Giftstoffe im Nagellack – meiden Sie gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe

Giftstoffe im Nagellack – meiden Sie gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe

Im Sommer sind lackierte Fußnägel für mich ein absolutes Muss. In offenen Sandalen oder Flip-Flops blitzen die bunten Nägel fröhlich hervor. Ohne fühlen sich meine Füße dagegen nackt und hässlich an. Wie wohl fast alle Frauen achte ich beim Nagellack-Kauf in erster Linie auf die Farbe – und vielleicht noch auf Werbe-Versprechen wie „schnell trocknend“ oder „stärkt die Nägel“. Die kleingedruckten Inhaltsstoffe auf dem Fläschchen habe ich bisher noch nie eines Blickes gewürdigt. In Zukunft werde ich das aber tun. Denn seit ich weiß, welche gefährlichen Gifte sich in den Lacken verbergen, sehe ich mir meinen Nagellack ganz genau an.

Nagellacke können Allergien verursachen

Auf den Nägeln sind giftige Inhaltsstoffe doch egal, sagen Sie jetzt vielleicht? Stimmt so nicht ganz. Denn über die empfindliche Nagelhaut werden durchaus Schadstoffe aufgenommen. So gelangen die gefährlichen Substanzen in den Körper. Die Dosierung ist zwar gering und bisher nicht nachweislich gesundheitsgefährdend. Manche Inhaltsstoffe stehen aber im Verdacht krebserregend oder fortpflanzungsgefährdend zu sein. Außerdem können sie Allergien auslösen. Natürlich unterstehen Kosmetika in Deutschland den EU-Kosmetikrichtlinien und werden streng kontrolliert. Die darin festgelegten Grenzwerte für bestimmte kritische Substanzen liegen jedoch oft sehr hoch. Das liegt daran, dass häufig noch Studien fehlen, die eine Gesundheitsgefährdung durch Nagellack nachweisen.

Bedenkliche Giftstoffe in Nagellack

Immerhin gibt es einige Hersteller, die mit dem Slogan „3 free“ werben. Sie verzichten auf drei bedeutende Übeltäter in Nagellacken: Toluol, Formaldehyd und Phthalate. Mehr zu diesen Giftstoffen finden Sie in der Auflistung unten. Eine gefahrenfreie Alternative sind auch Bio-Nagellacke und vegane Nagellacke. Letztere kommen zusätzlich ganz ohne tierische Produkte und Tierversuche aus und bestehen ausschließlich aus pflanzlichen Substanzen.

Bild: © rosinka79 – Fotolia.com

Im Folgenden habe ich einmal zusammengetragen, welche giftigen Inhaltsstoffe häufig in Nagellack stecken, und was sie bewirken. So können Sie in Zukunft beim Kauf besser auf mögliche Gefahren achten.

Toluol in Nagellack

Toluol ist ein Lösungsmittel, das in größeren Mengen Nerven-, Nieren- und Leberschäden verursachen kann. Außerdem gilt es als beeinträchtigend für die Fortpflanzungsfähigkeit und kann während der Schwangerschaft gefährlich für den Embryo sein. Toluol-Dämpfe können Übelkeit und Müdigkeit verursachen und sogar zu Rauschzuständen führen. Beim Nägel-Lackieren nehmen wir Toluol über den Geruch und über die Nagelhaut auf. Die Dosis ist dabei normalerweise gering und unbedenklich – während der Schwangerschaft sollten Frauen aber lieber die Finger von Toluol-haltigen Lacken lassen.

Formaldehyd im Nagellack

Formaldehyd wirkt härtend und wird zum Beispiel eingesetzt, um den Nagellack vor dem Absplittern zu schützen und die Nägel zu härten. Daher findet sich in Nagelhärter-Produkten oft eine besonders hohe Konzentration des Giftstoffs. Formaldehyd wurde von der amerikanischen Environmental Protection Agency als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Außerdem kann es Kontakt-Allergien hervorrufen – etwa Juckreiz und Rötungen an der Haut um den Nagel.

Phthalate im Nagellack

Phthalate sind Weichmacher, die häufig auch in Kunststoffen zum Einsatz kommen. Bestimmte Verbindungen darunter (z.B. DBP und DEHP) gelten als gesundheitsgefährdend. Sie können zum Beispiel den Hormonhaushalt beeinflussen, zu Unfruchtbarkeit führen oder auch den Embryo im Mutterleib schädigen. Offiziell dürfen diese Weichmacher in der EU nicht mehr als Inhaltsstoffe in Kosmetika verwendet werden. Bei der Produktion sind sie aber als Hilfsstoffe zugelassen, sodass kleine Restmengen im Endprodukt auftreten können.

Acrylate im Nagellack

Acrylate stecken in vielen Nagellacken und Farben und dienen zum Beispiel dazu, dass sie schneller trocknen. Diese Stoffe zeichnen sich durch einen scharfen, beißenden Geruch aus und werden sowohl beim Einatmen als auch über die Haut aufgenommen. Dabei können sie Reizungen der Atemwege und Allergien auslösen.

Campher im Nagellack

Campher wird in Nagellack ebenfalls als Weichmacher eingesetzt, um den Lack elastisch zu halten. In größeren Mengen kann er zu Übelkeit, Verwirrtheit und sogar Rauschzuständen führen. Die Dosierung im Nagellack ist jedoch meist sehr gering.

UV-Filter im Nagellack

Bei ihrem letzten Test fand die Zeitschrift Ökotest außerdem in vielen Nagellacken UV-Filter, die im Verdacht stehen, den Hormonhaushalt zu verändern. Diese Substanzen sollen den Nagellack im Fläschchen vor Einwirkungen durch das Sonnenlicht schützen.

 

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