Traubensilberkerze

Traubensilberkerze

Traubensilberkerze Beschreibung

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa oder Actaea racemosa) ist eine ausdauernde und krautige Pflanze der Gattung der Christophskräuter (Actaea, früher Cimicifuga) und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Das Wort „Cimicifuga“ stammt von den lateinischen Begriffen „cimex“ und „fugare“, die mit „Wanze“ („cimic“) und „flüchten“ („fugare“) übersetzt werden. Daher entstand auch die deutsche Bezeichnung „Wanzenkraut“. Die Bedeutung des Namens bezieht auf eine verwandte Art der Gattung und deutet auf den unangenehmen Geruch zur Vertreibung von Wanzen hin.

Die bis 1,50 Meter in die Höhe wachsende Heilpflanze ist im Osten Nordamerikas heimisch und wächst dort an schattigen Plätzen, in moorigen Gebieten und Wäldern. Aus einem festen, stark verzweigten, kräftigen, knotigen und schwärzlichen Wurzelstock (Rhizom) in zylindrischer Form wachsen die aufrechten, geblätterten und glatten Stängel der Pflanze.

Die großen, doppelt oder dreifach gefiederten, glatten Laubblätter der Traubensilberkerze sind spitz, eingeschnitten, gezähnt und tief gesägt.

In der Blütezeit von Juni bis September entstehen die vielen, kleinen, silbrig-weiß-grünlich leuchtenden, kerzenförmigen Blüten, die einen schmalen Blütenstand in Form einer Traube ausbilden. Der Blütenstand erreicht eine Länge bis zu 90 Zentimetern. Das Erscheinungsbild des Blütenstands sowie die Blüten, die an Kerzen erinnern, sind für den Namen Traubensilberkerze verantwortlich. Der Blütenkelch besteht aus 4 grünlichen, weißen Blättern und Kronblättern, die unmittelbar nach dem Aufblühen abfallen. Es ist nur ein Fruchtknoten vorhanden, aus dem sich dann die Früchte der Traubensilberkerze entwickeln.

Früchte der Traubensilberkerze

Die Früchte erscheinen in Form einer eiförmigen, ovalen Kapsel. In den Kapseln sind dann zahlreiche, bräunliche Samen enthalten, die etwa 3 Millimeter groß werden.

Die Traubensilberkerze kam erst im 19. Jahrhundert nach Europa und wurde zunächst als dekorative Zierpflanze in Gärten angepflanzt. Inzwischen ist die Traubensilberkerze längst fester Bestandteil innerhalb der Phytotherapie und kommt hauptsächlich aufgrund ihrer östrogenähnlichen Eigenschaften zur Behandlung von Wechseljahrs- und Menstruationsbeschwerden in der Frauenheilkunde zum Einsatz.

Traubensilberkerze Inhaltsstoffe

Für pharmazeutische Zwecke werden nicht die Blüten, sondern der Wurzelstock der Traubensilberkerze genutzt. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Pflanze sind Triterpenglykoside (Actein und Cimigenolmonoxylosid), Phenolcarbonsäuren. Hinzu kommen Inhaltsstoffe wie Alkaloide, Isoferulasäure, Harze, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe und ätherische Öle.

Die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze besitzen hormonähnliche Eigenschaften wie vom weiblichen Geschlechtshormon Östrogen. Zahlreiche Studien belegen inzwischen den positiven Effekt der Traubensilberkerze auf den weiblichen Hormonhaushalt. Die östrogenähnlichen Eigenschaften kommen besonders zur Behandlung gegen Wechseljahrsbeschwerden, Zyklusstörungen und Menstruationsbeschwerden zum Einsatz.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist auf Inhaltstoffe Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter sind ätherische Öle für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.

Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an. Stehen bei den Inhaltstoffen also die Bitterstoffe im Vordergrund, eignen sich die Pflanzen zur Behandlung von Störungen im Magen-Darm-Trakt oder bei Beschwerden in der Galle. Die Bitterstoffe sorgen außerdem auch für den stark bitteren Geschmack der Droge.

Traubensilberkerze Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Für medizinische Zwecke werden die Wurzelstöcke und die verzweigten Wurzeln der Traubensilberkerze verwendet. Die Erntezeit zur Drogengewinnung findet im Herbst und Spätherbst nach der Fruchtreife statt. Die Pflanzen sollten mindestens 3 Jahre alt sein, bevor die Wurzeln und Wurzelstöcke aus der Erde ausgegraben werden, weil dann der Gehalt an Inhaltsstoffen am höchsten ist. Nach dem Ausgraben werden die Pflanzenteile gründlich von der Erde befreit, gereinigt und gewaschen. Anschließend werden die Wurzeln in kleine Stücke geschnitten und entweder frisch verarbeitet oder an einem warmen, trockenen Platz getrocknet. Die Temperaturen zur Trocknung betragen um die 40° bis 50° Celsius.

Die Droge besteht demnach aus den getrockneten Wurzelstöcken mit den verzweigten Wurzeln. Der Wurzelstock verfügt meist über eine Länge von 15 Zentimetern und 2 Zentimeter Breite. Kennzeichnend für die Droge sind die dunkelbraune-schwärzliche Farbe sowie die längsfurchigen, stark knotigen, unregelmäßigen Strukturen. An der Unterseite befinden sich die 3 Millimeter dicken Wurzeln. Die vielen dünnen Wurzelteile mit Längsfurchen sind dunkelrotbraun gefärbt.

Die Drogenbezeichnung der Wurzelstöcke mitsamt verzweigter Wurzeln der Traubensilberkerze lautet Cimicifugae radix. Der Wurzelstock wird mit Cimicifugae rhizoma bezeichnet. Der Geruch der Droge wird als eigenartig beschrieben und der Geschmack als bitter, scharf und zusammenziehend.

In Europa wird die Pflanze aufgrund hoher Nachfrage zur Arzneimittelproduktion aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Aspekten angebaut. Auf dem Markt existieren um die 100 verschiedene Arzneimittel mit dem Extrakt aus dem Traubensilberwurzelstock. Die Qualität für Arzneimittel, die Extrakte aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze enthalten, wird im Europäischen Arzneibuch (Ph.Eur.) festgelegt.

Traubensilberkerze Wirkung

Die Inhaltsstoffe von Cimicifugae radix verfügen über eine hormonartige Wirkung auf die weiblichen Geschlechtsorgane. Die östrogenähnlichen Eigenschaften kommen besonders zur Behandlung gegen Wechseljahrsbeschwerden, Zyklusstörungen und Menstruationsbeschwerden zum Einsatz. Weiter werden den Inhaltsstoffen der Droge im Zusammenspiel eine krampflösende, schmerzlindernde, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Die Inhaltsstoffe wirken sich ausgleichend auf den gestörten, weiblichen Hormonhaushalt aus und bringen diesen wieder ins Gleichgewicht.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte), das BGA und die WHO empfehlen die Anwendung mit Zubereitungen aus den Wurzeln der Traubensilberkerze bei Beschwerden während der Wechseljahre. Für den Einsatz bei prämenstruellen Beschwerden (PMS), Menstruationsbeschwerden wie eine schmerzhafte Periode (Dysmenorrhoe) liegen bisher noch keine wissenschaftlichen Studien vor. Die Kommission E hält trotzdem eine Anwendung bei prämenstruellen und dysmenorrhoischen, psychovegetativen und psychischen Beschwerden für sinnvoll.

Die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürwortet die Anwendung mit Traubensilberkerze ausschließlich bei Wechseljahrsbeschwerden, die mit Hitzewallungen, starkem Schwitzen, Schlafproblemen und nervöser Gereiztheit einhergehen.

Die Traubensilberkerze hat eine lange Anwendungstradition und ist zudem für eine gute Verträglichkeit bekannt. Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche der Traubensilberkerze bei Bluthochdruck, depressiven Verstimmungen, Muskelschmerzen, nervöser Erregung, rheumatischen Beschwerden, Schwindel und Ohrensausen und Tinnitus.

Traubensilberkerze Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei der Anwendung von Traubensilberkerzen-Zubereitungen können in seltenen Fällen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühle oder Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit auftreten. Auch sind allergische Reaktionen möglich. Bei einer Überdosierung von 5 Gramm der getrockneten Wurzel können Vergiftungserscheinungen wie heftige Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Zittern und Steifheit der Glieder auftreten.

Frauen mit östrogenabhängigen Tumoren, die in Behandlung sind oder waren, sollten von einer Behandlung mit Traubensilberkerzen-Präparaten absehen, weil dazu noch keine Erfahrungswerte vorliegen. Das gilt für alle hormonsensitiven Erkrankungen wie Brust- Gebärmutter- oder Eierstockkrebs.

Achtung bei Traubensilberkerze während Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf eine Anwendung mit Präparaten der Traubensilberkerze verzichtet werden, weil es keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit gibt. Das gleiche gilt für Säuglingen und Kleinkindern unter 12. Auch Menschen die antihypertensive Medikamente einnehmen, sollten Traubensilberkerzen-Präparate nicht einnehmen, weil Wechselwirkungen auftreten können.

Traubensilberkerze Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

Nordamerikanische Ureinwohner behandelten rheumatische Beschwerden, Arthrose, Ischias, Gelbfieber, Schlangenbisse, Nierenbeschwerden und Frauenleiden mit der Traubensilberkerze, die sie dementsprechend auch „Schlangenwurzel“ nannten. Auch setzten sie die Pflanze mit ihrer geburtserleichternden, entkrampfenden und schmerzlindernden Wirkung gerne ein. Orientalische Sorten wie beispielsweise Cimicifuga foetida und Cimicifuga daburica werden im Bereich der Chinesischen Medizin besonders bei fiebrigen Erkältungserkrankungen, Kopfschmerzen, Masern und Geschwüren verwendet. Im 19. Jahrhundert hielt die Heilpflanze dann in der europäischen Kräuterheilkunde Einzug. Anwendungsgebiete in der traditionellen Medizin sind Beschwerden innerhalb des rheumatischen Formenkreises, Atemwegserkrankungen, Halsschmerzen, Bronchitis, Fieber, Frauenleiden wie Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden sowie gegen Nervosität. Traditionell wirken Zubereitungen mit der Traubensilberkerze gegen asthmatische Beschwerden und leichten Herzbeschwerden. Auch bei Diabetes Typ 2 kann die Heilpflanze Linderung verschaffen.

Die Traubensilberkerze hat eine lange Anwendungstradition und ist zudem für eine gute Verträglichkeit bekannt. Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche der Traubensilberkerze bei Bluthochdruck, depressiven Verstimmungen, Muskelschmerzen, nervöser Erregung, rheumatischen Beschwerden, Schwindel und Ohrensausen und Tinnitus.

Anwendungsbeispiele von Traubensilberkerze-Medikamenten

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit den wertvollen Inhaltstoffen der Traubensilberkerze in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Lösungen und Tinkturen angeboten. Auf dem Markt existieren um die 100 verschiedene Arzneimittel mit dem Extrakt aus dem Traubensilberwurzelstock. Auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen sind Präparate in der Apotheke im Sortiment vertreten.

Die Anwendung als Tee-Zubereitung ist nicht gebräuchlich und kommt nur innerhalb der traditionellen Medizin zum Einsatz. Für eine Tee-Zubereitung werden die Wurzeln der Pflanze verwendet.

Präparate aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze werden hauptsächlich für die Behandlung von Wechseljahrbeschwerden mit Hitzewallungen, vermehrten Schweißabsonderungen, Nervosität, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen angewendet. Aber auch bei Zyklusstörungen und prämenstruellen Beschwerden werden die Präparate für therapeutische Zwecke eingenommen sowie bei psychischen Beschwerden wie depressive Verstimmung, Nervosität, Reizbarkeit, Leistungs- und Gedächtnisminderung.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte), das BGA und die WHO empfehlen die Anwendung mit Zubereitungen aus den Wurzeln der Traubensilberkerze bei Beschwerden während der Wechseljahre. Für den Einsatz bei prämenstruellen Beschwerden (PMS), Menstruationsbeschwerden wie eine schmerzhafte Periode (Dysmenorrhoe) liegen bisher noch keine wissenschaftlichen Studien vor. Die Kommission E hält trotzdem eine Anwendung bei prämenstruellen und dysmenorrhoischen, psychovegetativen und psychischen Beschwerden für sinnvoll.

Die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürwortet die Anwendung mit Traubensilberkerze ausschließlich bei Wechseljahrsbeschwerden, die mit Hitzewallungen, starkem Schwitzen, Schlafproblemen und nervöser Gereiztheit einhergehen.

Die Traubensilberkerze hat eine lange Anwendungstradition und ist zudem für eine gute Verträglichkeit bekannt. Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche der Traubensilberkerze bei Bluthochdruck, depressiven Verstimmungen, Muskelschmerzen, nervöser Erregung, rheumatischen Beschwerden, Schwindel und Ohrensausen und Tinnitus.

Traubensilberkerze Dosierung und Einnahme

Üblich ist die Anwendung von Fertigpräparaten aus der Apotheke, die immer so eingenommen und dosiert werden sollten, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Die Tagesdosis beträgt entsprechend der Zubereitungen 40 Milligramm des Extraktes. Bei einer Überdosierung von 5 Gramm der getrockneten Wurzel können Vergiftungserscheinungen wie heftige Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Zittern und Steifheit der Glieder auftreten.

Traubensilberkerzen gelten als eine der wichtigsten Heilpflanzen bei Wechseljahrsbeschwerden. Die Anwendung sollte aber über einen längeren Zeitraum erfolgen, damit sich die Wirkung entfalten kann. Die Anwendungsdauer sollte allerdings 6 Monate nicht überschreiten.

Für eine Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel Traubensilberkerzenwurzel (max. 1 Gramm) mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte zugedeckt etwa 15 Minuten ziehen, dann wird der Aufguss durch ein Sieb abgeseiht. Täglich sollten maximal 3 Tassen von dem Tee in kleinen Schlückchen getrunken werden.

Traubensilberkerze Zubereitungen

Die Tee-Zubereitung mit den Wurzeln der Traubensilberkerze ist nicht gebräuchlich. Üblich für die Anwendung mit Traubensilberkerze sind zahlreiche Fertigpräparate aus der Apotheke in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Lösungen und Tinkturen.

Im Bereich der traditionellen Heilkunde werden Tee-Zubereitungen zur Behandlung von Beschwerden eingenommen.

Tee-Zubereitung mit der Traubensilberkerzenwurzel

Eine Tee-Zubereitung kommt zur innerlichen Behandlung von Beschwerden während der Wechseljahre und Menstruationsbeschwerden zum Einsatz.

Für eine Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel Traubensilberkerzenwurzel mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte zugedeckt etwa 15 Minuten ziehen, dann wird der Aufguss durch ein Sieb abgeseiht. Täglich sollten maximal 3 Tassen von dem Tee in kleinen Schlückchen getrunken werden.

Alkoholische Tinktur aus Traubensilberkerzenwurzel

Zur Herstellung einer Tinktur wird verdünnter Weingeist, Korn oder Wodka benötigt. In eine Flasche oder einem Schraubdeckel-Glas werden in einem Verhältnis von 20 Teilen Traubensilberkerzenwurzel etwa 100 Teile des Alkohols gegeben und alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen gelassen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Die alkoholische Tinktur ist bis zu 5 Jahre haltbar. Die Dosis für eine Traubensilberkerzenwurzel-Tinktur beträgt 10 bis 30 Tropfen in Wasser ausgelöst und maximal 3x täglich eingenommen.

Traubensilberkerze Geschichte

Bei den Ureinwohnern Nordamerikas wird die Traubensilberkerze schon lange als Heilpflanze genutzt und wurde bei vielen verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Nordamerikanische Ureinwohner behandelten rheumatische Beschwerden, Arthrose, Ischias, Gelbfieber, Schlangenbisse, Nierenbeschwerden und Frauenleiden mit der Traubensilberkerze, die sie dementsprechend auch „Schlangenwurzel“ nannten. Auch setzten sie die Pflanze mit ihrer geburtserleichternden, entkrampfenden und schmerzlindernden Wirkung gerne bei Frauen während des Geburtsvorganges ein.

Auch im Bereich der Traditionellen chinesischen Medizin wurden orientalische Sorten der Pflanzen, wie zum Beispiel Cimicifuga foetida und Cimicifuga daburica besonders bei fiebrigen Erkältungserkrankungen, Kopfschmerzen, Masern und Geschwüren verwendet.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gelangte die Pflanze in die europäischen Gärten, aber erst Im 19. Jahrhundert hielt die Heilpflanze dann in der europäischen Kräuterheilkunde Einzug. Schriftliche Erwähnung fand die Traubensilberkerze erstmals in einem Buch über amerikanische Heilpflanzen im Jahr 1801. In das Arzneibuch der Vereinigten Staaten wurde die Pflanze in den Jahren zwischen 1820 und 1926 aufgenommen. Anwendungsgebiete in der traditionellen Volksmedizin sind Beschwerden innerhalb des rheumatischen Formenkreises, Atemwegserkrankungen, Halsschmerzen, Bronchitis, Fieber, Frauenleiden wie Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden sowie gegen Nervosität. Traditionell wirken Zubereitungen mit der Traubensilberkerze gegen asthmatische Beschwerden und leichten Herzbeschwerden. Auch bei Diabetes Typ 2 kann die Heilpflanze Linderung verschaffen.

Traubensilberkerze in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Gerne werden Heilpflanzen mit einer ähnlichen Wirkung oder mit gleichen Anwendungsgebieten kombiniert, um die Wirkung zu ergänzen, unterstützen oder zu intensivieren. Zu den Heilpflanzen, die gut mit Traubensilberkerze kombiniert werden können, gehören zum Beispiel Heilpflanzen mit einer krampflösenden Wirkung wie Kamille und Schafgarbe. Bei Wechseljahrsbeschwerden, die u.a. mit Herzbeschwerden einhergehen, wirkt sich eine Kombination mit Weißdorn positiv aus. Auch Mönchspfeffer, Johanniskraut und Rotklee lassen sich gut mit Traubensilberkerze kombinieren.

Bei Wechseljahrsbeschwerden mit Hitzewallungen, Schlafstörungen, Schweißausbrüchen, Herzrasen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen hat sich eine beruhigende, gegen Hitzewallungen stabilisierende Tee-Mischung aus je 20 Gramm Rotkleekraut, Rhabarberwurzel, Johanniskraut, Mönchspfeffersamen und Traubensilberwurzel bewährt.

Folgende Tee-Mischung aus 25 Gramm Borretschkraut, 20 Gramm Johanniskraut, 30 Gramm Mönchspfeffersamen und 25 Gramm Traubensilberwurzel kann bei typischen, prämenstruellen Beschwerden (PMS), die mit Bauch- und Rückenschmerzen, Spannungsgefühlen in der Brust, Hitzewallungen, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Reizbarkeit, depressiver Verstimmung oder Erschöpfung einhergehen, eine stabilisierende und entkrampfende Wirkung entfalten.

Bei Osteoporose mit der Gefahr spontaner Knochenbrüche kann eine östrogenstabilisierende, Kalzium zuführende und gegen Knochenschwund wirkende Tee-Kombination aus je 25 Gramm Traubensilberkerzenwurzel, getrockneten Grünkohlblättern, Frauenmantelkraut und Mönchspfeffersamen zum Einsatz kommen.

Traubensilberkerze in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Cimicifuga racemosa wird aus dem frischen Wurzelstock mit den anhängenden Wurzeln hergestellt. Die homöopathische Arznei wird in den Aufbereitungsmonographien der Kommission D am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Behandlung von rheumatischen und wirbelsäulenbedingten Muskelschmerzen, krampfartigen Schmerzen des Herzens, Magen-Darm-Traktes, der Gallenblase und im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane erwähnt. Auch für eine Behandlung bei Menstruations- Schwangerschafts- und Wechseljahrsbeschwerden sowie bei depressiven Verstimmungen hat sich die Kommission D ausgesprochen.

Die Hauptanwendungsgebiete in der Homöopathie sind Frauenleiden wie Beschwerden vor und während der Menstruation, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren. Das Mittel wirkt auf die weiblichen Geschlechtsorgane, Nervensystem, Magen-Darm-Trakt, Muskeln und den Bewegungsapparat.

Menschen, die das Mittel Cimicifuga benötigen, zeigen eine starke Erregbarkeit des Nervensystems. Das äußert sich in Ruhelosigkeit, schnellem Reden und ausgeprägtem Bewegungsdrang. Weiter leiden die Personen unter Schlafstörungen, Ängsten, Muskelverspannungen und hormonell bedingten Kopfschmerzen.

Die Schmerzen sind sehr stark und es besteht auch eine ausgeprägte Schmerzempfindlichkeit. Die Muskeln sind wundschmerzhaft, wie zerschlagen und gehen mit einem Schweregefühl einher. Die Symptome treten relativ unregelmäßig auf und verändern sich oder wechseln sich ab, besonders körperliche Symptome und Gemütssymptome.

Die Cimicifuga-Patienten werden häufig als zierliche, empfindsame, nervöse und verfrorene Menschen beschrieben. Die Beschwerden verbessern sich deshalb auch durch Wärme und verschlechtern sich durch Kälte oder Zugluft sowie während der Menstruation und durch Aufregung.

Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12 und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen. Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Verschiedene Traubensilberkerzensorten

Cimicifuga racemosa ist eine ausdauernde Pflanze der Gattung der Christophskräuter (Actaea, früher Cimicifuga) und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Neben der Heilpflanze Traubensilberkerze oder Cimicifuga racemosa gibt es noch verwandte Arten, die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) Verwendung finden.

Dabei handelt es sich um orientalische Sorten wie beispielsweise Cimicifuga foetida und Cimicifuga daburica. Die Heilpflanzen werden im Bereich der Chinesischen Medizin besonders bei Erkältungserkrankungen und Masern verwendet.

Weitere Arten stammen aus Kanada, Alaska und den USA wie Actaea pachypoda mit weißen Früchten und Actaea rubra mit roten Früchten.

Tipps zum Anbau von Traubensilberkerze

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa oder Actaea racemosa ) ist eine ausdauernde und krautige Pflanze der Gattung der Christophskräuter (Actaea) und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Heimisch ist die Pflanze in Nordamerika, sie kann aber auch im heimischen Garten angepflanzt werden. Im Garten entfaltet die Silberkerze ihre Wirkung besonders schön vor dunklem Hintergrund von Gehölzen oder Hecken. Traubensilberkerzen sind relativ anspruchslose, robuste und unempfindliche Pflanzen, trotzdem sollten einige Bedingungen bezüglich Bodenbeschaffenheit und Standort berücksichtigt werden, damit die Pflanzen gut gedeihen können.

Der Boden sollte humusreich, lehmig und etwas feucht bis sumpfartig sein. Staunässe verträgt die Pflanze jedoch nicht und sollte unbedingt vermieden werden. Als Standort bevorzugt die Silberkerze kühle, schattige oder halbschattige Plätze, aber auch im lichten Schatten von Hecken, Sträuchern oder Bäumen fühlt sie sich wohl. Für die Düngung eignet sich ein Kompost als bester Dünger. Alternativ hilft auch ein Langzeitdünger für Blühpflanzen.

Die Traubensilberkerze kann sowohl aus Samen angezogen oder durch Stecklinge und Wurzelteilung vermehrt werden. Unter Gärtnern ist die Teilung der Wurzeln eine verbreitete Methode zur Anpflanzung. In den Herbstmonaten kann die ausdauernde und winterharte Staude im Wurzelbereich geteilt und neu verpflanzt werden. Es kann aber auch Saatgut im Herbst ausgesät werden. Das Keimverhalten gestaltet sich oftmals als eher schwierig, weil die Samen so genannte Kaltkeimer sind und eine ausgeprägte Kältephase benötigen, um überhaupt keimen zu können. Aus diesem Grund ist die Vermehrungsform der Wurzelteilung empfehlenswert. Krankheiten und Schädlinge sind nicht zu erwarten, wenn die Silberkerze am richtigen, schattigen Standort und mit entsprechender Bodenqualität wachsen und gedeihen kann. Auch vertreibt der eher unangenehme Geruch der Pflanze Insekten und Schädlinge. Das einzige was die Pflanze nicht mag ist Trockenheit.

Traubensilberkerze-Produkte aus der Apotheke

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit den wertvollen Inhaltstoffen der Traubensilberkerze in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Lösungen und Tinkturen angeboten. Auf dem Markt existieren um die 100 verschiedene Arzneimittel mit dem Extrakt aus dem Traubensilberwurzelstock.

Die Anwendung als Tee-Zubereitung ist nicht gebräuchlich und kommt nur innerhalb der traditionellen Medizin zum Einsatz. Für eine Tee-Zubereitung werden dann die Wurzeln der Pflanze verwendet.

Präparate aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze werden hauptsächlich für die Behandlung von Wechseljahrbeschwerden mit Hitzewallungen, vermehrten Schweißabsonderungen, Nervosität, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen angewendet. Aber auch bei Zyklusstörungen und prämenstruellen Beschwerden werden die Präparate für therapeutische Zwecke eingenommen sowie bei psychischen Beschwerden wie depressive Verstimmung, Nervosität, Reizbarkeit, Leistungs- und Gedächtnisminderung.

Traubensilberkerze-Produkte aus der Apotheke

Cimicifuga-Filmtabletten

Cimicifuga-Filmtabletten sind zum Einnehmen bei Wechseljahrsbeschwerden und können zur unterstützende Behandlung bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen zum Einsatz kommen.

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn zusätzlich Beschwerden wie Störungen oder Wiederauftreten der Regelblutung auftreten. Gegen eine Anwendung mit Cimicifuga sprechen eine Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe oder ein östrogenabhängiger Tumor, auch in der Vorgeschichte sowie einer eingeschränkten Lebertätigkeit. Erwachsene unter 45 Jahren sollten diese Arznei nicht anwenden.

Rein pflanzliche Cimicifuga-Tabletten

Des Weiteren gibt es Cimicifuga auch als ein rein pflanzliches Präparat. Die Filmtabletten und kommen zur Besserung von psychischen und neurovegetativen Beschwerden, bedingt durch die Wechseljahre, zum Einsatz. Auch zur unterstützenden Behandlung bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen können diese Tabletten mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Die Tabletten dürfen nicht gelutscht werden und können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Wirkung tritt erst nach etwa 2 Wochen ein und ohne ärztlichen Rat sollte die Behandlung nicht länger als 3 Monate dauern.

Zubereitungen aus dem Cimicifugawurzelstock weisen eine östrogenartige Wirkung auf. Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Cimicifuga-Tropfen

Eine weitere Form von Cimicifuga sind Tropfen zum Einnehmen. Gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis gehören zu den Anwendungsgebieten Beschwerden während der Wechseljahre, die insbesondere mit Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Kreislaufstörungen einhergehen. Die Tropfen können aus 6 verschiedenen Heilpflanzen, die für ein harmonisches Gleichgewicht sorgen, bestehen: Eselsdistel, Bilsenkraut und Primel wirken sowohl ausgleichend auf den Tag-Nacht-Rhythmus als auch auf das Herz-Kreislauf-System. Diese Harmonisierung wird von der Keimzumpe noch unterstützt. Die bei den Wechseljahren besonders bewährte Heilpflanze Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) zeigt besonders günstige Wirkungen auf psycho-vegetative Beschwerden wie Hitzewallungen, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Herzgespann hat insgesamt eine beruhigende Wirkung.

Soweit nicht anders verordnet werden 1 – 3 x täglich 10 – 20 Tropfen vor den Mahlzeiten mit Wasser verdünnt eingenommen. Die Dilution enthält etwa 28 Vol.-% Alkohol.

Traubensilberkerze, Schlangenwurzel, Cimicifuga

Traubensilberkerze, Schlangenwurzel, Cimicifuga in Form von geschnittener Traubensilberkerzenwurzel stammt aus konventionellem Anbau. Die Indikationen für eine Tee-Zubereitung sind Wechseljahrs- und Menstruationsbeschwerden. Der Tee soll ebenfalls Linderung bei Asthma, Herzbeschwerden und Diabetes verschaffen. 1-2 Teelöffel der geschnittenen Droge werden auf 1 Tasse kochendes Wasser geben und 15 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wird der Aufguss abgeseiht und schluckweise getrunken. 1 bis 3 Tassen täglich werden empfohlen.

Cimicifugawurzelstock-Trockenextrakt

Außerdem gibt es ein weiteres pflanzliches Arzneimittel bei Wechseljahrsbeschwerden der Frau mit dem Wirkstoff des Cimicifugawurzelstock-Trockenextrakts. Das Arzneimittel wird im allgemeinen bei Wechseljahrsbeschwerden empfohlen, die häufig mit Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen, Nervosität, Herzklopfen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen einhergehen. Diese Symptome sind durch die hormonelle Umstellung im weiblichen Körper zu erklären. Das Präparat kann auch eingesetzt werden bei Menstruationsbeschwerden wie PMS (Prämenstruelles Syndrom), Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) und bei Beschwerden des willkürlichen Nervensystems (neurovegetative Beschwerden).

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Edzard Ernst: Praxis Naturheilverfahren – Wissenschaftliche Bewertung, Nutzen-Risiko-Analyse und Entscheidungshilfen. Springer Verlag 2001

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004

Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban & Fischer Verlag 2005

William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag 2007

 

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