Orthosiphon

Orthosiphon

Orthosiphon Beschreibung

Der Katzenbart (Orthosiphon aristatus) ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der wissenschaftliche Name „Orthosiphon“ stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „orthós“ und „síphon“ zusammen. „Orthós“ wird mit „gerade“ übersetzt und „síphon“ bedeutet „Röhre“, was sich auf die gerade Kronröhre der Pflanze bezieht. Den deutschen Namen „Katzenbart“ erhielt die Pflanze aufgrund der langen Staubblätter, die wie die Schnurrhaare einer Katze aussehen.

Der bis zu 1 Meter in die Höhe wachsende Halbstrauch ist in den tropischen Regionen Asiens heimisch. Die Herkunft wird in weiteren Namen des Katzenbarts deutlich: Indischer Nierentee, Javanischer Nierentee oder Javatee.
An dem vierkantigen, behaarten oder kahlen Stängel der krautigen und fein behaarten Pflanze befinden sich die kreuzgegenständig angeordneten Blätter. Die Blätter werden 7 bis 8 Zentimeter lang und sind lanzettlich geformt und mit grob gesägten oder gezähnten Rändern versehen. Die helle, graugrüne Unterseite der Blätter zeigt eine stark ausgeprägte Nervatur und punktförmige Drüsen. Die Oberseite der Blätter ist von bräunlich-grüner Farbe.

In der Blütezeit erscheinen die ährenartigen Lippenblüten, die in sechs- oder zehnblütigen Scheinquirlen angeordnet und von blau-weißlicher oder hellvioletter Farbe sind. Die auffälligen, langen Staubblätter erinnern an die Schnurrhaare von Katzen, daher stammt auch der Name Katzenbart. Aus den Blüten entwickeln sich kleine Früchte, die in 4 ovale Nüsschen zerfallen.

In seinen Heimatländern Malaysia, Java und Indien spielte die Heilpflanze Orthosiphon schon immer eine bedeutende Rolle in der traditionellen Medizin. Katzenbart wird hauptsächlich zur Durchspülungstherapie bei leichten bakteriellen und entzündlichen Harnwegsinfekten oder bei Nierengrieß angewendet. In Europa wurde die Droge erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts für therapeutische Zwecke genutzt.

Orthosiphon Inhaltsstoffe

Für pharmazeutische Zwecke werden die Blätter und Stängelspitzen von der Pflanze Orthosiphon genutzt. Die Pflanzenteile enthalten Flavonoide (Sinensetin, Eupatorin, Salvigenin und Scutellareintetramethylether), ätherische Öle (Sesquiterpenen und Derivaten der Kaffeesäure), Kaliumsalze, Saponine, Tannine, Gerbstoffe.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Die meisten Flavonoide sind zudem für die auffallende gelbliche Färbung der Pflanzen und Früchte verantwortlich.

Orthosiphonblätter gehören in die Gruppe der sogenannten Aquaretika. Aquaretika wirken mild entwässernd, wofür unter anderem die enthaltenden Saponine verantwortlich sind.

Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist auf Inhaltstoffe wie Cumarine, Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter sind Die enthaltenden Flavonoide und ätherische Öle sind zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.

Orthosiphon Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Medizinische Verwendung finden die getrockneten Laubblätter und Stängelspitzen des Katzenbarts.

Kurz vor der Blütezeit in den Monaten Juli und August werden die oberen Teile der Pflanze, die Blätter und Stängelspitzen gesammelt und anschließend getrocknet.

Die Droge besteht also aus den getrockneten Laubblättern und den krautigen Stängelspitzen der Pflanze. Charakteristisch für die Schnittdroge sind die spröden, dünnen und leicht zerbrechlichen Blattstücke. Die Farbe an der Oberseite ist gelblich-grün und an der Unterseite graugrün. Teilweise sind die gezähnten Blattränder zu erkennen und auch die blauviolette Nervatur. In der Droge enthalten sind außerdem Teile des vierkantigen und bläulich-violett angelaufenen Stängels. Blüten mit ihren Scheinquirlen sind normalerweise nicht enthalten.

Die Drogenbezeichnung der Orthosiphonblätter lautet Orthosiphonis folium. Der Geruch der Droge wird als schwach aromatisch beschrieben und der Geschmack als salzig, schwach bitter und zusammenziehend (adstringierend).

Die Droge des Katzenbarts wird hauptsächlich aus Indonesien importiert. Im Handel erscheint die Droge häufig unter der Bezeichnung „Indischer Nierentee“ oder „Javatee“.

Orthosiphon Wirkung

Die wertvollen Inhaltsstoffe in den Orthosiphonblättern sorgen nachweislich für eine entwässernde, harntreibende (diuretische) und leicht entkrampfende (spasmolytische) Wirkung. Im Zusammenspiel werden den Inhaltsstoffen der Pflanze außerdem ausschwemmende, entzündungshemmende, galletreibende, harnsäureausscheidende, desinfizierende und keimabtötende, antibakterielle Eigenschaften zugesprochen.

Diuretische Wirkung des Orthosiphon

Die diuretische Wirkung sorgt für eine Steigerung der Harn- und Kochsalzausscheidung und damit auch zur Senkung des Körpergewichts. Die entwässernden Eigenschaften wirken sich zudem senkend auf den Blutdruck und Blutzucker aus und können begleitend bei leichtem Bluthochdruck (Hypertonie) und Diabetes mellitus eingesetzt werden. Auch wird Nierengrieß vermehrt ausgeschwemmt und einer Neubildung des Nierengrießes und damit einer Nierensteinbildung entgegengewirkt. Aufgrund einer vermehrten Ausscheidung von Harnsäure kommt die Heilpflanze auch zur Gichtprophylaxe zum Einsatz.

Aufgrund dieser Wirkweisen werden Zubereitungen aus der Heilpflanze hauptsächlich bei Blasen- und Nierenerkrankungen eingesetzt: Zur unterstützenden Maßnahme bei bakteriellen und entzündlichen Infektionen der ableitenden Harnwege wie z.B. Blasenentzündungen, als Durchspülungstherapie bei Nierengrieß, bei Ödemen und chronischer Nierenentzündung.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die therapeutische Anwendung von Orthosiphonblättern „zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie bei Nierengrieß (auch vorbeugend).“

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Nicht gesichert durch traditionelle Anwendung und experimentelle Versuche sind Anwendungsgebiete wie Bluthochdruck, Diabetes, Fieber, Gallensteine, Menstruationsbeschwerden, Rheuma und Grippe mit Fieber.

Orthosiphon Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei richtiger Dosierung und Anwendung der Orthosiphon-Droge sind keine Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

Menschen, die unter Ödemen infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit leiden, sollten auf eine Durchspülungstherapie mit Orthosiphon verzichten. Das gleiche gilt für Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, weil keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit vorliegen.

Orthosiphon Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

In Malaysia, Java und Indien wird die Heilpflanze Orthosiphon schon immer in der traditionellen Medizin angewendet. In Europa hingegen wurde die Droge erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts für therapeutische Zwecke genutzt.

Im asiatischen und inzwischen auch europäischen Raum werden Zubereitungen aus Katzenbartblättern hauptsächlich zur Durchspülungstherapie bei leichten bakteriellen und entzündlichen Harnwegsinfekten oder bei Nierengrieß angewendet. Das sind auch die Anwendungsgebiete, die von der Kommission E und ESCOP empfohlen werden.

Weitere Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksheilkunde

Weitere Anwendungsgebiete der Phytotherapie und Volksheilkunde sind außerdem Blut und Eiweiß im Urin (Hämaturie und Albuminurie), Gicht, Gallensteinleiden und rheumatische Erkrankungen. Auch bei Diabetes mellitus und Bluthochdruck (Hypertonie) sowie bei Fettleibigkeit (Adipositas) kommen die getrockneten Blätter der Heilpflanze zum Einsatz.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Nicht gesichert durch traditionelle Anwendung und experimentelle Versuche sind Anwendungsgebiete wie Bluthochdruck, Diabetes, Fieber, Gallensteine, Menstruationsbeschwerden, Rheuma und Grippe mit Fieber.

Anwendungsbeispiele von Orthosiphon-Medikamenten

Die Wirkstoffe aus den Orthosiphonblättern werden einerseits als Monodroge und andererseits als Bestandteil in Teemischungen oder in Arzneimitteln verwendet. In der Apotheke werden viele unterschiedliche Präparate in Form von Kapseln, Dragees, Tabletten, Tees und Blasen- und Nieren-Teemischungen angeboten. Bekannt sind auch die getrockneten Blätter aus der Apotheke, die als „Indischer Nierentee“ angeboten werden.

Hauptsächlich kommen die Präparate aus der Apotheke zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Harnwegsinfekten sowie zur Prophylaxe bei Nierengrieß und Steinbildung zum Einsatz. Auch bei wiederkehrenden (rezidivierenden) Harnwegsinfektionen wie Blasenentzündungen oder bei Beschwerden durch eine Reizblase werden die Wirkstoffe der Orthosiphonblättern angewendet.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die therapeutische Anwendung von Orthosiphonblättern „zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie bei Nierengrieß (auch vorbeugend).“

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Nicht gesichert durch traditionelle Anwendung und experimentelle Versuche sind Anwendungsgebiete wie Bluthochdruck, Diabetes, Fieber, Gallensteine, Menstruationsbeschwerden, Rheuma und Grippe mit Fieber.

Orthosiphon Dosierung und Einnahme

Die mittlere Tagesdosis der Droge beträgt entsprechend der Zubereitungen 6 bis 12 Gramm.

Für einen Kaltauszug wird 1 gestrichener Esslöffel (1 bis 2 Gramm) der getrockneten Blätter mit 250 ml kaltem Wasser angesetzt und für etwa 8 bis 12 Stunden ziehen gelassen. Über den Tag verteilt werden 2 bis 3 Tassen Tee getrunken.

Für eine schnellere Tee-Zubereitung wird 1 Teelöffel der getrockneten Blätter mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Über den Tag verteilt werden 2 bis 4 Tassen Tee getrunken.

Kurmäßige Anwendung

Eine kurmäßige Anwendung mit dem Tee erfolgt über einen Zeitraum von 2 bis 3 Wochen und 2 bis 3 Tassen Tee pro Tag.
Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte aufgrund der wassertreibenden Wirkung stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Besonders bei einer Durchspülungstherapie sollte begleitend etwa 2 Liter Wasser, Früchte- oder Kräutertees getrunken werden.

Während der Einnahme sollte zudem auf alkoholische und koffeinhaltige Getränke verzichtet werden. Bestehen die Beschwerden auch noch 1 Woche nach Einnahme der Orthosiphonblätter oder kehren die Beschwerden periodisch immer wieder, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Für eine Selbstmedikation eignet sich nur eine diagnostizierte, unkomplizierte Zystitis (Blasenentzündung). Blut im Urin, hohes Fieber oder Schmerzen in der Nierengegend weisen als Alarmsignale auf eine aufsteigende Infektion hin und gehören unbedingt in die Hände eines Arztes.

Orthosiphon Zubereitungen

Tee-Zubereitung mit Orthosiphonblättern

Der Tee aus Orthosiphonblättern wird in Form einer Durchspülungstherapie bei bakteriellen oder entzündlichen Harnwegsinfekten sowie bei Nierengrieß angewendet.

Für einen Kaltauszug wird 1 gestrichener Esslöffel (1 bis 2 Gramm) der getrockneten Blätter mit 250 ml kaltem Wasser angesetzt und für etwa 8 bis 12 Stunden ziehen gelassen. Anschließend wird der Aufguss durch ein Sieb abgeseiht und auf Trinktemperatur erhitzt. Über den Tag verteilt werden 2 bis 3 Tassen Tee getrunken.

Für eine schnellere Tee-Zubereitung wird 1 Teelöffel der getrockneten Blätter mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Über den Tag verteilt werden 2 bis 4 Tassen Tee getrunken. Eine kurmäßige Anwendung mit dem Tee erfolgt über einen Zeitraum von 2 bis 3 Wochen.

Orthosiphon Geschichte

Der wissenschaftliche Name „Orthosiphon“ stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „orthós“ und „síphon“ zusammen. „Orthós“ wird mit „gerade“ übersetzt und „síphon“ bedeutet „Röhre“, was sich auf die gerade Kronröhre der Pflanze bezieht. Den deutschen Namen „Katzenbart“ erhielt die Pflanze aufgrund der langen Staubblätter, die wie die Schnurrhaare einer Katze aussehen.

In seinen Heimatländern Malaysia, Java und Indien spielte die Heilpflanze Orthosiphon schon immer eine bedeutende Rolle in der traditionellen Medizin. Katzenbart wird hauptsächlich zur Durchspülungstherapie bei leichten bakteriellen und entzündlichen Harnwegsinfekten oder bei Nierengrieß angewendet. Gelegentlich setzen sie die Heilpflanze auch zur Behandlung von Gallensteinen, Gicht, Rheumatismus und Diabetes ein. In Europa wurde die Droge erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts für therapeutische Zwecke genutzt. Briten und Niederländer wurden in ihren ostindischen Kolonien auf die Wirkung der Pflanze aufmerksam und importierten sie nach Europa. Der britische Botaniker George Bentham, der von 1800 bis 1884 lebte, erwähnte die Pflanze Orthosiphon im Jahre 1830 in „Edwards’s Botanical Register“, einem Gartenmagazin für exotische Pflanzen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Inhaltsstoffe und deren Eigenschaften von Wissenschaftlern untersucht.

In Deutschland beschrieb der Wissenschaftler August Gürber vom pharmakologischen Institut in Marburg im Jahr 1927 über die Wirkung des Katzenbarts in der Deutschen medizinischen Wochenschrift.

Orthosiphon in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Katzenbart lässt sich gut mit anderen, harntreibenden Heilpflanzen wie Birkenblätter, Bärentraubenblätter oder Goldrute in Teemischungen kombinieren.

Als Blasen- und Nieren-Tee eignet sich besonders gut die Kombination von 25 Gramm Bärentraubenblätter und 25 Gramm Orthosiphonblättern, weil sich beide Komponenten in ihrer Wirkung ideal ergänzen. Bei den Orthosiphonblättern stehen die harntreibenden und krampflösenden Eigenschaften im Vordergrund, die Bärentraubenblättern hingegen zählen zu den wirkungsvollsten pflanzlichen Desinfektionsmitteln in der Blase.

Für einen Kaltauszug werden 2 Teelöffel (1 bis 2 Gramm) der Teemischung mit 250 ml kaltem Wasser angesetzt und für etwa 10 Stunden ziehen gelassen. Anschließend wird der Aufguss durch ein Sieb abgeseiht und auf Trinktemperatur erhitzt. Über den Tag verteilt werden 2 Tassen Tee getrunken.

Bei Nierenentzündungen, die häufig schmerzfrei verlaufen und dadurch länger unbemerkt bleiben, hat sich eine Kombination aus 20 Gramm Birkenblättern, 15 Gramm Kamillenblüten, 25 Gramm Zinnkraut, 20 Gramm Orthosiphonblättern und 20 Gramm Bärentraubenblätter bewährt. Die Teemischung entfaltet eine desinfizierende, durchspülende, und die Nierenfunktion anregende Wirkung.

Orthosiphon in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel „Orthosiphon aristatus“ wird aus den getrockneten Laubblättern des Katzenbaums hergestellt und kommt bei Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege zum Einsatz. Die Anwendungsgebiete in der Homöopathie sind nicht ausreichend belegt.

Verschiedene Orthosiphonsorten

Orthosiphon aristatus aus der Gattung Orthosiphon gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es gibt etwa 40 bis 45 Arten innerhalb der Gattung, die in den tropischen Regionen Asiens und Australiens oder im Süden Afrikas natürlich vorkommen.

Tipps zum Anbau von Orthosiphon

Heimisch ist der Katzenbart (Orthosiphon aristatus) aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) in tropischen Regionen Asiens und Australiens. Die Pflanze bevorzugt warme und feuchte Standorte, was die Anpflanzung im heimischen Garten in Deutschland als etwas schwieriger gestaltet. Durchschnittstemperaturen von mindestens 18° Celsius sind für das Gedeihen der Pflanze notwendig. Bei der Anpflanzung innerhalb Deutschlands sollte also auf eine warme Umgebungstemperatur und einen feuchten Standort geachtet werden.

Orthosiphon-Produkte aus der Apotheke

Die Wirkstoffe aus den Orthosiphonblättern werden einerseits als Monodroge und andererseits als Bestandteil in Teemischungen oder in Arzneimitteln verwendet. In der Apotheke werden viele unterschiedliche Präparate in Form von Kapseln, Dragees, Tabletten, Tees und Blasen- und Nieren-Teemischungen angeboten. Bekannt sind auch die getrockneten Blätter aus der Apotheke, die als „Indischer Nierentee“ angeboten werden.

Hauptsächlich kommen die Präparate aus der Apotheke zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Harnwegsinfekten sowie zur Prophylaxe bei Nierengrieß und Steinbildung zum Einsatz. Auch bei wiederkehrenden (rezidivierenden) Harnwegsinfektionen wie Blasenentzündungen oder bei Beschwerden durch eine Reizblase werden die Wirkstoffe der Orthosiphonblättern angewendet.

Orthosiphon-Produkte aus der Apotheke

Orthosiphon-Kapseln

Orthosiphon-Kapseln werden zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Durchspülung bei Nierengrieß angewendet. Die Wirkstoffe sind aus dem Orthosiphonblätter-Trockenextrakt. Die Kapseln sollten ohne ärztlichen Rat ncht länger als 5 Tage eingenommen werden. Auch bei länger anhaltenden oder periodisch wiederkehrenden Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden. 3x täglich werden 2 Kapseln unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.

„Indischer Nierentee“ aus Orthosiphonblättern

„Indischer Nierentee“ aus Orthosiphonblättern ist ein pflanzliches Mittel bei Harnwegserkrankungen und kommt in Form einer Durchspülungstherapie der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß zum Einsatz. Soweit nicht anders verordnet, wird mehrmals täglich eine Tasse des Teeaufgusses getrunken: 2 Teelöffel (etwa. 2 Gramm) des Indischer Nierentees werden mit 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach etwa 10-15 Minuten gegebenenfalls durch ein Teesieb gegeben.

Orthosiphonblätter-Tee

Der Orthosiphonblätter-Tee ist ein pflanzliches Arzneimittel bei Harnwegserkrankungen und wird angewendet zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß. Die arzneilich wirksamen Bestandteile sind die Orthosiphonblätter mit ihren harntreibenden, schmerzlindernden und leicht krampflösenden Eigenschaften. Der Tee wirkt außerdem entzündungshemmend und keimtötend.

Nieren-Blasen-Tee mit Orthosiphonblättern

Nieren-Blasen-Tee mit Orthosiphonblättern ist ein entwässernder und ausscheidungsfördernder Tee, der zur Erhöhung der Harnmenge bei Katarrhen im Bereich von Niere und Blase und zur Vorbeugung von Harngrieß und Harnsteinbildung eingesetzt wird.

Diese Teemischung beinhaltet folgende Kombination aus Heilpflanzen: 25 Gramm Birkenblätter, 20 Gramm Goldrutenkraut, 20 Gramm Orthosiphonblätter und 20 Gramm Hauhechelwurzel. Außerdem enthalten in dem Tee sind Fenchel, Brennnesselblätter und Hagebuttenschalen.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Rainer Matejka: Ausleitende Therapieverfahren – Methoden und Praxis. Urban & Fischer Verlag 2003

 

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