Passionsblume

Passionsblume

Passionsblume Beschreibung

Die Blaue Passionsblume, mit wissenschaftlichem Namen Passiflora caerulea oder incarnata genannt, ist eine artenreiche Gattung aus der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae).

Sowohl der wissenschaftliche Name „Passiflora“ als auch die deutsche Bezeichnung „Passionsblume“ sollen an die Passion, die Kreuzigung und das Leiden von Jesus erinnern. im Jahr 1663 nach Christus gab der Jesuitenpater Ferrari aus Siena der Pflanze seinen lateinischen Namen: „Passio“ bedeutet übersetzt „das Leiden“, „flos“ meint „die Blume“ und „incarnata“ bedeutet „die Fleischgewordene“. Der Name „caerulea“ heißt „blau“ und bezieht sich auf die Blütenfarbe.

Heimisch ist die Pflanze in Ostindien und im tropischen Mittel- und Südamerika, in Ländern wie Mexico, Brasilien und Peru. In unseren Breiten dient die Passionsblume in erster Linie als Balkonpflanze, als Fassadenschmuck an Hausmauern oder einfach als Topfpflanze. Und eben im medizinischen Bereich als Heilpflanze.

Die Blaue Passionsblume ist eine mehrjährige, ausdauernde, kletternde und krautige Schlingpflanze, die bis 10 Meter in die Höhe wachsen kann. Der Wurzelstock der Schlingpflanze ist faserig und mit aufsteigenden, rankenden und längsgerillten langen Stängeln versehen, die leicht kantig und unbehaart sind. Die Stängel können bis zu 5 Meter lang werden.
Die gestielten Laubblätter der Passionsblume sind wechselständig am Stängel angeordnet, von ovaler und lanzettlicher Form und an den Rändern klein gesägt. Sie sind drei- bis fünffach gelappt und erscheinen dunkelgrün auf der Oberseite. An den etwa 2 bis 3 Zentimeter langen Blattstilen befinden sich zwei bis vier kleine Drüsen, so genannte extraflorale Nektardrüsen, die Nektartropfen abgeben. Im inneren der Kronblätter befinden sich viele strahlig angeordnete Kränze aus feinen Fäden, die von außen in violetter Farbe leuchten.

Die Blüten der Passionsblüte

Aus den Blattachseln der jüngsten Blätter wachsen die dekorativen, großen, weißen, rötlichen oder violetten Blüten. Die gestielten Blüten der fünfblättrigen Blumenkrone können mit ausgebreiteten Kelch- und Blütenblättern eine Größe bis zu 8 Zentimetern erreichen. Im Inneren der Blumenkronblättter befinden sich eine Innenkrone mit dünnen Blütenblättern sowie ein dichter Fadenkranz mit purpurroter bis schwarzer Farbe. Die Blütezeit findet in den Sommermonaten zwischen Juni und September statt.

Die Frucht der Passionsblume

Die Frucht der Passionsblume ist eine essbare gelbe Beere. Von der Sorte Passiflora edulis stammen die typischen, wohlschmeckenden Maracujafrüchte.

Passionsblume Inhaltsstoffe

Die Hauptinhaltsstoffe der Passionsblume sind ätherische Öle, Flavonoide (z.B. Vitexin und Saponarin), Cumarine und Kohlenhydrate.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherische Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist auf Inhaltstoffe wie Cumarine, Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Weiter sind Cumarine und ätherische Öle zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.

Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an.

Passionsblume Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Während der Blütezeit in den Sommermonaten zwischen Juni und September werden die oberirdischen Pflanzenteile geerntet und schonend getrocknet oder frisch verarbeitet.

Die Droge besteht aus den frischen oder getrockneten, zerkleinerten und oberirdischen Teilen von Passiflora incarnata L.
Die Schnittdroge zeigt sich auf der Unterseite der Blattstücken grün und feinbehaart und der teilweise einfach gesägte Blattrand sowie eine netzartige Nervenstruktur ist sichtbar. Kennzeichnend für die Droge sind die korkenzieherartig zusammengerollten Teile der glatten Ranken. Manchmal sind auch kleine bräunlich-gelbe und punktierte Samen vorhanden.

Die Droge besitzt einen nur schwachen aromatischen Geruch und schmeckt etwas fade. Die Drogenbezeichnung des Passionsblumenkrauts lautet Passiflorae herba.

Passionsblume Wirkung

Die vielen Inhaltsstoffe der Pflanzendroge sind im Zusammenspiel verantwortlich für die beruhigende (sedative), schlaffördernde, angst- und krampflösende (spasmolytische) Wirkung. Zudem wirken die Inhaltsstoffe der Passionsblume herzstärkend, leicht blutdrucksenkend, schweißtreibend und zusammenziehend (adstringierend).
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und deren Wirkweisen kommt die Tropenpflanze bei Depressionen, Spannungszuständen, nervös bedingten Einschlafschwierigkeiten und Schlaflosigkeit, Ängsten, innerer Unruhe, Reizbarkeit und allgemeiner Nervosität zum Einsatz. Es sind Zustände von vegetativer Labilität, aber auch zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden sowie nervös bedingten Herz- und Magen-Darm-Beschwerden finden Zubereitungen mit der Passionsblume Anwendung. So wird die Heilpflanze bei Herzneurosen, Kreislaufstörungen, leicht erhöhtem Blutdruck unterstützend verwendet.
Das BGA empfiehlt eine Behandlung mit Passionsblumen-Tee bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös-bedingten Beschwerden im Magen-Darm-Trakt.

Die Kommission E und WHO befürworten die Anwendung von Passionsblume bei leichten Einschlafstörungen und nervösen Unruhezuständen, die ESCOP empfiehlt die Anwendung der Heilpflanze bei Unruhe, Anspannung und Reizbarkeit und die damit verbundenen Einschlafschwierigkeiten. Die Kommission E und ESCOP befürworten zudem die Einnahme von Passionsblütenkraut bei unruhigen und nervösen Kindern. Wissenschaftlich ist die Anwendung jedoch schlecht belegt, pharmakologische Versuche bestätigen aber die Wirksamkeit in den traditionellen Anwendungsgebieten.

Passionsblume Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei richtiger Einnahme und Dosierung sind keine Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen bekannt.
Zur Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, weshalb von einer Behandlung mit Passionsblumenkraut abgesehen werden sollte.

Bei Überempfindlichkeit gegen Passionsblumen kann es zu allergischen Reaktionen kommen, daher ist eine Behandlung mit Zubereitungen aus der Passionsblume kontraindiziert. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Passionsblume Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der Phytotherapie und in der traditionellen Volksmedizin kommt die tropische Passionsblume hauptsächlich als sanftes Beruhigungsmittel zum Einsatz und entfaltet bei nervösen Erregungszuständen die sedative Wirkung und hilft damit auch bei Einschlafstörungen. Innerlich angewendet wird die Heilpflanze zudem bei nervösen Magen-Darm-Beschwerden, depressiven Verstimmungen, bei hysterischen Zuständen, Asthma und Nervenschmerzen.

Äußerliche Anwendung der Passionsblume

Eine äußerliche Anwendung erfolgt in der Volkheilkunde in Form von Waschungen bei Hämorrhoiden.

Anwendung von Passionsblume-Medikamenten

Passionsblumenkraut

Passionsblumenkraut ist in zahlreichen Arzneimitteln enthalten und unter anderem in Form von Tees, Dragées, Kapseln und Tropfen in der Apotheke erhältlich. Auch Homöopathika aus der Apotheke sowie die Urtinktur sollen eine stärkere angstlösende Wirkung aufweisen als der Tee mit dem Kraut der Passionsblume.

Tee aus dem losen Kraut

Tee aus dem losen Kraut oder aber auch Teemischungen besonders in Verbindung mit Baldrian, Hopfen und auch Johanniskraut können mit ihrer beruhigenden und entspannenden Wirkung nicht nur Schlafstörungen günstig beeinflussen, sondern auch allgemeine nervöse Erregungszustände, Unruhe, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen.

Fertigarzneimittel

Fertigarzneimittel des Passionsblumenkrauts in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln und Flüssigextrakten kommen häufig in Kombination mit anderen Wirkstoffen als Beruhigungsmittel oder als Herzmittel zum Einsatz und entfalten die angst- und krampflösende Wirkung bei Unruhezuständen und Reizbarkeit, die Einschlafstörungen verursachen.

Homöopathisches Mittel

Als homöopathisches Mittel wird Passiflora incarnata in verschiedenen Formen angeboten: Es gibt Streukügelchen (Globuli), Tropfen und Tabletten. Die homöopathische Urtinktur Passiflora oder niedrige Potenzen (D1 und D2) der homöopathischen Arznei werden bei Schlafstörungen und Magen-Darmkrämpfen sowie bei Schmerzen und rheumatischen Beschwerden angewendet.

Passionsblume Dosierung und Einnahme

Verwendung finden hauptsächlich Fertigpräparate wie Dragees und Tropfen aus der Apotheke mit Flüssigextrakten (Tinkturen) oder das frische und lose Kraut der Passionsblume.

Passionsblume als Tee

Bei Tee-Zubereitungen sollte die Tagesdosis von 4 bis 8 Gramm nicht überschritten werden. Eine Tasse Tee aus Passionsblumenkraut kann zwei- bis dreimal täglich und 1 Stunde vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Präparate sollten so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat.

Passionsblume als homöopathisches Mittel

Als homöopathisches Mittel wird Passiflora incarnata in verschiedenen Formen angeboten: Es gibt Streukügelchen (Globuli), Tropfen und Tabletten. Für eine optimale Wirksamkeit ist es wichtig, die richtige Potenzstufe zu wählen. Bei chronischen Beschwerden sollten Sie sich dafür in fachkundige Hände begeben.

Die Einnahme von 5 bis 20 Tropfen der homöopathischen Urtinktur und niedrigen Potenzen (D1 und D2) erfolgt drei Stunden und noch einmal unmittelbar vor dem Schlafengehen.

Zur Behandlung von Schlaflosigkeit und nervöser Unruhe können Sie dreimal täglich 5 Globuli Passiflora incarnata C5 nehmen. Die korrekte Dosierung ermittelt am besten der behandelnde Arzt oder Homöopath.

Passionsblume Zubereitungen

Tee-Zubereitung mit dem Kraut der Passionsblume

Nehmen Sie 2 bis 3 Teelöffel getrocknetes Kraut der Passionsblume und übergießen es mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Aufguss zugedeckt etwa 10 Minuten ziehen, seihen Sie das Kraut durch ein Sieb oder Kaffeefilter ab und trinken bei Schlafstörungen jeweils zwei- bis dreimal am Tag 1 bis 2 Tassen Tee.

Alkoholische Tinktur aus dem Kraut der Passionsblume

Sie benötigen zur Herstellung einer Tinktur verdünnten Weingeist, Korn oder Wodka. In eine Flasche oder einem Schraubdeckel-Glas geben Sie in einem Verhältnis von 20 Teilen Passionsblumenkraut etwa 100 Teile des Alkohols und lassen alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Die alkoholische Tinktur ist bis zu 5 Jahre haltbar.

Passionsblume Geschichte

Bereits die Ureinwohner Amerikas kannten die beruhigende Heilwirkung der Passionsblume.

Sowohl der wissenschaftliche Name Passiflora als auch die deutsche Bezeichnung Passionsblume sollen an die Passion, die Kreuzigung von Jesus erinnern. Ohnehin ist die Passionsblume für Jesuiten eine sehr symbolträchtige Pflanze. So sahen sie in den jeweils fünf Kelch- und Kronblättern der Passionsblume die zehn Apostel, die während der Kreuzigung anwesend waren. Der Kranz oder die Nebenkrone der Pflanze symbolisiert Jesus´ Dornenkrone, die fünf Staubbeutel die Wundmale, die drei Blütennarben die Kreuzigungsnägel und der Fruchtknoten den Kelch des Abendmahls. Die fünflappigen Blätter symbolisieren die Hände von Jesus, die dreilappigen Blätter die Dreifaltigkeit und die ungelappten Blätter deuten auf die Lanzenspitzen, mit denen Jesus verletzt wurde. So bezeichnete im Jahr 1663 nach Christus der Jesuitenpater Ferrari aus Siena die Passionsblume als „Flora mystica“. Der Pater gab der Pflanze auch seinen lateinischen Namen. „Passio“ bedeutet übersetzt „das Leiden“, „flos“ meint „die Blume“ und „incarnata“ bedeutet „die Fleischgewordene“.

In Europa wurde man sich erst in den letzten Jahrzehnten ihrer mild beruhigenden Eigenschaften bewusst.
Im Jahr 1938 veröffentlichte der deutsche Arzt Gerhard Madaus sein „Lehrbuch über biologische Heilmittel“ und schreib darin über die Wirkung und Anwendung der Passionsblume.

Passionsblume in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Häufig wird die Passionsblume als Mischung mit anderen unter anderem beruhigenden Pflanzen wie Baldrian, Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Kamille, Lavendel, Hafer und Weißdorn verwendet.

Passionsblume bei Einschlafproblemen

Bei Ein- oder Durchschlafstörungen hat sich eine Teemischung aus je zwei Teilen Passionsblumenkraut, Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Melissenblätter und 1 Teil Lavendelblüten bewährt. Nehmen Sie 2 bis 3 Teelöffel von der Mischung und übergießen diese mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Aufguss zugedeckt etwa 10 Minuten ziehen, seihen Sie es durch ein Sieb oder Kaffeefilter ab und trinken bei Schlafstörungen abends 1 bis 2 Tassen Tee.
Bei nervöser Unruhe, Ängsten und Anspannungszuständen kommt die gleiche Heilpflanzen-Kombination zum Einsatz. Statt abends werden 2 bis 3 Tassen Tee über den Tag verteilt getrunken.

Passionsblume bei depressiver Verstimmung

Bei depressiver Verstimmung könnte ein Heiltee aus gleichen Teilen Johanniskraut, Passionsblumenkraut und Melissenblätter Abhilfe schaffen. Nehmen Sie 2 Teelöffel von der Mischung und übergießen diese mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Aufguss zugedeckt etwa 7 Minuten ziehen, seihen Sie es durch ein Sieb oder Kaffeefilter ab und trinken dreimal täglich 1 Tasse Tee.

Wechseljahrsbeschwerden können mit folgender Teemischung aus gleichen Teilen Hopfenzapfen, Johanniskraut, Frauenmantelkraut, Baldrianwurzel und Passionsblumenkraut gelindert werden.

Nehmen Sie 2 Teelöffel von der Mischung und übergießen diese mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Aufguss zugedeckt etwa 10 Minuten ziehen, seihen Sie es durch ein Sieb oder Kaffeefilter ab und trinken dreimal täglich 1 Tasse Tee.
Diffuse Angstzustände oder auch bei konkreter Furcht vor einer Situation äußert und mit Herzklopfen, schnellem Puls, Schwindel, Schweißausbruch, Mundtrockenheit, Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl und Hitzewallungen einhergeht, können mit einem angstlösenden, entspannenden, stabilisierenden, beruhigenden und stärkenden Heiltee aus 20 Gramm Eisenkraut, 20 Gramm Johanniskraut, 20 Gramm Passionsblumenkraut, 10 Gramm Kokkelskörner und 30 Gramm Haferkraut gelindert werden.

Albträume bei Kindern, die dadurch nachts aufwachen und sich an die bedrohlichen und furchteinflößenden Träume erinnern, könnte eine Teemischung aus 50 Gramm Passionsblumenkraut und 50 Gramm Johanniskraut die Stimmung aufhellen und entkrampfen.

Passionsblume in der Homöopathie

Für die Herstellung der homöopathischen Urtinktur wird das frische Kraut der Passionsblume benötigt, welche die heilenden Wirkstoffe der Passionsblume enthält. Das homöopathische Pflanzenmittel Passiflora incarnata kommt deshalb auch hauptsächlich bei Schlafstörungen, Nervosität, Magen-Darmkrämpfen sowie bei Schmerzen und rheumatischen Beschwerden zum Einsatz. Bei der homöopathischen Arznei dreht sich fast alles um das Thema Schlaflosigkeit und Schlafstörungen. Die Menschen, die das Mittel benötigen sind vom Gemüt her nervöse, ängstliche, sorgenvolle und unruhige Personen. Auch bei gesteigerten Erregungszuständen, die mit starker Ruhelosigkeit und starkem Bewegungsdrang einhergehen, kann das Mittel mit seiner krampflösenden und angstlindernden Wirkung angewendet werden. Weiter kann Passiflora Stress, Überarbeitung und leichten depressiven Verstimmungen entgegenwirken. Das homöopathische Mittel Passiflora eignet sich auch für ältere Patienten und Kinder. Es ist ein mildes Beruhigungs- und Schlafmittel ohne Suchtgefahr.

Verwendet wird die homöopathische Urtinktur und die Arznei in niedrigen Potenzen (D1 und D2) bei einer eher langfristigen Behandlung.

Verschiedene Passionsblumensorten

Bei Passionsblumen (Passiflora) handelt es sich um eine sehr artenreiche Pflanzengattung. Sie ist vorwiegend in den tropischen Regenwäldern Amerikas und Ostindiens heimisch. Es gibt inzwischen über 400 verschiedene Sorten. Viele Sorten besitzen essbare Früchte mit saftigem Fruchtfleisch. Die Früchte Passiflora caerulea sind etwa 5 cm lang, gelb und vom Geschmack eher ungenießbar. Die Früchte der meisten anderen Passionsblumenarten der Untergattung Passiflora sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch teils sehr in Größe, Farbe und Geschmack. Von der Sorte Passiflora edulis stammen die typischen, wohlschmeckenden Maracujafrüchte.

Die offizielle Heilpflanzenart ist die Passionsblume Passiflora incarnata. Die Art Passiflora caerulea ist oft als Zimmer- oder Balkonpflanze im Handel erhältlich, enthält aber die gleichen Inhaltsstoffe wie die offizielle Heilpflanzenart und kann ebenso als Heilpflanze zum Einsatz kommen.

Passionsblumen anbauen und pflegen

Die Passionsblume (Passiflora) gehört zur Familie der Passionsblumengewächse und ist mit über 400 Arten vertreten. Verwendung findet die Passionsblume in unseren Breiten meist als rankende Zierpflanze wegen ihrer dekorativen Blüten, aber auch manchmal als Nutzpflanze wegen ihrer essbaren Beeren, der Passionsfrucht oder Maracuja.

Die Heimat der Passionsblumen sind warme Regionen wie der tropische Regenwald. Die nur bedingt winterharten Passionsblumen lieben deshalb warme, geschützte, sonnige und helle, halbschattige Standorte und entwickeln dann viele Blüten und Früchte.

Bodenbedingungen der Passionsblume

Der Boden sollte gut durchlässig, nahrhaft und mäßig feucht sein. Staunässe verträgt die Pflanze nicht, weil die Wurzeln dann Schaden nehmen können. Während der Wachstumsphase sollte immer mehr Feuchtigkeit zugeführt werden, stehendes Wasser muss unbedingt entfernt werden.

Die Anpflanzung oder Vermehrung der Passionsblume geschieht über Samen aus den Früchten oder über Stecklinge. Letztere Form der Anpflanzung ist ratsam, da die Aussaat langwierig ist.
10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge werden unterhalb des Blattknotens angeschnitten und in einen Topf mit Blumenerde (Gemisch aus Sand und Torf) gesetzt. Zunächst sollte der Topf mit einer Plastiktüte verschlossen oder in ein Gewächshaus gestellt werden. Die optimale Temperatur zum Gedeihen der Wurzeln liegt bei 20° Celsius, dann sollten sich nach etwa 3 oder 4 Wochen die ersten Wurzeln gebildet haben. Wenn der Steckling größer und kräftiger geworden ist, sollte dieser im Frühjahr umgetopft werden.

Anpflanzung der Passionsblume

Die Anpflanzung der blühwilligen Pflanze sollte also im Frühjahr erfolgen. Als Pflanzengefäß eignet sich ein Kübel aus Ton, der mit in die Erde eingegraben werden kann. Ideal sind Töpfe mit einem Durchmesser von ca. 20 Zentimetern. In der ersten Wachstumsphase nach dem Umtopfen verfügt die Erde etwa 3 Wochen lang über ausreichend Nährstoffe, danach ist der Einsatz von Dünger in gewissen Abständen empfehlenswert. Gedüngt wird etwa alle 14 Tage und es kann ein Universaldünger oder Blühpflanzendünger verwendet werden.

Passionsblumen werden ab und dann von Ameisen heimgesucht, die die Blätter fressen. Hier sollte ein Ameisenmittel aus dem Fachhandel Anwendung finden. Es ist aber auch ein Befall von Spinnmilben möglich, die sich auf der Unterseite der Blätter aufhalten und die Blätter gesprenkelt aussehen lassen. In dem Fall ist es ratsam die Pflanze abzubrausen und die Lufttemperatur zu erhöhen, um der Ausbreitung entgegenzuwirken.

In den Wintermonaten sollte die Pflanze ins Haus oder in die Wohnung geholt werden, da sie nicht winterhart ist. Temperaturen um die 10° Celsius und ein lichtdurchfluteter Fensterplatz sind aber ideal. Vor der Winterzeit sollten die Seitentriebe auf etwa 5 Zentimeter gestutzt werden.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Dr. med. Heike Buess-Kovács: Heilen mit Hausmitteln – Kräuter, Wärme, Quark & Co. BLV Verlag München 2014

 

Bild: © Fotografie-Schmidt – stock.adobe.com