Spitzwegerich

Spitzwegerich

Spitzwegerich Beschreibung

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine ausdauernde krautige Staudenpflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae).

Heimisch ist der Spitzwegerich in den gemäßigten Klimazonen in Europa. Inzwischen wächst und gedeiht die Pflanze auf der ganzen Welt und fühlt sich wohl auf Wiesen, begrünten Parkflächen, an Wegrändern und auf Äckern. Der Begriff „lanceolata“ stammt von dem lateinischen Wort „lancea“ und bedeutet übersetzt „Lanze, Spieß, Speer“ und bezieht sich auf die lanzettliche Blätterform des Spitzwegerichs.

Spitzwegerich Wurzeln

Die kräftigen Wurzeln reichen bis 60 Zentimeter tief in die Erde hinein und sind stark verzweigt. Aus einem dicken und fasereichen Rhizom entspringen dann die aufrecht stehenden Grundblätter. Die ungestielten Laubblätter stehen vollständig in einer grundständigen Rosette angeordnet. Die ganzrandigen oder leicht gezähnten Blätter sind lanzettlich, spitz und schmal geformt. Sie sind zudem mit 3 bis 7 parallelen Blattnervenbahnen versehen. Zum langen, fünfkantigen Stängel hin sind die Blätter schmaler und nur leicht behaart. Der ährentragenden Stängel des Spitzwegerichs stehen in den Blattwinkeln und wachsen gerade und aufrecht. Am Ende gehen sie dann in eine endständige, dichte und walzenartige Blütenähre über.

Die Blütezeit des Spitzwegerichs ist in den Monaten von Mai bis September. In dieser Zeit zeigen sich die eher kleinen, unscheinbaren und zwittrigen Blüten in einem trockenhäutigen Tragblättchen. Sie haben eine braungefärbte Blütenkrone, die mit 4 Staublättern, einem oberständigen Fruchtknoten mit und etwa 1 Zentimeter langen, fadenförmigen Staubgriffeln versehen ist. In den Ähren blühen zuerst die untersten, dann nach und nach die oberen Blüten auf Sie sind duft- und nektarlos. Erst nach dem Welken bilden sich die Staubgefäße.

Spitzwegerich Kapselfrucht

Die mehrsamige Kapselfrucht wird etwa 3 bis 4 Millimeter lang und enthält jeweils 2 Samen. Die Kapsel besitzt einen abfallenden Deckel und öffnet sich nach oben. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch den Wind.

Der Spitzwegerich gehört aufgrund seiner antibiotischen Wirkung mit zu den am häufigsten eingesetzten Heilpflanzen, weshalb der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ der Universität Würzburg den Spitzwegerich auch zur Arzneipflanze des Jahres 2014 gewählt hat.

Spitzwegerich Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs sind Iridoidglycoside (Aucubin, Catalpol, Asperulosid), Schleimstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Kieselsäure und Saponin. Außerdem enthalten sind Flavonoide, Kaffeesäureglykoside, Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Neochlorogensäure), ätherisches Öl und Vitamin C.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherische Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Saponine wirken wassertreibend (aquaretisch) und schleimlösend (sekretolytisch). Sie verflüssigen zähen Schleim in den Bronchien, damit dieser besser abgehustet werden kann.

Die enthaltenden Schleimstoffe haben eine schmerzlindernde, die Gerbstoffe eine wundheilungsfördernde Wirkung.

Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist außerdem auf Inhaltstoffe wie Cumarine, Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter sind Cumarine und ätherische Öle zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.

Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an.

Spitzwegerich Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Während der Blütezeit von Mai bis September wird das blühende Kraut des Spitzwegerichs geschnitten und schnell getrocknet. Die Temperaturen zum Trocknen der Pflanze betragen 50° bis 60° Celsius.

Die Droge besteht also aus dem getrockneten Kraut des Spitzwegerichs. Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch brüchige, hell- oder graugrüne Blattstücke, die schwach behaart und mit deutlich an der Blattunterseite parallel verlaufenden Blattnerven versehen sind. Bestandteile der Droge sind außerdem grün- bis dunkelbraun gefärbte, längsrinnige Stücke der Blattstiele sowie Teile der braunen Blütenähren. Der Geruch der Droge ist kaum wahrnehmbar, der Geschmack wird als schleimig, bitter und salzig beschrieben.

Die Drogenbezeichnung der Spitzwegerichblätter lautet Plantaginis lanceolatae folium oder Folium Plantaginis. Das Spitzwegerichkraut hat den Namen Plantaginis lanceolatae herba.

Spitzwegerich Wirkung

Für die Heilwirkungen des Spitzwegerichs ist das Zusammenspiel der vielen wertvollen Inhaltsstoffe verantwortlich. Der Spitzwegerich verfügt dadurch über eine antibakterielle, entzündungshemmende, schleimlösende, reizlindernde, krampflösende, adstringierende, harntreibende, blutreinigende und blutstillende Wirkung.

Der Spitzwegerich zählt zu den Schleimstoffdrogen, die aufgrund ihrer reizlindernden und schleimlösenden Wirkung bei Katarrhen der Atemwege, z.B. bei Entzündungen Bronchien mit Husten und Heiserkeit angewendet werden. Es ist eine sehr gutes Hustenmittel, die Schleimstoffe bilden eine schützende Schicht auf die entzündeten Schleimhäute der Bronchien und können dadurch Beschwerden und Hustenreiz lindern. Der Spitzwegerich tötet außerdem aufgrund der enthaltenen Iridoide Bakterien ab und wirkt dadurch antibakteriell und entzündungshemmend.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA empfehlen die Behandlung mit Spitzwegerich aufgrund seiner reizmildernden, zusammenziehenden und antibakteriellen Wirkung zur inneren Anwendung bei Entzündungen der Atemwege (Katarrhe) und entzündlichen Beschwerden im Mund- und Rachenschleimhaut sowie zu äußeren Anwendung bei entzündlichen Veränderungen der Haut.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Spitzwegerich Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Weder Nebenwirkungen noch Anwendungsbeschränkungen sind bei der Behandlung mit Spitzwegerich bekannt.

Spitzwegerich Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der Volksmedizin wird der Spitzwegerich schon lange Zeit als Mittel zur ersten Wundversorgung oder bei Insektenstichen eingesetzt. Verwendung findet dafür ein frisch gepresster Saft aus dem frischen Kraut des Spitzwegerichs. Zur äußerlichen Anwendung wir die Heilpflanze auch bei Furunkeln, Bindehautentzündungen oder zur Blutstillung eingesetzt.

Spitzwegerich zur inneren Anwendung

Auch zur inneren Anwendung bei Erkrankungen der Atemwege oder als harntreibendes Mittel bei Blasenentzündungen sowie bei Leberleiden, Magenkrämpfen und Durchfällen kommt der Spitzwegerich in der Volksmedizin zum Einsatz. Beliebt ist auch der frische Saft aus den gepressten Blättern für eine Frühjahrskur zur Blutreinigung.

Weitere Anwendungsfelder sind zudem Hämorrhoiden, Blasen- und Nierenbeschwerden, eine zu starke Menstruation und bei Spülwürmern.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Anwendung von Spitzwegerich-Medikamenten

In der Apotheke sind viele Fertigpräparate mit Wirkstoffen des Spitzwegerichs erhältlich. Es werden Presssäfte, Sirup, Extrakte, Kapseln, Dragees, Tabletten oder Tropfen häufig in Kombination mit anderen Heilpflanzen angeboten. Auch fertige Teemischungen mit anderen Heilpflanzen sind im Sortiment enthalten.

Fertigarzneimittel in Form von Tee, alkoholischen Extrakten, Sirup oder Presssäften werden hauptsächlich für die innere Anwendung bei Katarrhen der Atemwege mit Husten und Heiserkeit sowie bei Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum verwendet. Sie sollen festsitzenden Schleim lösen und Hustenreiz sowie entzündliche Prozesse lindern.
Fertigarzneimittel für die äußere Anwendung sind nicht erhältlich. Für Umschläge oder Auflagen wird das lose Spitzwegerichkraut als Tee zubereitet und die Umschläge können darin getränkt und auf betroffene Hautstellen gelegt werden.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA empfehlen die Behandlung mit Spitzwegerich aufgrund seiner reizmildernden, zusammenziehenden und antibakteriellen Wirkung zur inneren Anwendung bei Entzündungen der Atemwege (Katarrhe) und entzündlichen Beschwerden im Mund- und Rachenschleimhaut sowie zu äußeren Anwendung bei entzündlichen Veränderungen der Haut.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Spitzwegerich Dosierung und Einnahme

Die mittlere Tagesdosis beträgt 3 bis 6 Gramm der Spitzwegerich-Droge. Für ein Fluid werden 4 bis 5 Milliliter des Extrakts empfohlen. Die am häufigsten genutzte Verwendungsform von Spitzwegerich sind Fertigpräparate, Hustensäfte und Tee.

Spitzwegerich Teezubereitung

Für die Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel oder 2 Gramm des losen, getrockneten Krauts mit 150 ml heißem, nicht kochendem Wasser übergossen und für 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Der frisch bereitete, heiße Tee wird 3 bis 4x über den Tag verteilt getrunken.

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat.

Spitzwegerich Zubereitungen

Tee-Zubereitung mit der Spitzwegerichdroge

Nehmen Sie 1 bis 2 Teelöffel oder 2 Gramm des losen, getrockneten Krauts, übergießen es mit 150 ml heißem, nicht kochendem Wasser und lassen den Aufguss für 10 bis 15 Minuten ziehen. Anschließend seihen Sie das Kraut durch ein Sieb ab und trinken den frisch bereiteten, heißen Tee 3 bis 4x über den Tag verteilt.

Tee-Zubereitung mit der Spitzwegerichdroge als Kaltaufguss

Nehmen Sie 1 bis 2 Teelöffel oder 2 Gramm des losen, getrockneten Krauts, übergießen es mit 150 ml kaltem Wasser und lassen den Aufguss kurz aufkochen. Anschließend seihen Sie das Kraut durch ein Sieb ab und trinken den abgekühlten Tee mehrmals über den Tag verteilt.

Saft-Zubereitung mit Spitzwegerich

Nehmen Sie frische Spitzwegerichblätter und verreiben diese in einem Mörser, fügen etwas Wasser hinzu und erhitzen (nicht kochen) anschließend den Ansatz. Ohne Abzuseihen wird der Saft getrunken. Für etwas Süße kann Honig hinzugefügt werden.

Bei Husten wird von dieser Zubereitung stündlich 1 Teelöffel eingenommen.

Sirup-Zubereitung mit Spitzwegerich

Hustensirup ist auch als Fertigarznei in der Apotheke erhältlich, lässt sich aber auch selbst herstellen.

Nehmen Sie 25 Gramm Spitzwegerichblätter und übergießen diese mit 500 ml Wasser, lassen den Aufguss kurz aufkochen und anschließend für etwa 30 Minuten ziehen. Die Blätter werden durch ein Sieb abgeseiht und der Aufguss wird erneut zum Kochen gebracht und auf die Hälfte reduziert. Die Reduktion muss nun auf etwa 40° Celsius (handwarm) abkühlen, bevor 175 ml Waldhonig hinzugefügt werden. Der Honig wird so lange untergerührt, bis er sich aufgelöst hat. Der nun entstandene, abgekühlte Sirup wird in Fläschchen abgefüllt und gut verschlossen.

Bei Husten wird von dem Sirup 3x täglich 1 Teelöffel eingenommen.

Spitzwegerich Geschichte

Der Spitzwegerich ist ein uraltes, bekanntes Arzneimittel und wurde bereits seit der Antike für Heilzwecke eingesetzt. Der griechische Arzt Dioskurides lebte im 1. Jahrhundert und erkannte schon die adstringierende und austrocknende Wirkung der Pflanze und empfahl sie zur Behandlung von Blutungen, Geschwüren und Brandwunden.

Die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) empfahl das Mittel, um sich von „angezauberter Liebe“ zu befreien, erwähnte aber auch die wundheilenden und auswurffördernden Eigenschaften der Heilpflanze.
Im Mittelalter wurde der Spitzwegerich bei Brandwunden, Geschwüren, Augen- und Nasenentzündungen sowie Hundebissen eingesetzt.

In den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts wurde der Spitzwegerich für eine innere und äußere Anwendung erwähnt. Äußerlich zur Wundbehandlung, innerlich bei Durchfallerkrankungen, Ruhr, Nasenbluten, Wassersucht und Wurmbefall.

Auch der Pfarrer Sebastian Kneipp verwendete die Heilpflanze zur Blutstillung und Wundbehandlung. Bis heute gilt der Spitzwegerich als eine der wichtigsten Heilpflanzen und wurde im Jahr 2014 vom „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2014 gewählt.

Spitzwegerich in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Der Spitzwegerich wird häufig mit Heilpflanzen kombiniert, die aufgrund ihrer Wirkungen als so genannte Erkältungsmittel verwendet werden. Häufig sind folgende Heilpflanzen: Lindenblüten, Thymian, Efeu, Sonnentau, Meerrettich, Fenchen, Süßholz, Eibisch, Holunder, Hagebutte und Lungenkraut.

Eine bewährte Teemischung zum Gurgeln und Spülen bei entzündeten Schleimhäuten in Mund- und Rachenraum besteht aus 50 Gramm Malvenblättern, 30 Gramm Spitzwegerichkraut und 20 Gramm Kamillenblüten.

Bei Halsschmerzen hat sich eine folgende Kombination von Heilpflanzen zum Trinken oder Gurgeln bewährt: für die Tee-Zubereitung werden Spitzwegerichkraut, Thymian, Eibisch, Süßholz und Fenchel kombiniert.

Bei einem grippalen Infekt oder bei einer Erkältung mit Beschwerden in der Nase, im Hals und in den Bronchien, z.B. Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit sowie erhöhter Temperatur hat sich eine Teemischung aus 15 Gramm Holunderblüten, 15 Gramm Primelwurzel, 10 Gramm Brennnesselkraut, 20 Gramm Spitzwegerichkraut, 20 Gramm Weidenrinde und 20 Gramm Schafgarbenkraut bewährt. Dieser Tee soll eine fiebersenkende, schmerzstillende, reizlindernde und schleimlösende Wirkung entfalten.

Bei Fieber mit einem Anstieg der Körpertemperatur auf über 37,5° Celsius, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Unruhe, glasigen Augen, Kopf- und Gliederschmerzen könnte ein Heiltee aus 15 Gramm Lindenblüten, 15 Gramm Weidenrinde, 20 Gramm Spitzwegerichkraut, 10 Gramm Holunderblüten, 30 Gramm Thymiankraut und 10 Gramm Schafgarbenkraut fiebersenkend, schweißtreibend, schleimlösend und reizlindernd wirken.

Spitzwegerich in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Plantago major wird nicht aus den frischen Blättern des Spitzwegerichs hergestellt, sondern aus den Blättern des Breitwegerichs, der ebenfalls zur Pflanzenfamilie Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört.

Zu den Hauptanwendugnsgebieten in der Homöopathie gehören nicht Katarrhe der Atemwege mit Husten und Heiserkeit, sondern vielmehr Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen, Nervenschmerzen (Neuralgien) oder Bettnässen. Die Schmerzen werden als wund, scharf und zerschlagen beschrieben und sie wechseln ständig den Ort. Sie pendeln zwischen Ohr und Zähnen hin und her.

Es sind neuralgische Schmerzen in den Ohren, die sich durch den Kopf hindurch zum anderen Ohr hinziehen. Häufig treten die Ohrenschmerzen zusammen mit Zahnschmerzen auf. Trotz der Zahnschmerzen führt Essen zu einer Verbesserung.

Eine Verschlechterung der Beschwerden erfolgt in der Nacht und im warmen Zimmer, Schlafen und Essen hingegen führen zu einer Verbesserung.

Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12 und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen. Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Verschiedene Spitzwegerichsorten

Der hier beschriebene Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine ausdauernde krautige Staudenpflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Die Pflanzenfamilie umfasst etwa 220 Wegericharten, die bekanntesten Arten darunter sind der Breitblättrige Wegerich (Plantago major L.) und der Mittlere Wegerich (Plantago media L.).

Der Breitwegerich ist im Vergleich zum Spitzwegerich gekennzeichnet durch seine breiten, ovalen Blätter und einem viel längeren Blütenstand, den dieser auf kürzeren Stängeln trägt. Bezüglich der Blätter und des Blütenstands nimmt der Mittlere Wegerich, wie der Name vermuten lässt, eine Mittelstellung ein.

Tipps zum Anbau von Spitzwegerich

Der in Europa heimische Spitzwegerich ist eine eher anspruchslose, sehr widerstandfähige Pflanze, die keine hohen Ansprüche an Standorte stellt. Deshalb wächst der Spitzwegerich auch auf der ganzen Welt, bevorzugt nährstoffreiche Böden und ist häufig auf Wiesen und Waldlichtungen, an Wegrändern oder auf Äckern anzutreffen.

Bei der Aussaat oder Anpflanzung des Spitzwegerichs im heimischen Garten sollte auf einen sonnigen bis halbschattigen Standort geachtet werden. Die Pflanze bevorzugt lockere, humose, nährstoffreiche und leicht feuchte Böden, die kalkarm sind und einen eher sauren pH-Wert haben.

Der Spitzwegerich bildet stark verzweigte Wurzeln in der Erde aus, die bis zu 60 Zentimeter tief wachsen können. Dadurch eignet sich der Spitzwegerich nicht als Balkonpflanze. Bei der Aussaat sollte aufgrund des Wurzelwuchs auf einen Abstand der Pflanzen von mindestens 20 bis 25 Zentimetern geachtet werden. Die Aussaat sollte im Frühling von Ende März bis Mitte April stattfinden. Das Saatgut des Spitzwegerichs wird dann etwa 1 bis 2 Zentimeter in die Erde eingepflanzt und anschließend etwas bewässert. Die Keimlinge erscheinen dann nach etwa 2 Wochen. In den Wintermonaten überwintert der Spitzwegerich unterirdisch und reibt im folgenden Frühjahr wieder aus. Somit müssen keine Vorkehrungen zum Überwintern getroffen werden.

Über das ganze Jahr sollte nur selten Dünger verwendet werden, oftmals reichen vor der Aussaat einige Gaben von Kompost. Die Vermehrung des Spitzwegerichs erfolgt dann über Samen, die vom Wind weitergetragen werden.

Spitzwegerich-Produkte aus der Apotheke

In der Apotheke sind viele Fertigpräparate mit Wirkstoffen des Spitzwegerichs erhältlich. Es werden Presssäfte, Sirup, Extrakte, Kapseln, Dragees, Tabletten oder Tropfen häufig in Kombination mit anderen Heilpflanzen angeboten. Auch fertige Husten-Teemischungen kombiniert mit anderen Heilpflanzen oder Hustenbonbons sind im Sortiment enthalten.

Fertigarzneimittel in Form von Tee, alkoholischen Extrakten, Sirup oder Presssäften werden hauptsächlich für die innere Anwendung bei Katarrhen der Atemwege mit Husten und Heiserkeit sowie bei Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum verwendet. Sie sollen festsitzenden Schleim lösen und Hustenreiz sowie entzündliche Prozesse lindern.
Pur ist Spitzwegerich als loses, getrocknetes Kraut, Frischpflanzensaft oder Sirup erhältlich.

Fertigarzneimittel für die äußere Anwendung sind nicht erhältlich. Für Umschläge oder Auflagen wird das lose Spitzwegerichkraut als Tee zubereitet und die Umschläge können darin getränkt und auf betroffene Hautstellen gelegt werden.

Spitzwegerich-Produkte aus der Apotheke

Spitzwegerich-Sirup

Spitzwegerich-Sirup ist ein traditionelles, pflanzliches Arzneimittel und wird zur Besserung der Beschwerden bei Erkältungskrankheiten und der Atemwege verwendet.

Spitzwegerich-Hustensirup

Spitzwegerich-Hustensirup ist ein pflanzliches Arzneimittel, ein Fluidextrakt aus Spitzwegerichkraut und kann zur Besserung der Beschwerden bei Erkältungskrankheiten und der Atemwege eingesetzt werden, aber auch bei entzündlichen Veränderungen im Mund- und Rachenraum.

Spitzwegerich-Hustensaft

Spitzwegerich-Hustensaft ist ein Dickextrakt aus Spitzwegerichkraut und wird bei Erkältungskrankheiten mit Hustenbeschwerden eingesetzt. Zusätzlich enthalten in diesem Hustensaft sind etwa Zuckersirup, Glucose-Sirup, Kaliumsorbat, Pfefferminzöl und gereinigtes Wasser.

Spitzwegerich-Hustensaft alkohol- und zuckerfrei

Spitzwegerich-Hustensaft alkohol- und zuckerfrei ist eine alkohol- und zuckerfreie Lösung zum Einnehmen aus dem Trockenextrakt des Spitzwegerichkrauts. Es ist ein pflanzlicher Hustenstiller, der hauptsächlich bei Reizhusten und Heiserkeit eingenommen wird. Weitere Anwendungsgebiete sind außerdem entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Der Hustensaft soll morgens, mittags und abends unverdünnt eingenommen werden.

Husten-Pastillen mit Spitzwegerich

Husten-Pastillen mit Spitzwegerich zählen zu den Nahrungsergänzungsmitteln und kommen als Lutschbonbons bei Hustenbeschwerden zum Einsatz. Weitere Zutaten können auch Zink und Propolis enthalten sein.

Spitzwegerichtee

Spitzwegerichtee besteht zu 100 Prozent aus dem Spitzwegerichkraut (Plantaginis herba) und ist ein bewährtes Hustenmittel, weil es schleimlösend und auswurffördernd wirkt und damit Hustenreiz lindert und das Abhusten erleichtert. Der Tee kann zudem äußerlich auf der Haut sowie an den Schleimhäuten an Mund und Rachen angewendet werden.

Spitzwegerichkraut-Arzneitee

Spitzwegerichkraut-Arzneitee ist ein pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Der Tee wirkt reizlindernd und entzündungshemmend. Äußerliche Anwendung erfolgt bei entzündlichen Veränderungen der Haut.

Lose Spitzwegerichblätter

Lose Spitzwegerichblätter kommen als pflanzlicher Arzneitee zur Behandlung von Atemwegserkrankungen zum Einsatz sowie zum Gurgeln und Spülen als Mund- und Rachenmittel. Der Arzneitee wird innerlich angewendet bei Katarrhen der Luftwege und entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Eine äußerliche Anwendung erfolgt bei entzündlichen Veränderungen der Haut.

Kräuter-Haar-Tonic

Das Kräuter-Haar-Tonic besteht aus den Extrakten folgender Heilpflanzen: Brennnessel, Spitzwegerich, Schweizer Kamillenblüten, Eichenrinde, Tabak und Hauswurz. Das Haar-Tonic soll die Kopfhaut beleben und das Haar stärken, es erfrischt, beugt Schuppenbildung vor und mildert Juckreiz. Das Haartonikum wird täglich auf die Kopfhaut auftragen und sanft einmassiert.

Spitzwegerich in Arzneimitteln

Der Spitzwegerich in Arzneimitteln wird gegen Husten und katarrhalisch-entzündliche Erkrankungen der Luftwege angewendet. Zur Linderung des Hustenreizes und zur Erleichterung des Abhustens gibt es zum Beispiel Globuli, Bronchialbalsam und Hustensaft. Diese Arzneimittel sind meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Globuli mit Spitzwegerich

Die Anwendungsgebiete der Globuli sind die Anregung und Stärkung der Schleimhäute der Atemwege, z.B. bei akuten und chronischen Entzündungen von Kehlkopf (Larynx) und Bronchien.

Bronchialbalsam mit Spitzwegerich

Die Anwendungsgebiete des Balsams sind katarrhalisch-entzündliche Erkrankungen der Luftwege. Balsam dient der äußeren Anwendung und wird im Bereich der Brust aufgetragen.

Hustensaft mit Spitzwegerich

Die Anwendungsgebiete des Hustensafts sind die Harmonisierung von Atmungs- und Schleimbildungsvorgängen bei katarrhalisch-entzündlichen Erkrankungen der Luftwege und zur Auswurfförderung (Expektoration) bei einer Bronchitis, Lungenentzündung der bei Bronchialasthma.

Quellen

  • Extrakte aus Primel und Thymian helfen beim Abhusten. In „Ärzte-Zeitung“, 2010, 71, ISSN 0175-5811
  • Wesley Reardon: Evolution of flower shape in Plantago lanceolata. In „Plant Mol Biol“, 71, 2009, ISSN 0167-4412
  • SM. Bräutigam: Structural Features of Plantago lanceolata Mucilage. In „Planta Med“, 51, 1985, ISSN 0032-0943
  • B. Baur-Müller: Der Spitzwegerich ist die Heilpflanze 2014. In „Deutsche Zeitschrift fuer Akupunktur“, 57, 2014, 0415-6412
  • Spitzwegerich-Saft als „sehr gut“ bewertet. In „Ärzte-Zeitung“, 2007, 221, ISSN 0175-5811
  • Chrischta Ganz: Arzneipflanze des Jahres 2014: Spitzwegerich (Plantago lanceolata). In „Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin / Swiss Journal of Integrative Medicine“, 26, 2014, ISSN 1663-7607
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  • Samuel Büechi: Spitzwegerich (Plantago lanceolata. ) . Neue Erkenntnisse zu einem alten Heilmittel. In „Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin / Swiss Journal of Integrative Medicine“, 17, 2005, ISSN 1663-7607
  • Nadine Sommer: Untersuchungen zum allergenen Potential der luftgetragenen Algen Stichococcus bacillaris, Tetracystis aeria und Xanthonema montanum. Leipzig, 2014, Universität, Dissertation
  • Phytos setzen an mehreren Zielstrukturen an. In „Ärzte-Zeitung“, 2015, 191, ISSN 0175-5811
  • Pflanzliche Erkältungsmittel sind beliebt. In „Ärzte-Zeitung“, 2009, 178, ISSN 0175-5811
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  • R. Djingova: Seasonal Variations in the Metal Concentration of Taraxacum Officinale, Plantago Major and Plantago Lanceolata. In „Chemistry and Ecology“, 16, 1999, ISSN 0275-7540
  • Arzneimittel vom Discounter. In „Absatzwirtschaft“, 2008, 1, ISSN 0001-3374

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