Was ist Basenfasten und wie funktioniert es?

Was ist Basenfasten und wie funktioniert es?

Irgendeine Art von Diät haben wir alle schon einmal ausprobiert, völlig egal, ob wir wirklich eine Diät nötig hatten oder nicht. Besonders im Sommer wünschen wir uns meist ein paar Kilo weniger. Fragt sich nur, welche Fastenkur oder Diät sich am besten für eine gesunde Gewichtsabnahme eignet. In diesem Zusammenhang lese ich immer wieder über Basenkuren. Das hört sich gesund an, doch was muss man sich eigentlich darunter vorstellen?

Was ist Basenfasten?

Beim Basenfasten handelt es sich um eine milde Form des Fastens, die unserem Organismus einen richtigen Frühjahrsputz bescheren soll. Diese spezielle Methode wurde im Übrigen von dem Mediziner Andreas Wacker und seiner Frau Sabine Wacker, ihres Zeichens Heilpraktikerin, ins Leben gerufen. Basenfasten bedeutet aber nicht, dass Sie hungern müssen, sondern lediglich für einen kurzen Zeitraum (meist ein bis drei Wochen) auf alle tierischen Nahrungsmittel verzichten sollen: Fleischwaren, Wurst- und Milchprodukte sowie Eier, Fisch, Süßigkeiten, Teigwaren, Kaffee und Alkohol sind tabu. Dagegen dürfen und sollen Sie alles essen, was pflanzlich ist: Also Obst, Gemüse, Mandeln, Nüsse, Kräuter und frische Keimlinge.

Durch diese Selektion der Nahrungsmittel soll der Stoffwechsel entlastet werden und leichter arbeiten können. Weil wir durch pflanzliche Lebensmittel kein Körperfett ansetzen sollen, purzeln die Pfunde bei dieser Diätform angeblich wie von alleine. Das Basenfasten soll folgende positive Effekte zeitigen: Entlastung für Gewebe und Stoffwechsel, Befreiung von Toxin- und Fetteinlagerungen, Regeneration des Immun- und Lymphsystems.

Hintergrund zum Basenfasten: Störung des Säure-Basen-Haushalts

Das Basenfasten gründet auf der Annahme, dass eine Übersäuerung des Körpers die Ursache für Befindlichkeitsstörungen aller Art wie Rückenschmerzen und Erkältungen ist. Durch Convenience-Lebensmittel (vorgefertigte Lebensmittel wie Fertiggerichte) und täglichen Stress soll nämlich der Säure-Basen-Haushalts unseres Körpers immer wieder aus den Fugen geraten: Die Säurebildung werde befördert, und ein Säure-Überfluss könne über Nieren und Darm nicht mehr ausgeschieden werden, heißt es. Dann übernähmen die basischen Mineralien eine Neutralisierung der Säuren, um das Gleichgewicht zu wahren. Seien jedoch die schnell verfügbaren Mineralien im Blut aufgebraucht, solle der Körper auf eigene Basen-Speicher zurückgreifen, was wiederum Krankheiten begünstige. Beispielsweise solle sich der Körper Kalzium (basisches Mineral) aus den Zähnen holen, dafür steige aber das Risiko für Karies. Auch aus den Knochen solle er Kalzium ziehen, was wiederum zu Osteoporose führen könne. Brauche der Körper Magnesium und Kalium, entzöge er sie den Muskeln, dadurch bekämen wir aber Krämpfe und Kopfschmerzen. Wissenschaftlich bewiesen ist das Ganze nicht. Und über einen längeren Zeitraum sollten Sie nicht auf diese Weise fasten. Aber wenn Sie ein paar Pfund leichter werden und dabei viele Vitamine zu sich nehmen möchten, ist das Basenfasten sicher einen Versuch wert.

Bastenfasten Anleitung: Die 7-Tage-Kur für Zuhause

Die überzeugten Vertreter des Basenfastens empfehlen eine Sieben-Tage-Kur und raten, sich über den Säure- bzw. Basengehalt von einzelnen Obst- und Gemüsesorten zu informieren. Denn nur weil etwas sauer schmeckt, heißt das nicht, dass es die Säureproduktion ankurbelt. Zitronen wirken zum Beispiel basisch auf den Körper, auch wenn sie sauer schmecken. Das gilt auch umgekehrt: Nur weil etwas mild und süß schmeckt, bedeutet das nicht, dass es sich um ein basisches Nahrungsmittel handelt.

  1. Frühstück: Für den frühen Morgen eignen sich Wasser, Tee, frisch gepresster Saft und eine kleine Obstmahlzeit. Wenn Sie sehr hungrig sind, wird das jedoch nicht unbedingt reichen. In diesem Fall können Sie ruhig zu einem Obst-Müsli greifen – aber ohne Milch.
  2. Zwischenmahlzeiten: Die Snacks für Zwischendurch sollten klein gehalten werden. Am besten eignet sich hierfür süßes Obst, weil der Fruchtzucker schnell Energie bringt, zum Beispiel 3-4 getrocknete Datteln, Feigen, Pflaumen oder Aprikosen.
  3. Mittagessen: Das Mittagessen gestaltet sich natürlich nach den gleichen Kriterien, allerdings können Sie jetzt etwas mehr zulangen. Rohes oder gekochtes Gemüse, Gemüsebrühen, Suppen, Blattsalate, Möhren, Tomaten und andere Rohkost sind erlaubt – aber bitte darauf achten, dass im Dressing oder in der Suppe weder Milch noch Eier enthalten sind. Worauf Sie lieber verzichten sollten sind Hülsenfrüchte, sie sind schwer verdaulich. Als Dessert gibt es ein paar Mandeln oder die gleiche Menge getrockneter Früchte (ungeschwefelt).
  4. Abendessen: Abends sollten Sie wieder Gemüsegerichte nach Lust und Laune genießen – natürlich wieder ohne jegliche Spuren von Milcherzeugnissen.

Weitere Tipps für erfolgreiches Basenfasten

  • Obst und Rohkost sollte nur bis 14 Uhr genossen werden. Danach sind sie schwerer verdaubar.
  • Die letzte Mahlzeit wird idealerweise vor 18 Uhr eingenommen. So entlasten Sie die Stoffwechselprozesse in der Leber, die während der Nacht arbeitet.
  • Trinken Sie täglich zwei bis drei Liter stilles Wasser, völlig egal ob warm oder kalt. Aber kein kohlensäurehaltiges Mineralwasser, das kann der Körper angeblich schlechter verwerten. Auch alle Arten von Kräutertees sind empfehlenswert, aber kein schwarzer, grüner, Rooibusch- oder Früchte-Tee. Wenn Sie sich ausreichend Flüssigkeit zuführen, unterstützen Sie die Nieren bei der Arbeit.
  • Am Ende der Kur sollten Sie Ihren Körper wieder langsam an die normale Kost gewöhnen. Nehmen Sie sich dafür ruhig eine Woche Zeit: Nach und nach reichern Sie Ihren Speiseplan einfach wieder mit Milch, Fleisch und Fisch an. Doch auch nach der Kur ist es ratsam, ab und an ein reines Gemüsegericht zu sich zu nehmen.

Die Urheber des Basenfastens empfehlen, die Kur alle Vierteljahre zu wiederholen – allerdings nur, wenn Sie sich dabei wohl gefühlt haben und sich uneingeschränkter Gesundheit erfreuen. Um das neue Gewicht zu halten, sollten Sie natürlich nicht ganz in die alten Essgewohnheiten zurückfallen, da sich sonst der wohlbekannte Jo-Jo-Effekt bemerkbar macht. Stattdessen ist es ratsam, einige Richtlinien des Basenfastens in Ihren normalen Speiseplan zu integrieren.

 

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