Honig als Heilmittel

Honig als Heilmittel

Honig – Bereits in der Antike als Heilmittel beliebt

Honig wird schon seit der Antike als natürliches Heilmittel genutzt. Die alten Ägypter badeten nicht nur in Milch und Honig, sondern setzten das Bienenprodukt auch als Honigverband ein. Der griechische Arzt Hippokrates preist in seinen Schriften, die etwa 400 vor Christus entstanden, Honig als Mittel gegen Wunden und Fieber an. Mittlerweile findet das Bienenprodukt auch in der modernen Medizin Verwendung.

Honig wirkt entzündungshemmend und kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Wie diese Wirkung zustande kommt, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig aufgedeckt. Zum einen enthält Honig geringe Mengen Wasserstoffperoxid, das antiseptisch wirkt. Den enthaltenen Pflanzenstoffen, darunter Polyphenole und Flavone, sagt man ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung nach.

Honig bei Erkältung, Schlafproblemen und Magen-Darm-Beschwerden

Eine Tasse Milch mit Honig ist ein bekanntes Hausmittel. Sie hilft zum Beispiel bei Hals- und Rachenentzündungen oder bei Schlafproblemen. Um Honig innerlich anzuwenden, erwärmen Sie eine Tasse Milch oder brühen eine Tasse Tee auf. Da Honig ab Temperaturen über 40 Grad Celsius seine heilende Wirkung verliert, lassen Sie das Getränk etwas abkühlen, bevor Sie einen Esslöffel des Bienenprodukts einrühren. Bei Magen-Darm-Beschwerden schützt Honig die Magenwand und soll gegen den Erreger Helicobacter pylori wirken, der Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre verursacht. Benutzen Sie dafür magenberuhigenden Tee wie Pfefferminze, Kamille oder Fenchel und rühren Sie einen Esslöffel Honig hinein.

Honig bei Heuschnupfen

Viele Allergiker schwören darauf: Honig soll auch gegen Heuschnupfen helfen. Da er einen geringen Anteil an Blütenpollen enthält, konfrontiert er Ihr Immunsystem mit kleinen Mengen des Allergieauslösers und desensibilisiert es auf natürliche Art und Weise gegen die Pollen. Dabei ist es äußerst wichtig, dass Sie regionalen Honig verwenden. Der Bienenstock, aus dem er stammt, darf höchstens zehn Kilometer von Ihrem Wohnort entfernt sein, damit er tatsächlich auch die Pollen enthält, die Ihnen im Alltag zu schaffen machen. Wichtig ist auch der Zeitpunkt, an dem der Honig gewonnen wurde. Wer auf Frühblüher allergisch reagiert, sollte Honig kaufen, der im April oder Mail geschleudert wurde. Wer im Sommer unter Heuschnupfen leidet, sollte nach Honig Ausschau halten, der im Herbst abgefüllt wurde. Zur Desensibilisierung nehmen Sie etwa ein bis zwei Esslöffel Honig am Tag ein. Allerdings kann es dabei zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen. Sprechen Sie das Vorgehen daher vorher mit Ihrem Arzt ab.

Honig bei Hauterkrankungen

Honig hilft äußerlich auch bei Hauterkrankungen. Eine Mischung aus gleichen Teilen Honig, Olivenöl und Bienenwachs lindert Schuppenflechte und Neurodermitis. Bei Herpes wirkt er sogar besser als herkömmliche Cremes mit dem Wirkstoff Aciclovir. Tragen Sie mehrmals täglich eine dünne Schicht Honig mit einem Wattestäbchen auf die Lippenbläschen auf. Sprechen Sie in beiden Fällen vorher mit Ihrem Arzt und benutzen Sie sterilisierten Honig aus der Apotheke, um Komplikationen zu vermeiden.

Honig bei der Wundbehandlung

Mittlerweile haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass Honig die Wundheilung fördert. Als Wundauflage wirkt er antiseptisch und tötet Keime ab. Gleichzeitig zieht er Wasser aus dem Gewebe und sorgt so für ein feuchtes Wundklima. Dies beschleunigt die Heilung. Honig verhindert, dass Wunden unangenehm riechen und fördert das Wachstum von Fibroblasten, wodurch die Narbenbildung schwächer ausfällt.

Bevor Sie zum Küchenschrank hasten: Haushaltsüblichen Honig sollten Sie nicht auf Wunden auftragen. Er ist zwar normalerweise keimfrei, da die Erreger sich aufgrund der antiseptischen Wirkung nicht vermehren können. Er kann jedoch andere Verunreinigungen enthalten. In der Apotheke erhalten Sie unter dem Namen „Medihoney“ medizinischen Honig, der mithilfe von Gammastrahlen sterilisiert wurde. Er ist für medizinische Zwecke zugelassen und wird auch von Ärzten und in Klinken verwendet. Sie erhalten ihn als reinen Medizinhonig oder als Wundgel, Wundverband oder Hautschutzcreme. Er hilft unter anderem bei akuten und chronischen Wunden und Verbrennungen.

Geheimwaffe Manuka-Honig

Medihoney enthält Manuka-Honig, der als sehr wirkungsvoll gilt. In bestimmten Regionen Neuseelands wächst die Südseemyrte, auch Manuka genannt. Honigbienen produzieren den neuseeländischen Wunderhonig aus dem Blütennektar des Strauchs. Die Maori, die neuseeländischen Ureinwohner, benutzen ihn schon seit Jahrhunderten als natürliches Heilmittel. Wissenschaftler haben seine heilenden Kräfte vor allem bei der Wundheilung und bei Entzündungen nachgewiesen. Er soll auch gegen Bakterienstämme wirken, die gegen Antibiotika resistent sind. Daneben schwören viele Honigliebhaber bei Erkältungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Pilzinfektionen auf Manuka-Honig. Seine Wirkung basiert auf dem antibakteriellen Wirkstoff Methylglyoxal (MGO), den er in deutlich höherer Konzentration als andere Honigsorten enthält.

Allerdings ist es gar nicht so einfach, richtigen Manuka-Honig zu finden, denn er wird mittlerweile häufig gefälscht. Die Fälschungen enthalten keine nennenswerten Mengen Methlyglyoxal und wirken dementsprechend auch nicht antibakteriell. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Hersteller auf der Verpackung einen MGO- oder UMF-Wert angibt. Dieser gibt Auskunft darüber, wie viel Methylglyoxal der Honig enthält.

 

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