Richtig saunieren: Anleitung & Tipps für Anfänger & Profis

Richtig saunieren: Anleitung & Tipps für Anfänger & Profis

Wärme, Wellness, Wohlbefinden – Saunieren ist und bleibt „trendy“

Saunabesuche haben nicht nur in nordeuropäischen Ländern einen beachtlichen Stellenwert. Auch in Deutschland ist der Schwitztrend ungebrochen. Statistiken des Deutschen Sauna-Bundes belegen, dass rund 31,4 Millionen Menschen regelmäßig in der Sauna entspannen. Der Erholungsfaktor steht beim Saunieren an erster Stelle. 74 Prozent der deutschen Saunagänger wollen sich zudem abhärten. Logisch – denn die gesundheitlichen Aspekte des Saunabadens sind nicht von der Hand zu weisen. Sauna hilft wirklich – und zwar Körper und Seele!

6 Gründe, warum richtiges Saunieren gesund ist

1. Richtig saunieren stärkt des Immunsystems

Richtiges und regelmäßiges Saunieren verbessert nachweislich die Abwehrmechanismen des Körpers. Wissenschaftliche Studien haben zudem gezeigt, dass sich schon nach ein paar Monaten regelmäßiger Saunabesuche die Anfälligkeit für grippale Infekte halbiert.

2. Richtig saunieren verbessert die Durchblutung – selbst bei Bluthochdruck

Saunabaden führt langfristig auch zur Erweiterung der Blutgefäße. Während eines Saunabesuchs werden die Adern durch die Wärme erweitert, was sich entlastend auf das Herz auswirkt. Selbst Bluthochdruck- oder Infarktpatienten brauchen die Sauna nicht notwendigerweise zu scheuen. In Absprache mit dem Hausarzt kann richtiges Saunieren dabei helfen, Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen oder Hypertonie (Bluthochdruck) zu bekämpfen.

3. Richtig saunieren hilft, sich seelisch und körperlich wirklich zu entspannen

Schwitzkuren beruhigen außerdem das vegetative Nervensystem. Der Sympathikus, der u. a. Blutdruck, Stoffwechsel und Herztätigkeit beeinflusst, wird dabei deutlich entstresst. Die Sauna macht Sie so nachweislich ruhiger und gelassener.

4. Richtig saunieren verbessert das Hautbild – mit Anti-Aging-Effekt

Ein weiterer Pluspunkt: Regelmäßige Saunagänge haben einen positiven Einfluss auf Ihre Haut. Es gibt medizinische Belege dafür, dass Saunieren ein wirksames und kostengünstiges Anti-Aging-Programm darstellen kann, da es die Faltentiefe reduziert.

5. Richtig saunieren kann bei Hauterkrankungen wie Nesselsucht oder Neurodermitis förderlich sein

Auch bei Erkrankungen wie Nesselsucht oder Neurodermitis lassen sich Symptomverbesserungen feststellen.

6. Balsam für das Muskel- und Skelettsystems

Turnusmäßige Saunabesuche sind sogar gut für das Muskel- und Skelettsystem. Rheumapatienten berichten von massiver Linderung ihrer Beschwerden. Auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparates ist Saunieren heilsam. Da durch Wärme Endorphine freigesetzt werden und die Elastizität von Muskeln und Gewebe zunimmt, schwören auch Fibromyalgie-Patienten auf die heilende Wirkung einer Saunasession.

Richtig saunieren in elf Schritten – Die besten Tipps für Anfänger und Sauna-Profis

Sauna ist also viel mehr als nur „Wellness“. Die meisten der genannten gesundheitlichen Vorzüge kommen aber nur dann zustande, wenn das Saunabad korrekt durchgeführt wird. Schwitzen, Bewegung, Kaltreize und Ruhephasen sollten sich dabei abwechseln, um eine möglichst gute therapeutische Wirkung zu erzielen. So funktioniert der Saunagang in elf Schritten:

1. Planen Sie für den Saunabesuch ausreichend Zeit ein

Ein tiefenentspannender und medizinisch wirksamer Saunabesuch braucht vor allem eines, nämlich viel Zeit. Planen Sie für den Gang in die Therme mindestens zwei Stunden ein, bei längeren Ruhephasen empfiehlt sich sogar eine Tageskarte.

2. Achten Sie auf das richtige Maß an Saunagängen und die Reihenfolge

Während des Aufenthaltes sollten Sie drei Saunagänge von jeweils ungefähr 15 Minuten durchführen. Das Sprichwort „viel hilft viel“ gilt in der Sauna definitiv nicht. Falscher Ehrgeiz beim Saunieren führt eher zur Kreislaufproblemen als zu gesundheitlichen Vorteilen. Planen Sie den zeitlichen Ablauf ganz gemütlich und halten Sie beim Schwitzen und Ruhen die richtige Reihenfolge ein.

3. Essen Sie vor dem Saunieren eine kleine Mahlzeit

Ihr Wellness-Programm sollten Sie zunächst weder hungernd noch mit vollem Magen starten. Beides kann sich negativ auf Ihren Kreislauf auswirken.

4. Vergessen Sie die Körperreinigung nicht

Wenn Sie Ihren Thermen-Tag beginnen, reinigen Sie sich zunächst unter der Dusche und trocknen Sie sich anschließend gut ab. Trockene Haut schwitzt schneller, außerdem dient die Reinigung des Körpers vor dem ersten Saunagang der Hygiene. Hautfette, die sich negativ auf die Öffnung der Poren auswirken, werden dadurch abgewaschen. Falls Sie etwas mehr Zeit mitbringen, kann ein warmes Fußbad direkt nach dem Duschen nicht schaden. Dieses fördert zusätzlich das Schwitzen.

5. Wählen Sie in der Sauna eine geeignete Sitzhöhe

Anschließend folgt der erste Saunagang. Die Sauna betreten Sie komplett unbekleidet, ohne Badeschlappen und mit einem großen Saunatuch in den Händen. Anschließend gilt es, den passenden Ruheplatz zu finden. Da Wärme nach oben steigt, sind Anfänger oder labile Personen auf den unteren Sitzbänken besser aufgehoben. Erfahrene Saunagänger dürfen auch auf der höchstgelegenen Holzbank Platz nehmen.

6. Sie haben die Wahl: Sitzen oder Liegen?

Optimalerweise saunieren Sie im Liegen. Legen Sie Ihr Handtuch auf die Holzbank Ihrer Wahl und machen Sie es sich gemütlich. Die Liegeposition hat den entscheidenden Vorteil, dass der gesamte Körper die gleiche Portion wohltuender Wärme abbekommt. Achten Sie unbedingt darauf, dass kein Schweiß auf die Holzbänke tropft. Falls Sie im Liegen Kreislaufprobleme bekommen sollten, können Sie sich setzen und dabei die Beine anziehen. Auch in dieser Position ist der gesamte Körper in einer gleichmäßigen Temperaturzone.

7. Denken Sie vor dem Aufstehen an Ihren Kreislauf

Nach spätestens 15 Minuten sollten Sie die Sauna wieder verlassen. Die letzten zwei Minuten auf jeden Fall sitzend verbringen, damit sich Ihr Kreislauf akklimatisieren kann.

8. Jetzt ist es Zeit für ein wenig Bewegung

Idealerweise können Sie dafür durch den Saunagarten spazieren. Frische Luft ist für die therapeutische Wirkung des Saunierens sehr hilfreich.

9. Gönnen Sie Ihrem Körper ein paar Kältereize

Dafür können Sie sich mit dem Kneippschlauch abduschen. „Gut ist, den Duschstrahl vom rechten Fuß, Bein und Arm langsam zur linken Körperhälfte und bis zum Herzen hin zu führen“, rät Marco Riedel, Abteilungsleiter Bad & Sauna der KissSalis Therme Bad Kissingen.

10. Abtauchen? Aber bitte nur mit Sauna-Erfahrung

Den Gang ins Tauchbecken können erfahrene Saunagänger ohne Bluthochdruck wagen. Eine kalte Schwallbrause entfaltet ebenfalls eine optimale medizinische Wirkung.

11. Erholen Sie sich während der Ruhephase

Entspannen Sie bei einem erneuten Fußbad oder schmökern Sie im Erholungsbereich in einem guten Buch. Die Pause sollte mindestens so lange andauern wie der vorherige Saunagang. Anschließend können Sie das Prozedere zwei- bis dreimal wiederholen.

Richtig saunieren: Diese Fehler sollten Sie vermeiden

1. Achten Sie beim Saunieren auf Ihren Flüssigkeitshaushalt!

Gehen Sie keinesfalls mit Durstgefühl in die Sauna. Trinken Sie vor dem Wellness-Programm unbedingt viel Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder Tee. Auch nach dem Schwitzen braucht Ihr Körper viel Flüssigkeit. Während des Saunierens sollte aber nichts getrunken werden, sondern erst wieder danach. Ansonsten kann sich die entschlackende Wirkung der Anwendung nicht entfalten.

2. Verzichten Sie beim Saunieren auf Genussmittel!

Dass Sie in der Sauna auf Koffein, Alkohol und Zigaretten verzichten sollten, versteht sich fast schon von selbst. Dennoch beherzigen viele diesen Tipp nicht und schmälern so die positiven Wirkungen des Saunieren auf nicht zu unterschätzende Weise.

3. Seife oder Duschgel nach dem Saunagang sind tabu!

Vermeiden Sie es außerdem, nach dem letzten Saunagang Seife oder Duschgel zu benutzen. Um einer Austrocknung der Haut vorzubeugen, reicht eine gute und fettende Hautcreme.

4. Dann sollten Sie von einem Saunabesuch absehen!

Bei Schnupfen oder Husten ist der Gang in die Sauna allerdings nicht ratsam – denn dann können sich die Symptome verstärken. Bei chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Sie vor dem Saunieren einen Internisten um Rat fragen.

Richtig saunieren – Los geht’s!

Nun wissen Sie, worauf Sie beim richtigen Saunieren achten müssen, um optimal von den erholsamen und gesundheitsfördernden Effekten eines Saunabesuches zu profitieren. Es lohnt sich also, mal wieder einen „Kurzurlaub“ in der Therme zu planen.

 

Bild: © sabine hürdler – stock.adobe.com