Mönchspfeffer

Mönchspfeffer

Mönchspfeffer Beschreibung

Die bewährte Heilpflanze Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), auch unter den Namen Keuschlamm oder Keuschbaum bekannt, ist eine sommergrüne Strauchpflanze aus der Gattung Vitex in der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Sie kann bis zu 6 Meter in die Höhe wachsen und der botanische Name des Mönchspfeffers stammt von dem griechischen Wort „hagnos“ und dem lateinischen Wort „castus“. Beide Wörter bedeuten übersetzt so viel wie „keusch, züchtig“, was auch auf den Namen Keuschlamm hindeutet. Heimisch ist die Pflanze in der Mittelmeerregion und in Westasien. Besonders an der Küste oder an Flussläufen bildet der Mönchspfeffer dichte Bestände. Charakteristisch für das Aussehen der Pflanze sind die handförmig geteilten Fiederblätter und die dichten Blütenstände.

Die Zweige des Mönchspfeffers

Die jungen Zweige des Mönchspfeffers sind vierkantig und graufilzig. Die langstieligen, gekreuzten, gegenständigen Blätter der Pflanze sind fingerartig geteilt mit 6 bis 7 ganzrandigen Fiederblättchen versehen. Die Unterseite der Blätter ist filzig-behaart.

Die Blütezeit ist im Sommer in den Monaten Juli bis August und geht manchmal bis in den September hinein. Die Blüten leuchten dann in rosa, weißer, zartblauer oder blauvioletter Farbe und stehen in endständigen, ährenartigen Blütenständen. Sie verfügen über eine zweilippige Krone, die außen wie auch der Kelch behaart ist.

Die Früchte des Mönchpfeffers

Die kugeligen oder länglichrunden Früchte sind große Steinbeeren, die bis zu einem halben Zentimeter groß werden. Die viersamigen Steinfrüchte haben eine rötlich-schwarze Farbe und werden becherförmig von einem Kelch umschlossen.

Die Pflanze ist häufig als Zierbaum in Gärten zu finden. Mit seinen leuchtenden Blüten ist er nicht nur schön anzusehen, er bietet vielen Insekten insbesondere den Bienen eine sehr gute Nahrungsquelle und dient deshalb als exzellente Bienenweide.

Mönchspfeffer Inhaltsstoffe

Die rötlich-schwarzen Steinfrüchte enthalten ätherisches Öl und die Iridoidglykoside (Agnusid und Aucubin). Außerdem sind sie reich an Flavonoiden, Bitterstoffen (Castin) sowie fettem Öl.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherische Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Die meisten Flavonoide sind zudem für die auffallende gelbliche Färbung der Pflanzen und Früchte verantwortlich.

Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist auf Inhaltstoffe wie Cumarine, Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter sind ätherische Öle zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich. Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an.

Mönchspfeffer Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Für die medizinische Verwendung werden zur Herstellung der Droge die reifen Steinbeeren der Pflanze benötigt. Die Erntezeit ist im September und Oktober, dann werden die Steinfrüchte im reifen Zustand gesammelt und anschließend getrocknet. Die Drogenbezeichnung für die Früchte des Mönchspfeffers lautet Angi casti fructus.

Angi casti fructus erscheint länglichrund bis ganz rund und hat eine schwarzbraune oder olivbraune Farbe. Der Durchmesser der Droge umfasst etwa 3 bis 5 Millimeter. Die Früchte werden becherförmig von einem filzig-behaarten Kelch umschlossen und in den vier Fruchtfächern befinden sich jeweils ein länglicher Samen.

Der Geruch der Droge wird als leicht aromatisch beschrieben und der Geschmack ist scharf und pfefferartig.

Mönchspfeffer Wirkung

Die Inhaltstoffe des Mönchspfeffers entfalten im Zusammenspiel eine hormonregulierende, entkrampfende und schmerzlindernde Wirkung. Die Wirkstoffe der Pflanze sollen direkt auf den Hormonhaushalt wirken und einen erhöhten Spiegel des Hormons Prolaktin senken können.

Prolaktin ist ein wichtiges Hormon während der Schwangerschaft und Stillzeit, weil es die Milchproduktion in der weiblichen Brust anregt. Aus diesem Grund sollte Mönchspfeffer auch nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit zum Einsatz kommen.

Mönchspfeffer-Präparate aus der Apotheke hingegen können gerade wegen ihrer hormonregulierenden Wirkung bei Zyklusanomalien und Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden. In den Tagen vor der Monatsblutung steigt der Prolaktinspiegel im Blut an und das führt häufig zu Beschwerden wie schmerzhaftes Brustspannen, Wassereinlagerungen, Rücken- und Bauchschmerzen, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit. Diese Wirkung kann durch die Inhaltsstoffe des Mönchpfeffers bedingt sein, die sich positiv auf körpereigene Opioide auswirken, die wiederum einen beruhigenden und entspannenden Effekt haben. Auch bei Wechseljahrsbeschwerden kann Mönchspfeffer regulierend auf den Hormonhaushalt wirken.

Mönchspfeffer wirkt sich außerdem auf das luteinisierende Hormon (LH) im Gehirn aus und führt zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons. Bei Frauen steigt in der Zeit um den Eisprung die Konzentration von LH im Blut an, geschieht dies nicht, könnte das ein Grund sein, wenn Frauen nicht schwanger werden können. LH steuert außerdem die Bildung des Hormons Progesteron in der zweiten Zyklushälfte, also wird die Produktion des Geschlechtshormons ebenfalls durch die Inhaltsstoffe von Mönchspfeffer angeregt. Die Einnahme von Mönchspfeffer kann deshalb auch bei unerfülltem Kinderwunsch erfolgen, wenn keine organischen, sondern hormonelle Ursachen vorliegen. Eine Behandlung von Mönchspfeffer bei unerfülltem Kinderwunsch ist derzeit noch nicht in wissenschaftlichen Studien belegt.

In klinischen Studien wurde ein positiver Einfluss auf Krankheitserscheinungen festgestellt, die durch einen Überschuss an Östrogenen und einem Mangel an Gelbkörperhormonen verursacht werden.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen eine Behandlung mit Mönchspfeffer bei Menstruationsstörungen, Unregelmäßigkeiten der Monatsblutung, prämenstruellen Syndrom (PMS) und schmerzhafter Periode (Dysmenorrhö).
Traditionelle Anwendungsbereiche von Mönchspfeffer innerhalb der Volksmedizin, wie z.B. Impotenz, klimakterische Beschwerden, Steigerung der Milchleistung oder Unfruchtbarkeit basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Mönchspfeffer Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Im Allgemeinen ist die Heilpflanze Mönchspfeffer sehr gut verträglich. Bei der Verwendung von Mönchspfeffer kann es aber auch zu Hautreizungen und juckenden Hautentzündungen kommen. Selten treten Beschwerden im Magen-Darmbereich wie Übelkeit und Durchfall auf.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten keine Mönchspfeffer-Präparate angewendet werden, da Mönchspfefferfrüchte sich auf den Hormonhaushalt auswirken.
Beim erstmaligen Auftreten von Zyklusanomalien oder bei schmerzhaften Brüsten während der Pubertät sollte eine Behandlung mit Mönchspfeffer nur nach fachärztlichem Rat eines Gynäkologen erfolgen.

Auf keinen Fall ist die Anwendung von Mönchspfeffer angezeigt bei Menschen mit hormonabhängigen Erkrankungen wie beispielsweise Endometriose, Brust-, Gebärmutter- oder Eierstockkrebs.

Personen, die bestimmte Medikamente wie Antiemetika (Arzneien gegen Übelkeit und Brechreiz) oder Neuroleptika einnehmen, sollten eine Behandlung mit Mönchspfeffer-Präparaten nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt beginnen, da es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann. Das kann auch auf Medikamente gegen Depressionen (Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmer) oder Ritalin zur Behandlung von ADS oder ADHS zutreffen.
Einer Selbstbehandlung mit Mönchspfeffer sollte immer ein Arztbesuch vorausgegangen sein, der mögliche Ursachen der Beschwerden abklärt.

Mönchspfeffer Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der Pflanzenheilkunde und Volksmedizin wird Mönchpfeffer schon lange als Heilpflanze zur Behandlung von Zyklusanomalien und Menstruationsbeschwerden sowie beim prämenstruellen Syndrom (PMS) inklusive schmerzhafter Brustspannung eingesetzt.

Beim männlichen Geschlecht sorgt die Anwendung von Mönchspfeffer für eine Herabsetzung der Libido, auf die weiblichen Geschlechtsorgane hingegen wirken die Samen harmonisierend auf den Monatszyklus. Mönchspfeffer wird deshalb auch als pflanzliches Gynäkologikum bezeichnet und kommt zur Behandlung des Prämenstruellen Syndroms (PMS) mit Spannungsgefühlen und Schwellungen der Brüste vor der Menstruation und krampfhaften Beschwerden im Unterleib vor und während der Periode zum Einsatz.

Auch bei nervösen Zuständen kann Mönchspfeffer eine harmonisierende, entspannende Wirkung entfalten.

Traditionelle Anwendungsbereiche von Mönchspfeffer innerhalb der Volksmedizin, wie z.B. Impotenz, klimakterische Beschwerden, Steigerung der Milchleistung, Kinderwunsch oder Unfruchtbarkeit basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Anwendung von Mönchspfeffer-Medikamenten

In der Apotheke ist eine Vielzahl von Mönchspfeffer-Präparaten in Form von Dragees, Tabletten und Kapseln, alkoholischen Extrakten als Tinktur oder Trockenextrakten erhältlich. Besonders groß ist das Angebot an Tabletten und Kapseln, die den Extrakt der Früchte von Mönchspfeffer enthalten. Zum Sortiment gehören außerdem Mönchspfeffer-Tee sowie Tee-Mischungen, bestehend aus Mönchspfeffer in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie beispielsweise Schafgarbe oder Frauenmantel, welche die Wirkung unterstützen und ergänzen können.

Homöopathische Mittel mit Mönchspfffer

Das homöopathische Mittel Vitex agnus-castus ist in Form von Tropfen (Dilution), Tabletten oder Globuli ebenfalls in der Apotheke erhältlich.

Die Hauptanwendungsgebiete von Mönchspfeffer-Medikamenten sind Menstruationsstörungen, sowie die Förderung des Milchflusses. So werden Fertigarzneien mit Mönchspfeffer bei monatlich wiederkehrenden Beschwerden in der Zeit vor der Menstruation (Prämenstruelles Syndrom) mit Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten angewendet.

Mönchspfeffer-Präparate, die regelmäßig eingenommen werden, wirken sich auf den Hormonspiegel aus und können diesen regulieren, besonders wenn der Monatszyklus zu kurz ist. Fertigpräparate wie Dragees, Tabletten oder Tinkturen müssen jedoch über drei Monate eingenommen werden, damit sich die Wirkung entfalten kann.

Die Wirkstoffe der Pflanze wirken direkt auf den Hormonhaushalt und senken einen erhöhten Prolaktinspiegel. Mönchspfeffer-Präparate aus der Apotheke in Form von Dragees, Tabletten oder Tinkturen können deshalb auch bei Wechseljahrsbeschwerden zum Einsatz kommen.

In klinischen Studien wurde ein positiver Einfluss auf Krankheitserscheinungen festgestellt, die durch einen Überschuss an Östrogenen und einem Mangel an Gelbkörperhormonen verursacht werden.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen eine Behandlung mit Mönchspfeffer bei Menstruationsstörungen, Unregelmäßigkeiten der Monatsblutung, prämenstruellen Syndrom (PMS) und schmerzhafter Periode (Dysmenorrhö).

Traditionelle Anwendungsbereiche von Mönchspfeffer innerhalb der Volksmedizin, wie z.B. Impotenz, klimakterische Beschwerden, Steigerung der Milchleistung oder Unfruchtbarkeit basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Mönchspfeffer Dosierung und Einnahme

Damit Präparate aus Mönchspfeffer wirken können, wird eine tägliche Dosis von 30 bis 40 Milligramm der Droge zur Einnahme empfohlen. Fertigpräparate aus der Apotheke sollten aber immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat.

Mönchspfeffer-Präparate

Mönchspfeffer-Präparate in Form von Dragees, Tabletten und Tinkturen, die regelmäßig eingenommen werden, wirken auf den Hormonspiegel und können diesen regulieren, besonders wenn der Monatszyklus zu kurz ist, beim prämenstruellen Syndrom oder auch bei Wechseljahrsbeschwerden. Die Fertigpräparate aus der Apotheke müssen jedoch über einen längeren Zeitraum (etwa 3 Monate) eingenommen werden, damit sich die Wirkung nach etwa 3 Monaten entfalten kann.

Für eine akute, homöopathische Behandlung können Potenzen D4 bis D12 als Tropfen (Dilution), für eine chronische Behandlung Globuli in der Potenz D30 zum Einsatz kommen. Häufigkeit der Anwendung bei einer D4 und D12 kann 3 x täglich 3-5 Globuli. Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt durchführen.

Mönchspfeffer Zubereitungen

Getrocknete Mönchspfefferfrüchte, die für eine Tee-Zubereitung verwendet werden, sind in der Apotheke erhältlich. Tee-Zubereitungen sind nicht so gebräuchlich wie Kapseln, Tabletten oder Lösungen.

Tee-Zubereitung mit Mönchspfeffer

Für eine Tasse Tee werden in der Regel 1 bis 2 Teelöffel der Droge mit 250 ml siedenden (nicht kochenden) Wasser übergossen und für etwa 10 Minuten zugedeckt ziehen gelassen. Täglich können von diesem Tee bis zu drei Tassen getrunken werden. Für eine bestmögliche Wirkung sollte der Tee immer frisch zubereitet werden.

Mönchspfeffer Geschichte

Der botanische Name des Mönchspfeffers stammt von dem griechischen Wort „hagnos“ und dem lateinischen Wort „castus“. Beide Wörter bedeuten übersetzt so viel wie „keusch, züchtig“, was auch die Namen Keuschlamm oder Keuschbaum wiederspiegeln.

Der Mönchspfeffer wurde bereits in der Antike und im Mittelalter als Gewürz und Heilpflanze verwendet. Eingesetzt wurde die Pflanze zur Herabsetzung des Geschlechtstriebes, zur Förderung des Eintritts der Menstruation sowie zur Unterstützung des Milchflusses. Besonders für die Mönche und Nonnen kam die Pflanze in dieser Zeit zum Einsatz. Sie aßen die Früchte, um so das Leben im Zölibat leichter ertragen zu können, denn nach dem Verzehr stellte sich Unlust und Keuschheit ein. Zudem wurde die Pflanze zur Behandlung bei Impotenz, gegen Blähungen, Uterusschmerzen, Entzündungen an Haut, Schleimhaut oder Organen sowie bei Ödemen eingesetzt. Im Mittelalter benutzten die Mönche den Mönchspfeffer gerne in der Küche als Pfeffer-Gewürz für Speisen. Die Einnahme der Samen senkte die Libido, was besonders zur Erleichterung von Zölibat und Enthaltsamkeit hilfreich war. Auch der griechische Arzt Dioskurides sowie Hippokrates, Plinius und Homer beschrieben die Heilwirkung des Mönchspfeffers.

In der griechischen Sagenwelt stand der Mönchspfeffer als Symbol für die Keuschheit. Die Göttin Hera soll angeblich unter einem Mönchspfefferstrauch geboren sein. Bei Festen und Hochzeiten schmückten sich enthaltsame Frauen mit dem Strauch, um ihre Keuschheit darzustellen. Auch wurde die Pflanze zum Feuerentfachen und zur Säuberung der Geschlechtsorgane eingesetzt.

In der heutigen Zeit gehört Mönchspfeffer nach wie vor zu einer sehr beliebten Heilpflanze, die traditionell bei verschiedenen Frauenleiden angewendet wird, wie bei Wechseljahrbeschwerden oder Zyklusstörungen.

Mönchspfeffer in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Mönchspfeffer kann sowohl als alleinige Heilpflanze oder aber auch in Kombination mit anderen Heilpflanzen verwendet werden. Haupteinsatzgebiete von Mönchspfeffer-Zubereitungen wie Teemischungen sind typische Frauenleiden wie Zyklusstörzungen, Menstruationsbeschwerden oder hormonell bedingte Beschwerden in den Wechseljahren. Deshalb wird Mönchspfeffer auch gerne mit Heilpflanzen wie Scharfgarbe oder Frauenmantel kombiniert, weil diese Heilpflanzen die Wirkung unterstützen und gegebenenfalls ergänzen können.

Bei dem prämenstruellen Syndrom (PMS) treten häufig aber der zweiten Zyklushälfte und einige Tage vor dem Einsetzen der Periode typische Beschwerden wie Bauch- und Rückenschmerzen, Spannungsgefühle in der Brust, Hitzewallungen, Wassereinlagerungen im Gewebe, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen oder Erschöpfung auf. Eine stabilisierende und entkrampfende Wirkung könnte ein Heiltee aus folgender Kombination von Heilpflanzen entfalten: 30 Gramm Mönchspfeffersamen, 25 Gramm Borretschkraut, 20 Gramm Johanniskraut und 25 Gramm Traubensilberkerzenwurzel.

Bei einer zu schwachen Menstruation (Hypo- und Oligomenorrhö) liegt eine seltene Menstruationsblutung, mit mehr als 35 Tage, aber weniger als 90 Tage dazwischen vor. Dauer und Stärke der Blutung ist unauffällig. Ein anregender und menstruationsfördernder Heiltee besteht aus 60 Gramm Mönchspfeffersamen und 40 Rosmarinblätter.

Ein Heiltee aus 20 Gramm Rotkleekraut, 20 Gramm Rhabarberwurzel, 20 Gramm Johanniskraut, 20 Gramm Mönchspfeffersamen und 20 Gramm Traubensilberkerzenwurzel kann mit seiner stabilisierenden und beruhigenden Wirkung Symptome während der Wechseljahre wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Schweißausbrüchen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen lindern.

Mönchspfeffer in der Homöopathie

Das homöopathische Pflanzenmittel Vitex agnus-castus wird aus den getrockneten, kleinen violetten Blüten des Mönchspfeffers hergestellt.

In der Homöopathie findet das Mittel hauptsächlich Anwendung bei Erkrankungen und Beschwerden, die mit den weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen zusammenhängen. So kann die homöopathische Arznei bei Impotenz, Menstruationsbeschwerden, Zyklusstörungen, beim prämenstruellen Syndrom (PMS), Störungen des Milchflusses sowie bei Wechseljahrsbeschwerden zum Einsatz kommen. Auch bei nervösen oder depressiven Zuständen, die begleitend auftreten können, kann das homöopathische Mittel Linderung verschaffen.

Menschen, die Vitex agnus-castus benötigen, sind oftmals müde, benommen, melancholisch und geschwächt. Ihnen ist häufig kalt und fröstelig oder sie leiden unter starker Schweißbildung.

Frauen leiden an Zyklusstörungen, die Monatsblutung bleibt ganz aus oder kommt unregelmäßig. Sie ist häufig zu schwach (Hypo-, Oligomenorrhö) oder zu stark (Hypermenorrhö) und gehen mit ziehenden und krampfhaften Schmerzen vor und während der Periode einher.

Frauen in den Wechseljahren leiden unter Beschwerden wie Hitzewallungen und depressiven Verstimmungen. Eine Verbesserung der Beschwerden wird nach warmen Anwendungen empfunden, Kälte und Genussmittel wie Alkohol, Nikotin oder Kaffee können zu einer Verschlechterung führen.

Bei Männern zeigen sich angeschwollene Hoden und es kann zu Erektionsstörungen und Impotenz kommen. Sie leiden unter einer geringen Libido und die Geschlechtsorgane fühlen sich kalt an.

Für eine akute, homöopathische Behandlung können Potenzen D4 bis D12 als Tropfen (Dilution) oder Streukügelchen (Globuli), für eine chronische Behandlung Globuli in der Potenz D30 zum Einsatz kommen. Häufigkeit der Anwendung bei einer D4 und D12 kann 3 x täglich 3-5 Globuli. Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt durchführen.

Mönchspfeffer Pflanzen anbauen und pflegen

Vitex agnus-castus gilt als eine robuste und eher anspruchslose Pflanze, die gerne in den heimischen Gärten angepflanzt wird, weil die prächtigen blauen Blüten des Mönchspfeffer auch im Spätsommer herrlich blühen. Bei der Anpflanzung sollten trotzdem gewisse Bedingungen bezüglich Standort, Bodenbeschaffenheit und Klima berücksichtigt werden.

Mönchpfeffer bevorzugt einen sonnigen, geschützten und warmen Standort. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Wächst der Mönchpfeffer in geschützten und sonnigen Innenhöfen, dann beginnt die Blütezeit bereits Ende Juni. Im Garten beginnt die Blütezeit eher Ende August und September.

Vitex agnus-castus ist nicht winterhart. In Gegenden mit rauem Klima und kalten Wintermonaten sollte bereits im Herbst eine schützende Schicht auf die Pflanzen gelegt werden, die aus einer 20 bis 30 Zentimeter dicken Schicht aus Laubblättern bestehen kann.

Im Frühjahr sollte die Pflanze noch vor dem Neuaustrieb zurückgeschnitten werden, damit er schön buschig und kräftig gedeihen kann.

Auch als Kübelpflanze für den Balkon kann Mönchspfeffer angepflanzt werden. Zur Überwinterung sollte er aber in einem frostfreien Raum untergebracht werden. Die Pflege gestaltet sich etwas anspruchsvoller, so freut sich die Pflanze alle zwei Wochen über einen flüssigen Dünger.

Mönchspfeffer-Produkte aus der Apotheke

In der Apotheke ist eine Vielzahl von Mönchspfeffer-Präparaten in Form von Dragees, Tabletten und Kapseln, alkoholischen Extrakten als Tinktur oder Trockenextrakten erhältlich. Besonders groß ist das Angebot an Tabletten und Kapseln, die den Extrakt der Früchte von Mönchspfeffer enthalten. Zum Sortiment gehören außerdem Mönchspfeffer-Tee sowie Tee-Mischungen, bestehend aus Mönchspfeffer in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie beispielsweise Schafgarbe oder Frauenmantel, welche die Wirkung unterstützen und ergänzen können.

Das homöopathische Mittel Vitex agnus-castus ist in Form von Tropfen (Dilution), Tabletten oder Globuli ebenfalls in der Apotheke erhältlich.

Mönchspfeffer-Produkte aus der Apotheke

Mönchspfeffer-Filmtabletten

Mönchspfeffer-Filmtabletten enthalten den Wirkstoff des Keuschlammfrüchte-Trockenextraktes. Die Anwendungsgebiete des pflanzlichen Arzneimittels sind Menstruationsbeschwerden, wie z.B. Rhythmusstörungen der Regelblutung, Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten sowie monatlich wiederkehrende Beschwerden vor Eintritt der Regelblutung (prämenstruelle Beschwerden).

Mönchspfeffer-Kapseln für Frauen

Mönchspfeffer-Kapseln für Frauen enthalten den Keuschlammfrüchte-Trockenextrakt.
Die Anwendungsgebiete sind Rhythmusstörungen der Regelblutung, Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten und monatlich wiederkehrende Beschwerden vor Eintritt der Regelblutung (PMS). Bei Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten sowie bei Störungen der Regelblutung sollte zunächst ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die einer ärztlichen Untersuchung bedürfen.

Mönchspfeffer-Hartkapseln

Mönchspfeffer-Hartkapseln oder eine Mönchspfeffer-Tinktur werden zur inneren Anwendung bei Menstruationsstörungen und prämenstruellen Beschwerden verwendet. Die Hartkapseln oder die Tinktur aus Keuschlammfrüchten können zum Einsatz kommen bei Rhythmusstörungen der Regelblutung (Regeltempoanomalien), Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten (Mastodynie) oder bei monatlich wiederkehrenden Beschwerden vor Eintritt der Regelblutung (prämenstruelles Syndrom). Die Mönchspfeffer-Hartkapseln sind ein pflanzliches Arzneimittel bei Regelbeschwerden, die Tinktur enthält aber 58 % Vol.-Alkohol.

Mönchspfeffer-Teemischung für Frauen

Die besonders für Frauen interessante Tee-Mischung besteht aus mehreren Heilpflanzen: Frauenmantelkraut, Mönchspfefferfrüchte, Hibiskusblüten, Schafgarbenkraut, Gänseblümchenkraut, Melissenblätter, Damianablätter, Pfefferminzblätter und Hirtentäschelkraut.

Phyto L Tropfen

Phyto L Tropfen ist ein homöopathisches Komplexmittel bestehend aus Chelidonium majus (Schöllkraut), Silybum marianum (Mariendistel) und Vitex agnus-gastus (Mönchspfeffer). Mögliche Anwendungsgebiete sind z.B. Zyklusstörungen der Frau, können durch ein homöopathisches Komplexmittel normalisiert werden, positive Auswirkungen auf das Lymph- und Venensystem haben. Registrierte homöopathische Arzneimittel sind ohne Angabe einer therapeutischen Indikation. Bei während der Anwendung des Arzneimittels fortdauernden Krankheitssymptomen ist medizinischer Rat einzuholen.

Agnus Castus

Agnus Castus ist ein homöopathisches Arzneimittel. Mögliche Anwendungsfelder können sein: Beschwerden, die mit den weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen zusammenhängen, wie Impotenz, Menstruationsbeschwerden, Zyklusstörungen, beim prämenstruellen Syndrom (PMS), Störungen des Milchflusses sowie bei Wechseljahrsbeschwerden.

Quellen

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

 

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