Fußpilz vorbeugen: 11 goldene Regeln

Fußpilz vorbeugen: 11 goldene Regeln

Fußpilz ist ein geläufiger Begriff. Von Fuß- und Nagelpilz sind etwa 20-30 % der Deutschen betroffen. Die meisten Betroffenen wissen nicht einmal etwas davon. Merkwürdig, obwohl die Füße gerötet sind oder jucken? Na ja, die Symptome müssen nicht immer so offensichtlich sein. Meist ist das Problem über lange Zeit rein kosmetischer Natur, kann aber im Laufe der Zeit unangenehme Beschwerden hervorrufen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, stelle ich Ihnen hier 11 Regeln zur Vorbeugung von Fußpilz vor.

Grundlage: Fußpilz bei schwachem Immunsystem

Bei Fußpilz (Tinea pedis) handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch einen Pilz verursacht wird. Die Symptome beschränken sich meist auf Rötungen, Juckreiz und großflächige Hautschuppen zwischen den Zehen. Findet keine Behandlung statt, kann der Fußpilz chronisch werden, manchmal verschwindet er auch von alleine – dann tritt er jedoch in regelmäßigen Abständen immer wieder auf.

Die gängigen Behandlungen konzentrieren sich auf den Fuß. Das zeitigt aber keinen dauerhaften Erfolg, wie Betroffene wissen. Der Pilz ist nämlich keine Erkrankung, die auf den Fuß begrenzt ist, sondern das Symptom eines schwachen Immunsystems. Darum kann unbehandelter Fußpilz mit Nagel-, Haut- und Genitalpilzen einhergehen. Was folgern wir daraus? Nicht nur der Fuß oder andere Körperstellen bedürfen einer Behandlung, sondern der gesamte Organismus!

In den meisten Fällen ist der Pilz Candida albicans schuld an den Beschwerden. Er hält sich natürlicherweise auf bestimmten Arealen des menschlichen Körpers auf, ohne Beschwerden zu verursachen: auf den Schleimhäuten im Mund, im Verdauungstrakt und im Genitalbereich. Erst wenn das Immunsystem des Betroffenen geschwächt ist (falsche Ernährung, Medikamenten-Einnahme, ungesunde Lebensweise) kann sich der Candida albicans explosionsartig verbreiten und die leidigen Symptome auslösen.

Natürlich können Sie sich auch in öffentlichen Schwimmbädern, Duschen, Saunen, Solarien etc. einen Fußpilz zuziehen – allerdings nur, wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist.

Beachten Sie diese 11 Regeln & Tipps zur Vorbeugung von Fußpilz

Das Risiko, an einem Fußpilz zu erkranken, kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen, so viel ist klar. Trotzdem gilt es, einige Dinge zum Schutz zu beachten, um diese hartnäckige Infektionskrankheit zu vermeiden. So können Sie Fußpilz vorbeugen:

  1. In öffentlichen Räumen wie Schwimmbädern oder Saunen sollten Sie immer Badeschlappen tragen. Die Pilzsporen halten sich nämlich gern auf Fliesen in feuchten Gebieten auf.
  2. Wenn Sie die öffentlichen Räumlichkeiten dann verlassen, waschen Sie die Füße mit einer speziellen Lotion, die einen pH-Wert von 5,5 aufweist: So unterstützen Sie das saure Hautmilieu und machen sich widerstandfähiger gegen Fuß- bzw. Nagelpilz.
  3. Grundlegend ist auch das richtige Abtrocknen: Halten Sie Füße und Zehenzwischenräume immer schön trocken, der Pilz bevorzugt nämlich Feuchtigkeit. Ob nun Schwimmbad, Sauna oder Dusche zu Hause – nehmen Sie immer ein separates Handtuch für die Füße her. Es ist auch nicht verkehrt, die Zehenzwischenräume mit einem Föhn auf niedriger Stufe zu trocknen. Auf diese Weise hat Fußpilz erst gar keine Chance, in nasse und aufgeweichte Haut einzudringen. Anschließend ist eine Pflegecreme zu empfehlen.
  4. Übrigens: Zu starke Verhornung an den Füßen sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch nachteilig. Dort kann die Haut nämlich leicht einreißen und Krankheitserreger haben leichteren Zutritt.
  5. Man glaubt es kaum, aber regelmäßiges Barfußlaufen beugt Fußpilz tatsächlich vor. Die frische Luft trocknet Ihre Füße gut durch, zudem steigern Sie die Durchblutung. Selbst kleine Unebenheiten auf dem Boden tun ihr übriges dazu: Sie wirken wie eine Massage an der Sohle und härten Ihre Füße ab.
  6. Dagegen sollten Sie geschlossene Schuhe aus Kunststoff weitestgehend meiden. Darin können Ihre Füße nicht atmen, ein feuchtwarmes Milieu bildet sich und dem Fußpilz sind Tür und Tor geöffnet. Bei 35 C geht es den Pilzsporen am allerbesten: Innerhalb der nächsten 12-24 Stunden nisten sie sich dann in feuchte Haut ein. Kleine Verletzungen machen es dem Pilz noch leichter.
  7. Besteht Ihr Schuhwerk hingegen aus atmungsaktiven Materialien (Mikrofasern, Leder), so können Ihre Füße aufatmen.
  8. Auch das Tragen von Baumwoll-Socken ist vorteilhaft: Das Naturmaterial fördert die Verdunstung von Schweiß. Sie sollten die Socken aber täglich wechseln, wenn nötig sogar mehrmals am Tag. Dies ist insbesondere nach schweißtreibendem Sport oder im Sommer zu empfehlen.
  9. Die Verwendung eines Hygiene-Sprays zur Fuß- und Schuh-Desinfektion ist ebenfalls angeraten. Erstens gehen Sie so gegen unangenehme Gerüche vor und zweitens beseitigen Sie so Pilzsporen.
  10. Vorsicht vor Desinfektions-Duschen in öffentlichen Anstalten. Die antibakterielle Wirkung, die diese Duschen versprechen, reicht häufig nicht aus. So ist die Infektionsgefahr weit höher als viele glauben wollen.
  11. Wenn bereits ein Familienmitglied oder ein sonstiger Mitbewohner an Fußpilz leidet, ist doppelte Vorsicht geboten. Socken und Handtücher sollten in diesem Fall immer getrennt gewaschen werden – und immer bei 60 C, um die Sporen wirklich abzutöten.

Wenn Sie diese 11 Tipps beherzigen, kann Ihnen eigentlich nicht viel passieren. Trotz aller Vorsicht kann es aber dennoch zu einer Infektion kommen. Dann ist ärztlicher Rat gefragt!

 

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