Grippezeit: Das können Sie gegen Erkältungen und Infekte tun

Grippezeit: Das können Sie gegen Erkältungen und Infekte tun

Wenn das Laub am Boden liegt, die Temperaturen in den Keller fallen und die Tage trübe werden, beginnt auch wieder die Zeit von Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen. Herbst und Winter sind die klassische Erkältungs- und Grippezeit. Bei nasskaltem Wetter steigt die Anfälligkeit für Infektionen, wir halten uns häufiger mit anderen Menschen in geschlossenen Räumen auf – paradiesische Zustände für Viren aller Art. Doch man kann einiges tun, um nicht von der Grippewelle überrollt zu werden.

Worin besteht der Unterschied zwischen Erkältung und Grippe?

Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – und Grippe werden meist in einen Topf geworfen. Doch dabei handelt es sich um zwei verschiedene Krankheitsbilder. Während sich der grippale Infekt meist über mehrere Tage ankündigt und mit einem allmählich stärker werdenden Krankheitsgefühl verbunden ist, tritt die echte Grippe schlagartig und sehr heftig auf. Fieberschübe von bis zu 40 °C und höher sind bei einer Influenza häufig möglich, oft ist sie auch mit starken Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen verbunden. Eine Erkältung verläuft dagegen milder, begleitende Symptome wie Schnupfen, Husten oder Gliederschmerzen sind dennoch lästig.

Zwar sind die Übergänge zwischen grippalem Infekt und Influenza im einzelnen Krankheitsfall fließend, doch im Prinzip lassen sich beide Atemwegserkrankungen wie folgt gegenüberstellen:

Grippe Grippaler Infekt
Auslöser Influenzaviren (Typ A, B und C) Unterschiedliche Virenfamilien (vor allem Rhino-, Corona- und RS-Viren)
Beginn der Erkrankung Plötzlich, rasche Verschlechterung Langsam, kontinuierliche Verschlechterung
Fieber Häufig, hohes Fieber bis 41 °C, verbunden mit Schweißausbruch und Schüttelfrost Selten, typisch leichtes bis mäßiges Fieber bis 39 °C
Müdigkeit Stark, andauernde Erschöpfung Gering, eher matter Zustand
Kopfschmerzen Stark, bohrend Leicht, dumpf
Gliederschmerzen Stark Schwach
Halsschmerzen Stark, verbunden mit Schluckbeschwerden Mäßig, verbunden mit Kratzen im Hals, manchmal auch mit Schluckbeschwerden
Husten Trocken, schwer, manchmal schmerzhaft Erst trocken, dann verschleimt, manchmal festsitzend
Schnupfen Manchmal Häufig, vielfaches starkes Niesen
Behandlung Symptomatisch, selten mit Medikamenten I. d. R. symptomatisch

Womit beuge ich Erkältungen und Grippe am besten vor?

Ob grippaler Infekt oder echte Influenza – zwei Umstände kommen bei einer Erkrankung immer zusammen: ein Kontakt mit entsprechenden Erregern und ein geschwächtes Immunsystem. Mit unseren Tipps verringern Sie eine Infektionsgefahr und stärken Ihre Abwehrkräfte. Alle Tipps helfen auch, die Selbstheilung des Körpers zu unterstützen. Dadurch fallen die Symptome schwächer aus, die Genesung erfolgt schneller, die Gesundheit ist bei der nächsten Krankheitswelle robuster.

Tipp 1: Regelmäßig Hände waschen

Wie viele andere Krankheiten werden auch Erkältung und Grippe über die Hände übertragen. Daher ist in der Herbst- und Winterzeit regelmäßiges Händewaschen Pflicht. Dabei sollten die Handflächen, Finger und alle Zwischenräume gründlich eingeseift und abgespült werden. Experten empfehlen mindestens 20 Sekunden Händewaschen, damit alle Krankheitserreger entfernt werden. Dann kann man auch auf Desinfektionsmittel verzichten.

Tipp 2: Ausreichend trinken

Im Herbst und im Winter braucht der Körper Flüssigkeit, um die Haut und alle Schleimhäute mit Feuchtigkeit zu versorgen. Nur dann ist die Barriere gegen Keime auch wirksam. Daher sollte man auf sein Durstgefühl achten und die empfohlene Menge von rund 2 Litern pro Tag zu sich nehmen. Wer unter der dicken Jacke in Bus und Bahn viel schwitzt, sollte mindestens einen halben Liter mehr trinken. Empfohlen werden Wasser, Saftschorlen und ungesüßte Kräutertees.

Tipp 3: Nährstoffe stärken das Immunsystem

Damit das Immunsystem richtig funktioniert, benötigt es eine Reihe von Vitaminen und Spurenelementen. Ideal ist eine abwechslungsreiche und frische Kost, mit der verschiedene Vitamine, aber auch Zink, Selen, Kupfer und Eisen in den Körper gelangen. Bei einer akuten Erkältung steigt aber der Bedarf. Hier helfen Ergänzungspräparate (z. B. von Orthomol), die benötigte Menge an Vitaminen und Spurenelementen bereitzustellen. Besonders bekannt ist die Wichtigkeit von Vitamin C in Bezug auf die Immunabwehr. Bei einer ergänzenden Zufuhr empfiehlt es sich, natürliches Vitamin C wie Acerola Pulver zu verwenden. Weniger bekannt hingegen ist, dass auch Vitamin D sowie diverse Vitamine aus dem B-Komplex zu einer normalen Funktion des körpereigenen Abwehrsystems beitragen. Hier ist es ratsam, sich bei der Wahl eines Vitamin-B-Präparates für ein Produkt mit aktivierten Vitaminen zu entscheiden, etwa Pure Encapsulations B-Complex Plus. Auch bei Zink gibt es Unterschiede in der Verwertbarkeit der in den verschiedenen Zinkpräparaten vorliegenden Formen: Bewährt haben sich insbesondere die organischen Zinkverbindungen Zinkorotat und Zink-Aspartat.

Tipp 4: Regelmäßig lüften

Geheizte Räume trocknen die Nasenschleimhäute schnell aus. Dadurch können Krankheitserreger leichter in den Körper eindringen. Regelmäßiges Stoßlüften reguliert das Raumklima. Angenehmer Nebeneffekt: Durch das Lüften reduziert sich die Anzahl der Viren im Raum, die Gefahr einer Ansteckung sinkt. Ergänzend kann man einen Luftbefeuchter aufstellen. Auch Spaziergänge an der frischen Luft bewahren die Schleimhäute vor dem Austrocknen.

Tipp 5: Abends Nase spülen

Wer im Winter zu einer Infektion neigt, kann mit einer Nasendusche einer Erkältungskrankheit effektiv vorbeugen. Nasenspülungen bestehen aus Wasser, in dem bestimmte Salze aufgelöst werden. Über einen Trichter läuft die Mischung in ein Nasenloch hinein und aus dem anderen wieder heraus. Dadurch werden Keime und sonstige Verschmutzungen herausgespült, gleichzeitig wird die Nasenschleimhaut befeuchtet.

Tipp 6: Viel schlafen

Schlafmangel kann dazu führen, dass man anfälliger für Erkältungskrankheiten wird. Das haben Forscher der Carnegie-Mellon-University in Pittsburgh herausgefunden. Ihre Erkenntnis: Probanden, die weniger als 7 Stunden in der Nacht geschlafen haben, erkälteten sich dreimal häufiger als Probanden mit 8 Stunden Nachtschlaf. Also: Rechtzeitig ins Bett gehen, das gibt dem Körper genügend Zeit, sich zu regenerieren und zu kräftigen.

Tipp 7: Zeit für Entspannung schaffen

Auch Stress tut dem Körper nicht gut. Zwar aktiviert er kurzzeitig die Reserven, langfristig schwächt Dauerstress aber die Abwehrkräfte. Damit das Immunsystem funktionstüchtig bleibt, sind regelmäßige Entspannungsphasen wichtig. Wer die Überstunden nicht reduzieren kann oder oft an seine Grenzen gehen muss, sollte genügend Zeit für einen Ausgleich schaffen. Hilfreich sind Ausdauersportarten wie Joggen, leichtes Yoga, Meditationen oder Autogenes Training.

Warum ist eine Impfung wichtig?

Vor einer Erkältung kann die Grippeimpfung nicht schützen – wohl aber vor der Influenza. Der Impfstoff wirkt gegen die Virustypen, die sich nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am aggressivsten in der jeweiligen Herbst- und Wintersaison ausbreiten. Die Impfung wird im Oktober oder November vorgenommen, nach zwei bis drei Wochen ist der körpereigene Schutzschild aufgebaut. Da sich die Grippeviren schnell anpassen, muss die Impfung jedes Jahr neu erfolgen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt insbesondere Risikogruppen wie Schwangeren, Kleinkindern, älteren Menschen oder allen mit geschwächtem Immunsystem, sich impfen zu lassen.

Gehört auch zur Prävention: Kranke nehmen Rücksicht auf Gesunde

Wer bereits erkältet ist, sollte unbedingt ins Taschentuch oder in die Armbeuge niesen. Ansonsten werden die Tröpfchen nämlich mehrere Meter durch die Gegend katapultiert. Das fanden Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mithilfe von Hochgeschwindigkeits-Videoaufnahmen und mathematischer Modelle heraus. Die Wissenschaftler entdeckten, dass vor allem Mini-Tröpfchen eine Gaswolke bilden und dadurch viel weiter fliegen als bislang angenommen. Um die Gesunden nicht zu gefährden, sollte man also im Büro Rücksicht nehmen: Der nächste heftige Nieser könnte Kollegen treffen, die 15 Meter oder sogar noch weiter entfernt arbeiten.

 

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