Vorsicht Sonnenstich! Anzeichen, Erste Hilfe, Vorbeugung

Vorsicht Sonnenstich! Anzeichen, Erste Hilfe, Vorbeugung

Im Sommer ist der Sonnenstich schnell passiert. Dabei meint es die Sonne eigentlich gut mit uns: Sie stärkt das Immunsystem, regt unsere Haut zur Produktion von Vitamin D an und spendet Energie. Doch wehe, wir übertreiben es mit dem Sonnenbaden. Da rekeln wir uns entspannt und glücklich im Sonnenschein – und dann erwischt uns ein Sonnenstich! Doch wie macht sich so ein Sonnenstich bemerkbar? Welche Behandlung benötigt jemand, der einen Sonnenstich erleidet? Und gibt es auch Möglichkeiten, einem Sonnenstich vorzubeugen? Aber sicher! Ich verrate Ihnen, wie Sie einen Sonnenstich vermeiden und was Ihnen im Akutfall schnell hilft.

Was genau ist ein Sonnenstich?

Bei einem Sonnenstich handelt es sich um Entzündungsreaktionen im ganzen Körper. In Fachkreisen spricht man von Insolation bzw. Heliosis, die zur Gruppe der Hitzeschäden zählt. Personen können einen Sonnenstich erleiden, wenn die Sonne ihnen zu lange auf den Kopf oder den Nacken scheint. Durch die enorme Wärmeeinstrahlung wird nämlich die Hirnhaut irritiert oder gereizt. In der Regel kommt es dann zu allgemeinen Befindlichkeitsstörungen. Ein Sonnenstich kann unter Umständen aber auch die Hirnhäute direkt entzünden (Meningitis) oder ein Hirnödem hervorrufen. Dies aber nur in besonders schweren Fällen.

Früher glaubte die Forschung, die UV-Strahlen des Sonnenlichts würden einen Sonnenstich auslösen. Heute weiß man, dass das Problem allein von der hohen Temperatur abhängt.

So erkennen Sie einen Sonnenstich

Die typischen Symptome eines Sonnenstichs müssen nicht sofort auftreten, manchmal zeigen sie sich auch mehrere Stunden später. Zu den gängigen Beschwerden zählen:

  • Ein hochroter Kopf, der zudem sehr heiß ist, während der Rest des Körpers normal oder sogar unterkühlt wirkt
  • Nackenschmerzen bzw. Nackensteifigkeit
  • Kopfschmerzen, die sich verstärken, wenn der Kopf nach vorne gebeugt ist
  • Schwindel und Ohrenrauschen
  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Innere Unruhe
  • Bei Kindern: Fieber und ungewöhnliche Blässe

In schweren Fällen kann es außerdem zur Bewusstlosigkeit kommen oder zu einem Kreislauf-Kollaps. Solch eine Krisensituation tritt aber selten ein.

Wie sollte ein Sonnenstich behandelt werden?

Der Betroffene muss sofort aus der Sonne gebracht und sein Kopf mit feuchten Tüchern gekühlt werden – aber bloß keine Eiswürfel verwenden, die sind viel zu kalt für unseren empfindlichen Kopf. Häufig trägt es auch zur Verbesserung des Wohlbefindens bei, wenn der Oberkörper des Betroffenen leicht erhöht liegt. Auch die Flüssigkeitszufuhr sollte nicht fehlen: Am besten eignen sich Wasser oder Apfelschorle. Gegen Kopfschmerzen helfen die einfachen Schmerzmittel aus der Apotheke: Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen zum Beispiel. Dann ist erst einmal Bettruhe angesagt, bis es dem Patienten wieder gut geht.

Leidet der Betroffene sogar unter Erbrechen oder leichtem Bewusstseinsschwund (apathische Zustände), sollte er unbedingt in ein Krankenhaus gebracht oder gleich der Notarzt gerufen werden.

Lässt sich ein Sonnenstich verhindern?

Natürlich können Sie einem Sonnenstich vorbeugen.

  • Die einfachste Maßnahme: Nicht zu lange in der Sonne aufhalten, insbesondere nicht in der Mittagshitze.
  • Geht das aber aus irgendwelchen Gründen nicht, dann schützen Sie Ihren Kopf wenigstens mit einer Kopfbedeckung wie einem hellen Hut, einer Schirmmütze oder einem Tuch.
  • Auch ausreichend trinken hilft gegen Überhitzung. Eine Regel besagt: An heißen Tagen sollten Erwachsene mindestens einen halben Liter Wasser mehr trinken als sonst. Das gilt vor allem, wenn Sie viel schwitzen.
  • Weil Kinder noch viel schneller einen Sonnenstich erleiden als Erwachsene, sollten Sie vor allem hier auf ausreichend Schutz durch Cremes, Kopfbedeckungen und leichter Kleidung sorgen. Kinder dürfen bei großer Hitze auch keinesfalls alleine im Auto zurückbleiben – das kann fatale Folgen haben. Besonders auf Babys sollten Sie Acht geben: Deren Schädeldecke ist viel dünner als bei uns Erwachsenen und sie ist teilweise noch nicht einmal gänzlich geschlossen.

Gibt es einen Unterschied zum gefährlichen Hitzeschlag?

Sonnenstich und Hitzeschlag – die beiden Begriffe werden von vielen Menschen gleichbedeutend gebraucht, bezeichnen aber zwei unterschiedliche Phänomene. So entsteht ein Hitzeschlag durch zu große körperliche Anstrengung in heißer Umgebung. Davon sind meist Menschen in schlecht klimatisierten Räumen betroffen – zum Beispiel Hochofenarbeiter, Saunabesucher und Sportler, die in der Hitzeglut trainieren.

Im Gegensatz zum Sonnenstich erhöht sich bei einem Hitzeschlag die Körpertemperatur bis auf 40 Grad Celsius oder mehr. Und das ist wirklich lebensbedrohlich! Die Kombination von großer Anstrengung und starker Hitze setzt nämlich unser Regulationssystem für die Körpertemperatur lahm, so dass beispielsweise die Schweißproduktion stoppt. Dadurch kommt es dann zu einem Wärmestau mit lebensgefährlichen Ausmaßen.

Außer einer stark erhöhten Körpertemperatur gibt es noch andere Anzeichen, die allerdings leicht mit einem Sonnenstich oder einer normalen Erschöpfung verwechselt werden. Die ersichtlichsten Hinweise auf einen Hitzeschlag sind Krämpfe. Allerdings kommt es oft genug vor, dass Betroffene einfach nur ermattet sind. Der Betroffene muss auch hier sofort aus der Hitze gebracht werden und sein ganzer Körper gekühlt. Um den Notarzt kommen Sie aber in so einem Fall nicht herum: Also nichts wie ans Telefon und professionelle Hilfe anfordern!

Jetzt wissen Sie, was es mit dem berühmt-berüchtigten Sonnenstich auf sich hat. Wenn Sie die erwähnten Verhaltensregeln beachten, dürfte dem Spaß am Strand, am See oder überhaupt in der Sonne nichts mehr im Wege stehen. Und wenn sich trotzdem jemand einen Sonnenstich holt, dann wissen Sie gleich, was zu tun ist.

 

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