Reiseimpfungen – wissenswerte Tipps

Reiseimpfungen – wissenswerte Tipps

Zu einer idealen Reisevorbereitung gehören neben Badehose, Wanderschuhen und Sonnenöl auch Reiseimpfungen. Dies gilt besonders bei Fernreisen. In vielen Ländern sind Krankheitserreger aktiv, die in Deutschland gar nicht oder nur sehr selten auftreten.

Welche Reiseimpfungen gibt es?

Generell unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Arten von Reiseimpfungen. Neben Reiseimpfungen, die generell unabhängig vom persönlichen Gesundheitszustand oder dem Reiseziel empfohlen werden, gibt es Impfungen, die für Menschen aus bestimmten Risikogebieten vorgeschrieben sind. Dazu gehören unter anderem Länder, in denen das Gelbfieber stark verbreitet ist. Die dritte Art von Reiseimpfungen wird empfohlen, wenn Urlauber persönlich zu einer bestimmten Risikogruppe gehören oder häufig in bestimmten Risikogebieten unterwegs sind. Wer beispielsweise mehrfach in Gebiete reist, in denen der Hepatitis-A-Virus verbreitet ist, der sollte sich gegen diesen Erreger unbedingt impfen lassen.

Wann sollten Reiseimpfungen erfolgen?

Jeder Reisende sollte sich vor Antritt einer Fernreise früh genug um einen entsprechenden Impfschutz kümmern. In der Regel brauchen die Wirkstoffe eine gewisse Zeit, um auch tatsächlich einen wirksamen Schutz aufzubauen. Ärzte empfehlen, dass Reiseimpfungen nach Möglichkeit mindestens vier Wochen vor der Reise durchgeführt werden sollten, zum Teil auch früher. Generell gilt: Je eher die Impfung durchgeführt wird, desto besser.

Welche Reiseimpfungen im Einzelnen sinnvoll oder sogar vorgeschrieben sind, kann man beim Hausarzt oder direkt beim Reiseveranstalter erfragen. In der Regel kann der Hausarzt die entsprechenden Reiseimpfungen selbst durchführen. Ist dies nicht möglich, können die entsprechenden Impfungen im Gesundheitsamt oder einem Tropeninstitut vorgenommen werden. Die einzige Ausnahme bilden Impfungen gegen Gelbfieber, für die nur bestimmte Impfstellen autorisiert sind.

Wer eine Last-Minute-Reise bucht, sollte sich ebenfalls vorher noch um die entsprechenden Reiseimpfungen kümmern, selbst wenn dann nur ein Teil des Schutzes aufgebaut werden kann. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, ist ein weniger starker Impfschutz aber immer noch besser, als gar keiner.

Wie viel kostet eine Reiseimpfung?

Wie viel eine entsprechende Impfung kostet, hängt immer davon ab, gegen welche Erreger geimpft wird. Reiseimpfungen müssen meist aus eigener Tasche bezahlt werden, da die Krankenkassen nur die Impfungen übernehmen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) als Standardimpfungen festgelegt werden. Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung gehören zu diesen Standardimpfungen.

Was sind die wichtigsten Reiseimpfungen?

Welche Impfungen vorgenommen werden sollten, hängt vom Reiseziel und von der Art der Reise ab. Schließlich kommt man bei einer Trekkingtour beispielsweise eher mit verunreinigtem Wasser in Kontakt als bei einer Tour durch die Hotels eines Landes.

Zu den bekannteren Reiseimpfungen gehören Impfungen gegen Cholera, die vor allem in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Ostasien verbreitet ist und ohne Behandlung tödlich endet. Allerdings müssen sich nur Urlauber gegen Cholera impfen lassen, die tatsächlich in abgelegenen Gebieten unterwegs sind und dort beispielsweise zu Fuß oder mit dem Zelt reisen.
Zu den Reiseimpfungen, die als Standard gelten, gehört auch die Impfung gegen Gelbfieber, die besonders bei Reisen in bestimmte Gebiete Afrikas und Südamerikas unerlässlich ist und dort teilweise sogar als Einreisebestimmung gilt. Ebenfalls ratsam für Reisen in tropische Länder ist ein Impfschutz gegen Hepatitis A und Hepatitis B, die beide weltweit verbreitet sind. Besonders für sexuell aktive Urlauber ist eine Impfung gegen Hepatitis B unbedingt zu empfehlen.

Wer eine Reise nach Afrika, Asien oder in bestimmte Teile Nordamerikas plant, der sollte sich in jedem Fall gegen Tollwut und gegen Typhus impfen lassen. Beide Krankheiten sind in diesen Gebieten besonders verbreitet. Während Typhus heilbar ist, verläuft Tollwut immer tödlich, sofern die Betroffenen nicht sofort behandelt werden können.

In Indien, Pakistan, Nigeria oder Afghanistan ist darüber hinaus eine Impfung gegen Kinderlähmung sinnvoll, da diese Krankheit vor allem im asiatischen und afrikanischen Raum noch sehr verbreitet ist. Ansteckungsherd sind in der Regel verseuchte Nahrungsmittel oder Wasser, so dass vor allem Trekkingreisende hier gefährdet sind. Eine entsprechende Impfung ist vor einer Reise vor allem für Personen unerlässlich, die im Säuglingsalter keine, Grundimmunisierung erhalten haben, die in den meisten europäischen Ländern heute zum Standard gehört.

Zu den wichtigsten Impfungen, vor allem bei Reisen in tropische Länder, gehört die so genannte Malariaprophylaxe. Wie diese genau aussieht, ist allerdings von Land zu Land unterschiedlich, da sie vom Erreger abhängt. Eine entsprechende Beratung erhalten Sie unter anderem in der Apotheke.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Wie bei jeder Impfung, gibt es auch bei den Reiseimpfungen bestimmte Nebenwirkungen, die nach einer Impfdosis auftreten können, aber nicht müssen. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, vor einer Impfung mit dem Hausarzt zu sprechen. Darüber hinaus sollte man Reiseimpfungen nach Möglichkeit bereits weit im Vorfeld der Reise vornehmen lassen, um mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig vor Reiseantritt abklingen zu lassen.

 

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