Was hilft gegen Haar-Frizz?

Haarpflege bei Frizz

Was hilft gegen Haar-Frizz?

Was ist Haar-Frizz?

Das englische Wort „frizz“ heißt übersetzt „Krause“ oder „sich kräuseln“. Bei Haar-Frizz liegen die einzelnen Haare nicht glatt am Kopf, sondern kräuseln sich, wenn sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Das passiert nicht nur Lockenköpfen: Auch wenn Sie eigentlich glatte Haare haben, können sich Ihre Haare bei feuchtem Wetter wellen. Gerade in der kalten Jahreszeit stehen die Haare dann oft wild vom Kopf ab, weil sie sich elektrostatisch aufgeladen haben.

Haar-Frizz entsteht, wenn das Haar zu trocken ist. Jeder Haarschaft ist von einer Schuppenschicht umschlossen. Diese besteht aus flachen Schuppen, die miteinander verzahnt sind. Ist das Haar gesund, liegen die Schuppen eng an. Dadurch erscheint das Haar glatt und glänzend. Bei kaputten, trockenen Haaren ist die Schuppenschicht aufgeraut. Kommt das Haar mit feuchter Luft in Kontakt, dringt die Feuchtigkeit unter die Schuppen, hebt diese an und verformt das Haar.

So entsteht Haar-Frizz

Die Ursachen für Haar-Frizz sind unterschiedlich. Häufig tritt das Problem in der kalten Jahreszeit auf. Trockene Heizungsluft, eisige Außentemperaturen und ein ständiger Wechsel zwischen den beiden Extremen strapazieren die Haare. Auch das Tragen von Mützen, Wollschals und Wintermänteln setzt ihnen zu und lädt sie elektrostatisch auf.

Doch nicht nur Kälte sorgt dafür, dass Ihnen die Haare zu Berge stehen. Auch zu viel Hitze ist schädlich. Starke Sonneneinstrahlung trocknet die Haare ebenso aus wie Föhnhitze, Glätteisen und Lockenstab. Wer sein Haar nicht mit Hitzeschutzprodukten schützt, hat schnell die ungeliebte Krause auf dem Kopf. Ungeeignete Pflegeprodukte und chemische Behandlungen, zum Beispiel Farbe oder Dauerwelle, stressen das Haar ebenfalls.

Pflegen Sie Ihr Haar gesund

Um Haar-Frizz zu bekämpfen, müssen Sie die Schuppenschicht des Haares glätten. Das gelingt am besten mit reichhaltigen Pflegeprodukten. Spezielle Anti-Frizz-Shampoos machen Ihr Haar mit Ölen wie Macadamia- oder Kokosöl wieder geschmeidig. Waschen Sie Ihre Haare nach Möglichkeit nicht mit heißem Wasser. Lauwarmes Wasser ist wesentlich haarfreundlicher. Ganz Mutige spülen den Kopf abschließend mit kaltem Wasser ab, da es die Schuppenschicht schließt. Den gleichen Effekt hat eine Haarspülung. Massieren Sie diese nach der Reinigung ein und lassen Sie sie kurz einwirken. Wählen Sie auch beim Conditioner ein möglichst reichhaltiges Produkt, denn struppiges Haar kann gar nicht genug Pflege bekommen.

Frizz-Haare richtig trocknen und stylen

Auch beim anschließenden Styling können Sie einiges tun, um Ihr Haar nicht unnötig zu strapazieren. Behandeln Sie Ihr Haar nach der Wäsche vorsichtig. Rubbeln Sie es nicht trocken, sondern drücken Sie es sanft mit dem Handtuch aus. Föhnen Sie es auf niedriger Temperaturstufe und bewegen Sie den Föhn in Wuchsrichtung der Haare, um die Schuppenschicht zu schonen. Versuchen Sie auch bei kaltem Wetter, die Haare gelegentlich an der Luft trocknen zu lassen, zum Beispiel am Wochenende. Verzichten Sie bei sehr kaputtem Haar nach Möglichkeit auf Hitzestyling wie Glätteisen oder Lockenstab oder benutzen Sie die Geräte nur selten. Verwenden Sie dabei immer niedrige Temperaturen und ein Hitzeschutzspray. Eine Haarbürste aus Holz verhindert, dass sich Ihre Haare beim Bürsten elektrostatisch aufladen.

Gerade bei Locken ist Anti-Frizz ein Problem. Um die Krause zu verhindern, sollten Sie Ihre Haare sehr vorsichtig behandeln. Anstatt Ihre Locken mit einer Bürste zu traktieren, kämmen Sie sie nach dem Waschen vorsichtig mit den Fingern durch und lassen Sie sie an der Luft trocknen. Tragen Sie ein spezielles Pflegeprodukt auf, zum Beispiel eine Lockencreme, damit die Locken definiert und gepflegt aussehen.

Eine Extraportion Pflege

Eine Haarspülung sorgt dafür, dass die Haare nach der Wäsche gut aussehen, allerdings ist ihre Pflegewirkung begrenzt. Gönnen Sie Ihrem Kopf deshalb einmal pro Woche eine reichhaltige Haarkur. Im Handel gibt es zahlreiche Produkte, die mithilfe von Proteinen und Ölen wie Arganöl die Haare nähren und glätten. Diese Kuren müssen deutlich länger einwirken als ein Conditioner, wirken dafür aber auch besser.

Anders als eine Haarkur tragen Sie ein Leave-in-Produkt nach der Wäsche auf und spülen es nicht mehr aus. Es verbleibt bis zur nächsten Wäsche im Haar. Bei Haar-Frizz eignen sich vor allem reichhaltige Haaröle mit Argan- oder Mandelöl. Sie spenden Feuchtigkeit und Nährstoffe und lassen das Haar glatt und glänzend aussehen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel davon auftragen. Ansonsten wirken Ihre Haare schnell fettig.

Glattes Finish

Damit Ihre Haare beim nächsten Regenschauer nicht aus der Fassung geraten, verwenden Sie ein Haarspray mit Anti-Frizz-Effekt. Es legt sich um die einzelnen Haare und verhindert, dass sie sich bei Feuchtigkeit kräuseln oder vom Wind zerzausen. Tragen Sie das Spray auf, indem Sie etwas davon auf eine Bürste sprühen und damit solange durchs Haar fahren, bis es glatt anliegt. Wenn Ihre Haare im Laufe des Tages doch einmal abstehen, hilft zur Not etwas Handcreme. Verreiben Sie eine kleine Portion zwischen den Händen und streichen Sie vorsichtig über die abstehenden Haare, um sie zu glätten.

 

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