Rosenkohl: Man liebt ihn oder hasst ihn

Rosenkohl: Man liebt ihn oder hasst ihn

Jedes Jahr im November freue ich mich, wenn in der Gemüseabteilung des Supermarkts wieder die hell- und dunkelgrünen kleinen Röschen angeboten werden, die so wunderbar zu Fisch- und Fleischgerichten passen. Doch der leicht bittere Geschmack und das kräftige Aroma von Rosenkohl sind längst nicht jedermanns Sache: Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn! Dabei steckt in den feinen Kohlröschen eine geballte Ladung Nährstoffe. Hier habe ich für Sie die tollen Vorzüge des Kohlgewächses zusammengestellt – für Rosenkohl-Fans oder solche, die es noch werden wollen.

Rosenkohl Wuchs und Nährstoffe

Wie die meisten anderen Kohlsorten gehört auch der Rosenkohl zur Gattung der Kreuzblütengewächse. Die Blattröschen wachsen traubenartig am Pflanzenstängel entlang, der bis zu einem Meter hoch werden kann. Bei der Ernte werden die Röschen von oben nach unten vorsichtig vom Stängel abgepflückt. Frühsorten gibt es bereits im September, Haupterntemonate des Rosenkohls sind November und Dezember. Der erste Frost tut dem Rosenkohl gut: Durch die Kälte wird die Zuckerproduktion in Gang gebracht und der Geschmack wird weniger bitter und dafür etwas süßlicher.

Die kleinen Kohlknospen sind wahre Nährstoffwunder. Bemerkenswert ist der hohe Vitamin C-Gehalt: 100 Gramm Rosenkohl enthalten doppelt so viel Vitamin C wie die gleiche Menge Orangen und decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Vitamin C unterstützt die wichtige Arbeit des Immunsystems und schützt vor grippalen Infekten und Schwächezuständen. Außerdem enthält Rosenkohl eine hohe Menge an Eisen, Kalium, Calcium und eine Reihe weiterer Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe. Die sekundären Pflanzenstoffe im Rosenkohl wirken positiv auf Blutdruck- und Cholesterinwerte und senken das Risiko für Krebserkrankungen.

Kauf und Lagerung von Rosenkohl

Frischer Rosenkohl hat eine hell- und dunkelgrüne Färbung und die einzelnen Blätter der Röschen sind eng geschlossen. Bei leichtem Druck sollte die Rosenkohlknospe nicht nachgeben, sondern schön fest und kompakt bleiben. Gelbe Außenblätter lassen dagegen auf ein älteres Gemüse schließen, das lieber nicht gekauft werden sollte. Zuhause kann Rosenkohl einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden, allerdings nicht in der Nähe von Obst: Die Reifesäure von Äpfeln beispielsweise verdirbt die Kohlröschen schneller.

Rosenkohl zubereiten

Bei frischem Rosenkohl müssen zunächst die Strünke zurückgeschnitten und die äußersten Blätter entfernt werden. Anschließend die Röschen gut waschen. In kochendem Salzwasser sollte der Rosenkohl gut durchgaren, die Garzeit beträgt zwischen fünfzehn und zwanzig Minuten. Damit der Rosenkohl gleichmäßig gart, können Sie die Strünke kreuzweise etwas einschneiden. Große Rosenkohlröschen halbieren Sie am besten. Halbgarer Rosenkohl ist für den menschlichen Darmtrakt nur sehr schwer verdaulich. Um unangenehme Blähungen zu vermeiden, probieren Sie, ob der Rosenkohl wirklich ganz durch ist, bevor Sie ihn unter kaltem Wasser abschrecken (um die grüne Farbe besser zu enthalten!). Für eine leichtere Verdauung ohne lästige Nebenwirkungen sollten Sie außerdem Gewürze wie Kümmel und Koriander bei der Zubereitung des Kohls verwenden.

Rezept-Tipp: Rosenkohl-Quiche

Zum Schluss verrate ich Ihnen noch einen ganz besonderen Rezept-Tipp, wie Sie Rosenkohl einmal ganz anders genießen können. Als Gemüsefüllung in einer Quiche kommt der Gemüse-Klassiker sogar ganz ohne Fleisch ideal zur Geltung.

Kochen Sie den Rosenkohl (ca. 700 Gramm) wie gewohnt und stellen Sie ihn beiseite. Legen Sie eine gefettete Tarteform mit fertigen Blätterteigscheiben aus und vergessen Sie dabei nicht den Rand – ca. fünf Zentimeter hoch genügen. Vermengen Sie in einer Schüssel 50 Gramm geraspelten Käse (zum Beispiel Emmentaler), 4 große Eier, 150 ml Milch, Salz, Pfeffer, etwas Kümmel und Muskatnuss. Verteilen Sie die Mischung in der Form und geben Sie den gegarten Rosenkohl dazu. Wer mag, kann noch Pinienkerne oder Walnüsse und etwas zusätzlichen Käse auf die Teigmasse streuen. Bei ca. 180 Grad muss die Quiche ca. 45 Minuten im Ofen backen. Fertig, lecker!

 

Bild: © karepa – stock.adobe.com