Wie gefährlich sind Muttermale? – 6 Fakten rund ums Thema Leberfleck

Muttermal auf der Haut

Wie gefährlich sind Muttermale? – 6 Fakten rund ums Thema Leberfleck

Marilyn Monroe war für ihres berühmt und Cindy Crawford hat es – wie wir alle wissen – über dem Mund. Jeder Mensch hat Muttermale. Die kleinen braunen Punkte sind überall: An Armen, Beinen, Rücken, Bauch oder im Gesicht. Meistens bekommen wir im Laufe unseres Lebens zusätzlich Leberflecken, zum Beispiel durch häufiges Sonnenbaden oder in der Schwangerschaft. Sie schmerzen zwar nicht, können aber in eine schwere Erkrankung verwickelt sein: Hautkrebs. In den meisten Fällen sind sie jedoch völlig harmlos. Anhand dieser 6 Fakten erfahren Sie genau, was es mit Muttermalen auf sich hat und woran Sie bösartige Veränderungen an den Muttermalen und Leberflecken erkennen können.

1. Was sind Muttermale?

Muttermale sind gutartige Wucherungen von Nävuszellen. Sie gleichen unseren pigmentbildenden Zellen (Melanozyten), welche für die Bräunung unserer Haut verantwortlich sind. Im Gegensatz zu den Melanozyten färben die Nävuszellen die Haut nur punktuell, eben in Form von braunen, rötlichen oder schwarzen Flecken.

2. Wie entstehen Muttermale?

Die Entstehung von Muttermalen und Leberflecken ist noch nicht eindeutig geklärt. Experten nehmen an, dass Nävuszellen genetisch veränderte Melanozyten sind. Etwa 5 % der Hautflecken sind uns angeboren und tragen den Namen Muttermal. Alle übrigen erwerben wir erst im Laufe des Lebens, entweder durch UV-Strahlung oder Hormonschwankungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre). In diesem Fall sprechen Mediziner dann von einem Leberfleck.

3. Wie sehen Muttermale aus?

Die gefärbten Flecken gibt es im Grunde in allen verschiedenen Formen und auf allen Körperstellen. Meist sind sie symmetrisch, gleichmäßig gefärbt und haben einen scharf begrenzten Rand. Sie können flach sein oder ein kleines Knötchen bilden, ihre Oberfläche kann glatt oder rau sein. Manchmal entwachsen ihnen ein, zwei Haare. Die Farbnuancen reichen von braun bis schwarz, manchmal sind sie aber auch blau oder rot. Normalerweise verursacht ein Muttermal oder Leberfleck keinerlei Probleme. Doch wieso dann das ganze Tamtam um die kleinen Flecken? Weil sie in seltenen Fällen entarten können und sich dann in ein bösartiges Muttermal (Melanom) verwandeln. Ungefähr 25 % der Melanome entstehen aus Muttermalen und Leberflecken.

4. Woher weiß ich, ob ein Muttermal gefährlich ist?

Durchschnittlich hat jeder Mensch im Erwachsenenalter ca. 30 Leberflecken bzw. Muttermale. Bei den meisten nimmt die Anzahl der Flecken zu, danach wird sie rückläufig. Die Zahl der kleinen Flecken weisen aber auf das Hautkrebsrisiko einer Person hin: Bei mehr als 50 sind Sie um das 15-fache anfälliger für eine Krebserkrankung.

Um Melanome von harmlosen Muttermalen zu unterscheiden, gilt die so genannte ABCDE-Regel:

  • A für Asymmetrie: Flecken, die nicht gleichmäßig rund oder oval sind.
  • B für Begrenzung: Die Ränder von Muttermalen sollten scharf begrenzt sein. Bei einer verwaschenen, diffusen Begrenzung ist allerdings Vorsicht angesagt.
  • C für Color: Harmlose Muttermale sind völlig unifarben, also gleichmäßig gefärbt. Besitzt ein einziger Fleck jedoch mehrere Farbtöne, ist ein Arztbesuch anzuraten.
  • D für Durchmesser: Die dunklen Flecken besitzen meist eine geringe Größe von höchstens 5 Millimetern. Liegt die Größe über diesem Wert, also 6 bzw. 7 Millimeter, sollten Sie das betroffene Muttermal überwachen und von einem Fachmann kontrollieren lassen.
  • E für Entwicklung: Seien Sie aufmerksam! Sollten Sie Veränderungen an Ihren Leberflecken feststellen, zum Beispiel eine Farb- oder Formveränderung, dann holen Sie umgehend ärztlichen Rat ein.

Gerade hellhäutige Personen oder Menschen, in deren Verwandtschaft bereits Hautkrebs aufgetreten ist, sind einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt. Unter diesen Umständen ist eine regelmäßige Untersuchung durch den Hautarzt dringend angeraten. Das Gleiche gilt für blutende, schmerzende, gerötete oder juckende Leberflecken.

5. Wie kann ich die Entstehung von Leberflecken vermeiden?

Leider gibt es keine Maßnahmen zur Vorbeugung von Muttermalen, weil ihre Entstehung hauptsächlich genetisch bedingt ist. Außerdem tragen Hormone dazu bei, die Flecken erst zu bilden – und Hormone sind schwer zu kontrollieren.

Die einzigen Schutzmaßnahmen, die ich Ihnen nennen kann, sind folgende:

  • Meiden Sie so weit wie möglich intensive UV-Strahlung. So reduzieren Sie das Erscheinen neuer Leberflecken und verringern somit auch Ihr persönliches Hautkrebsrisiko.
  • Im Allgemeinen sollte eigentlich jeder Mensch ab 35 Jahren im Zwei-Jahrestakt eine Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung (Hautkrebs-Screening) durchführen lassen. Denn ab diesem Alter werden die Kosten von den meisten Krankenkassen übernommen. Bei jüngeren Patienten kostet so eine Vorsorgeuntersuchung zwischen 30 und 50 Euro.
  • Die gute Nachricht: Wird ein Melanom frühzeitig erkannt, besteht eine 100 % Heilungschance.

6. Mit welchen Methoden lässt sich ein Melanom entfernen?

Handelt es sich um einen bösartigen Fleck, wird dieser meist entfernt. Natürlich unter lokaler Betäubung. Zwei Verfahren stehen für eine Entfernung zur Auswahl: Größere Muttermale werden per Skalpell herausgeschnitten, die Wunde muss dann anschließend genäht werden. Kleinere Leberflecke lassen sich einfach herausstanzen und bedürfen keiner Nachbehandlung.

Geht es um einen rein kosmetischen Eingriff, sollte das Muttermal nicht mit Laserstrahlen entfernt werden: Das Gewebe verbrennt dabei und kann anschließend nicht mehr analysiert werden. Eine Analyse ist deswegen so wichtig, um das Hautkrebsrisiko für die betreffende Person einzuschätzen.

Übrigens sollten Sie auf keinen Fall versuchen, den Leberfleck selbst herauszuschneiden. Dadurch können nicht nur unschöne Narben entstehen, sondern auch lebensgefährliche Infektionen.

Nachdem ein Muttermal entfernt wurde, sollten Sie für ungefähr zwei Wochen auf Sport verzichten. Das gilt generell für Bewegungen, die die behandelte Körperstelle stark belasten. Außerdem sollte die Wunde längere Zeit nicht mit Wasser in Berührung kommen.

Kein Grund zur Sorge, wenn Sie neue Leberflecke auf Ihrem Körper entdecken. Tatsächlich sind die meisten ziemlich harmlos, auch wenn sich Unregelmäßigkeiten und Veränderungen zeigen. Dennoch ist stets Vorsicht geboten: Suchen Sie lieber einen Dermatologen auf, wenn Sie sich unsicher sind.

 

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