Vitamin D

Vitamin D

Was ist Vitamin D?

Erst einmal ist Vitamin D ein lebenswichtiger Stoff, der für viele Vorgänge im Organismus benötigt wird. Fehlt er, wird also mehr als ein Prozess gestört oder zumindest nachteilig beeinflusst.

Darüber hinaus nimmt der Vitalstoff eine Sonderstellung ein. Denn eigentlich handelt es sich nicht – wie der Name vermuten lässt – um ein Vitamin, sondern um ein Prohormon. Also die Vorstufe eines Hormons.

Zustande kommt die Bezeichnung dadurch, dass der menschliche Körper das Vitamin D selbst produzieren, aber auch über die Nahrung aufnehmen kann. Im Normalfall reicht die Aufnahme über eine ausgewogene Ernährung zwar nicht aus, um den Bedarf komplett abzudecken – dennoch ist die Zufuhr entscheidend dafür.

Diese gewinnt mit zunehmendem Alter immer mehr an Bedeutung. Denn der Organismus verliert mit der Zeit die Fähigkeit, den Vitalstoff in ausreichendem Maße zu bilden. Zudem sind moderne Lebensweisen nicht gerade darauf ausgelegt, optimale Bedingungen für die Vitamin D-Synthese zu schaffen. Umso mehr lohnt es sich, auf den eigenen Vitamin D-Spiegel zu achten.

Was ist der Vitamin D-Spiegel?

Kurz und vereinfacht gesagt: Die Konzentration des D-Vitamins im Blut. Genau genommen trifft das aber nicht zu. Denn bei einer entsprechenden Untersuchung wird nicht das Vitamin an sich gemessen, sondern die Konzentration der Vorstufe 25-Hydroxyvitamin-D.

Dieses benötigt der Körper zum einen zur Bildung des Vitamin Ds. Zum anderen ist es die passive und damit im Blut transportable Form des Vitalstoffs. Besteht im Organismus ein Bedarf an dem Vitalstoff, kann er sich im Blut bedienen und die passive Form in das aktive Vitamin D – das sogenannte Calcitriol – umwandeln.

Wovon hängt Ihr Vitamin D-Spiegel ab?

Ihr Vitamin D-Spiegel hängt sowohl von der Bildung und der Aufnahme als auch von Ihrem persönlichen Bedarf ab. Jeder Faktor für sich wird wiederum von anderen Einwirkungen beeinflusst.

Bildung: Zur Bildung von Vitamin D wird unter anderem Sonnenlicht beziehungsweise UV-Strahlung benötigt. Fehlt die Strahlung oder ist zu schwach, beispielsweise in nördlichen Breitengraden, im Winter oder bei unzureichender Exposition, kann in der Folge auch nicht genug des Prohormons hergestellt werden. Gleiches gilt, wenn der Körper oder genauer gesagt die Haut, mit zunehmendem Alter nicht mehr dazu in der Lage ist, selbst genug des Vitamins zu produzieren. Auch bildet stärker pigmentierte Haut weniger des Vitamins, als blasse Hauttypen.

Aufnahme: Die Vitamin D Zufuhr über die Ernährung spielt bei der Versorgung meist eine kleinere Rolle, als die Bildung. Zumindest dann, wenn die Haut ausreichend Sonne abbekommt. Zu vernachlässigen ist sie aber auch dann nicht. Problematisch ist hier zum einen, dass das-D Vitamin in den meisten Lebensmitteln nicht gerade in Hülle und Fülle vorhanden ist. Zum anderen kann die Aufnahme erschwert sein, wenn eine Störung des Darms vorliegt oder die Nieren die passive Form des Vitamins nicht mehr zur aktiven Variante umwandeln können. Selbstverständlich ist auch die Art der Ernährung entscheidend.

Bedarf: Da die Versorgung eben nicht nur von der Zufuhr über Lebensmittel abhängt, ist der Bedarf im individuellen Fall nur sehr schwer zu ermitteln. Zwar gibt es Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bezüglich des Tagesbedarfs, diese sollen aber lediglich einen starken Mangel verhindern. Dennoch kann es zu einer Unterversorgung kommen, unter anderem durch Knochenbrüche. Zudem kann der Körper die eigenen Reserven dann nicht auffüllen, eine negative Bilanz zwischen Zufuhr und aktuellem Bedarf also nicht ausgleichen.

Zudem ist zu beachten, dass es sich bei dem Vitamin-D-Spiegel nur um eine Momentaufnahme der Versorgung handelt. So kann er im Hochsommer oder im Strandurlaub im Normbereich liegen, da der Körper hier ausreichend Gelegenheit zur Bildung des Vitalstoffs erhält. Das lässt allerdings noch keinen Rückschluss darauf zu, wie er außerhalb der Ferien oder vom Spätsommer bis zum Frühjahr aussieht.

Verlässliche Aussagen sind daher nur möglich, wenn der Vitamin-D-Spiegel wiederholt gemessen wird.

Wie wird Vitamin D aufgenommen?

Vitamin D aus der Nahrung geht denselben Weg, wie Lebensmittel und die darin enthaltenen Nähr-, Mineral- und Vitaminstoffe: durch den Mund, Magen und Darm. Im oberen Abschnitt des Dünndarms erfolgt dann die Aufnahme des Vitamins D aus dem vorverdauten und vorbereiteten Speisebrei ins Blut.

Abhängig ist diese unter anderem von den Verdauungssäften – wie der Galle, dem Zustand des Darms und dem Fettgehalt der Speisen. Vitamin D ist fettlöslich, benötigt diesen energiereichen Makronährstoff also gewissermaßen als Träger. Fehlt Fett in der Ernährung, wird die Aufnahme des Vitamins D demnach reduziert. Gleiches gilt für eine unzureichende Abgabe von Gallensaft, wie sie bei Einschränkungen der Leber- und Gallenfunktion auftritt.

Ebenso kann die Aufnahme von Vitamin D und anderen Substanzen verringert erfolgen, wenn der Darm durch eine chronisch entzündliche Erkrankung oder eine Nahrungsmittelunterverträglichkeit beeinträchtigt ist.

Wie wird Vitamin D gebildet?

Wie bereits erwähnt, erfolgt die hauptsächliche Versorgung mit Vitamin D über die Bildung im eigenen Körper. Nötig sind dafür:

  • eine universelle Form des Cholesterins, namentlich 7-Dehydrocholesterol
  • Sonnenlicht oder genauer gesagt, UVB-Strahlung
  • ausreichende Leber- und Nierenfunktion

Die Bedeutung der einzelnen Komponenten wird klar, wenn der Ablauf der Vitamin D-Bildung betrachtet wird:

1. UVB-Strahlung trifft auf die Haut und verwandelt hier das 7-Dehydrocholesterol in Vitamin D oder genauer gesagt in Vitamin D3. In dieser Form ist es allerdings noch inaktiv, kann also nicht direkt im Organismus verwertet werden.

2. Für die Vorbereitung zum aktiven Einsatz muss das Vitamin D3 zunächst in die Leber transportiert werden. Hier wird es auf den nächsten Schritt vorbereitet, indem es mit Sauerstoff und Wasserstoff verbunden wird. Dadurch wird es zu 25-Hydroxyvitamin D – also der Form, deren Konzentration auch zur Bestimmung des Vitamin D-Spiegels bei Bluttests untersucht wird.

3. Als 25-Hydroxyvitamin D wird der Vitalstoff ins Blut gegeben. Hier verbleibt er auch, bis er aktiv benötigt wird – beispielsweise zur Versorgung oder Reparatur von Knochen, Zähnen und Nerven. Erst dann erfolgt eine weitere Umwandlung.

4. Um in die aktive Variante umgebaut zu werden, wird die passive Form in die Nieren transportiert. Hier wird ein Paar Sauerstoff- und Wasserstoffmoleküle angebaut und aus dem 25-Hydroxyvitamin D wird 1,25 Dihydroxyvitamin D. Als dieses kann das Vitamin D für verschiedenste Prozesse genutzt werden.

Welche Vitamin D-Typen gibt es?

DAS Vitamin D gibt es nicht, denn die Bezeichnung fasst insgesamt fünf verschiedene Formen zusammen. Bezeichnet werden diese als D1, D2, D3, D4 und D5.

Von Interesse sind im Grunde aber nur die Formen D2 und D3. Bei Vitamin D3 handelt es sich um die Variante des Vitalstoffs, die im menschlichen Körper und von vielen Tieren selbst gebildet wird. Vitamin D2 ist hingegen die Form des Vitalstoffs, die in Pflanzen entsteht.

Auch wenn ihre Quellen und ihre Bezeichnungen sich voneinander unterscheiden, sind sie sich in der Wirkung sehr ähnlich. Beide sind aber im Grunde nutzlos, solange sie nicht in die aktive Form umgewandelt werden.

Was ist ein Vitamin D-Mangel?

Von einem Vitamin D-Mangel ist die Rede, wenn die Konzentration des Vitalstoffs im Blut zu niedrig ist, um für den aktuellen Bedarf auszureichen. Der Körper hat dann keine Möglichkeit, für die Gesundheit entscheidende Prozesse normal ablaufen zu lassen.

Hierdurch kann es zu einer Vielzahl von Symptomen, wie Rachitis bei Kindern und Osteoporose bei Erwachsenen, kommen. Ebenfalls typisch sind ein erhöhter Blutdruck, Entwicklungsstörungen, Muskelschwäche und -krämpfe. Auch Schmerzen der Nerven, Knochen und Gelenke können auftreten, ebenso wie Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch.

Wie Sie sehen, ist die Liste lang – und dabei handelt es sich lediglich um einen kurzen Ausschnitt der möglichen Symptome eines Vitamin D-Mangels.

Vitamin D-Mangel: Eine weitverbreitete Gefahr

In Deutschland sind mehr als drei Viertel der erwachsenen Männer und Frauen von einem Vitamin D-Mangel betroffen. Damit ist dieser Mangel besonders weit verbreitet.

Kein Wunder, denn das sonnigste Wetter herrscht in diesen Breitengraden nicht gerade. Dadurch lässt sich lediglich im Sommer annähernd genug des Prohormons bilden. Dummerweise verbringen die meisten Menschen aber nicht nur dann die meisten Sonnenstunden hinter geschlossenen Türen und Fenstern – sei es im Auto, Büro oder auf der Couch.

Hinzu kommt die hierzulande gebräuchliche Ernährungsweise, die nicht auf Vitamin D-reiche Lebensmittel fokussiert ist. Optimale Voraussetzungen also, um einen Mangel entstehen zu lassen.

Gefahr mit vielen Folgen

Nicht nur unangenehme Symptome können durch zu niedrige Vitamin D Werte auftreten, es gibt auch Zusammenhänge zwischen einem Mangel und verschiedenen Krankheiten. Darunter beispielsweise Diabetes aber auch Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte und Neurodermitis.

Zwar löst das Fehlen des Vitalstoffs die Krankheiten nicht in jedem Fall aus, es kann aber das Risiko für ihre Entstehung erhöhen oder eine bereits bestehende Krankheit verschlimmern.

Oftmals für tatsächlich durch einen Mangel ausgelöste Erkrankungen angeführte Beispiele sind Osteoporose bei Erwachsenen sowie Rachitis bei Kindern. Denn sinkt der Vitamin D-Spiegel, verringert sich auch die Fähigkeit des Körpers, Calcium aufzunehmen und in den Knochen und Zähnen einzulagern. Der Knochensubstanz fehlt dadurch ein wichtiger Baustein zur Aufrechterhaltung der Stabilität.

Im Skelett führt das zu einer Erweichung und damit zu Verformungen oder zur Brüchigkeit. Bei den Zähnen kann es zu ähnlichen Problemen kommen, dazu kann das Risiko für Karies steigen. Ein weiteres Beispiel für die Auswirkungen eines Mangels an den D Vitaminen ist das steigende Risiko für Diabetes.

Zu einer eher unbekannten Funktion des Vitamins D gehört die Gesunderhaltung der Bauchspeicheldrüse. Bei einem Mangel sinkt die Empfindlichkeit für Insulin, also das Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse beziehungsweise dem Pankreas produziert wird. Der erhöhte Blutzucker stellt an sich schon ein Risiko dar. Zudem kann es dazu kommen, dass er den Pankreas nachhaltig schädigt und dieser die Insulinproduktion stark verringert – was wiederum den Blutzucker nochmals erhöht. Hierdurch kommt es zur Diabetes.

D Vitamine können das Ansprechen des Körpers auf Insulin wieder verbessern, damit die Bauchspeicheldrüse schonen und das Risiko für Diabetes reduzieren. Ebenso zeigen Studien, dass eine gezielte Erhöhung des Vitamin D-Spiegels die Regulierung des Blutzuckers bei bereits bestehender Diabetes verbessern kann.

Wo ist Vitamin D enthalten?

Tierisches Vitamin D – also das Vitamin D3 – findet sich in nennenswerten Mengen fast ausschließlich in fettreichem Fisch. Hering, Forelle und Lachs sind wunderbare Quellen. Ebenso wie Lebertran. Geringere natürliche Vorkommen stecken in Eiern, Milch und Milchprodukten.

Für Vegetarier und Veganer sind dies selbstverständlich keine geeigneten Quellen, doch es gibt ja das Vitamin D2, also die pflanzliche Variante. Neben Avocados sind es hier auch Pilze, die den Vitalstoff liefern können. Zudem werden einige Lebensmittel mit der pflanzlichen Vitamin D-Variante angereichert.

Welche Wirkung hat Vitamin D?

Das D Vitamin hat nicht eine, sondern mehrere Wirkungen auf den und im Körper. Dazu gehören:

  • Mineralstoffaufnahme: D Vitamine werden benötigt, um Calcium aus der Nahrung aufnehmen und dieses in Knochen und Zähne einlagern zu können. Das ist zum einen für die Entwicklung während des Wachstums, zum anderen zur Vorbeugung der Demineralisierung entscheidend. Das Prohormon kann aber auch die Wirkung der knochenabbauenden Hormone aus den Nebenschilddrüsen verringern. Es schützt die Knochensubstanz also gleich doppelt.
  • Regulierung von Blutdruck und Herzrhythmus: Noch ist es nicht vollständig nachgewiesen, die Symptome bei einem Mangel sprechen allerdings dafür, dass der Vitalstoff eine regulierende Wirkung auf den Herz-Kreislauf hat. Bei Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen kann sich das Vitamin also positiv auswirken.
  • Immunsystem: Auch die genaue Rolle des Vitamins D auf die körpereigene Abwehr ist noch nicht vollständig erforscht. Klar ist aber, dass diese bei einem Mangel leidet. Dadurch steigt die Infektionsanfälligkeit. Ebenso scheint es einen Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen und einer Unterversorgung zu geben.
  • Nerven: Bei schwachen Nerven denken viele zuerst an die Gruppe der B Vitamine. Dabei können sich auch D2 und D3 auf sie auswirken. Ebenso wie auf das Gehirn. Entwicklungsverzögerung, Schmerzen und verlangsamtes Denken lassen darauf schließen, dass der Vitalstoff sowohl am Schutz der Nerven, als auch an deren Funktion beteiligt ist.
  • Ansprache auf Insulin: So wie oben erwähnt, kann eine ausreichende Aufnahme des Vitamins D dabei helfen, Diabetes vorzubeugen oder die Therapie erleichtern.
  • Muskeln: Ebenso wie auf die Knochen und Zähne hat der Vitalstoff auch eine Wirkung auf die Muskulatur. Das liegt zum einen an der verbesserten Aufnahme anderer Stoffe, die durch das D Vitamin erreicht werden kann. Zum anderen scheinen Calciferol beziehungsweise Cholecalciferol auch einen direkten Effekt auf das Muskelgewebe zu haben. Mangelerscheinungen beinhalten daher unter anderem Muskelschmerzen, -krämpfe und -schwäche.

Hinzu kommt, dass einige Studien eine präventive Wirkung auf verschiedene Krebsarten erkennen lassen. Abschließende, eindeutige Ergebnisse finden sich hier zwar noch nicht, die bisherigen Resultate lassen aber erkennen, dass zumindest ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Blutwert des Vitamins D und dem gesteigerten Risiko für unter anderem Pankreaskrebs, Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs besteht.

Welche Nebenwirkungen hat Vitamin D?

In gesunden Dosierungen hat das Vitamin keine Nebenwirkungen. Mangelt es daran, können die bereits erwähnten Symptome auftreten. Bei einer Überdosierung kann es jedoch ebenfalls zu unerwünschten Folgen kommen. Handelt es sich um eine kurzfristige Überdosierung, sind die folgenden Beschwerden mögliche Symptome:

  • Schwäche und Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • übermäßiger Durst
  • Störungen des Herzrhythmus

Handelt es sich lediglich um eine kurzzeitig gesteigerte Einnahme, in der Regel durch ungünstig dosierte Nahrungsergänzungspräparate, nehmen die Nebenwirkungen vergleichsweise schnell wieder ab. Anders verhält es sich, wenn das D Vitamin langfristig überdosiert wird.

Hierdurch kann eine Vergiftung entstehen, die meist längere Zeit unbemerkt bleibt. In der Folge ist oftmals der Calciumspiegel erhöht, wodurch sich der Mineralstoff in den Gefäßen und Organen ablagern kann. Nierensteine bis hin zur Niereninsuffizienz oder sogar dem Versagen der ausleitenden Organe können in der Folge auftreten.

Wie viel Vitamin D benötigt Ihr Körper?

Wie viel des Vitamins D in Ihrem individuellen Fall nötig ist, lässt sich nur schwer pauschal sagen. Schließlich ist der Bedarf von vielen Faktoren, wie der Zeit an der Sonne und dem Wohnort, abhängig. Es gibt dazu jedoch durchaus Empfehlungen, beispielsweise der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Diese beziehen sich aber lediglich auf Fälle, in denen die körpereigene Produktion des Vitamins völlig fehlt:

  • Säuglinge bis zu einem Jahr: 400 Internationale Einheiten (IE) beziehungsweise 10 Mikrogramm (µg) pro Tag
  • Kleinkinder ab einem Jahr, Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Schwangere und Stillende 800 IE beziehungsweise 20 µg pro Tag.

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) gibt als allgemeine Empfehlung für alle Altersgruppen und beide Geschlechter sowie für Schwangere und Stillende eine Tageszufuhr von 400 IE – also 10 Mikrogramm – an.

Wie Sie hieran schon erkennen können, wird zum einen kein Unterschied zwischen Kindern, Erwachsenen und Senioren getroffen. Zum anderen sind die Angaben recht gering und weder auf einen erhöhten Bedarf, wie er beispielsweise bei der Schwangerschaft oder bei Knochenbrüchen gegeben sein kann, noch auf sonstige Faktoren abgestimmt.

Eben das sind auch die Kritikpunkte an diesen Empfehlungen – die gerade einmal ausreichen, um einen starken Mangel in den meisten Fällen zu verhindern. Damit können aber weder Reserven aufgefüllt, noch tatsächlich ein guter Vitamin D-Spiegel im Blut erreicht werden. So gibt es Vermutungen, dass die angegebenen Mengen mindestens verfünffacht oder gar verzehnfacht werden müssten, um diese Ziele zu erreichen.

Da der Körper im Normalfall aber selbst den Vitalstoff in kleinerer oder größerer Menge herstellen kann, sollten Sie nun nicht direkt zu Präparaten mit 4000 oder gar 8000 IE an dem Vitamin greifen. Sprechen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt ab und stimmen Sie sie in Dosierung und Einnahmehäufigkeit individuell ab.

Was bedeuten Ihre Vitamin-D-Werte?

Wenn Sie Ihre Vitamin-D-Werte untersuchen lassen, sei es im Rahmen eines Blutbilds oder weil bereits der Verdacht auf einen Mangel besteht, kann der Spiegel als Momentaufnahme dienen und Ihnen eine Ahnung davon geben, wie es um die Versorgung bestellt ist.

Die Werte bedeuten im Einzelnen:

  • Unter 5 Mikrogramm pro Liter (µg/l) – schwerster Mangel
  • Unter 10 µg/l – schwerer Mangel
  • Unter 20 µg/l – Mangel
  • 20 bis 30 µg/l – Unterversorgung
  • 30 bis 50 µg/l – Optimum
  • 50 bis 70 µg/l – leicht erhöhter Vitamin D-Spiegel
  • 70 bis 150 µg/l – stark erhöhter Spiegel, jedoch besteht keine Vergiftung
  • Über 150 µg/l – Vergiftung mit Vitamin D

Hinweis: Achten Sie auf die Einheiten! Die Blutwerte können sowohl in Nanomol als auch in Nanogramm oder Mikrogramm, Millilitern und Litern angegeben werden. Es kann also eine Umrechnung nötig sein, um die oben genutzte Einheit zu erreichen und damit Vergleichswerte zu erhalten.

Welche Rolle spielt Vitamin D bei Kindern?

Wenn die Vitamin-D-Bildung im Alter nachlässt und die Knochen dadurch entkalken können, ist das bereits schlimm genug. In jüngeren Jahren kann der Effekt aber noch verheerender sein.

Der Vitalstoff wird zur Ausbildung eines gesunden Skeletts, starker Knochen und Zähne benötigt. Eine Unterversorgung kann daher nicht nur das Risiko von Knochenbrüchen und Karies erhöhen, sondern die Knochenmasse auch aufweichen und so zu Missbildungen und Verformungen führen.

Aus diesem Grund gibt es auch die sogenannte Rachitisprophylaxe bei Säuglingen, bei der Vitamin D ab der vierten Lebenswoche zugeführt wird. Kinderärzte empfehlen sogar, diese auf ältere Kinder und auch auf Jugendliche auszuweiten.

Die Ursache für diese Empfehlung liegt in den veränderten Bedingungen der Kindheit und Jugend. Der Nachwuchs verbringt vermehrt Zeit vor dem Monitor oder über Hausaufgaben, als beim Spielen im Freien. Zudem wird er auch besser vor der Sonne geschützt – während Lebertran in der Regel nicht mehr eingenommen wird.

Können Sie im Solarium Vitamin D tanken?

Zur Bildung von Vitamin D benötigt die Haut UVB-Strahlung. Diese gibt aber nicht jede Sonnenbank ab. In der Theorie können Sie also durchaus nicht nur Sonne, Entspannung und Bräune im Solarium tanken, sondern auch Vitamin D.

Voraussetzung hierfür ist, dass Sie die richtige Sonnenbank wählen. Informieren Sie sich also im Vorfeld, ob die vorhandenen Modelle UVB-Strahlung abgeben. Beachten Sie zudem die folgenden Hinweise:

  • Ebenso wie beim Baden in der natürlichen Sonne, verringert die Haut die Bildung des Vitamins D nach und nach. Es ist also nicht von Vorteil, wenn Sie sich einmal pro Woche oder auch nur einmal pro Monat stundenlang in die Sonne oder für eine Stunde in die deutlich intensiveren Strahlen eines Solariums legen. Je nach Hauttyp reichen 5 bis 15 Minuten auf der Sonnenbank aller zwei bis vier Wochen aus, um den Vitamin D-Spiegel anzuheben. Alternativ sollten Sie sich täglich mit möglichst viel unbedeckter Haut im Freien aufhalten und das Solarium nur bei Bedarf im Winter aufsuchen.
  • Übertreiben Sie es nicht! Wenn Sie das Solarium häufiger aufsuchen, um vorgebräunte Haut zu bekommen, kann das zwar einen gewissen Sonnenschutz aufbauen und in der Folge das Risiko für Sonnenbrand verringern, es reduziert aber auch die Vitamin D Bildung. Zudem steigt das Risiko für Hautschäden und Hautkrebs durch den übermäßigen Besuch des Solariums.
  • Beachten Sie, dass die meisten Solarien und Gesichtsbräuner nur ein sehr geringes Maß an UVB-Strahlung abgeben. Dafür aber reichlich UVA-Strahlung. Viel hilft also nicht viel, sondern schadet eher viel. Betrachten Sie den Solarienbesuch also als ein Hilfsmittel, das selten angewendet die Vitamin D-Versorgung ankurbeln kann – aber wie jedes Medikament auch Nebenwirkungen hat. Daher gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Wie kann ein Vitamin D-Mangel therapiert werden?

Zunächst einmal ist festzustellen, wie sich der Vitamin D-Spiegel verhält und wo genau er liegt. Handelt es sich wirklich durchgehend um einen Mangel oder fällt der Wert nur im Winter ab? Liegen andere Erkrankungen oder Übergewicht vor, die die Bildung oder Aufnahme erschweren beziehungsweise den Bedarf erhöhen?

Erst wenn die Ursachen und begleitenden Umstände bekannt sind, kann gezielt dagegen vorgegangen werden. Auch ohne diese Faktoren ist es aber möglich, eine Therapie zu beginnen. Zur Verfügung stehen dazu:

  • Präparate: Die künstliche Zuführung von Vitamin D hebt den Spiegel schnell an. Sie sollte aber abgestimmt erfolgen, um eine unnötige Überdosierung zu vermeiden.
  • Behandlung von zugrundeliegenden Krankheiten: Ob Übergewicht, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Lebererkrankungen oder Niereninsuffizienz, die eine Umwandlung der Vitamin D-Vorstufe verhindert – wird die zugrundliegende Krankheit behandelt, kann der Vitalstoff besser aufgenommen beziehungsweise umgewandelt werden.
  • Änderung der Lebensweise: Sie verbringen sommers wie winters den ganzen Tag drinnen und setzen auch kaum bis keine Vitamin D-reiche Lebensmittel auf den Speiseplan. Dann ist ein Mangel nicht nur vorprogrammiert – er kann auch relativ einfach behoben werden. Kurze aber regelmäßige Sonnenbäder oder sonstige Aktivitäten im Freien, mehr Fischmahlzeiten und Pilzgerichte können bereits Abhilfe schaffen.

Welche Vitamin D-Präparate sind sinnvoll?

Der Mangel an dem Sonnenvitamin oder genauer gesagt Sonnenhormon spricht für sich. Weder ist unser Aufenthalt unter freiem Himmel ausreichend, noch nehmen wir genug über die Nahrung auf.

Der Schritt zu Nahrungsergänzungsmitteln bietet sich daher an. Dabei muss aber auf die Dosierung und Darreichungsform geachtet werden. Setzen Sie auf Vitamin D2 und D3, denn diese können besonders gut aufgenommen und verwendet werden.

Beginnen Sie zudem mit kleinen Dosierungen, um eine übermäßige und potenziell gefährliche Überdosierung zu vermeiden. Dazu sollten Sie nicht vergessen, dass sowohl ein Mangel als auch eine Unterversorgung im Vorfeld diagnostiziert werden sollten.

Als Unterstützung bieten sich die bereits erwähnten, niedrigdosierten Vitamin D Präparate an. Die Calcium-Sandoz Osteo Kautabletten entsprechen mit 400 Internationalen Einheiten beziehungsweise 10 Mikrogramm der Empfehlung der FDA für alle Altersgruppen sowie der Empfehlung der DGE für Säuglinge und sind dadurch eine sichere Nahrungsergänzung für alle, die einen Mangel verhindern möchten.

Auch eine befristete Vitamin D Kur kann ratsam sein, vor allem im Winter. Eine gute Wahl zu diesem Zweck ist die Basica Intensiv-Kur. Diese hat einen Vitamin D Gehalt von 20 Mikrogramm und entspricht damit exakt der Empfehlung für Erwachsene der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Lebertran hilft gegen Vitamin D Mangel

Viele Menschen kennen Lebertran nur noch aus Erzählungen, Geschichten oder alten Filmen – als Mittel, mit dessen fürchterlichem Geschmack Kinder förmlich gequält wurden. Dabei ist der unglücklich benannte Leber-Tran tatsächlich eine wunderbare Nahrungsergänzung. Sofern er in Maßen eingenommen wird.

Denn Lebertran enthält nicht nur Vitamin D, sondern auch die Vitamine A und E sowie Fettsäuren. Dadurch kann er jedoch auch zu einer Überdosierung und damit Vergiftung führen. Besser als der pure, flüssige Lebertran sind daher Kapseln, die eine genaue Dosierung zulassen.

Netter Nebeneffekt: Der fischige Geschmack entfällt.

Wie kann Ihr Vitamin D-Wert getestet werden?

Sie sind selten in der Sonne und essen wenig Fisch? Eine Unterversorgung mit Vitamin D oder gar ein Mangel liegt dann natürlich nahe. Dennoch könnten sich eventuell bestehende Beschwerden auch durch das Fehlen anderer Nähr- und Vitalstoffe oder Krankheiten erklären lassen.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Vitamin D-Spiegel zu testen. Suchen Sie dafür einen Arzt auf und lassen Sie hier ein entsprechendes Blutbild anfertigen. Wiederholen Sie den Test nach zwei bis drei Monaten – auch wenn die Werte gut waren – um sicher zu gehen und den Verlauf des Werts einschätzen zu können.

Zudem sollten Sie sich genau über den exakten Wert informieren, um Schwankungen nachverfolgen und den genauen Erfolg einer Therapie einschätzen zu können.

Achtung!: Auch wenn es bereits erwähnt wurde, suchen Sie bei Beschwerden, Fragen und Unklarheiten in jedem Fall einen Arzt auf. Das gilt vor allem aber nicht nur dann, wenn Sie einen Mangel vermuten, die Einnahme von Ergänzungsmitteln in Betracht ziehen oder bereits an Symptomen leiden.

Beachten Sie zudem, dass dieser Artikel weder einen Arztbesuch noch ärztliche Testungen ersetzt.

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