Kieselerde – wichtige Spurenelemente für Haut, Haare und Nägel

Kieselerde – wichtige Spurenelemente für Haut, Haare und Nägel

Was ist Kieselerde?

Historisch gesehen, ist der Begriff Kieselerde ein sehr unscharfer Begriff, denn als „Kieselerde“ werden sämtliche Mineralien und Sedimente bezeichnet, die einen hohen Siliciumgehalt aufweisen. Ursprünglich verstand man unter diesem Begriff solche Mineralien, die zur Herstellung von Glas verwendet wurden, weil sie einen vergleichsweise hohen Quarzgehalt besaßen. Aber auch aus den so genannten Kieselalgen lässt sich Kieselerde gewinnen, denn die siliciumhaltige Zellhülle der Kieselalgen bleibt nach dem Absterben der Algen erhalten. Aus diesem Material bildet sich dann Kieselerde. In der Chemie werden mitunter auch Alumosilikate als Kieselerde bezeichnet.

Eine besondere Spielart ist die so genannte „Neuburger Kieselerde“, die ausschließlich in und um die deutsche Stadt Neuburg an der Donau vorkommt. Sie besteht aus Kieselsäure und Kaolinit.

Warum ist Kieselerde wichtig für den Organismus?

Wichtig ist für den Körper nicht die Kieselerde selbst, sondern die darin enthaltene Kieselsäure. Ein wichtiger Bestandteil dieser Säure wiederum ist Silicium. Dies ist ein mineralisches Spurenelement, welches für bestimmte Prozesse im Körper wichtig ist, vom menschlichen Organismus aber nicht selbst hergestellt werden kann. In der Regel erfolgt eine ausreichende Siliciumversorgung deswegen über die Nahrung.

Konkret wirkt das in der Kieselsäure vorhandene Silicium unter anderem beim Aufbau und der Struktur von Haaren, Zähnen und Nägeln mit. Darüber hinaus ist es wichtig für Aufbau und Struktur von Bindegewebe und Knochen, denn Silicium sorgt für die Bildung von so genanntem kollagenem Gewebe und eine hohe Elastizität des Gewebes.

Kieselerde Anwendung

Die so genannte „echte Kieselerde“, die aus Kieselalgen gewonnen wird, wird unter anderem bei der Behandlung von brüchigen Nägeln und Haaren eingesetzt, ebenso zur Kräftigung des Bindegewebes. Dabei kann die Kieselerde entweder als Soforthilfe oder als Kur über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Soll die Kieselerde äußerlich angewendet werden, beispielsweise bei kleineren Verletzungen oder Wunden, kommen in der Regel Salben oder Cremes zum Einsatz. Für eine längere Anwendung wird Kieselerde, die in der Homöopathie unter dem Namen „Silicia terra“ bekannt ist, in Form von Tabletten oder Kapseln verabreicht.

Cremes und Salben mit dem Wirkstoff Kieselerde kommen auch bei der Behandlung von Ekzemen, Zahnfleischentzündungen oder Sonnenbrand zum Einsatz. Auch Zerrungen oder Insektenstiche sind in der alternativen Heilkunde als Anwendungsmöglichkeiten für Kieselerde bekannt.

Als Kur in Form von Tabletten oder Kapseln eignet sich Kieselerde insbesondere zur Behandlung von Allergien, Bindegewebsschwächen und Cellulite. Auch bei Gelenk- und Knochenproblemen kann eine entsprechende Kur helfen.

Zwei weitere bekannte Anwendungsbereiche von Kieselerde sind die Behandlung von Pickeln und die Behandlung von Haarausfall. Rund 80 Prozent der Jugendlichen und immer noch rund zehn Prozent der über 40jährigen leiden an Hautunreinheiten, wobei es Männer oft schwerer trifft als Frauen. Gründe für die Hautunreinheiten gibt es viele von Stress über eine Schwangerschaft bis hin zu bestimmten Medikamenten oder einer falschen Ernährung.

Das in der Kieselerde enthaltene Silicium unterstützt nicht nur den Heilungsprozess bei Akne, sondern sorgt unter anderem auch dafür, dass das Hautbild deutlich verbessert wird und Pickel und unschöne Rötungen verschwinden.

Ähnliches gilt bei Haarproblemen. Das Silicium sorgt dafür, dass das Haar von innen gestärkt wird, denn durch das Spurenelement wird unter anderem die Kollagenbildung unterstützt. Daher ist Kieselerde so ein beliebtes Naturprodukt für schöne Haare. Darüber hinaus beeinflusst Kieselerde das Bindegewebe, weil Silicium das bis zu 300fache seines eigenen Gewichtes an Wasser binden kann. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Haare sowohl mit Feuchtigkeit als auch mit Nährstoffen versorgt werden.

Gibt es Nebenwirkungen von Kieselerde?

Wird die Kieselerde oral, also beispielsweise in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen, ist sie nicht toxisch. Wird ein Präparat aber über einen langen Zeitraum in einer sehr hoch dosierten Form eingenommen, kann diese Einnahme in Einzelfällen dazu führen, dass sich im Körper siliziumhaltige Nierensteine bilden. Auch eine vermehrte Harnsteinbildung kann eine Folge von langer Einnahme eines entsprechenden Kieselerde-Produktes mit hoher Dosierung sein. Deutlich seltener kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion.

In der Regel treten sämtliche Nebenwirkungen vor allen Dingen dann auf, wenn Kieselerde über einen längeren Zeitraum in einer zu hohen Dosis eingenommen wird. Hält man sich an die empfohlene Dosierung, sind Nebenwirkungen dagegen selten. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte zusätzlich einen Arzt oder Alternativmediziner zu Rate ziehen.

Einige Wissenschaftler bewerten Kieselerde kritisch, weil bis heute noch kein seriöser wissenschaftlicher Nachweis über die tatsächliche Wirksamkeit gelungen ist. Darüber hinaus sind Kieselerde-Präparate vor einigen Jahren in die Kritik geraten, weil wegen der Inhaltsstoffe die Verkehrsfähigkeit der Präparate bezweifelt wurde. Der Verdacht der Verbrauchertäuschung richtete sich allerdings ausdrücklich nicht gegen die Wirksamkeit der Präparate, sondern lediglich gegen ihre Zusammensetzung.

 

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