Rohe Schokolade – das Trendlebensmittel

Rohe Schokolade – das Trendlebensmittel

Gesunde und bewusste Ernährung spielt bei vielen Menschen eine immer größere Rolle. Für Nahrungsmittel mit einem der „Ökosiegel“ greifen die meisten gerne auch etwas tiefer in die Tasche. Bewusste Ernährung umfasst längst nicht mehr nur Fleisch, Gemüse oder Obst, sondern auch Genussmittel wie beispielsweise Schokolade. Besonders rohe Schokolade ist in den letzten Jahren immer mehr zum Trendlebensmittel geworden, denn gegenüber den herkömmlichen Varianten aus dem Supermarkt hat sie viele Vorteile.

Was versteht man unter roher Schokolade?

Der Begriff „rohe Schokolade“ klingt zunächst einmal ungewohnt, denn im Zusammenhang mit Rohkost denkt man eher an Obst und Gemüse. Dabei ist das Geheimnis ganz einfach zu lüften: Während bei herkömmlicher Schokolade die Kakaobohnen auf über 100 Grad erhitzt und dann verarbeitet werden, wird für die rohe Schokolade Kakao in seiner ursprünglichen, also „rohen“ Form genutzt. Die Kakaobohnen werden für die rohe Variante der Leckerei also weder geröstet noch geschmolzen, und genau das macht den entscheidenden Unterschied aus. Wie bei anderen Lebensmitteln auch, sind viele Inhaltsstoffe der Kakaobohnen nämlich hitzeempfindlich. Werden die Bohnen, wie beim Herstellungsprozess der herkömmlichen Schokolade, also geröstet, verändern sich diese hitzeempfindlichen Bestandteile oder gehen sogar ganz verloren. Ein vergleichsweiser hoher Anteil an Milch und Zucker sorgt dafür, dass die „verbrannten“ Kakaobohnen wieder Geschmack bekommen.

Anders bei roher Schokolade: Da die Kakaobohnen hier weder geröstet noch geschmolzen werden, behalten sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe und zugleich ihren intensiven Geschmack nach Schokolade, der bei einer herkömmlichen Verarbeitung meist verloren geht. Ein weiterer Vorteil: Anders als herkömmliche Schokolade kann man rohe Schokolade sogar selbst herstellen. Dazu reicht es aus, Kakaobohnen zu mahlen und je nach individuellem Geschmack mit weiteren Zutaten wie beispielsweise Nussmus, Kokosöl und natürlichen Süßungsmitteln wie Agavendicksaft, Honig oder Früchten zu verrühren. Danach die Masse einfach kaltstellen, und schon hat man leckere, selbst gemachte rohe Schokolade.

Warum ist rohe Schokolade gesünder?

Anders als industriell hergestellte Schokolade, enthält rohe Schokolade nach wie vor alle wichtigen Inhaltsstoffe. Dazu gehören unter anderem so wichtige Mineralstoffe wie Chromium, Magnesium und Eisen. Diese Stoffe sind unter anderem wichtig für das Herz-Kreislauf-System. Sie steigern die eigene Energie und wirken sich außerdem positiv auf das Blutbild und den Knochenbau aus. Darüber hinaus enthält rohe Schokolade einen hohen Anteil an Antioxidantien zu enthalten. Deren Wert liegt rund 30 Mal höher als beispielsweise bei grünem Tee. Die Antioxidantien wirken als Radikalenfänger und können unter anderem den Alterungsprozess verzögern. Phenole sorgen in der rohen Schokolade außerdem dafür, dass sich in der Mundflora keine Plaque bilden kann.

Besonders für Paare und frisch Verliebte dürfte außerdem die Tatsache interessant sein, dass rohe Schokolade als natürliches Aphrodisiakum gilt. Sie wirkt durch ihre Inhaltsstoffe nicht nur stimmungsaufhellend, sondern auch entspannend. In Südamerika nutzen deshalb Ureinwohner die Kakaobohne bis heute als natürliches Antidepressivum.

Rohe Schokolade kann sogar als Appetitzügler wirken. Was erst einmal paradox klingt, hat einen ganz einfachen Grund. Bei konventioneller Schokolade versucht der Körper, an das noch in kleinen Mengen vorhandene Magnesium zu gelangen. Hierfür muss man bei herkömmlicher Industrieschokolade eine ganze Tafel von 100 Gramm verzehren, da die Schokolade ja nur noch zu einem geringen Anteil aus Kakaomasse besteht. Entsprechend viel muss man essen, um das Magnesiumbedürfnis des Körpers zu stillen. Bei roher Schokolade dagegen ist der Magnesiumanteil deutlich höher. Man isst also automatisch weniger Schokolade, da der Körper seinen „Magnesiumhunger“ auch schneller stillt. Eine 100 Gramm Tafel roher Schokolade an einem Stück zu verzehren, ist daher schon eine stramme Leistung.

Schokolade aus rohen Kakaobohnen enthält außerdem verschiedene „Glücksstoffe“ wie Phenethylamin und Anandamide und den „Wachmacher“ Theobromin. Nicht enthalten sind in roher Schokolade dagegen eher bedenkliche Stoffe wie Industriezucker, künstliche Aromen, Soja oder Gluten.

Für wen ist rohe Schokolade geeignet?

Da rohe Schokolade ihre natürlichen Inhaltsstoffe behält, ist sie eigentlich für jeden geeignet. Besonders beliebt ist sie bei Vegetariern und Veganern. Auch Menschen ohne besondere Anforderungen an ihre Ernährung kommen immer häufiger auf den Geschmack roher Schokolade, zumal diese Form von Schokolade auch einen Genuss ohne Reue bedeutet. Übrigens kann man rohe Schokolade nicht nur in Form von Riegeln oder Tafeln essen. Ebenso gut eignet sich rohe Schokolade zum Backen oder für die Herstellung leckerer Desserts.

 

Bild: © hiphoto39 – stock.adobe.com