie bei regelmäßiger Anwendung Plaque und Bakterien und beugen somit auch Mundgeruch vor.

Kokosöl zum Abnehmen

MCT-Fette eignen sich für die diätetische Behandlung von Fettstoffwechselstörungen. Der hohe Anteil mittelkettiger Fettsäuren im Kokosölwird im Körper schnell in Ketonkörper umgewandelt. Diese sind für die Reduktion des Hungergefühls verantwortlich. Durch die direkte Zufuhr von Energie ohne Umwege durch die Blutbahn können Heißhungerattacken vermieden werden. Daher macht sich die regelmäßige und dauerhafte Anwendung von Kokosöl auch im Körpergewicht bemerkbar. Das Öl unterstützt den Abbau überschüssiger Fettpolster und senkt so nachhaltig das Gewicht. Die Kokosöl Einnahme kann pur erfolgen oder es kann z. B. in einen leckeren Schlankdrink oder Smoothie zum Abnehmen eingerührt werden. Manche Menschen schwören auch darauf,  es morgens in ihren Kaffee einzurühren, wobei das sicher nicht jedermanns Geschmack ist. Die tägliche Dosis sollte allmählich erhöht werden – von einem halben auf bis zu 4 gehäuften Teelöffeln über den Tag verteilt. Das genaue Maß richtet sich danach, wie gut man die MCT-Fette verträgt.

Fazit zur Kokosöl Anwendung

Kaum ein anderes Hausmittel ist so vielseitig einsetzbar wie Kokosöl. Komplett naturbelassen ist es gänzlich ohne ungewollte Nebenwirkungen. Somit kann wirklich jeder von den pflegenden, gesundheitsfördernden und schützenden Eigenschaften des Wunderöls profitieren. Durch kinderleichte Handhabung lässt es sich außerdem problemlos in den Alltag integrieren, ob zum Braten oder Kochen, zur äußeren Anwendung auf der Haut, für die Haare oder auch unterstützend zum Abnehmen – der Alleskönner sollte in jedem Haushalt seinen Platz finden.

 

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