Tipps gegen Spliss

Tipps gegen Spliss

Wer seine Haare wachsen lassen möchte, geht einfach nur nicht mehr so oft zum Friseur? Im Gegenteil. Lange Haare benötigen besonders viel Aufmerksamkeit, denn andernfalls macht Spliss schnell Schluss mit der Haarpracht. Haben die Haarenden erst einmal begonnen sich aufzuspalten, hilft nur noch die Schere. Doch wer regelmäßig nachschneiden lässt und seine Haare pflegt, kann Spliss vermeiden. Lesen Sie die wichtigsten Tipps für gesunde Spitzen.

Was ist Spliss und wie entsteht er?

Kopfhaare wachsen im Monat ungefähr einen Zentimeter. Um Schulterlänge zu erreichen, brauchen sie etwa zwei bis drei Jahre – eine lange Zeit, in der die Haare viel mitmachen. Waschen, Bürsten und Stylen hinterlassen ihre Spuren. Gerade die Spitzen, wo die Haare am ältesten sind, wirken häufig trocken und glanzlos. Spalten sich die Haare an den Spitzen, spricht man von Spliss. Dieser kann sich bis zu den Wurzeln hochziehen.

Spliss entsteht durch die Belastungen, denen unser Haar ausgesetzt ist. Dazu gehören zum Beispiel Bürsten und Frisieren und die mechanische Reibung, die entsteht, wenn das Haar auf den Schultern aufliegt oder an der Kleidung scheuert. Zu viel Hitze beim Stylen strapaziert es ebenso wie chemische Produkte, zum Beispiel Haarfärbemittel oder ein ungeeignetes Shampoo.

Die Radikalkur: Haar mit Spliss schneiden

Spliss lässt sich nicht mit Haarspülungen und Kuren wegzaubern. Spezielle Pflegeprodukte versiegeln die Spitzen höchstens und verhindern, dass sich das Haar weiter spaltet. Um den unerwünschten Haarbruch an den Spitzen loszuwerden, hilft nur eins: auf dem Friseurstuhl Platz nehmen. Der Friseur analysiert den Haarzustand und schneidet so viel ab, dass der Spliss keinen Schaden mehr anrichten kann.

Besonders gründlich wird es mit einem Spliss-Schnitt. Dafür zwirbelt der Friseur das Haar in einzelne Strähnen. Die gespaltenen Spitzen stehen dabei ab und werden abgeschnitten. Dies hat den Vorteil, dass der Friseur auch gespaltene Enden erwischt, die sich bereits in die Längen hochgezogen haben. An der Länge der Haare ändert sich dabei nichts. Viele Salons schwören bei Spliss auf die heiße Schere. Dabei werden die Spitzen ganz normal geschnitten. Allerdings kommt eine erhitzte Schere zum Einsatz, welche die Haarenden glatt abschneidet und dabei versiegelt. Dadurch soll neuer Spliss verhindert werden.

Ist der Spliss erstmal beseitigt, müssen Sie das Haar regelmäßig nachschneiden lassen, damit es gesund bleibt. Das ist ärgerlich, wenn Sie die Haare eigentlich wachsen lassen wollen. Doch für schönes, volles Haar muss man Opfer bringen: Auch bei guter Pflege sollten Sie alle 2 bis 3 Monate die Schere an die Haare lassen.

Die richtige Pflege: So hat Spliss keine Chance

Gespaltene Enden kann man nicht mit Pflegeprodukten kitten. Gut gepflegtes Haar ist allerdings deutlich widerstandsfähiger gegen den unerwünschten Haarbruch. Gerade bei längeren Haaren empfiehlt es sich, auf hochwertige Shampoos und Pflegeprodukte zu achten. Ein Shampoo mit milden Tensiden trocknet das Haar auch bei täglichem Waschen nicht aus. Verwenden Sie lauwarmes statt heißem Wasser, wenn Sie Ihre Haare ausspülen, denn so schonen sie es. Geben Sie nach dem Waschen etwas Spülung in die Längen. Sie bewirkt, dass sich die Schuppenschicht, die sich während des Waschens öffnet, wieder schließt. Das Haar sieht dadurch gesund und glänzend aus und lässt sich leichter bürsten. Das wiederum reduziert die mechanische Belastung.

Nach dem Waschen massieren Sie eine kleine Menge Spitzenserum oder ein Haaröl in die Spitzen ein. Achten Sie auf die richtige Dosierung: Erwischen Sie zu viel Öl, sehen Ihre Haare schnell fettig aus. Gönnen Sie Ihrem Schopf einmal in der Woche eine reichhaltige Kur mit Pflegestoffen wie Keratin. Sie zieht mehrere Minuten lang ein und pflegt die Haare intensiver als eine Spülung.

Den Stress fürs Haar reduzieren

Wer Spliss vermeiden möchte, sollte auf die Dinge verzichten, die das Haar überhaupt erst spalten. Rubbeln Sie Ihre Haare nach dem Waschen nicht trocken, sondern drücken Sie sie sanft mit dem Handtuch aus. Eine Bürste hat im nassen Haar nichts zu suchen. Da nasse Haare deutlich dehnbarer sind als trockene, beschädigen Sie sie, wenn Sie mit der Bürste daran ziehen. Besser ist es, kleine Knötchen mit einem Kamm aufzulösen. Achten Sie dabei auf das richtige Handwerkszeug: Kaufen Sie hochwertige Kämme aus Holz oder Horn und Bürsten mit Naturborsten.

Auch Föhnen trocknet das Haar aus. Wählen Sie die niedrigste Temperaturstufe, auch wenn es dadurch länger dauert, bis die Haare trocken sind. Föhnen Sie nicht gegen den Strich, sondern bewegen Sie den Föhn vom Ansatz zu den Spitzen, um die Schuppenschicht der Haare nicht aufzurauen. Noch besser ist es allerdings, ganz auf den Haartrockner zu verzichten. Lassen Sie das Haar lieber an der Luft trocknen, wenn Sie Zeit dafür haben.

Glätteisen und Lockenstäbe zaubern Glätte oder Locken im Handumdrehen. Doch die Styling-Helfer strapazieren das Haar, weshalb man sie selbst bei gesundem Haar nicht täglich einsetzen sollte. Möchten Sie nicht darauf verzichten, verwenden Sie hochwertige Geräte mit Keramikbeschichtung. Erhitzen Sie diese nicht über 180 Grad Celsius und schützen Sie Ihr Haar zusätzlich mit einem Hitzeschutzspray. Gönnen Sie Ihrem Haar zwischendurch mehrere Tage Pause und eine besonders reichhaltige Kur.

Schöne Haare im Schlaf: das richtige Kopfkissen

Im Schlaf bewegen wir uns ständig. Das kriegen auch unsere Haare zu spüren, die beim Herumwälzen im Schlaf über das Kopfkissen scheuern. Der richtige Kopfkissenbezug reduziert die mechanische Reibung. Materialien wie Seide oder Satin sorgen dafür, dass die Haare über das Kissen gleiten und sich nicht verknoten. So bleiben sie sprichwörtlich seidig glatt und Spliss hat keine Chance. Wenn Sie keinen glatten Kissenbezug zur Hand haben, legen Sie ein Seidentuch über Ihr Kopfkissen oder binden Sie es sich um den Kopf.

 

Bild: © Alliance – stock.adobe.com