Sonnenallergie vorbeugen

Sonnenallergie vorbeugen

Urlaub, Strand, Meer und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen ist – gibt es etwas Schöneres? Doch für viele Menschen wird der Sonnenspaß schnell zur Sonnenqual. Denn kaum im Urlaubsparadies angekommen, protestiert die Haut mit juckendem, brennenden Ausschlag. Statt guter Laune beim Strandspaziergang ist dann erst mal SOS-Hilfe angesagt – und ausgiebiges Im-Schatten-Sitzen. „Sonnenallergie“ nennen wir umgangssprachlich alles, was mit Rötungen, Pickeln, Bläschen und Pusteln zu tun hat und im Zusammenhang mit Sonneneinstrahlung auftritt. Dabei verbergen sich hinter diesem Phänomen ganz unterschiedliche Erkrankungen und Ursachen. Aber welche sind das und was kann man dagegen tun?

Sonnenallergie: Polymorphe Lichtdermatose

Die häufigste sogenannte Sonnenallergie ist die Polymorphe Lichtdermatose. Sie tritt vor allem an Stellen auf, die noch nicht an die Sonne gewöhnt sind, etwa auf den Schultern, am Nacken oder an den Innenseiten der Arme. Viele hellhäutige Menschen – vor allem Frauen – sind davon betroffen. Das genaue Erscheinungsbild kann unterschiedlich ausfallen. In der Regel wird die Haut rot und es bilden sich juckenden Pickel, Quaddeln oder Bläschen. Häufig meldet sich diese Art von Sonnenallergie in der ersten Urlaubswoche und bevorzugt bei Aufenthalten in südlichen Ländern. Ist die Haut einmal an die Sonne gewöhnt, verschwindet der Ausschlag meist wieder. Die genaue Ursache für die Polymorphe Lichtdermatose ist noch nicht geklärt. Experten vermuten, dass der Körper mit einer verstärkten Immunreaktion auf die Radikale reagiert, die sich durch die UVA-Strahlen der Sonne in der Haut bilden.
Das können Sie tun:

  • Verwenden Sie Sonnencreme mit hohem UVA-Lichtschutz. Auch Sonnenschutzmittel mit Antioxidantien können wirkungsvoll sein.
  • Es gibt auch normale Hautcremes mit Antioxidantien. Diese sollten Sie schon mehrere Wochen vor dem Urlaub anwenden, da die Haut die Schutzfaktoren speichert.
  • Sie können Sonnenallergie vorbeugen, indem Sie schon etwa drei bis vier Wochen vor dem Urlaub Beta-Carotin-Präparate einnehmen. Auch Kalzium oder Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren werden oft empfohlen. Sie sollen helfen, die Radikale in der Haut zu neutralisieren. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit dieser Mittel gibt es aber nicht.
  • Geben Sie Ihrer Haut Zeit, sich langsam an die Sonne zu gewöhnen, und bleiben Sie am Anfang des Urlaubs viel im Schatten.
  • Bei starken Beschwerden kann auch eine Lichttherapie beim Arzt empfehlenswert sein.

Sonnenallergie: Mallorca-Akne

Eine andere Form der Sonnenallergie ist die Mallorca-Akne. Ihre Auswirkungen sind ähnlich wie die der Polymorphen Lichtdermatose: Die Haut reagiert mit einem akneartigen, juckenden und entzündlichen Ausschlag. Die Knötchen bilden sich hauptsächlich auf den Schultern, am oberen Rücken oder im Brustbereich. Häufig sind vor allem jüngere Menschen mit Tendenz zu fettiger Haut betroffen. Mallorca-Akne entsteht durch ein Zusammenspiel von UVA-Strahlen und Sonnencremes mit Emulgatoren und fetthaltigen Inhaltsstoffen. Die Radikale, die durch die UVA-Strahlen in der Haut entstehen, reagieren mit den Körperpflegeprodukten und führen zu einer Entzündungsreaktion der Haarfollikel.
Das können Sie tun:

  • Vermeiden Sie Sonnenschutzmittel, die Fett und Emulgatoren enthalten. Besser geeignet sind zum Beispiel fettfreie Gels. Auch bei anderen Körperpflegeprodukten und Après-Lotions sollten Sie auf den Zusatz „fettfrei“ achten.
  • Achten Sie bei der Wahl Ihres Sonnenschutzmittels außerdem auf einen hohen UVA-Schutzfaktor.

Sonnenallergie: Photoallergische Reaktion

Auch manche Inhaltsstoffe in Parfüms, Kosmetikprodukten, Arznei- und sogar Nahrungsmitteln reagieren mit dem Sonnenlicht und bilden Abbauprodukte, die Allergien auslösen können. Manche Menschen reagieren zu Beispiel auf die chemischen Lichtschutzfilter in Sonnenschutzmitteln. Bei anderen führen Zitrusfrüchte, Petersilie oder Sellerie zu allergischen Reaktionen. Auch entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika oder Johanniskraut können im Zusammenspiel mit der Sonne Allergien auslösen. Photoallergische Reaktionen treten häufig im Gesicht, am Hals, im Nacken und auf Händen und Armen auf. Die Haut wird rot und es bilden sich juckende Bläschen, die nässen, wenn man sie aufkratzt.

So können Sie Sonnenallergie vorbeugen

  • Verzichten Sie auf Sonnencremes mit chemischen Lichtschutzfiltern und steigen Sie auf Produkte mit mineralischen Filtern um.
  • Lassen Sie beim Hautarzt testen, welche Stoffe bei Ihnen im Zusammenspiel mit Sonnenlicht allergische Reaktionen auslösen. So können Sie diese gezielt im Urlaub meiden.
  • Als Soforthilfe lindern Antihistaminika und rezeptfreie Kortison-Gels die Beschwerden.

 

Bild: © Markomacello – stock.adobe.com